Erde aufhören lassen, weil die Einsenkung in den Grund bey West's und Maine's Häusern eine starke Erschütterung hervorgebracht zu haben scheint, und auch der feuchteste Boden bey großer Dürre austrocknen kan. Am besten ist es, die Verbindung mit dem Wasser sorgfältig zu beobachten, oder sonst den untern Theil der Ableitung vom Hause zu entfernen. Durchgängig aber muß für die genauste Continuität der Ableitung gesorgt seyn, und kan man sie nicht aus einem einzigen Stücke machen, so müssen die verschiedenen Theile so vollkommen als möglich zusammenschließen. Die Zusammenfügung der Stangen mit bloßen Gelenkhaken ist unzureichend, wofern nicht die Gelenke mit einer Kapsel umringt und mit Bley ausgegossen werden. In Amerika hat man die Enden der Stangen mit Schrauben versehen, welches sehr sicher, aber beschwerlich ist. Am besten ist es, die Stücken zusammenzuschweissen, und, wenn dies wegen der Länge des Ganzen nicht durchgängig möglich ist, die Theile mit Nieten zusammenzufügen und mit Bley zu verlöthen. Reimarus räth, statt der Stangen, 3--6 Zoll breite Streifen von Bley, Kupfer oder Eisenblech an, welche mit Falzen zusammengefügt und vernietet werden sollen. De Saussüre braucht statt der Stangen messingne Dräthe von der Dicke einer Schreibfeder, deren drey, gleichsam wie ein Strick, zusammengeflochten werden. Sind sie nicht lang genug, so werden mehrere an einander gelöthet. Oben auf setzt er eine Stange von 10--12 Fuß.
Toaldo dringt sehr darauf, alles im Gebäude befindliche Metall mit der Ableitung zu verbinden. Man kan aber diese Sorgfalt leicht übertreiben, und die Kosten erhöhen, ohne die Sicherheit zu vergrößern. Es ist diese Verbindung nur bey denjenigen metallischen Theilen nothwendig, welche der Blitz auf seinem Wege antreffen kan, ehe er die Ableitung erreicht. Denn wenn er diese Theile träfe, so würde er beym Uebergange aus denselben in die Ableitung die Körper, die ihm im Wege stünden, zertrümmern, wie bey dem Vorfalle zu Purfleet, und in Haffendens Hause (Phil. Trans. Vol. LXV. p. 336.), wo der
Erde aufhoͤren laſſen, weil die Einſenkung in den Grund bey Weſt's und Maine's Haͤuſern eine ſtarke Erſchuͤtterung hervorgebracht zu haben ſcheint, und auch der feuchteſte Boden bey großer Duͤrre austrocknen kan. Am beſten iſt es, die Verbindung mit dem Waſſer ſorgfaͤltig zu beobachten, oder ſonſt den untern Theil der Ableitung vom Hauſe zu entfernen. Durchgaͤngig aber muß fuͤr die genauſte Continuitaͤt der Ableitung geſorgt ſeyn, und kan man ſie nicht aus einem einzigen Stuͤcke machen, ſo muͤſſen die verſchiedenen Theile ſo vollkommen als moͤglich zuſammenſchließen. Die Zuſammenfuͤgung der Stangen mit bloßen Gelenkhaken iſt unzureichend, wofern nicht die Gelenke mit einer Kapſel umringt und mit Bley ausgegoſſen werden. In Amerika hat man die Enden der Stangen mit Schrauben verſehen, welches ſehr ſicher, aber beſchwerlich iſt. Am beſten iſt es, die Stuͤcken zuſammenzuſchweiſſen, und, wenn dies wegen der Laͤnge des Ganzen nicht durchgaͤngig moͤglich iſt, die Theile mit Nieten zuſammenzufuͤgen und mit Bley zu verloͤthen. Reimarus raͤth, ſtatt der Stangen, 3—6 Zoll breite Streifen von Bley, Kupfer oder Eiſenblech an, welche mit Falzen zuſammengefuͤgt und vernietet werden ſollen. De Sauſſuͤre braucht ſtatt der Stangen meſſingne Draͤthe von der Dicke einer Schreibfeder, deren drey, gleichſam wie ein Strick, zuſammengeflochten werden. Sind ſie nicht lang genug, ſo werden mehrere an einander geloͤthet. Oben auf ſetzt er eine Stange von 10—12 Fuß.
Toaldo dringt ſehr darauf, alles im Gebaͤude befindliche Metall mit der Ableitung zu verbinden. Man kan aber dieſe Sorgfalt leicht uͤbertreiben, und die Koſten erhoͤhen, ohne die Sicherheit zu vergroͤßern. Es iſt dieſe Verbindung nur bey denjenigen metalliſchen Theilen nothwendig, welche der Blitz auf ſeinem Wege antreffen kan, ehe er die Ableitung erreicht. Denn wenn er dieſe Theile traͤfe, ſo wuͤrde er beym Uebergange aus denſelben in die Ableitung die Koͤrper, die ihm im Wege ſtuͤnden, zertruͤmmern, wie bey dem Vorfalle zu Purfleet, und in Haffendens Hauſe (Phil. Trans. Vol. LXV. p. 336.), wo der
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Erde aufhoͤren laſſen, weil die Einſenkung in den Grund bey Weſt's und Maine's Haͤuſern eine ſtarke Erſchuͤtterung hervorgebracht zu haben ſcheint, und auch der feuchteſte Boden bey großer Duͤrre austrocknen kan. Am beſten iſt es, die Verbindung mit dem Waſſer ſorgfaͤltig zu beobachten, oder ſonſt den untern Theil der Ableitung vom Hauſe zu entfernen. Durchgaͤngig aber muß fuͤr die genauſte Continuitaͤt der Ableitung geſorgt ſeyn, und kan man ſie nicht aus einem einzigen Stuͤcke machen, ſo muͤſſen die verſchiedenen Theile ſo vollkommen als moͤglich zuſammenſchließen. Die Zuſammenfuͤgung der Stangen mit bloßen Gelenkhaken iſt unzureichend, wofern nicht die Gelenke mit einer Kapſel umringt und mit Bley ausgegoſſen werden. In Amerika hat man die Enden der Stangen mit Schrauben verſehen, welches ſehr ſicher, aber beſchwerlich iſt. Am beſten iſt es, die Stuͤcken zuſammenzuſchweiſſen, und, wenn dies wegen der Laͤnge des Ganzen nicht durchgaͤngig moͤglich iſt, die Theile mit Nieten zuſammenzufuͤgen und mit Bley zu verloͤthen. Reimarus raͤth, ſtatt der Stangen, 3—6 Zoll breite Streifen von Bley, Kupfer oder Eiſenblech an, welche mit Falzen zuſammengefuͤgt und vernietet werden ſollen. De Sauſſuͤre braucht ſtatt der Stangen meſſingne Draͤthe von der Dicke einer Schreibfeder, deren drey, gleichſam wie ein Strick, zuſammengeflochten werden. Sind ſie nicht lang genug, ſo werden mehrere an einander geloͤthet. Oben auf ſetzt er eine Stange von 10—12 Fuß.
Toaldo dringt ſehr darauf, alles im Gebaͤude befindliche Metall mit der Ableitung zu verbinden. Man kan aber dieſe Sorgfalt leicht uͤbertreiben, und die Koſten erhoͤhen, ohne die Sicherheit zu vergroͤßern. Es iſt dieſe Verbindung nur bey denjenigen metalliſchen Theilen nothwendig, welche der Blitz auf ſeinem Wege antreffen kan, ehe er die Ableitung erreicht. Denn wenn er dieſe Theile traͤfe, ſo wuͤrde er beym Uebergange aus denſelben in die Ableitung die Koͤrper, die ihm im Wege ſtuͤnden, zertruͤmmern, wie bey dem Vorfalle zu Purfleet, und in Haffendens Hauſe (Phil. Trans. Vol. LXV. p. 336.), wo der
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Gehler, Johann Samuel Traugott: Physikalisches Wörterbuch, oder, Versuch einer Erklärung der vornehmsten Begriffe und Kunstwörter der Naturlehre. Bd. 1. Leipzig, 1798, S. 397. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gehler_woerterbuch01_1798/411>, abgerufen am 23.11.2024.
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