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Gehler, Johann Samuel Traugott: Physikalisches Wörterbuch, oder, Versuch einer Erklärung der vornehmsten Begriffe und Kunstwörter der Naturlehre. Bd. 1. Leipzig, 1798.

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Eismeere, obgleich auch mit Beziehung auf den andern Nordpol, der ohngefähr in den mitten durch Californien gehenden Meridian, 15 Grad vom nördlichen Erdpole falle. Nach diesem richte sich die Nadel hauptsächlich in Nordamerika und den daranstoßenden Meeren von den Azoren westwärts bis Japan.

Die beyden südlichen Pole sollen vom Südpole der Erde etwas weiter abstehen. Der eine wird 16 Grad weit vom Südpole in einen 20 Grad westwärts von der magellanischen Straße abstehenden Meridian gesetzt, und soll die Nadel in Südamerika, der Südsee und einem grossen Theile des äthiopischen Meeres lenken. Der vierte bekömmt seine Stelle 20 Grad weit vom Südpole in dem Meridiane, der 120 Grad ostwärts von London durch Neuholland und die Insel Celebes geht. Die Kraft dieses Poles soll, weil er am weitsten vom Pole der Erde absteht, überall den stärksten Einfluß haben, und sich über den südlichen Theil von Afrika und Asien und die daran grenzenden Meere erstrecken. Dies ist nun nach Halley die Stellung des Magnetismus der Erde für das Jahr 1700, aus welcher er die aus den Beobachtungen gezognen Sätze auf folgende Art erklärt.

1. Den europäischen Pol im Meridiane von Landsend in England haben alle Orte in Europa auf der Westseite ihres Meridians. Sie müssen also eine westliche Abweichung haben, welche immer größer wird, je weiter man ostwärts geht.

2. Auf der Westseite des Meridians von Lands-end würde die Nadel eine östliche Abweichung erhalten, wofern sie nicht wegen der Annäherung des amerikanischen Nordpols, der etwas mehr Kraft, als der erstere, zu besitzen scheint, westwärts gezogen würde, welcher Zug auch unter dem Meridian von Lands-end selbst noch einige westliche Abweichung verursacht. In der Gegend des Meridians von Terceira mag vielleicht der europäische Pol soviel überwiegen, daß daselbst eine östliche, oder wenigstens keine westliche Abweichung mehr, statt findet. Westwärts von den Azoren aber überwiegt der amerikanische Pol, und


Eismeere, obgleich auch mit Beziehung auf den andern Nordpol, der ohngefaͤhr in den mitten durch Californien gehenden Meridian, 15 Grad vom noͤrdlichen Erdpole falle. Nach dieſem richte ſich die Nadel hauptſaͤchlich in Nordamerika und den daranſtoßenden Meeren von den Azoren weſtwaͤrts bis Japan.

Die beyden ſuͤdlichen Pole ſollen vom Suͤdpole der Erde etwas weiter abſtehen. Der eine wird 16 Grad weit vom Suͤdpole in einen 20 Grad weſtwaͤrts von der magellaniſchen Straße abſtehenden Meridian geſetzt, und ſoll die Nadel in Suͤdamerika, der Suͤdſee und einem groſſen Theile des aͤthiopiſchen Meeres lenken. Der vierte bekoͤmmt ſeine Stelle 20 Grad weit vom Suͤdpole in dem Meridiane, der 120 Grad oſtwaͤrts von London durch Neuholland und die Inſel Celebes geht. Die Kraft dieſes Poles ſoll, weil er am weitſten vom Pole der Erde abſteht, uͤberall den ſtaͤrkſten Einfluß haben, und ſich uͤber den ſuͤdlichen Theil von Afrika und Aſien und die daran grenzenden Meere erſtrecken. Dies iſt nun nach Halley die Stellung des Magnetismus der Erde fuͤr das Jahr 1700, aus welcher er die aus den Beobachtungen gezognen Saͤtze auf folgende Art erklaͤrt.

1. Den europaͤiſchen Pol im Meridiane von Landsend in England haben alle Orte in Europa auf der Weſtſeite ihres Meridians. Sie muͤſſen alſo eine weſtliche Abweichung haben, welche immer groͤßer wird, je weiter man oſtwaͤrts geht.

2. Auf der Weſtſeite des Meridians von Lands-end wuͤrde die Nadel eine oͤſtliche Abweichung erhalten, wofern ſie nicht wegen der Annaͤherung des amerikaniſchen Nordpols, der etwas mehr Kraft, als der erſtere, zu beſitzen ſcheint, weſtwaͤrts gezogen wuͤrde, welcher Zug auch unter dem Meridian von Lands-end ſelbſt noch einige weſtliche Abweichung verurſacht. In der Gegend des Meridians von Terceira mag vielleicht der europaͤiſche Pol ſoviel uͤberwiegen, daß daſelbſt eine oͤſtliche, oder wenigſtens keine weſtliche Abweichung mehr, ſtatt findet. Weſtwaͤrts von den Azoren aber uͤberwiegt der amerikaniſche Pol, und

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[25/0039] Eismeere, obgleich auch mit Beziehung auf den andern Nordpol, der ohngefaͤhr in den mitten durch Californien gehenden Meridian, 15 Grad vom noͤrdlichen Erdpole falle. Nach dieſem richte ſich die Nadel hauptſaͤchlich in Nordamerika und den daranſtoßenden Meeren von den Azoren weſtwaͤrts bis Japan. Die beyden ſuͤdlichen Pole ſollen vom Suͤdpole der Erde etwas weiter abſtehen. Der eine wird 16 Grad weit vom Suͤdpole in einen 20 Grad weſtwaͤrts von der magellaniſchen Straße abſtehenden Meridian geſetzt, und ſoll die Nadel in Suͤdamerika, der Suͤdſee und einem groſſen Theile des aͤthiopiſchen Meeres lenken. Der vierte bekoͤmmt ſeine Stelle 20 Grad weit vom Suͤdpole in dem Meridiane, der 120 Grad oſtwaͤrts von London durch Neuholland und die Inſel Celebes geht. Die Kraft dieſes Poles ſoll, weil er am weitſten vom Pole der Erde abſteht, uͤberall den ſtaͤrkſten Einfluß haben, und ſich uͤber den ſuͤdlichen Theil von Afrika und Aſien und die daran grenzenden Meere erſtrecken. Dies iſt nun nach Halley die Stellung des Magnetismus der Erde fuͤr das Jahr 1700, aus welcher er die aus den Beobachtungen gezognen Saͤtze auf folgende Art erklaͤrt. 1. Den europaͤiſchen Pol im Meridiane von Landsend in England haben alle Orte in Europa auf der Weſtſeite ihres Meridians. Sie muͤſſen alſo eine weſtliche Abweichung haben, welche immer groͤßer wird, je weiter man oſtwaͤrts geht. 2. Auf der Weſtſeite des Meridians von Lands-end wuͤrde die Nadel eine oͤſtliche Abweichung erhalten, wofern ſie nicht wegen der Annaͤherung des amerikaniſchen Nordpols, der etwas mehr Kraft, als der erſtere, zu beſitzen ſcheint, weſtwaͤrts gezogen wuͤrde, welcher Zug auch unter dem Meridian von Lands-end ſelbſt noch einige weſtliche Abweichung verurſacht. In der Gegend des Meridians von Terceira mag vielleicht der europaͤiſche Pol ſoviel uͤberwiegen, daß daſelbſt eine oͤſtliche, oder wenigſtens keine weſtliche Abweichung mehr, ſtatt findet. Weſtwaͤrts von den Azoren aber uͤberwiegt der amerikaniſche Pol, und

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Zitationshilfe: Gehler, Johann Samuel Traugott: Physikalisches Wörterbuch, oder, Versuch einer Erklärung der vornehmsten Begriffe und Kunstwörter der Naturlehre. Bd. 1. Leipzig, 1798, S. 25. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gehler_woerterbuch01_1798/39>, abgerufen am 21.11.2024.