Im Kugeldreyecke ZPS, dessen drey Spitzen Scheitelpunkt, Weltpol und Stern sind, ist ZP der Aequatorhöhe des Orts, PS dem Complemente der Abweichung des Sterns SD, ZS dem Complemente seiner Höhe ST gleich; der Winkel Z ist der Nebenwinkel des Azimuths HZT; der Winkel P der Stundenwinkel, dessen Maaß der Bogen des Aequators AD ist, welcher sich noch durch den Mittagskreis schieben muß, ehe der Stern culminiret, oder sich, wenn der Stern schon durch den Mittagskreis gegangen ist, seit dem Augenblicke der Culmination durchgeschoben hat. Man sieht also leicht, daß unter folgenden fünf Stücken: Aequatorhöhe des Orts, Abweichung, Höhe, Azimurh und Stundenwinkel des Gestirns, nur drey gegeben seyn dürfen, um die beyden übrigen vermittelst des Dreyecks ZPS daraus zu berechnen. Von dieser Auflösung machen die Astronomen in vielerley Absichten Gebrauch.
Der Name Azimuth ist arabischen Ursprungs, und im mittlern Zeitalter in die Sternkunde eingeführet worden.
B
Bäche, Rivuli, Ruisseaux.
Die kleinern fließenden Gewässer, welche unmittelbar aus den Quellen entspringen, und durch ihre Vereinigung Flüsse und Ströme bilden, s. Quellen, Flüsse.
Bäder, warme
Aquae calidae, Thermae, Eaux, Eaux thermales. So heißen diejenigen Quellen, welche wärmer sind, als der sie umgebende Luftkreis. Da ihr Wasser großentheils mineralische aufgelöste Theile mit sich führet, so wird es in medicinischen Absichten theils getrunken, theils als Bad gebraucht, daher sich die Benennung leicht erklärt.
Wallerius(Hydrologia, Stockh. 1748. 8. Hydrologie, übers. von Denso, Berlin 1751. 8.), Cartheuser(Rudimenta hydrologiae, Frf. 1760. 8.) und Zückert (Beschreibung aller Gesundbrunnen Deutschlands, Königsberg, zwote Aufl. 1776. gr. 8.) classificiren und beschreiben
Im Kugeldreyecke ZPS, deſſen drey Spitzen Scheitelpunkt, Weltpol und Stern ſind, iſt ZP der Aequatorhoͤhe des Orts, PS dem Complemente der Abweichung des Sterns SD, ZS dem Complemente ſeiner Hoͤhe ST gleich; der Winkel Z iſt der Nebenwinkel des Azimuths HZT; der Winkel P der Stundenwinkel, deſſen Maaß der Bogen des Aequators AD iſt, welcher ſich noch durch den Mittagskreis ſchieben muß, ehe der Stern culminiret, oder ſich, wenn der Stern ſchon durch den Mittagskreis gegangen iſt, ſeit dem Augenblicke der Culmination durchgeſchoben hat. Man ſieht alſo leicht, daß unter folgenden fuͤnf Stuͤcken: Aequatorhoͤhe des Orts, Abweichung, Hoͤhe, Azimurh und Stundenwinkel des Geſtirns, nur drey gegeben ſeyn duͤrfen, um die beyden uͤbrigen vermittelſt des Dreyecks ZPS daraus zu berechnen. Von dieſer Aufloͤſung machen die Aſtronomen in vielerley Abſichten Gebrauch.
Der Name Azimuth iſt arabiſchen Urſprungs, und im mittlern Zeitalter in die Sternkunde eingefuͤhret worden.
B
Baͤche, Rivuli, Ruiſſeaux.
Die kleinern fließenden Gewaͤſſer, welche unmittelbar aus den Quellen entſpringen, und durch ihre Vereinigung Fluͤſſe und Stroͤme bilden, ſ. Quellen, Fluͤſſe.
Baͤder, warme
Aquae calidae, Thermae, Eaux, Eaux thermales. So heißen diejenigen Quellen, welche waͤrmer ſind, als der ſie umgebende Luftkreis. Da ihr Waſſer großentheils mineraliſche aufgeloͤſte Theile mit ſich fuͤhret, ſo wird es in mediciniſchen Abſichten theils getrunken, theils als Bad gebraucht, daher ſich die Benennung leicht erklaͤrt.
Wallerius(Hydrologia, Stockh. 1748. 8. Hydrologie, uͤberſ. von Denſo, Berlin 1751. 8.), Cartheuſer(Rudimenta hydrologiae, Frf. 1760. 8.) und Zuͤckert (Beſchreibung aller Geſundbrunnen Deutſchlands, Koͤnigsberg, zwote Aufl. 1776. gr. 8.) claſſificiren und beſchreiben
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><p><pbfacs="#f0244"xml:id="P.1.230"n="230"/><lb/></p><p>Im Kugeldreyecke <hirendition="#aq">ZPS,</hi> deſſen drey Spitzen Scheitelpunkt, Weltpol und Stern ſind, iſt <hirendition="#aq">ZP</hi> der Aequatorhoͤhe des Orts, <hirendition="#aq">PS</hi> dem Complemente der Abweichung des Sterns <hirendition="#aq">SD, ZS</hi> dem Complemente ſeiner Hoͤhe <hirendition="#aq">ST</hi> gleich; der Winkel <hirendition="#aq">Z</hi> iſt der Nebenwinkel des Azimuths <hirendition="#aq">HZT;</hi> der Winkel <hirendition="#aq">P</hi> der Stundenwinkel, deſſen Maaß der Bogen des Aequators <hirendition="#aq">AD</hi> iſt, welcher ſich noch durch den Mittagskreis ſchieben muß, ehe der Stern culminiret, oder ſich, wenn der Stern ſchon durch den Mittagskreis gegangen iſt, ſeit dem Augenblicke der Culmination durchgeſchoben hat. Man ſieht alſo leicht, daß unter folgenden fuͤnf Stuͤcken: Aequatorhoͤhe des Orts, Abweichung, Hoͤhe, Azimurh und Stundenwinkel des Geſtirns, nur drey gegeben ſeyn duͤrfen, um die beyden uͤbrigen vermittelſt des Dreyecks <hirendition="#aq">ZPS</hi> daraus zu berechnen. Von dieſer Aufloͤſung machen die Aſtronomen in vielerley Abſichten Gebrauch.</p><p>Der Name <hirendition="#b">Azimuth</hi> iſt arabiſchen Urſprungs, und im mittlern Zeitalter in die Sternkunde eingefuͤhret worden.</p></div></div><divn="1"><head>B</head><lb/><divn="2"><head>Baͤche, <nametype="subjectIndexTerm"><foreignxml:lang="lat"><hirendition="#aq">Rivuli</hi></foreign></name>, <nametype="subjectIndexTerm"><foreignxml:lang="fra"><hirendition="#aq #i">Ruiſſeaux</hi></foreign></name>.</head><lb/><p>Die kleinern fließenden Gewaͤſſer, welche unmittelbar aus den Quellen entſpringen, und durch ihre Vereinigung Fluͤſſe und Stroͤme bilden, <hirendition="#b">ſ. Quellen, Fluͤſſe.</hi></p></div><divn="2"><head>Baͤder, warme</head><lb/><p><hirendition="#aq">Aquae calidae, Thermae, <hirendition="#i">Eaux, Eaux thermales.</hi></hi> So heißen diejenigen Quellen, welche waͤrmer ſind, als der ſie umgebende Luftkreis. Da ihr Waſſer großentheils mineraliſche aufgeloͤſte Theile mit ſich fuͤhret, ſo wird es in mediciniſchen Abſichten theils getrunken, theils als Bad gebraucht, daher ſich die Benennung leicht erklaͤrt.</p><p><hirendition="#b">Wallerius</hi><hirendition="#aq">(Hydrologia, Stockh. 1748. 8.</hi> Hydrologie, uͤberſ. von Denſo, Berlin 1751. 8.), <hirendition="#b">Cartheuſer</hi><hirendition="#aq">(Rudimenta hydrologiae, Frf. 1760. 8.)</hi> und <hirendition="#b">Zuͤckert</hi> (Beſchreibung aller Geſundbrunnen Deutſchlands, Koͤnigsberg, zwote Aufl. 1776. gr. 8.) claſſificiren und beſchreiben<lb/></p></div></div></body></text></TEI>
[230/0244]
Im Kugeldreyecke ZPS, deſſen drey Spitzen Scheitelpunkt, Weltpol und Stern ſind, iſt ZP der Aequatorhoͤhe des Orts, PS dem Complemente der Abweichung des Sterns SD, ZS dem Complemente ſeiner Hoͤhe ST gleich; der Winkel Z iſt der Nebenwinkel des Azimuths HZT; der Winkel P der Stundenwinkel, deſſen Maaß der Bogen des Aequators AD iſt, welcher ſich noch durch den Mittagskreis ſchieben muß, ehe der Stern culminiret, oder ſich, wenn der Stern ſchon durch den Mittagskreis gegangen iſt, ſeit dem Augenblicke der Culmination durchgeſchoben hat. Man ſieht alſo leicht, daß unter folgenden fuͤnf Stuͤcken: Aequatorhoͤhe des Orts, Abweichung, Hoͤhe, Azimurh und Stundenwinkel des Geſtirns, nur drey gegeben ſeyn duͤrfen, um die beyden uͤbrigen vermittelſt des Dreyecks ZPS daraus zu berechnen. Von dieſer Aufloͤſung machen die Aſtronomen in vielerley Abſichten Gebrauch.
Der Name Azimuth iſt arabiſchen Urſprungs, und im mittlern Zeitalter in die Sternkunde eingefuͤhret worden.
B
Baͤche, Rivuli, Ruiſſeaux.
Die kleinern fließenden Gewaͤſſer, welche unmittelbar aus den Quellen entſpringen, und durch ihre Vereinigung Fluͤſſe und Stroͤme bilden, ſ. Quellen, Fluͤſſe.
Baͤder, warme
Aquae calidae, Thermae, Eaux, Eaux thermales. So heißen diejenigen Quellen, welche waͤrmer ſind, als der ſie umgebende Luftkreis. Da ihr Waſſer großentheils mineraliſche aufgeloͤſte Theile mit ſich fuͤhret, ſo wird es in mediciniſchen Abſichten theils getrunken, theils als Bad gebraucht, daher ſich die Benennung leicht erklaͤrt.
Wallerius (Hydrologia, Stockh. 1748. 8. Hydrologie, uͤberſ. von Denſo, Berlin 1751. 8.), Cartheuſer (Rudimenta hydrologiae, Frf. 1760. 8.) und Zuͤckert (Beſchreibung aller Geſundbrunnen Deutſchlands, Koͤnigsberg, zwote Aufl. 1776. gr. 8.) claſſificiren und beſchreiben
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Sie haben einen Fehler gefunden?
Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform
DTAQ melden.
Kommentar zur DTA-Ausgabe
Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert.
Weitere Informationen …
Bibliothek des Max-Planck-Instituts für Wissenschaftsgeschichte : Bereitstellung der Texttranskription.
(2015-09-02T12:13:09Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Matthias Boenig: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2015-09-02T12:13:09Z)
Weitere Informationen:
Bogensignaturen: keine Angabe;
Druckfehler: keine Angabe;
fremdsprachliches Material: keine Angabe;
Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe;
Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): keine Angabe;
i/j in Fraktur: wie Vorlage;
I/J in Fraktur: wie Vorlage;
Kolumnentitel: keine Angabe;
Kustoden: keine Angabe;
langes s (ſ): wie Vorlage;
Normalisierungen: keine Angabe;
rundes r (ꝛ): keine Angabe;
Seitenumbrüche markiert: ja;
Silbentrennung: aufgelöst;
u/v bzw. U/V: wie Vorlage;
Vokale mit übergest. e: wie Vorlage;
Vollständigkeit: keine Angabe;
Zeichensetzung: keine Angabe;
Zeilenumbrüche markiert: nein;
Gehler, Johann Samuel Traugott: Physikalisches Wörterbuch, oder, Versuch einer Erklärung der vornehmsten Begriffe und Kunstwörter der Naturlehre. Bd. 1. Leipzig, 1798, S. 230. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gehler_woerterbuch01_1798/244>, abgerufen am 16.02.2025.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2025 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften
(Kontakt).
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2025. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.