an die beyden Enden des Theiles anhält, durch welchen der Schlag gehen soll. Um hiebey die Stärke der Schläge genauer abzumessen, kan man sich des Auslade-elektrometers von Lane bedienen, s. Elektrometer. Andere Directoren endigen sich in einen umgebognen Drath, an welchen ein 1--1 1/2 Zoll langes nicht sehr spitziges Holz, am besten Buxbaum, gesteckt werden kan. Verbindet man den Drath dieses Directors mit dem ersten Leiter der Maschine, und hält ihn bey den gläsernen Handgriffe so, daß die hölzerne Spitze 1--2 Zoll weit von dem Körper des Kranken absteht, so strömt die elektrische Materie aus dieser Spitze so aus, daß ihre Kraft zwischen der aus metallischen Spitzen ausgehenden und der Kraft der Funken das Mittel hält. Der Strom besteht aus einer großen Anzahl ungemein kleiner Funken, mit einem sanften Blasen, erregt einen gelinden Reiz, und bringt eine angenehme Wärme in den elektrisirten Theil. Wo dieser Grad noch zu stark ist, da muß man das Holz abnehmen, und die elektrische Materie blos aus der metallnen Spitze des Directors selbst ausströmen lassen, welches die gelindeste Behandlung und doch sehr wirksam ist. Das Ausströmen kan sogar ohne Furcht einer Beschädigung auf die Augen gerichtet werden, wozu Hausmann (Sammlung der auserlesensten und neusten Abhandlungen für Wundärzte, Leipz. 8. IV. Stück. Num. 17.) einen eignen Director beschreibt.
Noch eine andere Art der Directoren besteht aus einer an beyden Enden ofnen Glasröhre. Das eine Ende ist mit Kork verstopft, durch den ein Drath geht, dessen stumpfes und glattes Ende innerhalb der Röhre noch (1/10) bis (2/10) Zoll von dem andern Ende absteht. Am andern Ende des Draths ist ein metallner Knopf. Diese Directoren dienen, aus den innern Theilen des Ohres oder Mundes Funken zu ziehen, daher man auch oft das Ende der Röhre und des Draths ein wenig umbiegt. Man setzt den Kranken auf einen isolirten Stuhl, verbindet ihn mit der Maschine, bringt das Ende der Glasröhre in Berührung mit dem leidenden Theile, und fährt mit dem Knöchel des Fingers gegen den Knopf, so entsteht ein Funken zwischen
an die beyden Enden des Theiles anhaͤlt, durch welchen der Schlag gehen ſoll. Um hiebey die Staͤrke der Schlaͤge genauer abzumeſſen, kan man ſich des Auslade-elektrometers von Lane bedienen, ſ. Elektrometer. Andere Directoren endigen ſich in einen umgebognen Drath, an welchen ein 1—1 1/2 Zoll langes nicht ſehr ſpitziges Holz, am beſten Buxbaum, geſteckt werden kan. Verbindet man den Drath dieſes Directors mit dem erſten Leiter der Maſchine, und haͤlt ihn bey den glaͤſernen Handgriffe ſo, daß die hoͤlzerne Spitze 1—2 Zoll weit von dem Koͤrper des Kranken abſteht, ſo ſtroͤmt die elektriſche Materie aus dieſer Spitze ſo aus, daß ihre Kraft zwiſchen der aus metalliſchen Spitzen ausgehenden und der Kraft der Funken das Mittel haͤlt. Der Strom beſteht aus einer großen Anzahl ungemein kleiner Funken, mit einem ſanften Blaſen, erregt einen gelinden Reiz, und bringt eine angenehme Waͤrme in den elektriſirten Theil. Wo dieſer Grad noch zu ſtark iſt, da muß man das Holz abnehmen, und die elektriſche Materie blos aus der metallnen Spitze des Directors ſelbſt ausſtroͤmen laſſen, welches die gelindeſte Behandlung und doch ſehr wirkſam iſt. Das Ausſtroͤmen kan ſogar ohne Furcht einer Beſchaͤdigung auf die Augen gerichtet werden, wozu Hausmann (Sammlung der auserleſenſten und neuſten Abhandlungen fuͤr Wundaͤrzte, Leipz. 8. IV. Stuͤck. Num. 17.) einen eignen Director beſchreibt.
Noch eine andere Art der Directoren beſteht aus einer an beyden Enden ofnen Glasroͤhre. Das eine Ende iſt mit Kork verſtopft, durch den ein Drath geht, deſſen ſtumpfes und glattes Ende innerhalb der Roͤhre noch (1/10) bis (2/10) Zoll von dem andern Ende abſteht. Am andern Ende des Draths iſt ein metallner Knopf. Dieſe Directoren dienen, aus den innern Theilen des Ohres oder Mundes Funken zu ziehen, daher man auch oft das Ende der Roͤhre und des Draths ein wenig umbiegt. Man ſetzt den Kranken auf einen iſolirten Stuhl, verbindet ihn mit der Maſchine, bringt das Ende der Glasroͤhre in Beruͤhrung mit dem leidenden Theile, und faͤhrt mit dem Knoͤchel des Fingers gegen den Knopf, ſo entſteht ein Funken zwiſchen
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an die beyden Enden des Theiles anhaͤlt, durch welchen der Schlag gehen ſoll. Um hiebey die Staͤrke der Schlaͤge genauer abzumeſſen, kan man ſich des Auslade-elektrometers von Lane bedienen, ſ. Elektrometer. Andere Directoren endigen ſich in einen umgebognen Drath, an welchen ein 1—1 1/2 Zoll langes nicht ſehr ſpitziges Holz, am beſten Buxbaum, geſteckt werden kan. Verbindet man den Drath dieſes Directors mit dem erſten Leiter der Maſchine, und haͤlt ihn bey den glaͤſernen Handgriffe ſo, daß die hoͤlzerne Spitze 1—2 Zoll weit von dem Koͤrper des Kranken abſteht, ſo ſtroͤmt die elektriſche Materie aus dieſer Spitze ſo aus, daß ihre Kraft zwiſchen der aus metalliſchen Spitzen ausgehenden und der Kraft der Funken das Mittel haͤlt. Der Strom beſteht aus einer großen Anzahl ungemein kleiner Funken, mit einem ſanften Blaſen, erregt einen gelinden Reiz, und bringt eine angenehme Waͤrme in den elektriſirten Theil. Wo dieſer Grad noch zu ſtark iſt, da muß man das Holz abnehmen, und die elektriſche Materie blos aus der metallnen Spitze des Directors ſelbſt ausſtroͤmen laſſen, welches die gelindeſte Behandlung und doch ſehr wirkſam iſt. Das Ausſtroͤmen kan ſogar ohne Furcht einer Beſchaͤdigung auf die Augen gerichtet werden, wozu Hausmann (Sammlung der auserleſenſten und neuſten Abhandlungen fuͤr Wundaͤrzte, Leipz. 8. IV. Stuͤck. Num. 17.) einen eignen Director beſchreibt.
Noch eine andere Art der Directoren beſteht aus einer an beyden Enden ofnen Glasroͤhre. Das eine Ende iſt mit Kork verſtopft, durch den ein Drath geht, deſſen ſtumpfes und glattes Ende innerhalb der Roͤhre noch (1/10) bis (2/10) Zoll von dem andern Ende abſteht. Am andern Ende des Draths iſt ein metallner Knopf. Dieſe Directoren dienen, aus den innern Theilen des Ohres oder Mundes Funken zu ziehen, daher man auch oft das Ende der Roͤhre und des Draths ein wenig umbiegt. Man ſetzt den Kranken auf einen iſolirten Stuhl, verbindet ihn mit der Maſchine, bringt das Ende der Glasroͤhre in Beruͤhrung mit dem leidenden Theile, und faͤhrt mit dem Knoͤchel des Fingers gegen den Knopf, ſo entſteht ein Funken zwiſchen
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Gehler, Johann Samuel Traugott: Physikalisches Wörterbuch, oder, Versuch einer Erklärung der vornehmsten Begriffe und Kunstwörter der Naturlehre. Bd. 1. Leipzig, 1798, S. 774. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gehler_woerterbuch01_1798/788>, abgerufen am 24.11.2024.
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