Ich fühle es mit der lebhaftesten Ueberzeugung, daß sich gegen die anjetzt so gewöhnliche Methode, wissenschaftliche Gegenstände in alphabetischer Ordnung vorzutragen, sehr viele gegründete Einwendungen lassen. Inzwischen hat doch auch diese Methode gewisse ganz unverkennbare Vorzüge. Es ist allerdings nothwendig, daß der Anfänger die erste Uebersicht einer Wissenschaft durch ein in systematischem Zusammenhange abgefaßtes Lehrbuch erhalte; bey weiterm Fortgange aber wird er sich oft wünschen, alles, was einen und den andern einzelnen Gegenstand betrift, und was in den Lehrbüchern durch mancherley Stellen zerstreut ist, zusammengebracht und unter einerley Gesichtspunkt vereiniget zu finden -- eine Zusammenstellung, die oft selbst für den Kenner der Wissenschaft bey Bearbeitung einzelner Gegenstände wünschenswerth, oder wenigstens bequem und erleichternd ist. Ueberdies giebt die alphabetische Anordnung, bey welcher jeder in der Wissenschaft gebräuchliche Name an seiner Stelle vorkömmt, die schönste Gelegenheit zu richtiger und fester Bestimmung der Hauptbegriffe, auf welche sich alle wissenschaftlichen
Vorrede.
Ich fuͤhle es mit der lebhafteſten Ueberzeugung, daß ſich gegen die anjetzt ſo gewoͤhnliche Methode, wiſſenſchaftliche Gegenſtaͤnde in alphabetiſcher Ordnung vorzutragen, ſehr viele gegruͤndete Einwendungen laſſen. Inzwiſchen hat doch auch dieſe Methode gewiſſe ganz unverkennbare Vorzuͤge. Es iſt allerdings nothwendig, daß der Anfaͤnger die erſte Ueberſicht einer Wiſſenſchaft durch ein in ſyſtematiſchem Zuſammenhange abgefaßtes Lehrbuch erhalte; bey weiterm Fortgange aber wird er ſich oft wuͤnſchen, alles, was einen und den andern einzelnen Gegenſtand betrift, und was in den Lehrbuͤchern durch mancherley Stellen zerſtreut iſt, zuſammengebracht und unter einerley Geſichtspunkt vereiniget zu finden — eine Zuſammenſtellung, die oft ſelbſt fuͤr den Kenner der Wiſſenſchaft bey Bearbeitung einzelner Gegenſtaͤnde wuͤnſchenswerth, oder wenigſtens bequem und erleichternd iſt. Ueberdies giebt die alphabetiſche Anordnung, bey welcher jeder in der Wiſſenſchaft gebraͤuchliche Name an ſeiner Stelle vorkoͤmmt, die ſchoͤnſte Gelegenheit zu richtiger und feſter Beſtimmung der Hauptbegriffe, auf welche ſich alle wiſſenſchaftlichen
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[0007]
Vorrede.
Ich fuͤhle es mit der lebhafteſten Ueberzeugung, daß ſich gegen die anjetzt ſo gewoͤhnliche Methode, wiſſenſchaftliche Gegenſtaͤnde in alphabetiſcher Ordnung vorzutragen, ſehr viele gegruͤndete Einwendungen laſſen. Inzwiſchen hat doch auch dieſe Methode gewiſſe ganz unverkennbare Vorzuͤge. Es iſt allerdings nothwendig, daß der Anfaͤnger die erſte Ueberſicht einer Wiſſenſchaft durch ein in ſyſtematiſchem Zuſammenhange abgefaßtes Lehrbuch erhalte; bey weiterm Fortgange aber wird er ſich oft wuͤnſchen, alles, was einen und den andern einzelnen Gegenſtand betrift, und was in den Lehrbuͤchern durch mancherley Stellen zerſtreut iſt, zuſammengebracht und unter einerley Geſichtspunkt vereiniget zu finden — eine Zuſammenſtellung, die oft ſelbſt fuͤr den Kenner der Wiſſenſchaft bey Bearbeitung einzelner Gegenſtaͤnde wuͤnſchenswerth, oder wenigſtens bequem und erleichternd iſt. Ueberdies giebt die alphabetiſche Anordnung, bey welcher jeder in der Wiſſenſchaft gebraͤuchliche Name an ſeiner Stelle vorkoͤmmt, die ſchoͤnſte Gelegenheit zu richtiger und feſter Beſtimmung der Hauptbegriffe, auf welche ſich alle wiſſenſchaftlichen
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Gehler, Johann Samuel Traugott: Physikalisches Wörterbuch, oder, Versuch einer Erklärung der vornehmsten Begriffe und Kunstwörter der Naturlehre. Bd. 1. Leipzig, 1798, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gehler_woerterbuch01_1798/7>, abgerufen am 09.11.2024.
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