Fuhlrott, Carl: Der fossile Mensch aus dem Neanderthal und sein Verhältniß zum Alter des Menschengeschlechts. Duisburg, 1865.dernen Racen begegnen. Er müsse daher auch der Ansicht Jch wende mich nun zu den Schriften der beiden Dieselben Bemerkungen, durch das Studium photo- dernen Racen begegnen. Er müſſe daher auch der Anſicht Jch wende mich nun zu den Schriften der beiden Dieſelben Bemerkungen, durch das Studium photo- <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0072" n="68"/> dernen Racen begegnen. Er müſſe daher auch der Anſicht<lb/> des Profeſſor <hi rendition="#g">Schaaffhauſen</hi>, daß ſich in der eigenthüm-<lb/> lichen Form des Schädels ein Racen-Charakter ausſpreche,<lb/> entgegentreten.</p><lb/> <p>Jch wende mich nun zu den Schriften der beiden<lb/> engliſchen Autoren Ch. <hi rendition="#g">Lyell</hi> und <hi rendition="#g">Thom</hi>. <hi rendition="#g">Huxley</hi>, wo-<lb/> von die eine unter dem Titel: „<hi rendition="#aq">The antiquity of Man</hi>“,<lb/> die andere unter dem Titel: „<hi rendition="#aq">Man's place in Nature</hi>“ im<lb/> Jahre 1863 gleichzeitig in London erſchienen iſt, und die<lb/> beide ſeitdem in der Discuſſion des Neanderthalſchädels eine<lb/> hervorragende Bedeutung in Anſpruch nehmen. Jch erwähnte<lb/> ſchon, daß Herr <hi rendition="#g">Lyell</hi> das Neanderthal perſönlich in Augen-<lb/> ſchein genommen hat, zu einer Zeit jedoch, wo wegen<lb/> theilweiſen Abbruchs der Fundgrotte die urſprünglichen Be-<lb/> dingungen der Einführung ihres Lehmlagers nicht mehr<lb/> vollſtändig überſehen werden konnten. Woher Herr Lyell die<lb/> Anſicht gewonnen, daß „ohne Zweifel“ ein vollſtändiges<lb/> Skelet vorhanden geweſen ſei, kann ich dahin geſtellt ſein<lb/> laſſen, da dieſer competente Fachmann in den geologiſchen<lb/> Bedingungen des Fundortes keinen directen Beweis gegen<lb/> das diluviale Alter der menſchlichen Ueberreſte gefunden, die<lb/> Möglichkeit eines ſolchen Alters vielmehr entſchieden einge-<lb/> räumt hat. Die Bemerkungen ſeines Buches über die oſteolo-<lb/> giſchen Eigenthümlichkeiten des Fundes ſind die Ergebniſſe<lb/> eines eingehenden und ſcharfſinnigen Studiums des Gegen-<lb/> ſtandes von Herrn Profeſſor <hi rendition="#g">Huxley</hi>, wozu dieſer durch das<lb/> von <hi rendition="#g">Lyell</hi> nach England mitgebrachte Gypsmodell des Ne-<lb/> anderthalſchädels war angeregt worden.</p><lb/> <p>Dieſelben Bemerkungen, durch das Studium photo-<lb/> graphiſcher Abbildungen des Originalſchädels erweitert und<lb/> in etwa modificirt hat nun Profeſſor <hi rendition="#g">Huxley</hi> in ſeiner<lb/> Schrift „<hi rendition="#aq">Man's place etc</hi>.“ veröffentlicht. Neben der Ab-<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [68/0072]
dernen Racen begegnen. Er müſſe daher auch der Anſicht
des Profeſſor Schaaffhauſen, daß ſich in der eigenthüm-
lichen Form des Schädels ein Racen-Charakter ausſpreche,
entgegentreten.
Jch wende mich nun zu den Schriften der beiden
engliſchen Autoren Ch. Lyell und Thom. Huxley, wo-
von die eine unter dem Titel: „The antiquity of Man“,
die andere unter dem Titel: „Man's place in Nature“ im
Jahre 1863 gleichzeitig in London erſchienen iſt, und die
beide ſeitdem in der Discuſſion des Neanderthalſchädels eine
hervorragende Bedeutung in Anſpruch nehmen. Jch erwähnte
ſchon, daß Herr Lyell das Neanderthal perſönlich in Augen-
ſchein genommen hat, zu einer Zeit jedoch, wo wegen
theilweiſen Abbruchs der Fundgrotte die urſprünglichen Be-
dingungen der Einführung ihres Lehmlagers nicht mehr
vollſtändig überſehen werden konnten. Woher Herr Lyell die
Anſicht gewonnen, daß „ohne Zweifel“ ein vollſtändiges
Skelet vorhanden geweſen ſei, kann ich dahin geſtellt ſein
laſſen, da dieſer competente Fachmann in den geologiſchen
Bedingungen des Fundortes keinen directen Beweis gegen
das diluviale Alter der menſchlichen Ueberreſte gefunden, die
Möglichkeit eines ſolchen Alters vielmehr entſchieden einge-
räumt hat. Die Bemerkungen ſeines Buches über die oſteolo-
giſchen Eigenthümlichkeiten des Fundes ſind die Ergebniſſe
eines eingehenden und ſcharfſinnigen Studiums des Gegen-
ſtandes von Herrn Profeſſor Huxley, wozu dieſer durch das
von Lyell nach England mitgebrachte Gypsmodell des Ne-
anderthalſchädels war angeregt worden.
Dieſelben Bemerkungen, durch das Studium photo-
graphiſcher Abbildungen des Originalſchädels erweitert und
in etwa modificirt hat nun Profeſſor Huxley in ſeiner
Schrift „Man's place etc.“ veröffentlicht. Neben der Ab-
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