In früheren Zeiten wurde mit Brasilienholz grundiert und im Wau- bade ausgefärbt.
2. Färbungen auf tannierte Baumwolle.
Hierzu eignen sich ChrysoidinG, GoldorangeR*) und Viktoria- orange. Gebleichte Baumwolle wird mit Tannin und Brechweinstein be- handelt und in der neutralen Farbstofflösung ausgefärbt. -- Zu diesen beiden Farbstoffen hat sich in neuerer Zeit (Herbst 1888) ein neuer Farbstoff: Mikadoorange, hinzugesellt, welcher die gleichen Töne gibt; derselbe wird aber nicht mit Tannin fixiert, sondern im Kochsalzbade. Man färbt auf 100 Teile Garn mit 25 Teilen Kochsalz und 3 Teilen Mikado-Orange G oder R oder R R, zuerst bei 48° R., dann unter langsamer Steigerung der Temperatur zum Kochen 1/2 Stunde in der Siedehitze. (Neu, im Ersten Teil noch nicht enthalten).
Um Orange durch Mischen zu erzeugen, benutzt man einerseits Chry- soidin oder Auramin, andererseits Fuchsin oder Safranin. Die echtesten Töne erhält man mit Auramin und Safranin. Durch Wechseln im Verhältnis zwischen diesen beiden lassen sich alle Töne von orangegelb bis orangerot herstellen.
Hierher gehört auch folgendes Verfahren **): Grundieren mit 71/2 Pro- zent Schmack und 3 Prozent Curcuma; Beizen mit 11/2 Prozent Weinstein- ersatz, kalt umziehen, abwinden und ausfärben auf frischem Bade mit 41/2 Pro- zent Alaun und je 3/10 Prozent Safranin und Chrysoidin.
3. Färbungen auf Thonerde- oder Zinnbeizen.
Orange aus Wau (nach Hummel). Behandeln der Baumwolle mit essigsaurer Thonerde von 2,5 bis 4° Be.; die Thonerde in besonderem Bade mit phosphorsaurem oder kieselsaurem Natron fixieren. Dann Waschen und Ausfärben in einer Wau-Abkochung unter Zusatz von etwas Kupfer- vitriol. -- Oder: Beizen mit Zinnchlorid und ausfärben mit Wau bis zur Nüance.
Orange aus Kreuzbeerenextrakt (nach Stein). Beizen mit Zinnchlorid, spülen und ausfärben in besonderem Bade mit einer Lösung von Kreuzbeerenextrakt.
Orange aus Kreuzbeeren und Rotholz. Beizen mit 121/2 Pro- zent Alaun und 3 Prozent Bleizucker und Färben in besonderem Bade mit 75 Prozent Kreuzbeeren; auf die so gelb gefärbte Ware setzt man in einem eigenen Bade das Rot, bestehend aus einer Abkochung von Sapanholz; das Rotbad darf nur schwach sein.
Orange aus Quercitronextrakt. Beizen mit 10 Prozent schwefel- saurer Thonerde; ausfärben mit 16 Prozent Quercitronextrakt; zuletzt mit 2 Prozent Zinnsalz kochen und im Bade erkalten lassen, spülen und trocknen.
Orange aus Anilin. Beizen in nicht zu schwacher essigsaurer Thonerde, abwinden und in besonderem Bade ausfärben mit Orange II bis zur Nüance.
*) Von Tillmanns, E. ter Meer u. Comp. Muster in der Deutschen Färber-Zeitung 1887, Nr. 33.
**) Deutsche Färber-Zeitung 1887, Nr. 21.
In früheren Zeiten wurde mit Braſilienholz grundiert und im Wau- bade ausgefärbt.
2. Färbungen auf tannierte Baumwolle.
Hierzu eignen ſich ChryſoïdinG, GoldorangeR*) und Viktoria- orange. Gebleichte Baumwolle wird mit Tannin und Brechweinſtein be- handelt und in der neutralen Farbſtofflöſung ausgefärbt. — Zu dieſen beiden Farbſtoffen hat ſich in neuerer Zeit (Herbſt 1888) ein neuer Farbſtoff: Mikadoorange, hinzugeſellt, welcher die gleichen Töne gibt; derſelbe wird aber nicht mit Tannin fixiert, ſondern im Kochſalzbade. Man färbt auf 100 Teile Garn mit 25 Teilen Kochſalz und 3 Teilen Mikado-Orange G oder R oder R R, zuerſt bei 48° R., dann unter langſamer Steigerung der Temperatur zum Kochen ½ Stunde in der Siedehitze. (Neu, im Erſten Teil noch nicht enthalten).
Um Orange durch Miſchen zu erzeugen, benutzt man einerſeits Chry- ſoidin oder Auramin, andererſeits Fuchſin oder Safranin. Die echteſten Töne erhält man mit Auramin und Safranin. Durch Wechſeln im Verhältnis zwiſchen dieſen beiden laſſen ſich alle Töne von orangegelb bis orangerot herſtellen.
Hierher gehört auch folgendes Verfahren **): Grundieren mit 7½ Pro- zent Schmack und 3 Prozent Curcuma; Beizen mit 1½ Prozent Weinſtein- erſatz, kalt umziehen, abwinden und ausfärben auf friſchem Bade mit 4½ Pro- zent Alaun und je 3/10 Prozent Safranin und Chryſoïdin.
3. Färbungen auf Thonerde- oder Zinnbeizen.
Orange aus Wau (nach Hummel). Behandeln der Baumwolle mit eſſigſaurer Thonerde von 2,5 bis 4° Be.; die Thonerde in beſonderem Bade mit phosphorſaurem oder kieſelſaurem Natron fixieren. Dann Waſchen und Ausfärben in einer Wau-Abkochung unter Zuſatz von etwas Kupfer- vitriol. — Oder: Beizen mit Zinnchlorid und ausfärben mit Wau bis zur Nüance.
Orange aus Kreuzbeerenextrakt (nach Stein). Beizen mit Zinnchlorid, ſpülen und ausfärben in beſonderem Bade mit einer Löſung von Kreuzbeerenextrakt.
Orange aus Kreuzbeeren und Rotholz. Beizen mit 12½ Pro- zent Alaun und 3 Prozent Bleizucker und Färben in beſonderem Bade mit 75 Prozent Kreuzbeeren; auf die ſo gelb gefärbte Ware ſetzt man in einem eigenen Bade das Rot, beſtehend aus einer Abkochung von Sapanholz; das Rotbad darf nur ſchwach ſein.
Orange aus Quercitronextrakt. Beizen mit 10 Prozent ſchwefel- ſaurer Thonerde; ausfärben mit 16 Prozent Quercitronextrakt; zuletzt mit 2 Prozent Zinnſalz kochen und im Bade erkalten laſſen, ſpülen und trocknen.
Orange aus Anilin. Beizen in nicht zu ſchwacher eſſigſaurer Thonerde, abwinden und in beſonderem Bade ausfärben mit Orange II bis zur Nüance.
*) Von Tillmanns, E. ter Meer u. Comp. Muſter in der Deutſchen Färber-Zeitung 1887, Nr. 33.
**) Deutſche Färber-Zeitung 1887, Nr. 21.
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In früheren Zeiten wurde mit Braſilienholz grundiert und im Wau-
bade ausgefärbt.
2. Färbungen auf tannierte Baumwolle.
Hierzu eignen ſich Chryſoïdin G, Goldorange R *) und Viktoria-
orange. Gebleichte Baumwolle wird mit Tannin und Brechweinſtein be-
handelt und in der neutralen Farbſtofflöſung ausgefärbt. — Zu dieſen beiden
Farbſtoffen hat ſich in neuerer Zeit (Herbſt 1888) ein neuer Farbſtoff:
Mikadoorange, hinzugeſellt, welcher die gleichen Töne gibt; derſelbe wird
aber nicht mit Tannin fixiert, ſondern im Kochſalzbade. Man färbt auf
100 Teile Garn mit 25 Teilen Kochſalz und 3 Teilen Mikado-Orange G oder
R oder R R, zuerſt bei 48° R., dann unter langſamer Steigerung der
Temperatur zum Kochen ½ Stunde in der Siedehitze. (Neu, im Erſten
Teil noch nicht enthalten).
Um Orange durch Miſchen zu erzeugen, benutzt man einerſeits Chry-
ſoidin oder Auramin, andererſeits Fuchſin oder Safranin. Die
echteſten Töne erhält man mit Auramin und Safranin. Durch Wechſeln
im Verhältnis zwiſchen dieſen beiden laſſen ſich alle Töne von orangegelb
bis orangerot herſtellen.
Hierher gehört auch folgendes Verfahren **): Grundieren mit 7½ Pro-
zent Schmack und 3 Prozent Curcuma; Beizen mit 1½ Prozent Weinſtein-
erſatz, kalt umziehen, abwinden und ausfärben auf friſchem Bade mit 4½ Pro-
zent Alaun und je 3/10 Prozent Safranin und Chryſoïdin.
3. Färbungen auf Thonerde- oder Zinnbeizen.
Orange aus Wau (nach Hummel). Behandeln der Baumwolle
mit eſſigſaurer Thonerde von 2,5 bis 4° Be.; die Thonerde in beſonderem
Bade mit phosphorſaurem oder kieſelſaurem Natron fixieren. Dann Waſchen
und Ausfärben in einer Wau-Abkochung unter Zuſatz von etwas Kupfer-
vitriol. — Oder: Beizen mit Zinnchlorid und ausfärben mit Wau bis zur
Nüance.
Orange aus Kreuzbeerenextrakt (nach Stein). Beizen mit
Zinnchlorid, ſpülen und ausfärben in beſonderem Bade mit einer Löſung von
Kreuzbeerenextrakt.
Orange aus Kreuzbeeren und Rotholz. Beizen mit 12½ Pro-
zent Alaun und 3 Prozent Bleizucker und Färben in beſonderem Bade mit
75 Prozent Kreuzbeeren; auf die ſo gelb gefärbte Ware ſetzt man in einem
eigenen Bade das Rot, beſtehend aus einer Abkochung von Sapanholz; das
Rotbad darf nur ſchwach ſein.
Orange aus Quercitronextrakt. Beizen mit 10 Prozent ſchwefel-
ſaurer Thonerde; ausfärben mit 16 Prozent Quercitronextrakt; zuletzt mit
2 Prozent Zinnſalz kochen und im Bade erkalten laſſen, ſpülen und trocknen.
Orange aus Anilin. Beizen in nicht zu ſchwacher eſſigſaurer
Thonerde, abwinden und in beſonderem Bade ausfärben mit Orange II bis
zur Nüance.
*) Von Tillmanns, E. ter Meer u. Comp. Muſter in der Deutſchen
Färber-Zeitung 1887, Nr. 33.
**) Deutſche Färber-Zeitung 1887, Nr. 21.
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Ganswindt, Albert: Handbuch der Färberei und der damit verwandten vorbereitenden und vollendenden Gewerbe. Weimar, 1889, S. 592. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/ganswindt_faerberei_1889/640>, abgerufen am 22.11.2024.
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