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Furttenbach, Josef: Mannhaffter Kunst-Spiegel. Augsburg, 1663.

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Erklärung deß Tittulblats.
Das er mit seim Gemüth sie hertzlichen vmbfang/
Das sie nit jhme durch vergessenheit entgang.
Was für sehr grosse Trew in seinen jungen Jahren
Er hab in der Haupt-Statt Ligurien erfahren/
Die ihn genommen auff/ erzeiget sovil Ehr/
Als wann er gleichsam ein geborner Burger wer.
Was für Holdseeligkeit von aller Ständen Orden/
Und was für grosse Gnad ihm sey erwisen worden.
Das er nit anderst/ als in einer vollen Erndt
Die Sitten und Gebräuch darinnen wol erlernt.
Das sie ihm siben Jahr sein unterschlaff gegeben
Darinn er herrlich Ding gesehen/ und darneben
Vil Kunstgebäu geführt/ und selbsten seine Hand
Mit freuden angelegt/ zu Wasser und zu Land.
Das alles hat er tieff in Gemüth getrucket/
Ja in den Hertzensgrund so weit hinein gerucket/
Das er allein getracht/ wie seiner Danckbarkeit
Ein offen Zeugnuß möcht vorhanden sein allzeit.
Darumb so will er hie/ der gantzen Welt fürstellen
In disem Spiegel und in das Gesichte fellen
Die recht natürlich Form/ wie an dem Meeresrand
Gesetzet sey diß Ort/ da er die Künsten fand.
Jerusalem wird hoch mit ihren starcken MaurenA.
Archite-
ctura Mi-
litaris.
Gerühmet/ weil dieselb vor andern solten dauren:
Nit ringer wird wol sein/ das alt Maurwerck gegründt.
Auff lauter Felsen/ das man hie zusehen findt.
So dick ist dise Maur/ das sie der Palmen siben
Funffmahl gezehlt/ erraicht. Wo ist dergleich geschriben?
Wie prangt sie doch daher mit ihrer starcken Schantz?
Nit anderst/ alls wie ein Sigherr im Lorberkrantz.
Ambrost Spmola von Adelichem Stammen
Als in dem Niderland die heisse Kriegesflammen
Gebrennet Liechterloh/ hat auß dem Vatterland
Gebracht an frembdes Ort die Baukunstreiche Hand.
Jerusalem wird auch geprisen/ weil sie veste/
Vnd wider Feindsgewalt versehen auff das beste.
Die Vöstung weicht ihr nit in diser werthen Statt
Die man allhie mit Lust und Freud zusehen hat.
Sie ist von Klippen und von Felsen rauß geschrotten
Mit tieffem Thal umbfast/ das wann sich schon wolt rotten
Der Feinde mit gewalt/ wird er doch nit ein Fuß
Hinsetzen/ das er geb der Vöstung einen gruß.
Herr Paulus Ritzius an disem Ort geboren
Ist wegen hoher Kunst vor vilen außerkoren.
Das er diß edel Werck von grund führ auf den Spitz
Hierzu thät Rath und That/ der sinnreich Paulus Ritz.
Dort
A 3
Erklaͤrung deß Tittulblats.
Das er mit ſeim Gemuͤth ſie hertzlichen vmbfang/
Das ſie nit jhme durch vergeſſenheit entgang.
Was fuͤr ſehr groſſe Trew in ſeinen jungen Jahren
Er hab in der Haupt-Statt Ligurien erfahren/
Die ihn genommen auff/ erzeiget ſovil Ehr/
Als wann er gleichſam ein geborner Burger wer.
Was fuͤr Holdſeeligkeit von aller Staͤnden Orden/
Und was fuͤr groſſe Gnad ihm ſey erwiſen worden.
Das er nit anderſt/ als in einer vollen Erndt
Die Sitten und Gebraͤuch darinnen wol erlernt.
Das ſie ihm ſiben Jahr ſein unterſchlaff gegeben
Darinn er herrlich Ding geſehen/ und darneben
Vil Kunſtgebaͤu gefuͤhrt/ und ſelbſten ſeine Hand
Mit freuden angelegt/ zu Waſſer und zu Land.
Das alles hat er tieff in Gemüth getrucket/
Ja in den Hertzensgrund ſo weit hinein gerucket/
Das er allein getracht/ wie ſeiner Danckbarkeit
Ein offen Zeugnuß moͤcht vorhanden ſein allzeit.
Darumb ſo will er hie/ der gantzen Welt fürſtellen
In diſem Spiegel und in das Geſichte fellen
Die recht natuͤrlich Form/ wie an dem Meeresrand
Geſetzet ſey diß Ort/ da er die Kuͤnſten fand.
Jeruſalem wird hoch mit ihren ſtarcken MaurenA.
Archite-
ctura Mi-
litaris.
Geruͤhmet/ weil dieſelb vor andern ſolten dauren:
Nit ringer wird wol ſein/ das alt Maurwerck gegruͤndt.
Auff lauter Felſen/ das man hie zuſehen findt.
So dick iſt diſe Maur/ das ſie der Palmen ſiben
Fůnffmahl gezehlt/ erraicht. Wo iſt dergleich geſchriben?
Wie prangt ſie doch daher mit ihrer ſtarcken Schantz?
Nit anderſt/ alls wie ein Sigherr im Lorberkrantz.
Ambroſt Spmola von Adelichem Stammen
Als in dem Niderland die heiſſe Kriegesflammen
Gebrennet Liechterloh/ hat auß dem Vatterland
Gebracht an frembdes Ort die Baukunſtreiche Hand.
Jeruſalem wird auch gepriſen/ weil ſie veſte/
Vnd wider Feindsgewalt verſehen auff das beſte.
Die Voͤſtung weicht ihr nit in diſer werthen Statt
Die man allhie mit Luſt und Freud zuſehen hat.
Sie iſt von Klippen und von Felſen rauß geſchrotten
Mit tieffem Thal umbfaſt/ das wann ſich ſchon wolt rotten
Der Feinde mit gewalt/ wird er doch nit ein Fuß
Hinſetzen/ das er geb der Voͤſtung einen gruß.
Herr Paulus Ritzius an diſem Ort geboren
Iſt wegen hoher Kunſt vor vilen außerkoren.
Das er diß edel Werck von grund fuͤhr auf den Spitz
Hierzu thaͤt Rath und That/ der ſinnreich Paulus Ritz.
Dort
A 3
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[5/0035] Erklaͤrung deß Tittulblats. Das er mit ſeim Gemuͤth ſie hertzlichen vmbfang/ Das ſie nit jhme durch vergeſſenheit entgang. Was fuͤr ſehr groſſe Trew in ſeinen jungen Jahren Er hab in der Haupt-Statt Ligurien erfahren/ Die ihn genommen auff/ erzeiget ſovil Ehr/ Als wann er gleichſam ein geborner Burger wer. Was fuͤr Holdſeeligkeit von aller Staͤnden Orden/ Und was fuͤr groſſe Gnad ihm ſey erwiſen worden. Das er nit anderſt/ als in einer vollen Erndt Die Sitten und Gebraͤuch darinnen wol erlernt. Das ſie ihm ſiben Jahr ſein unterſchlaff gegeben Darinn er herrlich Ding geſehen/ und darneben Vil Kunſtgebaͤu gefuͤhrt/ und ſelbſten ſeine Hand Mit freuden angelegt/ zu Waſſer und zu Land. Das alles hat er tieff in Gemüth getrucket/ Ja in den Hertzensgrund ſo weit hinein gerucket/ Das er allein getracht/ wie ſeiner Danckbarkeit Ein offen Zeugnuß moͤcht vorhanden ſein allzeit. Darumb ſo will er hie/ der gantzen Welt fürſtellen In diſem Spiegel und in das Geſichte fellen Die recht natuͤrlich Form/ wie an dem Meeresrand Geſetzet ſey diß Ort/ da er die Kuͤnſten fand. Jeruſalem wird hoch mit ihren ſtarcken Mauren Geruͤhmet/ weil dieſelb vor andern ſolten dauren: Nit ringer wird wol ſein/ das alt Maurwerck gegruͤndt. Auff lauter Felſen/ das man hie zuſehen findt. So dick iſt diſe Maur/ das ſie der Palmen ſiben Fůnffmahl gezehlt/ erraicht. Wo iſt dergleich geſchriben? Wie prangt ſie doch daher mit ihrer ſtarcken Schantz? Nit anderſt/ alls wie ein Sigherr im Lorberkrantz. Ambroſt Spmola von Adelichem Stammen Als in dem Niderland die heiſſe Kriegesflammen Gebrennet Liechterloh/ hat auß dem Vatterland Gebracht an frembdes Ort die Baukunſtreiche Hand. Jeruſalem wird auch gepriſen/ weil ſie veſte/ Vnd wider Feindsgewalt verſehen auff das beſte Hierzu thaͤt Rath und That/ der ſinnreich Paulus Ritz. Dort A 3

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Zitationshilfe: Furttenbach, Josef: Mannhaffter Kunst-Spiegel. Augsburg, 1663, S. 5. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/furttenbach_kunstspiegel_1663/35>, abgerufen am 21.11.2024.