fen. Wenn aber dieses dem Sprachkundigen begegnet, was soll man in diesem Stück, vom sprechleeren Erfinder denken.
§. 143.
Ich könnte hier besondere Beweise von der vielfälligen Stellung des Sprachsinnes, sowohl aus den todten, als lebendigen Sprachen anfüh- ren; weil ich aber nicht sowohl den Beweis, als die Betrachtung dieser Gestalt, zur Absicht habe, so überlasse ich diese Ausschweifung andern Sprachkundigen, und will lieber aus der Stel- lung jeder besonderen Hauptsprache, wenn solche darinne von einander abweichen, den Schluß ma- chen: daß solche Sprachen nicht einerley, sondern verschiedenen Ursprung haben, und man auch die Herkunft der Völcker, die diese Sprachen führen, eben so verschieden annehmen müsse.
§. 144.
Hieraus sowohl, als auch aus dem vorigen kann man zur Gnüge sehen, daß wenn dem Men-
schen,
fen. Wenn aber dieſes dem Sprachkundigen begegnet, was ſoll man in dieſem Stuͤck, vom ſprechleeren Erfinder denken.
§. 143.
Ich koͤnnte hier beſondere Beweiſe von der vielfaͤlligen Stellung des Sprachſinnes, ſowohl aus den todten, als lebendigen Sprachen anfuͤh- ren; weil ich aber nicht ſowohl den Beweis, als die Betrachtung dieſer Geſtalt, zur Abſicht habe, ſo uͤberlaſſe ich dieſe Ausſchweifung andern Sprachkundigen, und will lieber aus der Stel- lung jeder beſonderen Hauptſprache, wenn ſolche darinne von einander abweichen, den Schluß ma- chen: daß ſolche Sprachen nicht einerley, ſondern verſchiedenen Urſprung haben, und man auch die Herkunft der Voͤlcker, die dieſe Sprachen fuͤhren, eben ſo verſchieden annehmen muͤſſe.
§. 144.
Hieraus ſowohl, als auch aus dem vorigen kann man zur Gnuͤge ſehen, daß wenn dem Men-
ſchen,
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[108/0120]
fen. Wenn aber dieſes dem Sprachkundigen
begegnet, was ſoll man in dieſem Stuͤck, vom
ſprechleeren Erfinder denken.
§. 143.
Ich koͤnnte hier beſondere Beweiſe von der
vielfaͤlligen Stellung des Sprachſinnes, ſowohl
aus den todten, als lebendigen Sprachen anfuͤh-
ren; weil ich aber nicht ſowohl den Beweis, als
die Betrachtung dieſer Geſtalt, zur Abſicht habe,
ſo uͤberlaſſe ich dieſe Ausſchweifung andern
Sprachkundigen, und will lieber aus der Stel-
lung jeder beſonderen Hauptſprache, wenn ſolche
darinne von einander abweichen, den Schluß ma-
chen: daß ſolche Sprachen nicht einerley, ſondern
verſchiedenen Urſprung haben, und man auch die
Herkunft der Voͤlcker, die dieſe Sprachen fuͤhren,
eben ſo verſchieden annehmen muͤſſe.
§. 144.
Hieraus ſowohl, als auch aus dem vorigen
kann man zur Gnuͤge ſehen, daß wenn dem Men-
ſchen,
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[Füchsel, Georg Christian]: Entwurf zu der ältesten Erd- und Menschengeschichte. Frankfurt u. a., 1773, S. 108. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fuechsel_entwurf_1773/120>, abgerufen am 16.02.2025.
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