Frölich, Henriette: Virginia oder die Kolonie von Kentucky. Bd. 1. Hrsg. v. Jerta. Berlin, 1820.derniß weiter im Wege, und Leo eilte auf Erster Theil. [3]
derniß weiter im Wege, und Leo eilte auf Erſter Theil. [3]
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derniß weiter im Wege, und Leo eilte auf
Fluͤgeln der Liebe nach Chaumerive, um die noͤ-
thigen Anſtalten zum Empfange ſeiner jungen
Gattinn zu treffen. Er ſchrieb ſeinem Oheime
mit aller kindlichen Zaͤrtlichkeit eines Sohnes
und dem Entzuͤcken eines gluͤcklichen Braͤuti-
gams, und bat um ſeinen Segen. Er ſaͤhe, fuͤr
den ſchlimmſten Fall, wohl einer Unzufrieden-
heit, einer Mißbilligung des ſtolzen Herzogs ent-
gegen, doch hielt er dieſes fuͤr kein Hinderniß
ſeines Gluͤcks, da er die Volljaͤhrigkeit erreicht
hatte, und Chaumerive ſein unbeſtrittenes Ei-
genthum war. Mochte doch der Herzog ihm
die Erbſchaft ſeines Namens und ſeiner Guͤter
entziehen, ſie waren niemals das Ziel ſeiner
Wuͤnſche geweſen. Wie befremdet aber war
er, als ihm ein Kourier die Antwort des Her-
zogs uͤberbrachte, der ihn im ungemeſſenſten
Zorn einen Niedertraͤchtigen nannte, der die
Ehre ſeines Hauſes beſchimpfe, ihm befahl, ſo-
gleich dieſe entehrende Verbindung fuͤr immer
auf zu geben, und ſich zu ihm nach Paris zu
verfuͤgen. Mein Vater war empoͤrt uͤber die-
ſen Befehl. Er fuͤhlte ſich Mann, und ward
Erſter Theil. [3]
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