Gehler, Johann Samuel Traugott: Physikalisches Wörterbuch, oder, Versuch einer Erklärung der vornehmsten Begriffe und Kunstwörter der Naturlehre. Bd. 1. Leipzig, 1798.
Außerdem dienen auch die Beobachtungen der Durchgänge zu genauerer Bestimmung der Knoten des Merkurs und der Venus, mithin zu Prüfung und Berichtigung der astronomischen Tafeln. Da die Knoten der Venus um den 14° [Abbildung] und 14° [Abbildung] fallen, an welchem Punkte die Sonne um den 4 Jun. und 5 Dec. kömmt, so können die Durchgänge der Venus nie anders, als um diese Tage, vorfallen. Eine ähnliche Bewandniß hat es mit den Durchgängen des Merkurs, die stets um den 6 May und 8 Nov. geschehen, weil die Knoten seiner Bahn im 16° [Abbildung] und 16° [Abbildung] fallen. Die meistenmale fällt 8 Jahre nach einem Durchgange der Venus ein zweyter bey eben demselben Knoten, dann aber der nächste erst nach 235 Jahren. Aehnliche Perioden giebt es auch für die Durchgänge des Merkurs, mit deren Bestimmung sich Halley (Phil. Trans. 1691.) beschäftiget hat. de la Lande astronomisches Handbuch, Leipzig 1775. gr. 8. §. 726 u. f. Durchsichtig, Pellucidum, Diaphanum, Transparent. So heißt ein Körper, wenn er das Licht durchläst, oder wenn man andere Körper durch ihn sehen kan. Eigentlich ist ein jeder Körper in ganz dünnen Scheibchen in einigem Grade durchsichtig, und in dickern Stücken in etwas undurchsichtig. Ein Körper, der alles Licht, das aus ihn fiele, durchließe, ein vollkommen durchsichtiger Körper, würde kein Licht zurückwerfen, und müste daher unsichtbar seyn. Solche Körper aber giebt es nicht. Selbst die Luft, einer der durchsichtigsten Körper, der daher wenig sichtbar ist,
Außerdem dienen auch die Beobachtungen der Durchgaͤnge zu genauerer Beſtimmung der Knoten des Merkurs und der Venus, mithin zu Pruͤfung und Berichtigung der aſtronomiſchen Tafeln. Da die Knoten der Venus um den 14° [Abbildung] und 14° [Abbildung] fallen, an welchem Punkte die Sonne um den 4 Jun. und 5 Dec. koͤmmt, ſo koͤnnen die Durchgaͤnge der Venus nie anders, als um dieſe Tage, vorfallen. Eine aͤhnliche Bewandniß hat es mit den Durchgaͤngen des Merkurs, die ſtets um den 6 May und 8 Nov. geſchehen, weil die Knoten ſeiner Bahn im 16° [Abbildung] und 16° [Abbildung] fallen. Die meiſtenmale faͤllt 8 Jahre nach einem Durchgange der Venus ein zweyter bey eben demſelben Knoten, dann aber der naͤchſte erſt nach 235 Jahren. Aehnliche Perioden giebt es auch fuͤr die Durchgaͤnge des Merkurs, mit deren Beſtimmung ſich Halley (Phil. Trans. 1691.) beſchaͤftiget hat. de la Lande aſtronomiſches Handbuch, Leipzig 1775. gr. 8. §. 726 u. f. Durchſichtig, Pellucidum, Diaphanum, Transparent. So heißt ein Koͤrper, wenn er das Licht durchlaͤſt, oder wenn man andere Koͤrper durch ihn ſehen kan. Eigentlich iſt ein jeder Koͤrper in ganz duͤnnen Scheibchen in einigem Grade durchſichtig, und in dickern Stuͤcken in etwas undurchſichtig. Ein Koͤrper, der alles Licht, das auſ ihn fiele, durchließe, ein vollkommen durchſichtiger Koͤrper, wuͤrde kein Licht zuruͤckwerfen, und muͤſte daher unſichtbar ſeyn. Solche Koͤrper aber giebt es nicht. Selbſt die Luft, einer der durchſichtigſten Koͤrper, der daher wenig ſichtbar iſt, <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0653" xml:id="P.1.639" n="639"/><lb/><hi rendition="#b">Chappe</hi> in Californien, der daͤniſche durch den P. <hi rendition="#b">Hell</hi> zu Wardhus in Lappland, und der ſchwediſche durch <hi rendition="#b">Planmann</hi> zu Cajaneburg in Finnland beobachten, und die Beſtimmungen aus dieſen fuͤnf Beobachtungsorten vereigen ſich dahin, daß ſie die Groͤße der Sonnenparallaxe zwiſchen die engen Grenzen von 8,5 und 8,6 Secunden einſchraͤnken (ſ. <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">de la Lande</hi> Mém. ſur le paſſage de Venus, à Paris. 1772. 4.).</hi></p> <p>Außerdem dienen auch die Beobachtungen der Durchgaͤnge zu genauerer Beſtimmung der Knoten des Merkurs und der Venus, mithin zu Pruͤfung und Berichtigung der aſtronomiſchen Tafeln.</p> <p>Da die Knoten der Venus um den 14° <figure/> und 14° <figure/> fallen, an welchem Punkte die Sonne um den 4 Jun. und 5 Dec. koͤmmt, ſo koͤnnen die Durchgaͤnge der Venus nie anders, als um dieſe Tage, vorfallen. Eine aͤhnliche Bewandniß hat es mit den Durchgaͤngen des Merkurs, die ſtets um den 6 May und 8 Nov. geſchehen, weil die Knoten ſeiner Bahn im 16° <figure/> und 16° <figure/> fallen. Die meiſtenmale faͤllt 8 Jahre nach einem Durchgange der Venus ein zweyter bey eben demſelben Knoten, dann aber der naͤchſte erſt nach 235 Jahren. Aehnliche Perioden giebt es auch fuͤr die Durchgaͤnge des Merkurs, mit deren Beſtimmung ſich <hi rendition="#b">Halley</hi> <hi rendition="#aq">(Phil. Trans. 1691.)</hi> beſchaͤftiget hat.</p> <p><hi rendition="#b">de la Lande</hi> aſtronomiſches Handbuch, Leipzig 1775. gr. 8. §. 726 u. f.</p> </div> <div n="2"> <head>Durchſichtig, <name type="subjectIndexTerm"><foreign xml:lang="lat"><hi rendition="#aq">Pellucidum, Diaphanum</hi></foreign></name>, <name type="subjectIndexTerm"><foreign xml:lang="fra"><hi rendition="#aq #i">Transparent</hi></foreign></name>.</head><lb/> <p>So heißt ein Koͤrper, wenn er das Licht durchlaͤſt, oder wenn man andere Koͤrper durch ihn ſehen kan. Eigentlich iſt ein jeder Koͤrper in ganz duͤnnen Scheibchen in einigem Grade durchſichtig, und in dickern Stuͤcken in etwas undurchſichtig.</p> <p>Ein Koͤrper, der alles Licht, das auſ ihn fiele, durchließe, ein <hi rendition="#b">vollkommen durchſichtiger</hi> Koͤrper, wuͤrde kein Licht zuruͤckwerfen, und muͤſte daher unſichtbar ſeyn. Solche Koͤrper aber giebt es nicht. Selbſt die Luft, einer der durchſichtigſten Koͤrper, der daher wenig ſichtbar iſt,<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [639/0653]
Chappe in Californien, der daͤniſche durch den P. Hell zu Wardhus in Lappland, und der ſchwediſche durch Planmann zu Cajaneburg in Finnland beobachten, und die Beſtimmungen aus dieſen fuͤnf Beobachtungsorten vereigen ſich dahin, daß ſie die Groͤße der Sonnenparallaxe zwiſchen die engen Grenzen von 8,5 und 8,6 Secunden einſchraͤnken (ſ. de la Lande Mém. ſur le paſſage de Venus, à Paris. 1772. 4.).
Außerdem dienen auch die Beobachtungen der Durchgaͤnge zu genauerer Beſtimmung der Knoten des Merkurs und der Venus, mithin zu Pruͤfung und Berichtigung der aſtronomiſchen Tafeln.
Da die Knoten der Venus um den 14°
[Abbildung]
und 14°
[Abbildung]
fallen, an welchem Punkte die Sonne um den 4 Jun. und 5 Dec. koͤmmt, ſo koͤnnen die Durchgaͤnge der Venus nie anders, als um dieſe Tage, vorfallen. Eine aͤhnliche Bewandniß hat es mit den Durchgaͤngen des Merkurs, die ſtets um den 6 May und 8 Nov. geſchehen, weil die Knoten ſeiner Bahn im 16°
[Abbildung]
und 16°
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fallen. Die meiſtenmale faͤllt 8 Jahre nach einem Durchgange der Venus ein zweyter bey eben demſelben Knoten, dann aber der naͤchſte erſt nach 235 Jahren. Aehnliche Perioden giebt es auch fuͤr die Durchgaͤnge des Merkurs, mit deren Beſtimmung ſich Halley (Phil. Trans. 1691.) beſchaͤftiget hat.
de la Lande aſtronomiſches Handbuch, Leipzig 1775. gr. 8. §. 726 u. f.
Durchſichtig, Pellucidum, Diaphanum, Transparent.
So heißt ein Koͤrper, wenn er das Licht durchlaͤſt, oder wenn man andere Koͤrper durch ihn ſehen kan. Eigentlich iſt ein jeder Koͤrper in ganz duͤnnen Scheibchen in einigem Grade durchſichtig, und in dickern Stuͤcken in etwas undurchſichtig.
Ein Koͤrper, der alles Licht, das auſ ihn fiele, durchließe, ein vollkommen durchſichtiger Koͤrper, wuͤrde kein Licht zuruͤckwerfen, und muͤſte daher unſichtbar ſeyn. Solche Koͤrper aber giebt es nicht. Selbſt die Luft, einer der durchſichtigſten Koͤrper, der daher wenig ſichtbar iſt,
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