Gehler, Johann Samuel Traugott: Physikalisches Wörterbuch, oder, Versuch einer Erklärung der vornehmsten Begriffe und Kunstwörter der Naturlehre. Bd. 1. Leipzig, 1798.
Macquer chym. Wörterbuch, Art. Bley. Bleyrecht, s. Verticallinie. Blitz, Wetterstral, Fulmen, Eclair, Foudre. Der Blitz ist ein heftiger elektrischer Funken zwischen zwoen Wolken, oder zwischen einer Wolke und einem Theile der Erdfläche, wodurch das gestörte Gleichgewicht ihrer Elektricitäten vermittelst eines plötzlichen und gewaltsamen Uebergangs hergestellt wird. Blitz (eclair) ist die allgemeine Benennung dieses Phänomens; Wetterstral, Wetterschlag, einschlagender Blitz (foudre, carreau) heißt insbesondere derjenige, der die Erde oder Körper auf derselben trift; dieser tödtet oft Menschen und Thiere, schmelzt Metalle, zerstört und entzündet Gebäude, und ist zugleich eine der prachtvollsten, aber auch der fürchterlichsten Wirkungen der Natur, daher der Aberglaube der Alten die Blitze unmittelbar von den Göttern schmieden und herabschleudern ließ. --Cuinon animus formidine Divaum Contrahitur, cui non conrepunt membra pavore Fulminis horribili cum plaga torrida tellus Contremit, et magnum percurrunt murmura coelum? Non populi gentesque tremunt, regesque superbi Corripiunt Divaum perculsi membra timore Ne quod ob admissum foede, dictumve superbe Poenarum grave sit solvendi tempus adactum? Lucr. de rer. nat. V. v. 1217. Man hielt chedem den Blitz für eine Entzündung brennbarer in der Luft schwebender Dünste (Aristot. Meteor.
Macquer chym. Woͤrterbuch, Art. Bley. Bleyrecht, ſ. Verticallinie. Blitz, Wetterſtral, Fulmen, Eclair, Foudre. Der Blitz iſt ein heftiger elektriſcher Funken zwiſchen zwoen Wolken, oder zwiſchen einer Wolke und einem Theile der Erdflaͤche, wodurch das geſtoͤrte Gleichgewicht ihrer Elektricitaͤten vermittelſt eines ploͤtzlichen und gewaltſamen Uebergangs hergeſtellt wird. Blitz (éclair) iſt die allgemeine Benennung dieſes Phaͤnomens; Wetterſtral, Wetterſchlag, einſchlagender Blitz (foudre, carreau) heißt insbeſondere derjenige, der die Erde oder Koͤrper auf derſelben trift; dieſer toͤdtet oft Menſchen und Thiere, ſchmelzt Metalle, zerſtoͤrt und entzuͤndet Gebaͤude, und iſt zugleich eine der prachtvollſten, aber auch der fuͤrchterlichſten Wirkungen der Natur, daher der Aberglaube der Alten die Blitze unmittelbar von den Goͤttern ſchmieden und herabſchleudern ließ. —Cuinon animus formidine Divûm Contrahitur, cui non conrepunt membra pavore Fulminis horribili cum plagà torrida tellus Contremit, et magnum percurrunt murmura coelum? Non populi gentesque tremunt, regesque ſuperbi Corripiunt Divûm perculſi membra timore Ne quod ob admiſſum foede, dictumve ſuperbe Poenarum grave ſit ſolvendi tempus adactum? Lucr. de rer. nat. V. v. 1217. Man hielt chedem den Blitz fuͤr eine Entzuͤndung brennbarer in der Luft ſchwebender Duͤnſte (Ariſtot. Meteor. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0381" xml:id="P.1.367" n="367"/><lb/> Schrot. In der Arzeneykunſt werden die Bleybereitungen aͤußerlich als kuͤhlende, beruhigende, trocknende und zuruͤcktreibende Mittel gebraucht. Sie dienen auch in der Malerey als Farbe und zum Trocknen, in der Malerey auf Schmelzwerk und Porcellan als Schmelzungsmittel, und zu den Glaſuren der irdenen Gefaͤße. Endlich iſt das Bley das Mittel, Gold und Silber fein zu machen und zu probiren.</p> <p><hi rendition="#b">Macquer</hi> chym. Woͤrterbuch, Art. <hi rendition="#b">Bley.</hi></p> <p> <hi rendition="#b">Bleyrecht, ſ. Verticallinie.</hi> </p> </div> <div n="2"> <head>Blitz, Wetterſtral, <name type="subjectIndexTerm"><foreign xml:lang="lat"><hi rendition="#aq">Fulmen</hi></foreign></name>, <name type="subjectIndexTerm"><foreign xml:lang="fra"><hi rendition="#aq #i">Eclair, Foudre</hi></foreign></name>.</head><lb/> <p>Der Blitz iſt ein heftiger elektriſcher Funken zwiſchen zwoen Wolken, oder zwiſchen einer Wolke und einem Theile der Erdflaͤche, wodurch das geſtoͤrte Gleichgewicht ihrer Elektricitaͤten vermittelſt eines ploͤtzlichen und gewaltſamen Uebergangs hergeſtellt wird. <hi rendition="#b">Blitz</hi> <hi rendition="#aq">(é<hi rendition="#i">clair</hi>)</hi> iſt die allgemeine Benennung dieſes Phaͤnomens; <hi rendition="#b">Wetterſtral, Wetterſchlag, einſchlagender Blitz</hi> <hi rendition="#aq">(<hi rendition="#i">foudre, carreau</hi>)</hi> heißt insbeſondere derjenige, der die Erde oder Koͤrper auf derſelben trift; dieſer toͤdtet oft Menſchen und Thiere, ſchmelzt Metalle, zerſtoͤrt und entzuͤndet Gebaͤude, und iſt zugleich eine der prachtvollſten, aber auch der fuͤrchterlichſten Wirkungen der Natur, daher der Aberglaube der Alten die Blitze unmittelbar von den Goͤttern ſchmieden und herabſchleudern ließ.</p> <p> <hi rendition="#aq">—Cuinon animus formidine Divûm</hi> </p> <p> <hi rendition="#aq">Contrahitur, cui non conrepunt membra pavore</hi> </p> <p> <hi rendition="#aq">Fulminis horribili cum plagà torrida tellus</hi> </p> <p> <hi rendition="#aq">Contremit, et magnum percurrunt murmura coelum?</hi> </p> <p> <hi rendition="#aq">Non populi gentesque tremunt, regesque ſuperbi</hi> </p> <p> <hi rendition="#aq">Corripiunt Divûm perculſi membra timore</hi> </p> <p> <hi rendition="#aq">Ne quod ob admiſſum foede, dictumve ſuperbe</hi> </p> <p> <hi rendition="#aq">Poenarum grave ſit ſolvendi tempus adactum?</hi> </p> <p> <hi rendition="#aq">Lucr. de rer. nat. V. v. 1217.</hi> </p> <p>Man hielt chedem den Blitz fuͤr eine Entzuͤndung brennbarer in der Luft ſchwebender Duͤnſte <hi rendition="#aq">(Ariſtot. Meteor.<lb/></hi></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [367/0381]
Schrot. In der Arzeneykunſt werden die Bleybereitungen aͤußerlich als kuͤhlende, beruhigende, trocknende und zuruͤcktreibende Mittel gebraucht. Sie dienen auch in der Malerey als Farbe und zum Trocknen, in der Malerey auf Schmelzwerk und Porcellan als Schmelzungsmittel, und zu den Glaſuren der irdenen Gefaͤße. Endlich iſt das Bley das Mittel, Gold und Silber fein zu machen und zu probiren.
Macquer chym. Woͤrterbuch, Art. Bley.
Bleyrecht, ſ. Verticallinie.
Blitz, Wetterſtral, Fulmen, Eclair, Foudre.
Der Blitz iſt ein heftiger elektriſcher Funken zwiſchen zwoen Wolken, oder zwiſchen einer Wolke und einem Theile der Erdflaͤche, wodurch das geſtoͤrte Gleichgewicht ihrer Elektricitaͤten vermittelſt eines ploͤtzlichen und gewaltſamen Uebergangs hergeſtellt wird. Blitz (éclair) iſt die allgemeine Benennung dieſes Phaͤnomens; Wetterſtral, Wetterſchlag, einſchlagender Blitz (foudre, carreau) heißt insbeſondere derjenige, der die Erde oder Koͤrper auf derſelben trift; dieſer toͤdtet oft Menſchen und Thiere, ſchmelzt Metalle, zerſtoͤrt und entzuͤndet Gebaͤude, und iſt zugleich eine der prachtvollſten, aber auch der fuͤrchterlichſten Wirkungen der Natur, daher der Aberglaube der Alten die Blitze unmittelbar von den Goͤttern ſchmieden und herabſchleudern ließ.
—Cuinon animus formidine Divûm
Contrahitur, cui non conrepunt membra pavore
Fulminis horribili cum plagà torrida tellus
Contremit, et magnum percurrunt murmura coelum?
Non populi gentesque tremunt, regesque ſuperbi
Corripiunt Divûm perculſi membra timore
Ne quod ob admiſſum foede, dictumve ſuperbe
Poenarum grave ſit ſolvendi tempus adactum?
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