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Gehler, Johann Samuel Traugott: Physikalisches Wörterbuch, oder, Versuch einer Erklärung der vornehmsten Begriffe und Kunstwörter der Naturlehre. Bd. 1. Leipzig, 1798.

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kan. 2) Man zieht nun die Röhre aben so weit aus, daß man, gegen den Himmel, die Parallelstriche auf mo durch die Linse d deutlich erkennt. 3) Man setzt das Auzometer an die Ocularröhre, und verschiebt die Röhre gstr so lange, bis man durch C das durchs Fernrohr gemachte Bild auf der Hornscheibe deutlich sehen kan. 4) Man zählt, wie viel Parallelstriche der Durchmesser dieses Bildes einnimmt. 5) Man mißt mit einem Zirkel den Durchmesser der Oefnnng des Objectivglases in Hunderttheilchen des Zolles, und dividirt ihn durch die Anzahl der Hunderttheilchen, die sein Bild einnimmt. Der Quotient ist der obigen Theorie gemäß die Vergrößerungszahl. Nimmt z. B. das Stralenbild auf der Hornscheibe 5 Hunderttheile ein, und ist der Durchmesser des Objectivglases 1 1/2 Zoll oder 150 Hunderttheile, so wird die Vergrößerung (150/5) oder 30fach seyn.

Beym galiläischen oder holländischen Fernrohre kan dieses Auzometer nicht gebraucht werden, weil man da wegen des hohlen Augenglases kein eigentliches Bild hat; wohl aber bey Spiegeltelescopen, wenn man es so anbringt, daß das Bild auf der Hornscheibe recht deutlich erscheint.

Lichtenberg Magazin für das Neueste aus der Physik, II. B. 2 St. S. 74. u. f.

Axe, Axis, Axe.

In der Sphärik oder der Lehre von den Kugelschnitten wird dieser Name als ein allgemeines Kunstwort der geraden Linie PR, Taf. III. Fig. 37. beygelegt, welche die Mittelpunkte der aus mehreren parallellaufenden Kugelschnitten entstandenen Kreise, wie HI, DE, AQ, FG, KL, mit einander verbindet. Die Axe PR geht also auch durch den Mittelpunkt der Kugek C, welcher zugleich der Mittelpunkt des grösten unter diesen Kreisen, des Kreises AQ ist. Auch steht sie senkrecht auf den Ebnen aller dieser Kreise oder Kugelschnitte. Wenn man daher aus dem Mittelpunkte eines auf der Kugelfläche beschriebenen Kreises eine Linie auf seine Ebne lothrecht aufrichtet, und auf beyden Seiten bis an die Kugelfläche verlängert, so ist diese des Kreises Axe.


kan. 2) Man zieht nun die Roͤhre aben ſo weit aus, daß man, gegen den Himmel, die Parallelſtriche auf mo durch die Linſe d deutlich erkennt. 3) Man ſetzt das Auzometer an die Ocularroͤhre, und verſchiebt die Roͤhre gstr ſo lange, bis man durch C das durchs Fernrohr gemachte Bild auf der Hornſcheibe deutlich ſehen kan. 4) Man zaͤhlt, wie viel Parallelſtriche der Durchmeſſer dieſes Bildes einnimmt. 5) Man mißt mit einem Zirkel den Durchmeſſer der Oefnnng des Objectivglaſes in Hunderttheilchen des Zolles, und dividirt ihn durch die Anzahl der Hunderttheilchen, die ſein Bild einnimmt. Der Quotient iſt der obigen Theorie gemaͤß die Vergroͤßerungszahl. Nimmt z. B. das Stralenbild auf der Hornſcheibe 5 Hunderttheile ein, und iſt der Durchmeſſer des Objectivglaſes 1 1/2 Zoll oder 150 Hunderttheile, ſo wird die Vergroͤßerung (150/5) oder 30fach ſeyn.

Beym galilaͤiſchen oder hollaͤndiſchen Fernrohre kan dieſes Auzometer nicht gebraucht werden, weil man da wegen des hohlen Augenglaſes kein eigentliches Bild hat; wohl aber bey Spiegelteleſcopen, wenn man es ſo anbringt, daß das Bild auf der Hornſcheibe recht deutlich erſcheint.

Lichtenberg Magazin fuͤr das Neueſte aus der Phyſik, II. B. 2 St. S. 74. u. f.

Axe, Axis, Axe.

In der Sphaͤrik oder der Lehre von den Kugelſchnitten wird dieſer Name als ein allgemeines Kunſtwort der geraden Linie PR, Taf. III. Fig. 37. beygelegt, welche die Mittelpunkte der aus mehreren parallellaufenden Kugelſchnitten entſtandenen Kreiſe, wie HI, DE, AQ, FG, KL, mit einander verbindet. Die Axe PR geht alſo auch durch den Mittelpunkt der Kugek C, welcher zugleich der Mittelpunkt des groͤſten unter dieſen Kreiſen, des Kreiſes AQ iſt. Auch ſteht ſie ſenkrecht auf den Ebnen aller dieſer Kreiſe oder Kugelſchnitte. Wenn man daher aus dem Mittelpunkte eines auf der Kugelflaͤche beſchriebenen Kreiſes eine Linie auf ſeine Ebne lothrecht aufrichtet, und auf beyden Seiten bis an die Kugelflaͤche verlaͤngert, ſo iſt dieſe des Kreiſes Axe.

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[227/0241] kan. 2) Man zieht nun die Roͤhre aben ſo weit aus, daß man, gegen den Himmel, die Parallelſtriche auf mo durch die Linſe d deutlich erkennt. 3) Man ſetzt das Auzometer an die Ocularroͤhre, und verſchiebt die Roͤhre gstr ſo lange, bis man durch C das durchs Fernrohr gemachte Bild auf der Hornſcheibe deutlich ſehen kan. 4) Man zaͤhlt, wie viel Parallelſtriche der Durchmeſſer dieſes Bildes einnimmt. 5) Man mißt mit einem Zirkel den Durchmeſſer der Oefnnng des Objectivglaſes in Hunderttheilchen des Zolles, und dividirt ihn durch die Anzahl der Hunderttheilchen, die ſein Bild einnimmt. Der Quotient iſt der obigen Theorie gemaͤß die Vergroͤßerungszahl. Nimmt z. B. das Stralenbild auf der Hornſcheibe 5 Hunderttheile ein, und iſt der Durchmeſſer des Objectivglaſes 1 1/2 Zoll oder 150 Hunderttheile, ſo wird die Vergroͤßerung (150/5) oder 30fach ſeyn. Beym galilaͤiſchen oder hollaͤndiſchen Fernrohre kan dieſes Auzometer nicht gebraucht werden, weil man da wegen des hohlen Augenglaſes kein eigentliches Bild hat; wohl aber bey Spiegelteleſcopen, wenn man es ſo anbringt, daß das Bild auf der Hornſcheibe recht deutlich erſcheint. Lichtenberg Magazin fuͤr das Neueſte aus der Phyſik, II. B. 2 St. S. 74. u. f. Axe, Axis, Axe. In der Sphaͤrik oder der Lehre von den Kugelſchnitten wird dieſer Name als ein allgemeines Kunſtwort der geraden Linie PR, Taf. III. Fig. 37. beygelegt, welche die Mittelpunkte der aus mehreren parallellaufenden Kugelſchnitten entſtandenen Kreiſe, wie HI, DE, AQ, FG, KL, mit einander verbindet. Die Axe PR geht alſo auch durch den Mittelpunkt der Kugek C, welcher zugleich der Mittelpunkt des groͤſten unter dieſen Kreiſen, des Kreiſes AQ iſt. Auch ſteht ſie ſenkrecht auf den Ebnen aller dieſer Kreiſe oder Kugelſchnitte. Wenn man daher aus dem Mittelpunkte eines auf der Kugelflaͤche beſchriebenen Kreiſes eine Linie auf ſeine Ebne lothrecht aufrichtet, und auf beyden Seiten bis an die Kugelflaͤche verlaͤngert, ſo iſt dieſe des Kreiſes Axe.

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Zitationshilfe: Gehler, Johann Samuel Traugott: Physikalisches Wörterbuch, oder, Versuch einer Erklärung der vornehmsten Begriffe und Kunstwörter der Naturlehre. Bd. 1. Leipzig, 1798, S. 227. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gehler_woerterbuch01_1798/241>, abgerufen am 21.11.2024.