Kleine Garnwaschmaschine von A. Wever u. Comp. (Fig. 30.) (Deutsches Reichspatent.)
Diese Maschine unterscheidet sich von der Fig. 27 beschriebenen Maschine derselben Firma dadurch, daß die Spulen hin- und hergezogen werden und sich um ihre Achse drehen, aber nicht von einer Seite der Maschine zur andern rücken, so daß das Garn nicht wie bei der größeren Waschmaschine zuerst im gebrauchten Wasser und am Ende der Waschung in rein zufließendem Wasser gewaschen wird. Die Antriebswelle mit Fest- und Losscheibe endigt in einer Kurbel, welche mittels Kurbelstange den Spulrahmen hin- und herzieht.
[Abbildung]
Fig. 30.
Kleine Garnwaschmaschine.
Mit der Aufzählung der beschriebenen Maschinen ist dieses Gebiet der Maschinenkunde indes noch keineswegs erschöpft; so beruht z. B. die Garnwasch- maschine von Durancon und Lapierre auf dem Prinzip des Schlagens der Garnsträhne; eine andere Maschine beruht wiederum auf dem Prinzip des Stampfens der Garne (Stampfwaschmaschine). Bei dieser ist der hölzerne Waschbottich drehbar und das Waschen wird durch Stampfen aus- geübt, welche durch eine horizontale Welle mit Hebedaumen auf und nieder bewegt werden (s. weiter unten).
An die Garnwaschmaschinen reihen sich die Spülmaschinen, welche fast durchweg als Waschmaschinen bezeichnet werden. Die älteste und ein- fachste dieser Art ist wohl die Garnfacherspülmaschine der Zittauer Ma- schinenfabrik und Eisengießerei, bei welcher sich über einem ovalen mit Ab- flußrohr versehenen hölzernen Bottich eine durch Kurbelscheibe getriebene Fachvorrichtung hin- und herbewegt, an welcher sich die die Garne enthal- tende Leiste befindet, so daß durch die Facherbewegung das Garn genau so bewegt wird, wie beim Spülen mit der Hand.
Dieselbe Fabrik baut kombinierte Garn-, Wasch- und Spül- maschinen mit einem durch Kurbel hin- und herbeweglichen Rahmen aus Gußeisen, auf welchem kupferne Spulen aus Gußeisen in einer Spindel ge- lagert sind, auf welcher Zahngetriebe sitzen, die in eine feststehende Zahn- stange eingreifen und dadurch abwechselnd rechts und links rotierende Be-
Kleine Garnwaſchmaſchine von A. Wever u. Comp. (Fig. 30.) (Deutſches Reichspatent.)
Dieſe Maſchine unterſcheidet ſich von der Fig. 27 beſchriebenen Maſchine derſelben Firma dadurch, daß die Spulen hin- und hergezogen werden und ſich um ihre Achſe drehen, aber nicht von einer Seite der Maſchine zur andern rücken, ſo daß das Garn nicht wie bei der größeren Waſchmaſchine zuerſt im gebrauchten Waſſer und am Ende der Waſchung in rein zufließendem Waſſer gewaſchen wird. Die Antriebswelle mit Feſt- und Losſcheibe endigt in einer Kurbel, welche mittels Kurbelſtange den Spulrahmen hin- und herzieht.
[Abbildung]
Fig. 30.
Kleine Garnwaſchmaſchine.
Mit der Aufzählung der beſchriebenen Maſchinen iſt dieſes Gebiet der Maſchinenkunde indes noch keineswegs erſchöpft; ſo beruht z. B. die Garnwaſch- maſchine von Durancon und Lapierre auf dem Prinzip des Schlagens der Garnſträhne; eine andere Maſchine beruht wiederum auf dem Prinzip des Stampfens der Garne (Stampfwaſchmaſchine). Bei dieſer iſt der hölzerne Waſchbottich drehbar und das Waſchen wird durch Stampfen aus- geübt, welche durch eine horizontale Welle mit Hebedaumen auf und nieder bewegt werden (ſ. weiter unten).
An die Garnwaſchmaſchinen reihen ſich die Spülmaſchinen, welche faſt durchweg als Waſchmaſchinen bezeichnet werden. Die älteſte und ein- fachſte dieſer Art iſt wohl die Garnfacherſpülmaſchine der Zittauer Ma- ſchinenfabrik und Eiſengießerei, bei welcher ſich über einem ovalen mit Ab- flußrohr verſehenen hölzernen Bottich eine durch Kurbelſcheibe getriebene Fachvorrichtung hin- und herbewegt, an welcher ſich die die Garne enthal- tende Leiſte befindet, ſo daß durch die Facherbewegung das Garn genau ſo bewegt wird, wie beim Spülen mit der Hand.
Dieſelbe Fabrik baut kombinierte Garn-, Waſch- und Spül- maſchinen mit einem durch Kurbel hin- und herbeweglichen Rahmen aus Gußeiſen, auf welchem kupferne Spulen aus Gußeiſen in einer Spindel ge- lagert ſind, auf welcher Zahngetriebe ſitzen, die in eine feſtſtehende Zahn- ſtange eingreifen und dadurch abwechſelnd rechts und links rotierende Be-
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Kleine Garnwaſchmaſchine von A. Wever u. Comp. (Fig. 30.)
(Deutſches Reichspatent.)
Dieſe Maſchine unterſcheidet ſich von der Fig. 27 beſchriebenen Maſchine
derſelben Firma dadurch, daß die Spulen hin- und hergezogen werden und ſich
um ihre Achſe drehen, aber nicht von einer Seite der Maſchine zur andern
rücken, ſo daß das Garn nicht wie bei der größeren Waſchmaſchine zuerſt
im gebrauchten Waſſer und am Ende der Waſchung in rein zufließendem
Waſſer gewaſchen wird. Die Antriebswelle mit Feſt- und Losſcheibe endigt
in einer Kurbel, welche mittels Kurbelſtange den Spulrahmen hin- und
herzieht.
[Abbildung Fig. 30. Kleine Garnwaſchmaſchine.]
Mit der Aufzählung der beſchriebenen Maſchinen iſt dieſes Gebiet der
Maſchinenkunde indes noch keineswegs erſchöpft; ſo beruht z. B. die Garnwaſch-
maſchine von Durancon und Lapierre auf dem Prinzip des Schlagens
der Garnſträhne; eine andere Maſchine beruht wiederum auf dem Prinzip
des Stampfens der Garne (Stampfwaſchmaſchine). Bei dieſer iſt der
hölzerne Waſchbottich drehbar und das Waſchen wird durch Stampfen aus-
geübt, welche durch eine horizontale Welle mit Hebedaumen auf und nieder
bewegt werden (ſ. weiter unten).
An die Garnwaſchmaſchinen reihen ſich die Spülmaſchinen, welche
faſt durchweg als Waſchmaſchinen bezeichnet werden. Die älteſte und ein-
fachſte dieſer Art iſt wohl die Garnfacherſpülmaſchine der Zittauer Ma-
ſchinenfabrik und Eiſengießerei, bei welcher ſich über einem ovalen mit Ab-
flußrohr verſehenen hölzernen Bottich eine durch Kurbelſcheibe getriebene
Fachvorrichtung hin- und herbewegt, an welcher ſich die die Garne enthal-
tende Leiſte befindet, ſo daß durch die Facherbewegung das Garn genau ſo
bewegt wird, wie beim Spülen mit der Hand.
Dieſelbe Fabrik baut kombinierte Garn-, Waſch- und Spül-
maſchinen mit einem durch Kurbel hin- und herbeweglichen Rahmen aus
Gußeiſen, auf welchem kupferne Spulen aus Gußeiſen in einer Spindel ge-
lagert ſind, auf welcher Zahngetriebe ſitzen, die in eine feſtſtehende Zahn-
ſtange eingreifen und dadurch abwechſelnd rechts und links rotierende Be-
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Ganswindt, Albert: Handbuch der Färberei und der damit verwandten vorbereitenden und vollendenden Gewerbe. Weimar, 1889, S. 328. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/ganswindt_faerberei_1889/354>, abgerufen am 25.11.2024.
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