der aber Zinn sagt, er habe sie nie deutlich wahrnehmen können. Von hier aus bilden die durch die Siebplatte gegangenen Büschel durch ihre Vereinigung eine Haut, welche sich an die braune Haut anlegt, und die ganze innere Fläche derselben bis an den Ursprung der Stralenfasern umkleidet. Die an der braunen Haut anliegende Seite derselben ist markartig, weich und zart, die innere Seite membranöser und fester. Das Mark des Sehnerven ist, wie das Hirnmark, wovon es eine Fortsetzung ist, grau, und, wo es sich in die Netzhaut verbreitet, sehr zart und durchsichtig; im Alter wird es undurchsichtiger, und da die Netzhaut an dem schwarzen Leime der braunen Haut anliegt, so kömmt es daher, daß der Grund des Auges bey Kindern schwarz, um das dreyßigste Jahr grau, und im Alter fast weiß aussiehet.
Die wässerichte Feuchtigkeit(humor aqueus, humeur aqueuse) erfüllt den vordern Theil des Auges II, der sich von der Hornhaut bis an die Vorderseite der Krystallinse erstreckt, und von den meisten in die vordere Kammer zwischen der Hornhaut und Iris, und die hintere Kammer zwischen der Iris und Krystallinse eingetheilt wird, obgleich einige mit Winslow und Lieutaud die hintere Kammer verwerfen und die Iris an der Krystallinse unmittelbar anliegend annehmen. Die wässerichte Feuchtigkeit treibt die Hornhaut auf, macht, daß sie sich mehr ründet, drückt auch nach einigen die Krystallinse ein wenig von der Iris ab, wodurch eben die hintere Kammer, welche wenigstens stets sehr klein ist, gebildet werden soll. Sie ist ein dünner, durchsichtiger, etwas salziger Liquor, der durch die Zwischenräume der Hornhaut verdünstet, und durch den Zufluß aus den Gefäßen immer wieder ersetzt wird.
Die gläserne Feuchtigkeit(humor vitreus, humeur vitree) nimmt den hintern Raum des Auges VV ein, der sich von der Krystallinse und den Stralenfasern bis an den Eintritt des Sehnerven erstreckt. Sie ist eine durchsichtige gallertartige Masse, von einer sehr feinen cellulösen Structur, in deren Zwischenräumen sich ein durchsichtiger,
der aber Zinn ſagt, er habe ſie nie deutlich wahrnehmen koͤnnen. Von hier aus bilden die durch die Siebplatte gegangenen Buͤſchel durch ihre Vereinigung eine Haut, welche ſich an die braune Haut anlegt, und die ganze innere Flaͤche derſelben bis an den Urſprung der Stralenfaſern umkleidet. Die an der braunen Haut anliegende Seite derſelben iſt markartig, weich und zart, die innere Seite membranoͤſer und feſter. Das Mark des Sehnerven iſt, wie das Hirnmark, wovon es eine Fortſetzung iſt, grau, und, wo es ſich in die Netzhaut verbreitet, ſehr zart und durchſichtig; im Alter wird es undurchſichtiger, und da die Netzhaut an dem ſchwarzen Leime der braunen Haut anliegt, ſo koͤmmt es daher, daß der Grund des Auges bey Kindern ſchwarz, um das dreyßigſte Jahr grau, und im Alter faſt weiß ausſiehet.
Die waͤſſerichte Feuchtigkeit(humor aqueus, humeur aqueuſe) erfuͤllt den vordern Theil des Auges II, der ſich von der Hornhaut bis an die Vorderſeite der Kryſtallinſe erſtreckt, und von den meiſten in die vordere Kammer zwiſchen der Hornhaut und Iris, und die hintere Kammer zwiſchen der Iris und Kryſtallinſe eingetheilt wird, obgleich einige mit Winslow und Lieutaud die hintere Kammer verwerfen und die Iris an der Kryſtallinſe unmittelbar anliegend annehmen. Die waͤſſerichte Feuchtigkeit treibt die Hornhaut auf, macht, daß ſie ſich mehr ruͤndet, druͤckt auch nach einigen die Kryſtallinſe ein wenig von der Iris ab, wodurch eben die hintere Kammer, welche wenigſtens ſtets ſehr klein iſt, gebildet werden ſoll. Sie iſt ein duͤnner, durchſichtiger, etwas ſalziger Liquor, der durch die Zwiſchenraͤume der Hornhaut verduͤnſtet, und durch den Zufluß aus den Gefaͤßen immer wieder erſetzt wird.
Die glaͤſerne Feuchtigkeit(humor vitreus, humeur vitree) nimmt den hintern Raum des Auges VV ein, der ſich von der Kryſtallinſe und den Stralenfaſern bis an den Eintritt des Sehnerven erſtreckt. Sie iſt eine durchſichtige gallertartige Maſſe, von einer ſehr feinen celluloͤſen Structur, in deren Zwiſchenraͤumen ſich ein durchſichtiger,
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der aber Zinn ſagt, er habe ſie nie deutlich wahrnehmen koͤnnen. Von hier aus bilden die durch die Siebplatte gegangenen Buͤſchel durch ihre Vereinigung eine Haut, welche ſich an die braune Haut anlegt, und die ganze innere Flaͤche derſelben bis an den Urſprung der Stralenfaſern umkleidet. Die an der braunen Haut anliegende Seite derſelben iſt markartig, weich und zart, die innere Seite membranoͤſer und feſter. Das Mark des Sehnerven iſt, wie das Hirnmark, wovon es eine Fortſetzung iſt, grau, und, wo es ſich in die Netzhaut verbreitet, ſehr zart und durchſichtig; im Alter wird es undurchſichtiger, und da die Netzhaut an dem ſchwarzen Leime der braunen Haut anliegt, ſo koͤmmt es daher, daß der Grund des Auges bey Kindern ſchwarz, um das dreyßigſte Jahr grau, und im Alter faſt weiß ausſiehet.
Die waͤſſerichte Feuchtigkeit (humor aqueus, humeur aqueuſe) erfuͤllt den vordern Theil des Auges II, der ſich von der Hornhaut bis an die Vorderſeite der Kryſtallinſe erſtreckt, und von den meiſten in die vordere Kammer zwiſchen der Hornhaut und Iris, und die hintere Kammer zwiſchen der Iris und Kryſtallinſe eingetheilt wird, obgleich einige mit Winslow und Lieutaud die hintere Kammer verwerfen und die Iris an der Kryſtallinſe unmittelbar anliegend annehmen. Die waͤſſerichte Feuchtigkeit treibt die Hornhaut auf, macht, daß ſie ſich mehr ruͤndet, druͤckt auch nach einigen die Kryſtallinſe ein wenig von der Iris ab, wodurch eben die hintere Kammer, welche wenigſtens ſtets ſehr klein iſt, gebildet werden ſoll. Sie iſt ein duͤnner, durchſichtiger, etwas ſalziger Liquor, der durch die Zwiſchenraͤume der Hornhaut verduͤnſtet, und durch den Zufluß aus den Gefaͤßen immer wieder erſetzt wird.
Die glaͤſerne Feuchtigkeit (humor vitreus, humeur vitree) nimmt den hintern Raum des Auges VV ein, der ſich von der Kryſtallinſe und den Stralenfaſern bis an den Eintritt des Sehnerven erſtreckt. Sie iſt eine durchſichtige gallertartige Maſſe, von einer ſehr feinen celluloͤſen Structur, in deren Zwiſchenraͤumen ſich ein durchſichtiger,
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Gehler, Johann Samuel Traugott: Physikalisches Wörterbuch, oder, Versuch einer Erklärung der vornehmsten Begriffe und Kunstwörter der Naturlehre. Bd. 1. Leipzig, 1798, S. 189. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gehler_woerterbuch01_1798/203>, abgerufen am 21.11.2024.
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