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Gall, Franz Joseph: Philosophisch-medizinische Untersuchungen über Natur und Kunst im kranken und gesunden Zustand des Menschen. Wien, 1791.

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Vierter Abschnitt.
Von den Hilfsmitteln der Natur.


§. 98.

Von den wesentlichsten Erfordernißen zur Wirk-
samkeit der Natur gehe ich zu den Mitteln über, de-
ren sich die Natur vorzüglich bedient, um wirksam zu
werden. Hieher rechne ich: Ueberhaupt die Zufälle,
wovon theils schon geredet worden ist, theils noch um-
ständlicher im Kapitel vom Unterschied der Krankhei-
ten und Zufälle geredet werden wird. -- Fieber und
Entscheidungen
, denen ich ebenfalls ein eignes Ka-
pitel widme. -- Entwicklung; ihr Gang und ihre
Zufälle im Kapitel von den Krankheiten der Alter und
Geschlechter. -- Reiz, Mitleidung, Gewohn-
heit, und Instinkt
, wovon ich hier, soviel es mei-
ne Absicht fordert, vortragen werde.

Reiz und Mitleidung.
§. 99.

Die allgemeinste Wirkung des Reizes ist, daß
dadurch die Summe der Thätigkeit entweder im ganzen
Körper oder in einzelnen Theilen vermehrt wird. Wo
immer also die eine oder die andere Verrichtung zu
träge von statten geht, da muß Natur oder Kunst
einen Reiz anbringen. Jeder von Außen hinzugekom-
mene, oder von Innen erzeugte Krankheitsreiz veran-

laßet

Vierter Abſchnitt.
Von den Hilfsmitteln der Natur.


§. 98.

Von den weſentlichſten Erfordernißen zur Wirk-
ſamkeit der Natur gehe ich zu den Mitteln uͤber, de-
ren ſich die Natur vorzuͤglich bedient, um wirkſam zu
werden. Hieher rechne ich: Ueberhaupt die Zufälle,
wovon theils ſchon geredet worden iſt, theils noch um-
ſtaͤndlicher im Kapitel vom Unterſchied der Krankhei-
ten und Zufaͤlle geredet werden wird. — Fieber und
Entſcheidungen
, denen ich ebenfalls ein eignes Ka-
pitel widme. — Entwicklung; ihr Gang und ihre
Zufaͤlle im Kapitel von den Krankheiten der Alter und
Geſchlechter. — Reiz, Mitleidung, Gewohn-
heit, und Inſtinkt
, wovon ich hier, ſoviel es mei-
ne Abſicht fordert, vortragen werde.

Reiz und Mitleidung.
§. 99.

Die allgemeinſte Wirkung des Reizes iſt, daß
dadurch die Summe der Thaͤtigkeit entweder im ganzen
Koͤrper oder in einzelnen Theilen vermehrt wird. Wo
immer alſo die eine oder die andere Verrichtung zu
traͤge von ſtatten geht, da muß Natur oder Kunſt
einen Reiz anbringen. Jeder von Außen hinzugekom-
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[612/0631] Vierter Abſchnitt. Von den Hilfsmitteln der Natur. §. 98. Von den weſentlichſten Erfordernißen zur Wirk- ſamkeit der Natur gehe ich zu den Mitteln uͤber, de- ren ſich die Natur vorzuͤglich bedient, um wirkſam zu werden. Hieher rechne ich: Ueberhaupt die Zufälle, wovon theils ſchon geredet worden iſt, theils noch um- ſtaͤndlicher im Kapitel vom Unterſchied der Krankhei- ten und Zufaͤlle geredet werden wird. — Fieber und Entſcheidungen, denen ich ebenfalls ein eignes Ka- pitel widme. — Entwicklung; ihr Gang und ihre Zufaͤlle im Kapitel von den Krankheiten der Alter und Geſchlechter. — Reiz, Mitleidung, Gewohn- heit, und Inſtinkt, wovon ich hier, ſoviel es mei- ne Abſicht fordert, vortragen werde. Reiz und Mitleidung. §. 99. Die allgemeinſte Wirkung des Reizes iſt, daß dadurch die Summe der Thaͤtigkeit entweder im ganzen Koͤrper oder in einzelnen Theilen vermehrt wird. Wo immer alſo die eine oder die andere Verrichtung zu traͤge von ſtatten geht, da muß Natur oder Kunſt einen Reiz anbringen. Jeder von Außen hinzugekom- mene, oder von Innen erzeugte Krankheitsreiz veran- laßet

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Zitationshilfe: Gall, Franz Joseph: Philosophisch-medizinische Untersuchungen über Natur und Kunst im kranken und gesunden Zustand des Menschen. Wien, 1791, S. 612. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gall_untersuchungen_1791/631>, abgerufen am 24.11.2024.