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Gehler, Johann Samuel Traugott: Physikalisches Wörterbuch, oder, Versuch einer Erklärung der vornehmsten Begriffe und Kunstwörter der Naturlehre. Bd. 1. Leipzig, 1798.

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mit einem gläsernen Handgrif besteht, und der Tisch, oder eine zinnerne Scheibe, auf welche man den Kuchen legt, die Stelle der Form vertritt. Fig. 127. ist die bey uns gewöhnlichere Einrichtung, wo die Basis eine mit Harz ausgegossene leitende Scheibe ist, der Deckel aber oder die Trommel an seidnen Schnüren gehalten wird

Der größte jemals gebrauchte Elektrophor ist in Göttingen durch den dasigen Mechanikus Klindworth verfertiget worden. (Man s. Lichtenberg Magazin für das Neuste rc B I. St. 2. S. 42.) Die Harzscheibe desselben hatte 7, die leitende Scheibe oder der Deckel 6 pariser Schuhe im Durch chnitt. Diese letztere war massiv, wog 76 Pfund, und ward durch einen Flaschenzug auf und nieder gelassen. Am äußern mit Zinnfolie belegten Rande der Tafel, in welche der Harzkuchen eingegossen war, befand sich ein Haken mit einer Kette, an deren Ende eine Kugel hieng, um die Verbindung mit dem Deckel zu bewirken, die man sonst mit der Hand macht, weil der dabey entstehende Schlag der Hand zu empfindlich war.

Der doppelte Elektrophor, eine Erfindung des Herrn Professor Lichtenberg, wird im nächstfolgenden Artikel beschrieben werden.

Es lassen sich außer dem Glase und den harzigen Mischungen noch viele andere Körper zur Basis des Elektrophors gebrauchen, z. B. seidne oder wollene Zeuge, welche man aber lieber in einen Rahmen spannt, und so in freyer Luft in eine horizontale Lage bringt, s. Luftelektrophor. Man darf auch nur einen elektrisirten seidnen Strumpf u. dgl. auf den isolirten Deckel legen, um Wirkungen zu erhalten, die denen des Elektrophors ähnlich sind. Erscheinungen und Gebrauch des Elektrophors.

Man errege die Elektricität des Kuchens durch Reiben. Ist der Kuchen, wie gewöhnlich, von einer harzigen Composition bereitet, so wird die Erregung am besten gelingen, wenn man mit trocknem warmen Hasen- oder


mit einem glaͤſernen Handgrif beſteht, und der Tiſch, oder eine zinnerne Scheibe, auf welche man den Kuchen legt, die Stelle der Form vertritt. Fig. 127. iſt die bey uns gewoͤhnlichere Einrichtung, wo die Baſis eine mit Harz ausgegoſſene leitende Scheibe iſt, der Deckel aber oder die Trommel an ſeidnen Schnuͤren gehalten wird

Der groͤßte jemals gebrauchte Elektrophor iſt in Goͤttingen durch den daſigen Mechanikus Klindworth verfertiget worden. (Man ſ. Lichtenberg Magazin fuͤr das Neuſte rc B I. St. 2. S. 42.) Die Harzſcheibe deſſelben hatte 7, die leitende Scheibe oder der Deckel 6 pariſer Schuhe im Durch chnitt. Dieſe letztere war maſſiv, wog 76 Pfund, und ward durch einen Flaſchenzug auf und nieder gelaſſen. Am aͤußern mit Zinnfolie belegten Rande der Tafel, in welche der Harzkuchen eingegoſſen war, befand ſich ein Haken mit einer Kette, an deren Ende eine Kugel hieng, um die Verbindung mit dem Deckel zu bewirken, die man ſonſt mit der Hand macht, weil der dabey entſtehende Schlag der Hand zu empfindlich war.

Der doppelte Elektrophor, eine Erfindung des Herrn Profeſſor Lichtenberg, wird im naͤchſtfolgenden Artikel beſchrieben werden.

Es laſſen ſich außer dem Glaſe und den harzigen Miſchungen noch viele andere Koͤrper zur Baſis des Elektrophors gebrauchen, z. B. ſeidne oder wollene Zeuge, welche man aber lieber in einen Rahmen ſpannt, und ſo in freyer Luft in eine horizontale Lage bringt, ſ. Luftelektrophor. Man darf auch nur einen elektriſirten ſeidnen Strumpf u. dgl. auf den iſolirten Deckel legen, um Wirkungen zu erhalten, die denen des Elektrophors aͤhnlich ſind. Erſcheinungen und Gebrauch des Elektrophors.

Man errege die Elektricitaͤt des Kuchens durch Reiben. Iſt der Kuchen, wie gewoͤhnlich, von einer harzigen Compoſition bereitet, ſo wird die Erregung am beſten gelingen, wenn man mit trocknem warmen Haſen- oder

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[820/0834] mit einem glaͤſernen Handgrif beſteht, und der Tiſch, oder eine zinnerne Scheibe, auf welche man den Kuchen legt, die Stelle der Form vertritt. Fig. 127. iſt die bey uns gewoͤhnlichere Einrichtung, wo die Baſis eine mit Harz ausgegoſſene leitende Scheibe iſt, der Deckel aber oder die Trommel an ſeidnen Schnuͤren gehalten wird Der groͤßte jemals gebrauchte Elektrophor iſt in Goͤttingen durch den daſigen Mechanikus Klindworth verfertiget worden. (Man ſ. Lichtenberg Magazin fuͤr das Neuſte rc B I. St. 2. S. 42.) Die Harzſcheibe deſſelben hatte 7, die leitende Scheibe oder der Deckel 6 pariſer Schuhe im Durch chnitt. Dieſe letztere war maſſiv, wog 76 Pfund, und ward durch einen Flaſchenzug auf und nieder gelaſſen. Am aͤußern mit Zinnfolie belegten Rande der Tafel, in welche der Harzkuchen eingegoſſen war, befand ſich ein Haken mit einer Kette, an deren Ende eine Kugel hieng, um die Verbindung mit dem Deckel zu bewirken, die man ſonſt mit der Hand macht, weil der dabey entſtehende Schlag der Hand zu empfindlich war. Der doppelte Elektrophor, eine Erfindung des Herrn Profeſſor Lichtenberg, wird im naͤchſtfolgenden Artikel beſchrieben werden. Es laſſen ſich außer dem Glaſe und den harzigen Miſchungen noch viele andere Koͤrper zur Baſis des Elektrophors gebrauchen, z. B. ſeidne oder wollene Zeuge, welche man aber lieber in einen Rahmen ſpannt, und ſo in freyer Luft in eine horizontale Lage bringt, ſ. Luftelektrophor. Man darf auch nur einen elektriſirten ſeidnen Strumpf u. dgl. auf den iſolirten Deckel legen, um Wirkungen zu erhalten, die denen des Elektrophors aͤhnlich ſind. Erſcheinungen und Gebrauch des Elektrophors. Man errege die Elektricitaͤt des Kuchens durch Reiben. Iſt der Kuchen, wie gewoͤhnlich, von einer harzigen Compoſition bereitet, ſo wird die Erregung am beſten gelingen, wenn man mit trocknem warmen Haſen- oder

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Zitationshilfe: Gehler, Johann Samuel Traugott: Physikalisches Wörterbuch, oder, Versuch einer Erklärung der vornehmsten Begriffe und Kunstwörter der Naturlehre. Bd. 1. Leipzig, 1798, S. 820. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gehler_woerterbuch01_1798/834>, abgerufen am 22.11.2024.