Gehler, Johann Samuel Traugott: Physikalisches Wörterbuch, oder, Versuch einer Erklärung der vornehmsten Begriffe und Kunstwörter der Naturlehre. Bd. 1. Leipzig, 1798.Eigenschaften, verborgne, s. Qualitäten. Eigenthümliche Schwere, eigne Schwere, s. Schwere, specifische. Einfallender Stral, Radius incidens, Rayon incident. heißt bey den Erklärungen der Brechung und Zurückwerfung des Lichts derjenige Lichtstral, welcher auf eine brechende oder zurückwerfende Fläche fällt, wie SC (Taf. I. Fig. 13.) und AG (Taf. IV. Fig. 62.). Einfallsloth, Neigungsloth Cathetus incidentiae, Axe d' incidence. Eine auf der brechenden oder zurückwerfenden Fläche BCDE (Taf. I. Fig. 13.) lothrecht stehende Linie RCH, durch den Einfallspunkt C gezogen. Wenn die Fläche sphärisch, oder ein Stück einer Kugelfläche ist, so geht das Einfallsloth jederzeit durch den Mittelpunkt der Kugel, weil alle auf die Tangentialflächen der Kugel lothrecht stehende Linien den Mittelpunkt treffen. Einige katoptrische Schriftsteller verstehen unter dem Worte Cathetus incidentiae bey der Zurückwerfung dasjenige Loth, welches aus dem stralenden Punkte auf die zurückwerfende Fläche oder deren Verlängerung gefällt werden kan, wie ACI (Taf. IV. Fig. 62.). Es ist aber zu Verhütung eines Mißverständnisses besser, bey jener Bedeutung des Worts zu bleiben, welche der Brechung und Zurückwerfung gemeinschaftlich ist. Einfallspunkt, Punctum incidentiae, Point d' incidence. Der Punkt, in welchem der einfallende Stral die brechende oder zurückwerfende Fläche trift, wie C (Taf. I. Fig. 13.) und G (Taf. IV. Fig. 62.). Einfallssinus, Sinus anguli incidentiae, Sinus de l' angle d' incidence. So nennt man bisweilen der Kürze halber den Sinus des Einfallswinkels SCR (Taf. I. Fig. 13.), welcher bey der Brechung durch einerley Mittel mit dem Sinus des Brechungswinkels KCH in einem beständigen Verhältnisse steht, s. Brechung der Lichtstralen. Eigenſchaften, verborgne, ſ. Qualitaͤten. Eigenthuͤmliche Schwere, eigne Schwere, ſ. Schwere, ſpecifiſche. Einfallender Stral, Radius incidens, Rayon incident. heißt bey den Erklaͤrungen der Brechung und Zuruͤckwerfung des Lichts derjenige Lichtſtral, welcher auf eine brechende oder zuruͤckwerfende Flaͤche faͤllt, wie SC (Taf. I. Fig. 13.) und AG (Taf. IV. Fig. 62.). Einfallsloth, Neigungsloth Cathetus incidentiae, Axe d' incidence. Eine auf der brechenden oder zuruͤckwerfenden Flaͤche BCDE (Taf. I. Fig. 13.) lothrecht ſtehende Linie RCH, durch den Einfallspunkt C gezogen. Wenn die Flaͤche ſphaͤriſch, oder ein Stuͤck einer Kugelflaͤche iſt, ſo geht das Einfallsloth jederzeit durch den Mittelpunkt der Kugel, weil alle auf die Tangentialflaͤchen der Kugel lothrecht ſtehende Linien den Mittelpunkt treffen. Einige katoptriſche Schriftſteller verſtehen unter dem Worte Cathetus incidentiae bey der Zuruͤckwerfung dasjenige Loth, welches aus dem ſtralenden Punkte auf die zuruͤckwerfende Flaͤche oder deren Verlaͤngerung gefaͤllt werden kan, wie ACI (Taf. IV. Fig. 62.). Es iſt aber zu Verhuͤtung eines Mißverſtaͤndniſſes beſſer, bey jener Bedeutung des Worts zu bleiben, welche der Brechung und Zuruͤckwerfung gemeinſchaftlich iſt. Einfallspunkt, Punctum incidentiae, Point d' incidence. Der Punkt, in welchem der einfallende Stral die brechende oder zuruͤckwerfende Flaͤche trift, wie C (Taf. I. Fig. 13.) und G (Taf. IV. Fig. 62.). Einfallsſinus, Sinus anguli incidentiae, Sinus de l' angle d' incidence. So nennt man bisweilen der Kuͤrze halber den Sinus des Einfallswinkels SCR (Taf. I. Fig. 13.), welcher bey der Brechung durch einerley Mittel mit dem Sinus des Brechungswinkels KCH in einem beſtaͤndigen Verhaͤltniſſe ſteht, ſ. Brechung der Lichtſtralen. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p> <pb facs="#f0683" xml:id="P.1.669" n="669"/><lb/> </p> <p> <hi rendition="#b">Eigenſchaften, verborgne, ſ. Qualitaͤten.</hi> </p> <p> <hi rendition="#b">Eigenthuͤmliche Schwere, eigne Schwere, ſ. Schwere, ſpecifiſche.</hi> </p> </div> <div n="2"> <head>Einfallender Stral, <name type="subjectIndexTerm"><foreign xml:lang="lat"><hi rendition="#aq">Radius incidens</hi></foreign></name>, <name type="subjectIndexTerm"><foreign xml:lang="fra"><hi rendition="#aq #i">Rayon incident</hi></foreign></name>.</head><lb/> <p>heißt bey den Erklaͤrungen der Brechung und Zuruͤckwerfung des Lichts derjenige Lichtſtral, welcher auf eine brechende oder zuruͤckwerfende Flaͤche faͤllt, wie <hi rendition="#aq">SC</hi> (Taf. <hi rendition="#aq">I.</hi> Fig. 13.) und <hi rendition="#aq">AG</hi> (Taf. <hi rendition="#aq">IV.</hi> Fig. 62.).</p> </div> <div n="2"> <head>Einfallsloth, Neigungsloth</head><lb/> <p><hi rendition="#aq">Cathetus incidentiae, <hi rendition="#i">Axe d' incidence.</hi></hi> Eine auf der brechenden oder zuruͤckwerfenden Flaͤche <hi rendition="#aq">BCDE</hi> (Taf. <hi rendition="#aq">I.</hi> Fig. 13.) lothrecht ſtehende Linie <hi rendition="#aq">RCH,</hi> durch den Einfallspunkt <hi rendition="#aq">C</hi> gezogen.</p> <p>Wenn die Flaͤche ſphaͤriſch, oder ein Stuͤck einer Kugelflaͤche iſt, ſo geht das Einfallsloth jederzeit durch den Mittelpunkt der Kugel, weil alle auf die Tangentialflaͤchen der Kugel lothrecht ſtehende Linien den Mittelpunkt treffen.</p> <p>Einige katoptriſche Schriftſteller verſtehen unter dem Worte <hi rendition="#aq">Cathetus incidentiae</hi> bey der Zuruͤckwerfung dasjenige Loth, welches aus dem ſtralenden Punkte auf die zuruͤckwerfende Flaͤche oder deren Verlaͤngerung gefaͤllt werden kan, wie <hi rendition="#aq">ACI</hi> (Taf. <hi rendition="#aq">IV.</hi> Fig. 62.). Es iſt aber zu Verhuͤtung eines Mißverſtaͤndniſſes beſſer, bey jener Bedeutung des Worts zu bleiben, welche der Brechung und Zuruͤckwerfung gemeinſchaftlich iſt.</p> </div> <div n="2"> <head>Einfallspunkt, <name type="subjectIndexTerm"><foreign xml:lang="lat"><hi rendition="#aq">Punctum incidentiae</hi></foreign></name>, <name type="subjectIndexTerm"><foreign xml:lang="fra"><hi rendition="#aq #i">Point d' incidence</hi></foreign></name>.</head><lb/> <p>Der Punkt, in welchem der einfallende Stral die brechende oder zuruͤckwerfende Flaͤche trift, wie <hi rendition="#aq">C</hi> (Taf. <hi rendition="#aq">I.</hi> Fig. 13.) und <hi rendition="#aq">G</hi> (Taf. <hi rendition="#aq">IV.</hi> Fig. 62.).</p> </div> <div n="2"> <head>Einfallsſinus, <name type="subjectIndexTerm"><foreign xml:lang="lat"><hi rendition="#aq">Sinus anguli incidentiae</hi></foreign></name>, <name type="subjectIndexTerm"><foreign xml:lang="fra"><hi rendition="#aq #i">Sinus de l' angle d' incidence</hi></foreign></name>.</head><lb/> <p>So nennt man bisweilen der Kuͤrze halber den Sinus des Einfallswinkels <hi rendition="#aq">SCR</hi> (Taf. <hi rendition="#aq">I.</hi> Fig. 13.), welcher bey der Brechung durch einerley Mittel mit dem Sinus des Brechungswinkels <hi rendition="#aq">KCH</hi> in einem beſtaͤndigen Verhaͤltniſſe ſteht, <hi rendition="#b">ſ. Brechung der Lichtſtralen.</hi><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [669/0683]
Eigenſchaften, verborgne, ſ. Qualitaͤten.
Eigenthuͤmliche Schwere, eigne Schwere, ſ. Schwere, ſpecifiſche.
Einfallender Stral, Radius incidens, Rayon incident.
heißt bey den Erklaͤrungen der Brechung und Zuruͤckwerfung des Lichts derjenige Lichtſtral, welcher auf eine brechende oder zuruͤckwerfende Flaͤche faͤllt, wie SC (Taf. I. Fig. 13.) und AG (Taf. IV. Fig. 62.).
Einfallsloth, Neigungsloth
Cathetus incidentiae, Axe d' incidence. Eine auf der brechenden oder zuruͤckwerfenden Flaͤche BCDE (Taf. I. Fig. 13.) lothrecht ſtehende Linie RCH, durch den Einfallspunkt C gezogen.
Wenn die Flaͤche ſphaͤriſch, oder ein Stuͤck einer Kugelflaͤche iſt, ſo geht das Einfallsloth jederzeit durch den Mittelpunkt der Kugel, weil alle auf die Tangentialflaͤchen der Kugel lothrecht ſtehende Linien den Mittelpunkt treffen.
Einige katoptriſche Schriftſteller verſtehen unter dem Worte Cathetus incidentiae bey der Zuruͤckwerfung dasjenige Loth, welches aus dem ſtralenden Punkte auf die zuruͤckwerfende Flaͤche oder deren Verlaͤngerung gefaͤllt werden kan, wie ACI (Taf. IV. Fig. 62.). Es iſt aber zu Verhuͤtung eines Mißverſtaͤndniſſes beſſer, bey jener Bedeutung des Worts zu bleiben, welche der Brechung und Zuruͤckwerfung gemeinſchaftlich iſt.
Einfallspunkt, Punctum incidentiae, Point d' incidence.
Der Punkt, in welchem der einfallende Stral die brechende oder zuruͤckwerfende Flaͤche trift, wie C (Taf. I. Fig. 13.) und G (Taf. IV. Fig. 62.).
Einfallsſinus, Sinus anguli incidentiae, Sinus de l' angle d' incidence.
So nennt man bisweilen der Kuͤrze halber den Sinus des Einfallswinkels SCR (Taf. I. Fig. 13.), welcher bey der Brechung durch einerley Mittel mit dem Sinus des Brechungswinkels KCH in einem beſtaͤndigen Verhaͤltniſſe ſteht, ſ. Brechung der Lichtſtralen.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Bibliothek des Max-Planck-Instituts für Wissenschaftsgeschichte : Bereitstellung der Texttranskription.
(2015-09-02T12:13:09Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Matthias Boenig: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2015-09-02T12:13:09Z)
Weitere Informationen:Bogensignaturen: keine Angabe; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): keine Angabe; i/j in Fraktur: wie Vorlage; I/J in Fraktur: wie Vorlage; Kolumnentitel: keine Angabe; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): wie Vorlage; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: wie Vorlage; Vokale mit übergest. e: wie Vorlage; Vollständigkeit: keine Angabe; Zeichensetzung: keine Angabe; Zeilenumbrüche markiert: nein;
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |