Fuhlrott, Carl: Der fossile Mensch aus dem Neanderthal und sein Verhältniß zum Alter des Menschengeschlechts. Duisburg, 1865.handlung des Prof. Schaaffhausen, worauf sie im ausge- 1) "Von welcher Seite wir auch den Neanderthal- 2) Da indeß der Rauminhalt des Schädels auf etwa 3) Jn keiner Weise können (daher) die Neanderthal- *) Der Leser vergleiche die ausführliche Erörterung derselben in den
"Sitzungsberichten der niederrh. Gesellschaft" im Jahrg. 1863 der Verhandlungen des naturh. Vereins u. s. w. S. 131, und das Juliheft 1864 des Natural history review, pag. 429. handlung des Prof. Schaaffhauſen, worauf ſie im ausge- 1) „Von welcher Seite wir auch den Neanderthal- 2) Da indeß der Rauminhalt des Schädels auf etwa 3) Jn keiner Weiſe können (daher) die Neanderthal- *) Der Leſer vergleiche die ausführliche Erörterung derſelben in den
„Sitzungsberichten der niederrh. Geſellſchaft“ im Jahrg. 1863 der Verhandlungen des naturh. Vereins u. ſ. w. S. 131, und das Juliheft 1864 des Natural history review, pag. 429. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0073" n="69"/> handlung des Prof. <hi rendition="#g">Schaaffhauſen</hi>, worauf ſie im ausge-<lb/> dehnten Sinne Bezug nehmen, ſind ſie offenbar das Bedeut-<lb/> ſamſte, was überhaupt über den Neanderthalſchädel geſchrieben<lb/> worden iſt. Die abweichenden Anſichten beider Fachmänner<lb/> über gewiſſe anatomiſche Charaktere des Schädels, die vor-<lb/> ausſichtlich in dem weiteren Studium und der fortgeſetzten<lb/> Discuſſion des Gegenſtandes ihre Ausgleichung finden wer-<lb/> den, kann ich hier nicht näher berühren<note place="foot" n="*)">Der Leſer vergleiche die ausführliche Erörterung derſelben in den<lb/> „Sitzungsberichten der niederrh. Geſellſchaft“ im Jahrg. 1863<lb/> der Verhandlungen des naturh. Vereins u. ſ. w. S. 131, und<lb/> das Juliheft 1864 des <hi rendition="#aq">Natural history review, pag.</hi> 429.</note>; es wird genügen,<lb/> daß ich, wie oben aus der Abhandlung des Prof. <hi rendition="#g">Schaaff-<lb/> hauſen</hi>, auszugsweiſe die Ergebniſſe der Huxley'ſchen Un-<lb/> terſuchung in folgenden Sätzen zuſammenſtelle:</p><lb/> <p>1) „Von welcher Seite wir auch den Neanderthal-<lb/> ſchädel betrachten: mögen wir ſeine verticale Abplattung, die<lb/> enorme Dicke ſeiner Augenbraunhöcker, ſein ſchräges Hinter-<lb/> haupt, oder ſeine lange und ſchmale Schuppennaht berück-<lb/> ſichtigen, — wir ſtoßen auf affenähnliche Charaktere, wodurch<lb/> er zu dem affenähnlichſten menſchlichen Schädel wird, der<lb/> bis jetzt entdeckt iſt.</p><lb/> <p>2) Da indeß der Rauminhalt des Schädels auf etwa<lb/> 75 Cubikzoll geſchätzt werden kann, was nach <hi rendition="#g">Morton</hi> der<lb/> mittleren Capacität des polyneſiſchen und Hottentottenſchä-<lb/> dels entſpricht, ſo liegt die Vermuthung nahe, daß die affen-<lb/> ähnlichen Beziehungen, die der Schädel andeutet, nicht tief<lb/> in den Organismus eingedrungen ſind.</p><lb/> <p>3) Jn keiner Weiſe können (daher) die Neanderthal-<lb/> knochen als die Ueberreſte eines zwiſchen Affe und Menſch<lb/> in der Mitte ſtehenden menſchlichen Weſens angeſehen werden.</p><lb/> </div> </body> </text> </TEI> [69/0073]
handlung des Prof. Schaaffhauſen, worauf ſie im ausge-
dehnten Sinne Bezug nehmen, ſind ſie offenbar das Bedeut-
ſamſte, was überhaupt über den Neanderthalſchädel geſchrieben
worden iſt. Die abweichenden Anſichten beider Fachmänner
über gewiſſe anatomiſche Charaktere des Schädels, die vor-
ausſichtlich in dem weiteren Studium und der fortgeſetzten
Discuſſion des Gegenſtandes ihre Ausgleichung finden wer-
den, kann ich hier nicht näher berühren *); es wird genügen,
daß ich, wie oben aus der Abhandlung des Prof. Schaaff-
hauſen, auszugsweiſe die Ergebniſſe der Huxley'ſchen Un-
terſuchung in folgenden Sätzen zuſammenſtelle:
1) „Von welcher Seite wir auch den Neanderthal-
ſchädel betrachten: mögen wir ſeine verticale Abplattung, die
enorme Dicke ſeiner Augenbraunhöcker, ſein ſchräges Hinter-
haupt, oder ſeine lange und ſchmale Schuppennaht berück-
ſichtigen, — wir ſtoßen auf affenähnliche Charaktere, wodurch
er zu dem affenähnlichſten menſchlichen Schädel wird, der
bis jetzt entdeckt iſt.
2) Da indeß der Rauminhalt des Schädels auf etwa
75 Cubikzoll geſchätzt werden kann, was nach Morton der
mittleren Capacität des polyneſiſchen und Hottentottenſchä-
dels entſpricht, ſo liegt die Vermuthung nahe, daß die affen-
ähnlichen Beziehungen, die der Schädel andeutet, nicht tief
in den Organismus eingedrungen ſind.
3) Jn keiner Weiſe können (daher) die Neanderthal-
knochen als die Ueberreſte eines zwiſchen Affe und Menſch
in der Mitte ſtehenden menſchlichen Weſens angeſehen werden.
*) Der Leſer vergleiche die ausführliche Erörterung derſelben in den
„Sitzungsberichten der niederrh. Geſellſchaft“ im Jahrg. 1863
der Verhandlungen des naturh. Vereins u. ſ. w. S. 131, und
das Juliheft 1864 des Natural history review, pag. 429.
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