[Füchsel, Georg Christian]: Entwurf zu der ältesten Erd- und Menschengeschichte. Frankfurt u. a., 1773.Eros (*) verstehen) erleuchtet wurde; auch durch §. 363. (*) Wenn nun gleich Onomakritos, des Orpheus
Argonauticka geschrieben hätte, so muß er solche doch dem alten Orpheus ziemlich gemäß erdich- tet haben. Daher kann man die älteste Bedeu- tung des Eros noch daraus erklären: So heißt er, nach dem 14ten und 16ten V. Der dop- pelt umher sichtbare angenehme Eros der ewigen Nacht berühmter Vater, den die neueren Phanas (oder Schein) nennen, weil er zuerst erschien. Denn nach dem 422sten und 423sten V. Der älteste und vollkom- menste Rathgeber Eros, wie vielerley er alles genaturet, und eins vom andern ab- gesondert habe. Dabey steht er mit dem Kro- nos im Gegensatz, weil dieser nach dem 13ten Vers, durch ungemessene Strecken, den Aether erzeugt hätte, und also des Eros Schimmer unter dem Kronos, nur viel weiter ausgedehnt wurde. Daß aber dieser Schein und Schimmer des Phanes, oder Eros, gleich zwey- fach gewesen sey, zeigt ausser obiger Stelle, der 5te Lobgesang auf den Protogonos, wo er wie- der doppelt im Aether herum schweifend, ein Ey schaffend, und mit goldenen Flü- geln geziert, besungen wird. Sollte dieses nicht Eros (*) verſtehen) erleuchtet wurde; auch durch §. 363. (*) Wenn nun gleich Onomakritos, des Orpheus
Argonauticka geſchrieben haͤtte, ſo muß er ſolche doch dem alten Orpheus ziemlich gemaͤß erdich- tet haben. Daher kann man die aͤlteſte Bedeu- tung des Eros noch daraus erklaͤren: So heißt er, nach dem 14ten und 16ten V. Der dop- pelt umher ſichtbare angenehme Eros der ewigen Nacht beruͤhmter Vater, den die neueren Phanas (oder Schein) nennen, weil er zuerſt erſchien. Denn nach dem 422ſten und 423ſten V. Der aͤlteſte und vollkom- menſte Rathgeber Eros, wie vielerley er alles genaturet, und eins vom andern ab- geſondert habe. Dabey ſteht er mit dem Kro- nos im Gegenſatz, weil dieſer nach dem 13ten Vers, durch ungemeſſene Strecken, den Aether erzeugt haͤtte, und alſo des Eros Schimmer unter dem Kronos, nur viel weiter ausgedehnt wurde. Daß aber dieſer Schein und Schimmer des Phanes, oder Eros, gleich zwey- fach geweſen ſey, zeigt auſſer obiger Stelle, der 5te Lobgeſang auf den Protogonos, wo er wie- der doppelt im Aether herum ſchweifend, ein Ey ſchaffend, und mit goldenen Fluͤ- geln geziert, beſungen wird. Sollte dieſes nicht <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0268" n="256"/> Eros <note xml:id="fn3" next="#nfn3" place="foot" n="(*)">Wenn nun gleich Onomakritos, des Orpheus<lb/> Argonauticka geſchrieben haͤtte, ſo muß er ſolche<lb/> doch dem alten Orpheus ziemlich gemaͤß erdich-<lb/> tet haben. Daher kann man die aͤlteſte Bedeu-<lb/> tung des Eros noch daraus erklaͤren: So heißt<lb/> er, nach dem 14ten und 16ten V. <hi rendition="#fr">Der dop-<lb/> pelt umher ſichtbare angenehme Eros der<lb/> ewigen Nacht beruͤhmter Vater, den die<lb/> neueren Phanas</hi> (oder Schein) <hi rendition="#fr">nennen, weil<lb/> er zuerſt erſchien.</hi> Denn nach dem 422ſten<lb/> und 423ſten V. <hi rendition="#fr">Der aͤlteſte und vollkom-<lb/> menſte Rathgeber Eros, wie vielerley er<lb/> alles genaturet, und eins vom andern ab-<lb/> geſondert habe.</hi> Dabey ſteht er mit dem Kro-<lb/> nos im Gegenſatz, weil dieſer nach dem 13ten<lb/><hi rendition="#fr">Vers, durch ungemeſſene Strecken, den<lb/> Aether erzeugt haͤtte,</hi> und alſo des Eros<lb/> Schimmer unter dem Kronos, nur viel weiter<lb/> ausgedehnt wurde. Daß aber dieſer Schein und<lb/> Schimmer des Phanes, oder Eros, gleich zwey-<lb/> fach geweſen ſey, zeigt auſſer obiger Stelle, der<lb/> 5te Lobgeſang auf den Protogonos, wo er wie-<lb/> der <hi rendition="#fr">doppelt im Aether herum ſchweifend,<lb/> ein Ey ſchaffend, und mit goldenen Fluͤ-<lb/> geln geziert,</hi> beſungen wird. Sollte dieſes<lb/> <fw place="bottom" type="catch">nicht</fw></note> verſtehen) erleuchtet wurde; auch durch<lb/> langſame Wechſel ſo fort gieng, bis er durch die<lb/> Vereinigung des Uranos, oder Himmelswaſſers,<lb/> mit dem Lande ein Planete wurde. Doch genug<lb/> hiervon. Noch andere Spuren der aͤlteſten Erd-<lb/> veraͤnderungen, die verſchiedene Menſchenge-<lb/> ſchlechter oder alte feſte Laͤnder betroffen haben<lb/> ſollen, findet man in des <hi rendition="#fr">Heſiodos</hi> Tagewerken,<lb/> vom 108ten Vers an.</p> </div><lb/> <fw place="bottom" type="catch">§. 363.</fw><lb/> </div> </body> </text> </TEI> [256/0268]
Eros (*) verſtehen) erleuchtet wurde; auch durch
langſame Wechſel ſo fort gieng, bis er durch die
Vereinigung des Uranos, oder Himmelswaſſers,
mit dem Lande ein Planete wurde. Doch genug
hiervon. Noch andere Spuren der aͤlteſten Erd-
veraͤnderungen, die verſchiedene Menſchenge-
ſchlechter oder alte feſte Laͤnder betroffen haben
ſollen, findet man in des Heſiodos Tagewerken,
vom 108ten Vers an.
§. 363.
(*) Wenn nun gleich Onomakritos, des Orpheus
Argonauticka geſchrieben haͤtte, ſo muß er ſolche
doch dem alten Orpheus ziemlich gemaͤß erdich-
tet haben. Daher kann man die aͤlteſte Bedeu-
tung des Eros noch daraus erklaͤren: So heißt
er, nach dem 14ten und 16ten V. Der dop-
pelt umher ſichtbare angenehme Eros der
ewigen Nacht beruͤhmter Vater, den die
neueren Phanas (oder Schein) nennen, weil
er zuerſt erſchien. Denn nach dem 422ſten
und 423ſten V. Der aͤlteſte und vollkom-
menſte Rathgeber Eros, wie vielerley er
alles genaturet, und eins vom andern ab-
geſondert habe. Dabey ſteht er mit dem Kro-
nos im Gegenſatz, weil dieſer nach dem 13ten
Vers, durch ungemeſſene Strecken, den
Aether erzeugt haͤtte, und alſo des Eros
Schimmer unter dem Kronos, nur viel weiter
ausgedehnt wurde. Daß aber dieſer Schein und
Schimmer des Phanes, oder Eros, gleich zwey-
fach geweſen ſey, zeigt auſſer obiger Stelle, der
5te Lobgeſang auf den Protogonos, wo er wie-
der doppelt im Aether herum ſchweifend,
ein Ey ſchaffend, und mit goldenen Fluͤ-
geln geziert, beſungen wird. Sollte dieſes
nicht
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