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Gall, Franz Joseph: Philosophisch-medizinische Untersuchungen über Natur und Kunst im kranken und gesunden Zustand des Menschen. Wien, 1791.

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Licht, den Gehörnerven der Schall, den Geruchsner-
ven das Riechbare; die Brechwurzel und der Brech-
weinstein, wenn sie auch unmittelbar ins Blut gebracht
werden, den Magen; die Rhabarber die Gedärme;
die Urinblase empfindet von dem scharfen Urin nur
mäßigen Reiz; er wird aber schmerzend, wenn war-
mes Wasser in die Blase gebracht wird; warmes
Wasser reizt oft den Magen zum Erbrechen; der Saft
der gelben Ruben, in die Nase gezogen, erregt Nie-
sen, so mild er dem Mund, dem Schlunde und dem
Magen ist; die Blüthen der Wohlverley greifen den
Magen an; die Färberröthe wirkt auf die Knochen
der Thiere und des Menschen, läßt aber die eben so
harten Kiele der Federn ungefärbt; Luft und war-
mes Wasser sind die stärksten Reizmittel für das
Herz; die Luft reizt die Lungen nicht, aber ein
Tröpfchen Wasser erregt Zuckungen in der Luftröhre;
die Vitriolsäure, die Salpetersäure, die Spießglaß-
butter, der Höllenstein, so scharf sie sind, zerstöh-
ren die Reizbarkeit der Schlagadern und des Herzens
ehe, als daß sie dieselbe erwecken; der Metallsafran
(crocus metallorum) ist den Augen unschädlich, reizt
aber den Magen zum Erbrechen; die spannischen Flie-
gen greifen nur in großen Gaben den Magen an, er-
regen aber weit früher entzündliche Zufälle in den
Nieren und der Harnblase; der Auszug der schwar-
zen Kuchenschelle (Pulfatilla nigra) wirkt vorzüglich
auf die Augen, und entzündet sie in grossen Gaben;
die Tollkirsche (solanum furiosum) innerlich gebraucht
macht den Augenstern einschrumpfen etc. etc.


Sind

Licht, den Gehoͤrnerven der Schall, den Geruchsner-
ven das Riechbare; die Brechwurzel und der Brech-
weinſtein, wenn ſie auch unmittelbar ins Blut gebracht
werden, den Magen; die Rhabarber die Gedaͤrme;
die Urinblaſe empfindet von dem ſcharfen Urin nur
maͤßigen Reiz; er wird aber ſchmerzend, wenn war-
mes Waſſer in die Blaſe gebracht wird; warmes
Waſſer reizt oft den Magen zum Erbrechen; der Saft
der gelben Ruben, in die Naſe gezogen, erregt Nie-
ſen, ſo mild er dem Mund, dem Schlunde und dem
Magen iſt; die Bluͤthen der Wohlverley greifen den
Magen an; die Faͤrberroͤthe wirkt auf die Knochen
der Thiere und des Menſchen, laͤßt aber die eben ſo
harten Kiele der Federn ungefaͤrbt; Luft und war-
mes Waſſer ſind die ſtaͤrkſten Reizmittel fuͤr das
Herz; die Luft reizt die Lungen nicht, aber ein
Troͤpfchen Waſſer erregt Zuckungen in der Luftroͤhre;
die Vitriolſaͤure, die Salpeterſaͤure, die Spießglaß-
butter, der Hoͤllenſtein, ſo ſcharf ſie ſind, zerſtoͤh-
ren die Reizbarkeit der Schlagadern und des Herzens
ehe, als daß ſie dieſelbe erwecken; der Metallſafran
(crocus metallorum) iſt den Augen unſchaͤdlich, reizt
aber den Magen zum Erbrechen; die ſpanniſchen Flie-
gen greifen nur in großen Gaben den Magen an, er-
regen aber weit fruͤher entzuͤndliche Zufaͤlle in den
Nieren und der Harnblaſe; der Auszug der ſchwar-
zen Kuchenſchelle (Pulfatilla nigra) wirkt vorzuͤglich
auf die Augen, und entzuͤndet ſie in groſſen Gaben;
die Tollkirſche (ſolanum furioſum) innerlich gebraucht
macht den Augenſtern einſchrumpfen ꝛc. ꝛc.


Sind
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[692/0711] Licht, den Gehoͤrnerven der Schall, den Geruchsner- ven das Riechbare; die Brechwurzel und der Brech- weinſtein, wenn ſie auch unmittelbar ins Blut gebracht werden, den Magen; die Rhabarber die Gedaͤrme; die Urinblaſe empfindet von dem ſcharfen Urin nur maͤßigen Reiz; er wird aber ſchmerzend, wenn war- mes Waſſer in die Blaſe gebracht wird; warmes Waſſer reizt oft den Magen zum Erbrechen; der Saft der gelben Ruben, in die Naſe gezogen, erregt Nie- ſen, ſo mild er dem Mund, dem Schlunde und dem Magen iſt; die Bluͤthen der Wohlverley greifen den Magen an; die Faͤrberroͤthe wirkt auf die Knochen der Thiere und des Menſchen, laͤßt aber die eben ſo harten Kiele der Federn ungefaͤrbt; Luft und war- mes Waſſer ſind die ſtaͤrkſten Reizmittel fuͤr das Herz; die Luft reizt die Lungen nicht, aber ein Troͤpfchen Waſſer erregt Zuckungen in der Luftroͤhre; die Vitriolſaͤure, die Salpeterſaͤure, die Spießglaß- butter, der Hoͤllenſtein, ſo ſcharf ſie ſind, zerſtoͤh- ren die Reizbarkeit der Schlagadern und des Herzens ehe, als daß ſie dieſelbe erwecken; der Metallſafran (crocus metallorum) iſt den Augen unſchaͤdlich, reizt aber den Magen zum Erbrechen; die ſpanniſchen Flie- gen greifen nur in großen Gaben den Magen an, er- regen aber weit fruͤher entzuͤndliche Zufaͤlle in den Nieren und der Harnblaſe; der Auszug der ſchwar- zen Kuchenſchelle (Pulfatilla nigra) wirkt vorzuͤglich auf die Augen, und entzuͤndet ſie in groſſen Gaben; die Tollkirſche (ſolanum furioſum) innerlich gebraucht macht den Augenſtern einſchrumpfen ꝛc. ꝛc. Sind

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Zitationshilfe: Gall, Franz Joseph: Philosophisch-medizinische Untersuchungen über Natur und Kunst im kranken und gesunden Zustand des Menschen. Wien, 1791, S. 692. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gall_untersuchungen_1791/711>, abgerufen am 21.11.2024.