Frölich, Henriette: Virginia oder die Kolonie von Kentucky. Bd. 1. Hrsg. v. Jerta. Berlin, 1820.kannt. Er schlug nach vielen Weigerungen die kannt. Er ſchlug nach vielen Weigerungen die <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0048" n="40"/> kannt. Er ſchlug nach vielen Weigerungen die<lb/> Regiſter vom Monat November auf, doch ver-<lb/> gebens. Victor entdeckte zwar, bei einer raſchen<lb/> Wendung, daß um dieſe Zeit ein junger Mann<lb/> eingebracht worden, aber Name und Wohnort<lb/> trafen nicht zu. Klara verlangte, voll ahnden-<lb/> den Gefuͤhls, dieſen Unbekannten zu ſehen, aber<lb/> der Gouverneur ſchlug es mit Feſtigkeit ab.<lb/> Der Befehl laute nur auf eine beſtimmte Per-<lb/> ſon, alles uͤbrige ſey gegen ſeine Pflicht. Hart<lb/> von Natur, und mehr noch durch Gewohnheit,<lb/> weigerte er ſich auch nur die mindeſte Auskunft<lb/> uͤber dieſen Unbekannten zu geben. So verließ<lb/> man dieſen Ort des Schreckens voͤllig unver-<lb/> richteter Sache. Klara mit der feſten Ueber-<lb/> zeugung, der Unbekannte ſei ihr Gemahl, Vic-<lb/> tor zweifelhaft. Neue Verſuche, neue Hinder-<lb/> niſſe. Dem Koͤnige war ſchwieriger beizukom-<lb/> men. Er hielt es fuͤr unmoͤglich, daß Jemand<lb/> unter fremden Namen gefangen ſaͤße, und ver-<lb/> weigerte eine Erlaubniß, dieſen Fremden zu ſehn,<lb/> weil Staatsgeheimniſſe dabei gefaͤhrdet werden<lb/> koͤnnten. Am Ende gab er einen aͤhnlichen Be-<lb/> fehl fuͤr St. Vicenz, und die Geſchwiſter rei-<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [40/0048]
kannt. Er ſchlug nach vielen Weigerungen die
Regiſter vom Monat November auf, doch ver-
gebens. Victor entdeckte zwar, bei einer raſchen
Wendung, daß um dieſe Zeit ein junger Mann
eingebracht worden, aber Name und Wohnort
trafen nicht zu. Klara verlangte, voll ahnden-
den Gefuͤhls, dieſen Unbekannten zu ſehen, aber
der Gouverneur ſchlug es mit Feſtigkeit ab.
Der Befehl laute nur auf eine beſtimmte Per-
ſon, alles uͤbrige ſey gegen ſeine Pflicht. Hart
von Natur, und mehr noch durch Gewohnheit,
weigerte er ſich auch nur die mindeſte Auskunft
uͤber dieſen Unbekannten zu geben. So verließ
man dieſen Ort des Schreckens voͤllig unver-
richteter Sache. Klara mit der feſten Ueber-
zeugung, der Unbekannte ſei ihr Gemahl, Vic-
tor zweifelhaft. Neue Verſuche, neue Hinder-
niſſe. Dem Koͤnige war ſchwieriger beizukom-
men. Er hielt es fuͤr unmoͤglich, daß Jemand
unter fremden Namen gefangen ſaͤße, und ver-
weigerte eine Erlaubniß, dieſen Fremden zu ſehn,
weil Staatsgeheimniſſe dabei gefaͤhrdet werden
koͤnnten. Am Ende gab er einen aͤhnlichen Be-
fehl fuͤr St. Vicenz, und die Geſchwiſter rei-
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