Meiste der allgemeinen Natur die Möglichkeiten, und vermittelst diesen die ganze Natur regierte.
§. 185.
Diesem Regenten allein stehn alle Möglichkei- ten zu. Blos er ist es, der, da die selbst beste- hende Ordnung der vollständigen Bestimmung ihre Kräfte vor das Gegenwärtige, oder vor sich selbst anwendet, zugleich die Grundlage der näch- sten Zukunft, und vermöge der Folgen solcher Möglichkeiten, alle folgende zukünftige Dinge mit entwirft, auch die vergangenen, von je her schon so entworfen haben muß.
§. 186.
Es läßt sich also weder eine einzelne, noch zu- sammengesetzte Hauptnatur, vor der Zeit ihres Ursprunges, als eine selbst bestehende Ordnung denken, sondern nur als möglich betrachten, die in dem schon gegenwärtigen wirklichen verborgen liegt, ob man gleich diese verborgene Möglichkeit nicht ohne Erfahrungsmäßige Kenntniß bemer-
ken
Meiſte der allgemeinen Natur die Moͤglichkeiten, und vermittelſt dieſen die ganze Natur regierte.
§. 185.
Dieſem Regenten allein ſtehn alle Moͤglichkei- ten zu. Blos er iſt es, der, da die ſelbſt beſte- hende Ordnung der vollſtaͤndigen Beſtimmung ihre Kraͤfte vor das Gegenwaͤrtige, oder vor ſich ſelbſt anwendet, zugleich die Grundlage der naͤch- ſten Zukunft, und vermoͤge der Folgen ſolcher Moͤglichkeiten, alle folgende zukuͤnftige Dinge mit entwirft, auch die vergangenen, von je her ſchon ſo entworfen haben muß.
§. 186.
Es laͤßt ſich alſo weder eine einzelne, noch zu- ſammengeſetzte Hauptnatur, vor der Zeit ihres Urſprunges, als eine ſelbſt beſtehende Ordnung denken, ſondern nur als moͤglich betrachten, die in dem ſchon gegenwaͤrtigen wirklichen verborgen liegt, ob man gleich dieſe verborgene Moͤglichkeit nicht ohne Erfahrungsmaͤßige Kenntniß bemer-
ken
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><p><pbfacs="#f0148"n="136"/>
Meiſte der allgemeinen Natur die Moͤglichkeiten,<lb/>
und vermittelſt dieſen die ganze Natur regierte.</p></div><lb/><divn="2"><head>§. 185.</head><lb/><p>Dieſem Regenten allein ſtehn alle Moͤglichkei-<lb/>
ten zu. Blos er iſt es, der, da die ſelbſt beſte-<lb/>
hende Ordnung der vollſtaͤndigen Beſtimmung<lb/>
ihre Kraͤfte vor das Gegenwaͤrtige, oder vor ſich<lb/>ſelbſt anwendet, zugleich die Grundlage der naͤch-<lb/>ſten Zukunft, und vermoͤge der Folgen ſolcher<lb/>
Moͤglichkeiten, alle folgende zukuͤnftige Dinge<lb/>
mit entwirft, auch die vergangenen, von je her<lb/>ſchon ſo entworfen haben muß.</p></div><lb/><divn="2"><head>§. 186.</head><lb/><p>Es laͤßt ſich alſo weder eine einzelne, noch zu-<lb/>ſammengeſetzte Hauptnatur, vor der Zeit ihres<lb/>
Urſprunges, als eine ſelbſt beſtehende Ordnung<lb/>
denken, ſondern nur als moͤglich betrachten, die<lb/>
in dem ſchon gegenwaͤrtigen wirklichen verborgen<lb/>
liegt, ob man gleich dieſe verborgene Moͤglichkeit<lb/>
nicht ohne Erfahrungsmaͤßige Kenntniß bemer-<lb/><fwplace="bottom"type="catch">ken</fw><lb/></p></div></div></body></text></TEI>
[136/0148]
Meiſte der allgemeinen Natur die Moͤglichkeiten,
und vermittelſt dieſen die ganze Natur regierte.
§. 185.
Dieſem Regenten allein ſtehn alle Moͤglichkei-
ten zu. Blos er iſt es, der, da die ſelbſt beſte-
hende Ordnung der vollſtaͤndigen Beſtimmung
ihre Kraͤfte vor das Gegenwaͤrtige, oder vor ſich
ſelbſt anwendet, zugleich die Grundlage der naͤch-
ſten Zukunft, und vermoͤge der Folgen ſolcher
Moͤglichkeiten, alle folgende zukuͤnftige Dinge
mit entwirft, auch die vergangenen, von je her
ſchon ſo entworfen haben muß.
§. 186.
Es laͤßt ſich alſo weder eine einzelne, noch zu-
ſammengeſetzte Hauptnatur, vor der Zeit ihres
Urſprunges, als eine ſelbſt beſtehende Ordnung
denken, ſondern nur als moͤglich betrachten, die
in dem ſchon gegenwaͤrtigen wirklichen verborgen
liegt, ob man gleich dieſe verborgene Moͤglichkeit
nicht ohne Erfahrungsmaͤßige Kenntniß bemer-
ken
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
[Füchsel, Georg Christian]: Entwurf zu der ältesten Erd- und Menschengeschichte. Frankfurt u. a., 1773, S. 136. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fuechsel_entwurf_1773/148>, abgerufen am 16.02.2025.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2025 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften
(Kontakt).
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2025. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.