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Gehler, Johann Samuel Traugott: Physikalisches Wörterbuch, oder, Versuch einer Erklärung der vornehmsten Begriffe und Kunstwörter der Naturlehre. Bd. 1. Leipzig, 1798.

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Taf. V. Fig. 89. ist A ein in Gestalt der Giebelseite eines Hauses ausgeschnittenes Bret, welches senkrecht auf dem Fußbrete B aufgerichtet ist. Auf eben diesem Fußbrete steht auch, etwa acht Zoll weit von der Grundfläche des Brets A, die senkrechte Glassäule CD. An dem Brete A befindet sich ein viereckigter Einschnitt ILMK, etwa 2/8 Zoll tief, und einen Zoll breit ins Gevierte, in welchem ein viereckigtes Holz liegt, das beynahe eben dieselbe Größe hat, damit es locker in dem Einschnitte liege, und bey dem geringsten Schütteln herausfalle. An dieses viereckigte Holz ist nach der Diagonallinie der Drath LK befestiget. An dem Brete A befindet sich noch ein anderer Drath IH, von einerley Stärke mit dem vorigen, an dessen zugespitztes Ende die messingene Kugel H angeschraubt wird, so auch der Drath MN, der bey O in einen Ring umgebogen ist. Aus dem obern Ende der Glassäule CD geht ein gebogner Drath E mit einer Hülse F hervor, in welcher sich ein Drath, mit Knöpfen an beyden Enden, senkrecht verschieben läst, dessen unterer Knopf G gerade über die Kugel H trift. Die Glassäule CD steht nicht ganz fest im Fußbrete, sondern läst sich ganz leicht um ihre Axe drehen, wodurch man denn den Knopf G der Kugel H näher bringen oder von ihr entfernen kan, ohne den Theil EFG zu berühren. Wenn nun das viereckigte Holz LMIK (welches einen Fensterladen, oder etwas ähnliches, vorstellen kann) in dem Einschnitte so gelegt ist, daß der Drath LK in der punktirten Lage IM stehet, so ist von H bis O eine vollständige metallische Verbindung gemacht, und das Modell stellt nun ein Haus vor, das, wie gehörig, mit einem ununterbrochenen metallischen Blitzableiter versehen ist. Wird aber das Holz LMIK so eingelegt, daß der Drath nach der Richtung LK steht, so ist die metallische Leitung HO, die von der Spitze des Hauses bis an den Fußboden gehen sollte, bey IM unterbrochen, und das Modell giebt in diesem Falle ein Beyspiel eines nicht gehörig beschützten Gebäudes.

Man lege nun das Holz auf diese letztere Art ein, stelle den Knopf G etwa einen halben Zoll hoch senkrecht


Taf. V. Fig. 89. iſt A ein in Geſtalt der Giebelſeite eines Hauſes ausgeſchnittenes Bret, welches ſenkrecht auf dem Fußbrete B aufgerichtet iſt. Auf eben dieſem Fußbrete ſteht auch, etwa acht Zoll weit von der Grundflaͤche des Brets A, die ſenkrechte Glasſaͤule CD. An dem Brete A befindet ſich ein viereckigter Einſchnitt ILMK, etwa 2/8 Zoll tief, und einen Zoll breit ins Gevierte, in welchem ein viereckigtes Holz liegt, das beynahe eben dieſelbe Groͤße hat, damit es locker in dem Einſchnitte liege, und bey dem geringſten Schuͤtteln herausfalle. An dieſes viereckigte Holz iſt nach der Diagonallinie der Drath LK befeſtiget. An dem Brete A befindet ſich noch ein anderer Drath IH, von einerley Staͤrke mit dem vorigen, an deſſen zugeſpitztes Ende die meſſingene Kugel H angeſchraubt wird, ſo auch der Drath MN, der bey O in einen Ring umgebogen iſt. Aus dem obern Ende der Glasſaͤule CD geht ein gebogner Drath E mit einer Huͤlſe F hervor, in welcher ſich ein Drath, mit Knoͤpfen an beyden Enden, ſenkrecht verſchieben laͤſt, deſſen unterer Knopf G gerade uͤber die Kugel H trift. Die Glasſaͤule CD ſteht nicht ganz feſt im Fußbrete, ſondern laͤſt ſich ganz leicht um ihre Axe drehen, wodurch man denn den Knopf G der Kugel H naͤher bringen oder von ihr entfernen kan, ohne den Theil EFG zu beruͤhren. Wenn nun das viereckigte Holz LMIK (welches einen Fenſterladen, oder etwas aͤhnliches, vorſtellen kann) in dem Einſchnitte ſo gelegt iſt, daß der Drath LK in der punktirten Lage IM ſtehet, ſo iſt von H bis O eine vollſtaͤndige metalliſche Verbindung gemacht, und das Modell ſtellt nun ein Haus vor, das, wie gehoͤrig, mit einem ununterbrochenen metalliſchen Blitzableiter verſehen iſt. Wird aber das Holz LMIK ſo eingelegt, daß der Drath nach der Richtung LK ſteht, ſo iſt die metalliſche Leitung HO, die von der Spitze des Hauſes bis an den Fußboden gehen ſollte, bey IM unterbrochen, und das Modell giebt in dieſem Falle ein Beyſpiel eines nicht gehoͤrig beſchuͤtzten Gebaͤudes.

Man lege nun das Holz auf dieſe letztere Art ein, ſtelle den Knopf G etwa einen halben Zoll hoch ſenkrecht

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[593/0607] Taf. V. Fig. 89. iſt A ein in Geſtalt der Giebelſeite eines Hauſes ausgeſchnittenes Bret, welches ſenkrecht auf dem Fußbrete B aufgerichtet iſt. Auf eben dieſem Fußbrete ſteht auch, etwa acht Zoll weit von der Grundflaͤche des Brets A, die ſenkrechte Glasſaͤule CD. An dem Brete A befindet ſich ein viereckigter Einſchnitt ILMK, etwa 2/8 Zoll tief, und einen Zoll breit ins Gevierte, in welchem ein viereckigtes Holz liegt, das beynahe eben dieſelbe Groͤße hat, damit es locker in dem Einſchnitte liege, und bey dem geringſten Schuͤtteln herausfalle. An dieſes viereckigte Holz iſt nach der Diagonallinie der Drath LK befeſtiget. An dem Brete A befindet ſich noch ein anderer Drath IH, von einerley Staͤrke mit dem vorigen, an deſſen zugeſpitztes Ende die meſſingene Kugel H angeſchraubt wird, ſo auch der Drath MN, der bey O in einen Ring umgebogen iſt. Aus dem obern Ende der Glasſaͤule CD geht ein gebogner Drath E mit einer Huͤlſe F hervor, in welcher ſich ein Drath, mit Knoͤpfen an beyden Enden, ſenkrecht verſchieben laͤſt, deſſen unterer Knopf G gerade uͤber die Kugel H trift. Die Glasſaͤule CD ſteht nicht ganz feſt im Fußbrete, ſondern laͤſt ſich ganz leicht um ihre Axe drehen, wodurch man denn den Knopf G der Kugel H naͤher bringen oder von ihr entfernen kan, ohne den Theil EFG zu beruͤhren. Wenn nun das viereckigte Holz LMIK (welches einen Fenſterladen, oder etwas aͤhnliches, vorſtellen kann) in dem Einſchnitte ſo gelegt iſt, daß der Drath LK in der punktirten Lage IM ſtehet, ſo iſt von H bis O eine vollſtaͤndige metalliſche Verbindung gemacht, und das Modell ſtellt nun ein Haus vor, das, wie gehoͤrig, mit einem ununterbrochenen metalliſchen Blitzableiter verſehen iſt. Wird aber das Holz LMIK ſo eingelegt, daß der Drath nach der Richtung LK ſteht, ſo iſt die metalliſche Leitung HO, die von der Spitze des Hauſes bis an den Fußboden gehen ſollte, bey IM unterbrochen, und das Modell giebt in dieſem Falle ein Beyſpiel eines nicht gehoͤrig beſchuͤtzten Gebaͤudes. Man lege nun das Holz auf dieſe letztere Art ein, ſtelle den Knopf G etwa einen halben Zoll hoch ſenkrecht

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Zitationshilfe: Gehler, Johann Samuel Traugott: Physikalisches Wörterbuch, oder, Versuch einer Erklärung der vornehmsten Begriffe und Kunstwörter der Naturlehre. Bd. 1. Leipzig, 1798, S. 593. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gehler_woerterbuch01_1798/607>, abgerufen am 22.11.2024.