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Gall, Franz Joseph: Philosophisch-medizinische Untersuchungen über Natur und Kunst im kranken und gesunden Zustand des Menschen. Wien, 1791.

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stigkeit verursachen, und unter der Gestalt eines rohen,
rotzigen, halbeiterförmigen Auswurfes ausgeleert wer-
den. -- Es ist bekannt, daß die Tripper desto hart-
näckiger werden, je öfter sie schon ein und das näm-
liche Werkzeug in seiner ursprünglichen Stärke bestürmt
haben.

§. 63.

Die bisherigen Bemerkungen wären hinreichend,
in jedem Menschen den schwächern Theil zu entde-
cken; eine Sache, welche sowohl wegen der Vorher-
kündigung als wegen Verhütung großer Uebel von der
grösten Wichtigkeit ist. Denn, wenn ich weiß, daß
mein Kranker, der jetzt an einem Rothlaufen darnie-
der liegt, sehr schwache Lungen oder schwache Ge-
därme hat, so hab ich alle Ursache, mich gegen eine
Versetzung auf diese Theile mit allem Fleiße sicher zu
stellen. Deßwegen will ich noch einige Hilfsmittel
angeben, wodurch die etwannige Schwäche eines be-
sondern Theils auskundschaftet werden kann.

Die Art, wie Zimmermann zu der Kenntniß
dieses schwächern Theiles bey einzelnen Menschen ge-
langet, ruht auf der Bemerkung, daß jede Gemüths-
erschütterung am meisten auf diesen schwachen Theil
wirkt. "Ich sehe, sagt er, auf Gemüthserschütte-
rungen bey Leuten, die schwache Augen haben, die
Augen rund herum plötzlich hochroth werden; ich se-
he bey Leuten, die sehr schlechte Zähne haben, die
heftigsten Zahnschmerzen plötzlich folgen; ich sehe bey
Leuten, die eine schwache Brust haben, ein plötzliches

Drücken,

ſtigkeit verurſachen, und unter der Geſtalt eines rohen,
rotzigen, halbeiterfoͤrmigen Auswurfes ausgeleert wer-
den. — Es iſt bekannt, daß die Tripper deſto hart-
naͤckiger werden, je oͤfter ſie ſchon ein und das naͤm-
liche Werkzeug in ſeiner urſpruͤnglichen Staͤrke beſtuͤrmt
haben.

§. 63.

Die bisherigen Bemerkungen waͤren hinreichend,
in jedem Menſchen den ſchwaͤchern Theil zu entde-
cken; eine Sache, welche ſowohl wegen der Vorher-
kuͤndigung als wegen Verhuͤtung großer Uebel von der
groͤſten Wichtigkeit iſt. Denn, wenn ich weiß, daß
mein Kranker, der jetzt an einem Rothlaufen darnie-
der liegt, ſehr ſchwache Lungen oder ſchwache Ge-
daͤrme hat, ſo hab ich alle Urſache, mich gegen eine
Verſetzung auf dieſe Theile mit allem Fleiße ſicher zu
ſtellen. Deßwegen will ich noch einige Hilfsmittel
angeben, wodurch die etwannige Schwaͤche eines be-
ſondern Theils auskundſchaftet werden kann.

Die Art, wie Zimmermann zu der Kenntniß
dieſes ſchwaͤchern Theiles bey einzelnen Menſchen ge-
langet, ruht auf der Bemerkung, daß jede Gemuͤths-
erſchuͤtterung am meiſten auf dieſen ſchwachen Theil
wirkt. “Ich ſehe, ſagt er, auf Gemuͤthserſchuͤtte-
rungen bey Leuten, die ſchwache Augen haben, die
Augen rund herum ploͤtzlich hochroth werden; ich ſe-
he bey Leuten, die ſehr ſchlechte Zaͤhne haben, die
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Leuten, die eine ſchwache Bruſt haben, ein ploͤtzliches

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[452/0471] ſtigkeit verurſachen, und unter der Geſtalt eines rohen, rotzigen, halbeiterfoͤrmigen Auswurfes ausgeleert wer- den. — Es iſt bekannt, daß die Tripper deſto hart- naͤckiger werden, je oͤfter ſie ſchon ein und das naͤm- liche Werkzeug in ſeiner urſpruͤnglichen Staͤrke beſtuͤrmt haben. §. 63. Die bisherigen Bemerkungen waͤren hinreichend, in jedem Menſchen den ſchwaͤchern Theil zu entde- cken; eine Sache, welche ſowohl wegen der Vorher- kuͤndigung als wegen Verhuͤtung großer Uebel von der groͤſten Wichtigkeit iſt. Denn, wenn ich weiß, daß mein Kranker, der jetzt an einem Rothlaufen darnie- der liegt, ſehr ſchwache Lungen oder ſchwache Ge- daͤrme hat, ſo hab ich alle Urſache, mich gegen eine Verſetzung auf dieſe Theile mit allem Fleiße ſicher zu ſtellen. Deßwegen will ich noch einige Hilfsmittel angeben, wodurch die etwannige Schwaͤche eines be- ſondern Theils auskundſchaftet werden kann. Die Art, wie Zimmermann zu der Kenntniß dieſes ſchwaͤchern Theiles bey einzelnen Menſchen ge- langet, ruht auf der Bemerkung, daß jede Gemuͤths- erſchuͤtterung am meiſten auf dieſen ſchwachen Theil wirkt. “Ich ſehe, ſagt er, auf Gemuͤthserſchuͤtte- rungen bey Leuten, die ſchwache Augen haben, die Augen rund herum ploͤtzlich hochroth werden; ich ſe- he bey Leuten, die ſehr ſchlechte Zaͤhne haben, die heftigſten Zahnſchmerzen ploͤtzlich folgen; ich ſehe bey Leuten, die eine ſchwache Bruſt haben, ein ploͤtzliches Druͤcken,

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Zitationshilfe: Gall, Franz Joseph: Philosophisch-medizinische Untersuchungen über Natur und Kunst im kranken und gesunden Zustand des Menschen. Wien, 1791, S. 452. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gall_untersuchungen_1791/471>, abgerufen am 22.11.2024.