Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Gehler, Johann Samuel Traugott: Physikalisches Wörterbuch, oder, Versuch einer Erklärung der vornehmsten Begriffe und Kunstwörter der Naturlehre. Bd. 1. Leipzig, 1798.

Bild:
<< vorherige Seite


woraus, wenn statt v sein schon oben gefundener Werth (ac/p) gesetzt wird, folgt eine Differentialgleichung, deren Erfindung sich Keil (De legibus virium centripetarum in Introd. in phys. et astron. ver. Lugd. Bat. 1725. 4.) zueignet, ob sie gleich bey ihm in andern Ausdrücken abgefasset ist. Aus ihr kan in jedem Falle, wo die Kraft f nach einem gegebnen Gesetze von der Entfernung y abhängt, durch Substitution des gehörigen Ausdrucks für f, und Integrirung, die Gleichung zwischen y und p gefunden, und die Beschaffenheit der Curve bestimmt werden. Centralbewegung, wenn sich die beschleunigende Kraft nach C verkehrt, wie das Quadrat der Entfernung, verhält.

I. Wenn sich die beschleunigende Kraft f umgekehrt, wie y verhält, und bey A, wo CA=a so groß ist, daß sie den Körper in der ersten Secunde durch den Raum e treiben würde, so wird sie bey M so groß seyn, daß sie ihn in der ersten Secunde durch den Raum (ae/y) treibt. Diejenige Kraft, welche ihn in eben der Zeit durch den Raum g treibt, oder die Schwere der Erdkörper ist= 1, also die, welche ihn durch (ae/y) treibt, oder f=(ae/gy).

Dies in der Gleichung Th für f gesetzt, giebt und so integrirt, daß für y=a, auch p=a wird, wie es sich bey A (Taf. V. Fig. 78.) findet, wo CA=a, Radius vector und Perpendikel auf die Tangente zugleich ist,


woraus, wenn ſtatt v ſein ſchon oben gefundener Werth (ac/p) geſetzt wird, folgt eine Differentialgleichung, deren Erfindung ſich Keil (De legibus virium centripetarum in Introd. in phyſ. et aſtron. ver. Lugd. Bat. 1725. 4.) zueignet, ob ſie gleich bey ihm in andern Ausdruͤcken abgefaſſet iſt. Aus ihr kan in jedem Falle, wo die Kraft f nach einem gegebnen Geſetze von der Entfernung y abhaͤngt, durch Subſtitution des gehoͤrigen Ausdrucks fuͤr f, und Integrirung, die Gleichung zwiſchen y und p gefunden, und die Beſchaffenheit der Curve beſtimmt werden. Centralbewegung, wenn ſich die beſchleunigende Kraft nach C verkehrt, wie das Quadrat der Entfernung, verhaͤlt.

I. Wenn ſich die beſchleunigende Kraft f umgekehrt, wie y verhaͤlt, und bey A, wo CA=a ſo groß iſt, daß ſie den Koͤrper in der erſten Secunde durch den Raum e treiben wuͤrde, ſo wird ſie bey M ſo groß ſeyn, daß ſie ihn in der erſten Secunde durch den Raum (ae/y) treibt. Diejenige Kraft, welche ihn in eben der Zeit durch den Raum g treibt, oder die Schwere der Erdkoͤrper iſt= 1, alſo die, welche ihn durch (ae/y) treibt, oder f=(ae/gy).

Dies in der Gleichung Θ fuͤr f geſetzt, giebt und ſo integrirt, daß fuͤr y=a, auch p=a wird, wie es ſich bey A (Taf. V. Fig. 78.) findet, wo CA=a, Radius vector und Perpendikel auf die Tangente zugleich iſt,

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0488" xml:id="P.1.474" n="474"/><lb/>
woraus, wenn &#x017F;tatt <hi rendition="#aq">v</hi> &#x017F;ein &#x017F;chon oben gefundener Werth <hi rendition="#aq">(ac/p)</hi> ge&#x017F;etzt wird, folgt <hi rendition="#aq"/> eine Differentialgleichung, deren Erfindung &#x017F;ich <hi rendition="#b">Keil</hi> <hi rendition="#aq">(De legibus virium centripetarum in Introd. in phy&#x017F;. et a&#x017F;tron. ver. Lugd. Bat. 1725. 4.)</hi> zueignet, ob &#x017F;ie gleich bey ihm in andern Ausdru&#x0364;cken abgefa&#x017F;&#x017F;et i&#x017F;t. Aus ihr kan in jedem Falle, wo die Kraft <hi rendition="#aq">f</hi> nach einem gegebnen Ge&#x017F;etze von der Entfernung <hi rendition="#aq">y</hi> abha&#x0364;ngt, durch Sub&#x017F;titution des geho&#x0364;rigen Ausdrucks fu&#x0364;r <hi rendition="#aq">f,</hi> und Integrirung, die Gleichung zwi&#x017F;chen <hi rendition="#aq">y</hi> und <hi rendition="#aq">p</hi> gefunden, und die Be&#x017F;chaffenheit der Curve be&#x017F;timmt werden. <hi rendition="#c"><hi rendition="#b">Centralbewegung, wenn &#x017F;ich die be&#x017F;chleunigende Kraft nach <hi rendition="#aq">C</hi> verkehrt, wie das Quadrat der Entfernung, verha&#x0364;lt.</hi></hi></p>
          <p><hi rendition="#aq">I.</hi> Wenn &#x017F;ich die be&#x017F;chleunigende Kraft <hi rendition="#aq">f</hi> umgekehrt, wie <hi rendition="#aq">y</hi> verha&#x0364;lt, und bey <hi rendition="#aq">A,</hi> wo <hi rendition="#aq">CA=a</hi> &#x017F;o groß i&#x017F;t, daß &#x017F;ie den Ko&#x0364;rper in der er&#x017F;ten Secunde durch den Raum <hi rendition="#aq">e</hi> treiben wu&#x0364;rde, &#x017F;o wird &#x017F;ie bey <hi rendition="#aq">M</hi> &#x017F;o groß &#x017F;eyn, daß &#x017F;ie ihn in der er&#x017F;ten Secunde durch den Raum <hi rendition="#aq">(ae/y)</hi> treibt. Diejenige Kraft, welche ihn in eben der Zeit durch den Raum <hi rendition="#aq">g</hi> treibt, oder die Schwere der Erdko&#x0364;rper i&#x017F;t= 1, al&#x017F;o die, welche ihn durch <hi rendition="#aq">(ae/y)</hi> treibt, oder <hi rendition="#aq">f=(ae/gy).</hi></p>
          <p>Dies in der Gleichung &#x0398; fu&#x0364;r <hi rendition="#aq">f</hi> ge&#x017F;etzt, giebt <hi rendition="#aq"/> und &#x017F;o integrirt, daß fu&#x0364;r <hi rendition="#aq">y=a,</hi> auch <hi rendition="#aq">p=a</hi> wird, wie es &#x017F;ich bey <hi rendition="#aq">A</hi> (Taf. <hi rendition="#aq">V.</hi> Fig. 78.) findet, wo <hi rendition="#aq">CA=a,</hi> Radius vector und Perpendikel auf die Tangente zugleich i&#x017F;t,<lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[474/0488] woraus, wenn ſtatt v ſein ſchon oben gefundener Werth (ac/p) geſetzt wird, folgt eine Differentialgleichung, deren Erfindung ſich Keil (De legibus virium centripetarum in Introd. in phyſ. et aſtron. ver. Lugd. Bat. 1725. 4.) zueignet, ob ſie gleich bey ihm in andern Ausdruͤcken abgefaſſet iſt. Aus ihr kan in jedem Falle, wo die Kraft f nach einem gegebnen Geſetze von der Entfernung y abhaͤngt, durch Subſtitution des gehoͤrigen Ausdrucks fuͤr f, und Integrirung, die Gleichung zwiſchen y und p gefunden, und die Beſchaffenheit der Curve beſtimmt werden. Centralbewegung, wenn ſich die beſchleunigende Kraft nach C verkehrt, wie das Quadrat der Entfernung, verhaͤlt. I. Wenn ſich die beſchleunigende Kraft f umgekehrt, wie y verhaͤlt, und bey A, wo CA=a ſo groß iſt, daß ſie den Koͤrper in der erſten Secunde durch den Raum e treiben wuͤrde, ſo wird ſie bey M ſo groß ſeyn, daß ſie ihn in der erſten Secunde durch den Raum (ae/y) treibt. Diejenige Kraft, welche ihn in eben der Zeit durch den Raum g treibt, oder die Schwere der Erdkoͤrper iſt= 1, alſo die, welche ihn durch (ae/y) treibt, oder f=(ae/gy). Dies in der Gleichung Θ fuͤr f geſetzt, giebt und ſo integrirt, daß fuͤr y=a, auch p=a wird, wie es ſich bey A (Taf. V. Fig. 78.) findet, wo CA=a, Radius vector und Perpendikel auf die Tangente zugleich iſt,

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Bibliothek des Max-Planck-Instituts für Wissenschaftsgeschichte : Bereitstellung der Texttranskription. (2015-09-02T12:13:09Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Matthias Boenig: Bearbeitung der digitalen Edition. (2015-09-02T12:13:09Z)

Weitere Informationen:

Bogensignaturen: keine Angabe; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): keine Angabe; i/j in Fraktur: wie Vorlage; I/J in Fraktur: wie Vorlage; Kolumnentitel: keine Angabe; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): wie Vorlage; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (&#xa75b;): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: wie Vorlage; Vokale mit übergest. e: wie Vorlage; Vollständigkeit: keine Angabe; Zeichensetzung: keine Angabe; Zeilenumbrüche markiert: nein;




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/gehler_woerterbuch01_1798
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/gehler_woerterbuch01_1798/488
Zitationshilfe: Gehler, Johann Samuel Traugott: Physikalisches Wörterbuch, oder, Versuch einer Erklärung der vornehmsten Begriffe und Kunstwörter der Naturlehre. Bd. 1. Leipzig, 1798, S. 474. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gehler_woerterbuch01_1798/488>, abgerufen am 26.06.2024.