Frölich, Henriette: Virginia oder die Kolonie von Kentucky. Bd. 1. Hrsg. v. Jerta. Berlin, 1820.dem ersten Consul seinen Glückwunsch zu brin- Jndem kam ich von den Weinbergen daher. dem erſten Conſul ſeinen Gluͤckwunſch zu brin- Jndem kam ich von den Weinbergen daher. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0088" n="78"/> dem erſten Conſul ſeinen Gluͤckwunſch zu brin-<lb/> gen. Er hatte dieſen, als Juͤngling, in den<lb/> erſten Monden der Revolution kennen gelernt,<lb/> und Gelegenheit gehabt, ihm einen Dienſt zu er-<lb/> weiſen. Buonaparte erinnerte ſich deſſen ſogleich,<lb/> als er meinen Vater erblickte, und zeigte ſich<lb/> demſelben aͤußerſt verbindlich und liebenswuͤrdig.<lb/> Er unterrichtete ſich uͤber ſeine ganze Lage und<lb/> naͤheren Verhaͤltniſſe, und pries ihn gluͤcklich in<lb/> ſeinem unbekannten, ruhigen Leben. „Mir wird<lb/> es ſo gut nie werden!‟ — ſetzte er mit einem<lb/> tieferem Athemzuge hinzu, — „ich bin an<lb/> Jxions Rad gebunden.‟</p><lb/> <p>Jndem kam ich von den Weinbergen daher.<lb/> Jch hatte die ſchoͤnſten Trauben und Pfirſichen,<lb/> welche meine Mutter ſo ſehr liebte, in ein<lb/> Koͤrbchen geſammelt, und fuͤr dieſe mitgebracht.<lb/> Jm Vorbeigehn an einem Lorbergebuͤſch, hatte ich<lb/> einige der ſchoͤnſten Zweige gepfluͤckt, ſie ſpielend<lb/> zu einem vollen Kranze gewunden, und uͤber die<lb/> Fruͤchte gelegt. „Virginia!‟ — rief mein Vater<lb/> mir entgegen — „dein Lieblingswunſch iſt erhoͤrt.<lb/> Du ſiehſt hier den groͤßten Helden des Jahr-<lb/> hunderts vor dir.‟ Wie vom Blitze geruͤhrt<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [78/0088]
dem erſten Conſul ſeinen Gluͤckwunſch zu brin-
gen. Er hatte dieſen, als Juͤngling, in den
erſten Monden der Revolution kennen gelernt,
und Gelegenheit gehabt, ihm einen Dienſt zu er-
weiſen. Buonaparte erinnerte ſich deſſen ſogleich,
als er meinen Vater erblickte, und zeigte ſich
demſelben aͤußerſt verbindlich und liebenswuͤrdig.
Er unterrichtete ſich uͤber ſeine ganze Lage und
naͤheren Verhaͤltniſſe, und pries ihn gluͤcklich in
ſeinem unbekannten, ruhigen Leben. „Mir wird
es ſo gut nie werden!‟ — ſetzte er mit einem
tieferem Athemzuge hinzu, — „ich bin an
Jxions Rad gebunden.‟
Jndem kam ich von den Weinbergen daher.
Jch hatte die ſchoͤnſten Trauben und Pfirſichen,
welche meine Mutter ſo ſehr liebte, in ein
Koͤrbchen geſammelt, und fuͤr dieſe mitgebracht.
Jm Vorbeigehn an einem Lorbergebuͤſch, hatte ich
einige der ſchoͤnſten Zweige gepfluͤckt, ſie ſpielend
zu einem vollen Kranze gewunden, und uͤber die
Fruͤchte gelegt. „Virginia!‟ — rief mein Vater
mir entgegen — „dein Lieblingswunſch iſt erhoͤrt.
Du ſiehſt hier den groͤßten Helden des Jahr-
hunderts vor dir.‟ Wie vom Blitze geruͤhrt
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