dessen Oberfläche im Wirbel umläuft, desto stärker sucht sich dasselbe auszubreiten. Um den Mittelpunkt eines jeden Kügelchens nimmt er einen leeren Raum an, der desto kleiner wird, je stärker das Kügelchen durch eine äußere Gewalt zusammengepreßt wird: und wenn dieser Raum verschwindet, so hat die Luft den höchsten Grad der Federkraft, und die Zusammenpressung läst sich nun nicht weiter treiben. Hierauf baut nun Euler Rechnungen, aus denen er eine Gleichung zwischen der Dichtigkeit und Federkraft der Luft herleitet, welche der Erfahrung, so weit man bisher Versuche hat anstellen können, sehr wohl Gnüge leistet. Solche Hypothesen sind ganz brauchbar zur Rechnung, und geben auch oft richtige Resultate, wenn die Data der Rechnungen so genommen werden, wie es die Erfahrungen verlangen: aber als Erklärungen einer physikalischen Ursache der Federkraft bleiben sie immer unbefriedigend, weil doch solche innere Materien und Bewegungen derselben ganz willkührlich und ohne alle Erfahrung angenommen werden.
Die Elasticität der Luft mit Rohault(Physica ex edit. Clarkii, Lond. 1711. 8. P. III. C. II. §. 2.) und vielen andern aus der Gestalt ihrer Theilchen herzuleiten, und sich dieselben, wie kleine Flocken Baumwolle, oder wie Reifen, Uhrfedern u. dgl. vorzustellen, ist wohl zu hart, und entscheidet überdies die Frage nicht, warum die Theilchen elastisch sind, wenn sie die Gestalt dieser Körper haben.
Newton(Princip. L. II. prop. 23.) beweiset, daß in einer flüßigen Materie, welche aus Theilchen, die sich zurückstoßen, besteht, und deren Dichtigkeit sich, wie die zusammendrückende Kraft, verhält, die zurückstoßenden Kräfte der Theilchen sich in umgekehrtem Verhältniß des Abstands ihrer Mitteipunkte befinden müssen; und daß eine Anhäufung von Theilchen, welche einander nach diesem Gesetze zurückstoßen, eine elastische Flüßigkeit ausmachen müsse, deren Dichtigkeit sich, wie die-zusammendrückende Kraft, verhält. Ueberhaupt zeigt er, wenn sich die zurückstoßende Kraft umgekehrt, wie die nte Potenz
deſſen Oberflaͤche im Wirbel umlaͤuft, deſto ſtaͤrker ſucht ſich daſſelbe auszubreiten. Um den Mittelpunkt eines jeden Kuͤgelchens nimmt er einen leeren Raum an, der deſto kleiner wird, je ſtaͤrker das Kuͤgelchen durch eine aͤußere Gewalt zuſammengepreßt wird: und wenn dieſer Raum verſchwindet, ſo hat die Luft den hoͤchſten Grad der Federkraft, und die Zuſammenpreſſung laͤſt ſich nun nicht weiter treiben. Hierauf baut nun Euler Rechnungen, aus denen er eine Gleichung zwiſchen der Dichtigkeit und Federkraft der Luft herleitet, welche der Erfahrung, ſo weit man bisher Verſuche hat anſtellen koͤnnen, ſehr wohl Gnuͤge leiſtet. Solche Hypotheſen ſind ganz brauchbar zur Rechnung, und geben auch oft richtige Reſultate, wenn die Data der Rechnungen ſo genommen werden, wie es die Erfahrungen verlangen: aber als Erklaͤrungen einer phyſikaliſchen Urſache der Federkraft bleiben ſie immer unbefriedigend, weil doch ſolche innere Materien und Bewegungen derſelben ganz willkuͤhrlich und ohne alle Erfahrung angenommen werden.
Die Elaſticitaͤt der Luft mit Rohault(Phyſica ex edit. Clarkii, Lond. 1711. 8. P. III. C. II. §. 2.) und vielen andern aus der Geſtalt ihrer Theilchen herzuleiten, und ſich dieſelben, wie kleine Flocken Baumwolle, oder wie Reifen, Uhrfedern u. dgl. vorzuſtellen, iſt wohl zu hart, und entſcheidet uͤberdies die Frage nicht, warum die Theilchen elaſtiſch ſind, wenn ſie die Geſtalt dieſer Koͤrper haben.
Newton(Princip. L. II. prop. 23.) beweiſet, daß in einer fluͤßigen Materie, welche aus Theilchen, die ſich zuruͤckſtoßen, beſteht, und deren Dichtigkeit ſich, wie die zuſammendruͤckende Kraft, verhaͤlt, die zuruͤckſtoßenden Kraͤfte der Theilchen ſich in umgekehrtem Verhaͤltniß des Abſtands ihrer Mitteipunkte befinden muͤſſen; und daß eine Anhaͤufung von Theilchen, welche einander nach dieſem Geſetze zuruͤckſtoßen, eine elaſtiſche Fluͤßigkeit ausmachen muͤſſe, deren Dichtigkeit ſich, wie die-zuſammendruͤckende Kraft, verhaͤlt. Ueberhaupt zeigt er, wenn ſich die zuruͤckſtoßende Kraft umgekehrt, wie die nte Potenz
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deſſen Oberflaͤche im Wirbel umlaͤuft, deſto ſtaͤrker ſucht ſich daſſelbe auszubreiten. Um den Mittelpunkt eines jeden Kuͤgelchens nimmt er einen leeren Raum an, der deſto kleiner wird, je ſtaͤrker das Kuͤgelchen durch eine aͤußere Gewalt zuſammengepreßt wird: und wenn dieſer Raum verſchwindet, ſo hat die Luft den hoͤchſten Grad der Federkraft, und die Zuſammenpreſſung laͤſt ſich nun nicht weiter treiben. Hierauf baut nun Euler Rechnungen, aus denen er eine Gleichung zwiſchen der Dichtigkeit und Federkraft der Luft herleitet, welche der Erfahrung, ſo weit man bisher Verſuche hat anſtellen koͤnnen, ſehr wohl Gnuͤge leiſtet. Solche Hypotheſen ſind ganz brauchbar zur Rechnung, und geben auch oft richtige Reſultate, wenn die Data der Rechnungen ſo genommen werden, wie es die Erfahrungen verlangen: aber als Erklaͤrungen einer phyſikaliſchen Urſache der Federkraft bleiben ſie immer unbefriedigend, weil doch ſolche innere Materien und Bewegungen derſelben ganz willkuͤhrlich und ohne alle Erfahrung angenommen werden.
Die Elaſticitaͤt der Luft mit Rohault (Phyſica ex edit. Clarkii, Lond. 1711. 8. P. III. C. II. §. 2.) und vielen andern aus der Geſtalt ihrer Theilchen herzuleiten, und ſich dieſelben, wie kleine Flocken Baumwolle, oder wie Reifen, Uhrfedern u. dgl. vorzuſtellen, iſt wohl zu hart, und entſcheidet uͤberdies die Frage nicht, warum die Theilchen elaſtiſch ſind, wenn ſie die Geſtalt dieſer Koͤrper haben.
Newton (Princip. L. II. prop. 23.) beweiſet, daß in einer fluͤßigen Materie, welche aus Theilchen, die ſich zuruͤckſtoßen, beſteht, und deren Dichtigkeit ſich, wie die zuſammendruͤckende Kraft, verhaͤlt, die zuruͤckſtoßenden Kraͤfte der Theilchen ſich in umgekehrtem Verhaͤltniß des Abſtands ihrer Mitteipunkte befinden muͤſſen; und daß eine Anhaͤufung von Theilchen, welche einander nach dieſem Geſetze zuruͤckſtoßen, eine elaſtiſche Fluͤßigkeit ausmachen muͤſſe, deren Dichtigkeit ſich, wie die-zuſammendruͤckende Kraft, verhaͤlt. Ueberhaupt zeigt er, wenn ſich die zuruͤckſtoßende Kraft umgekehrt, wie die nte Potenz
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Gehler, Johann Samuel Traugott: Physikalisches Wörterbuch, oder, Versuch einer Erklärung der vornehmsten Begriffe und Kunstwörter der Naturlehre. Bd. 1. Leipzig, 1798, S. 703. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gehler_woerterbuch01_1798/717>, abgerufen am 22.11.2024.
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