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Gehler, Johann Samuel Traugott: Physikalisches Wörterbuch, oder, Versuch einer Erklärung der vornehmsten Begriffe und Kunstwörter der Naturlehre. Bd. 1. Leipzig, 1798.

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Epakten, Epactae, Epactes.

So nennt man in der Chronologie diejenigen Zahlen, welche für ein jedes Jahr das Mondalter am Neujahrstage angeben, oder welche anzeigen, um wie viel Tage der letzte Neumond vor dem Anfange des Jahres vorhergegangen sey. Für das Jahr 1787 z. B. ist die Epakte XI, weil der letzte Neumond des Jahres 1786 auf den 20 December fällt, und also beym Anfange des neuen Jahres das Mondalter 11 Tage und einige Stunden beträgt. Fällt der Neumond auf den ersten Iänner selbst, wie 1786, so ist die Epakte für dasselbe Jahr 0, oder, wie es gemeiniglich bezeichnet wird, *.

Man pflegt in dem gregorianischen Kalender (s. Kalender) die Zahlen von XXX (welches hie bey mit 0 oder * einerley ist) bis I, in umgekehrter Ordnung neben die Tage des Jahres zu schreiben, so daß der erste Iänner *, der zweyte XXIX, der dritte XXVIII u. s. w. neben sich hat, und. wenn man einmal durch ist, von neuem angefangen wird. Wenn die Zeit von einem Neumonde zum andern, der synodische Monat, genau 30 Tage betrüge, so würde man hiedurch den Vortheil erhalten, daß die Epakte jedes Jahres bey den Tagen seiner Neumonde zu stehen käme. Im Jahre 1786 z. B., wo die Epakte * ist, würden alle mit * bezeichnete Tage Neumondstage seyn.

Da aber die Dauer des synodischen Monats nicht 30 Tage, sondern 29 T. 12 St. 44 Min. beträgt (wofür man anfänglich 29 1/2 Tag aunehmen kan), so muß man bey diesem Nebenschreiben der Zahlen wechselsweise dem ersten Mondwechsel 30, dem zweyten 29 Tage u. s. f. beylegen. Man pflegt dies so zu thun, daß man beym zweyten, vierten, sechsten rc- Mondwechsel, die Zahlen XXV und XXIV neben einerley Tag zusammenschreibt, wodurch denn diese Reihe von Tagen von 30 auf 29 herabgesetzt wird. So entsteht der immerwährende gregorianische Kalender mit den beygeschriebenen Epakten, wie man ihn in allen chronologischen Handbüchern findet. Der Gebrauch dieser beygeschriebenen Zahlen ist folgender. III beym 28 Januar, 26 Febr., 28 März, 26 Apr. u. s. w. bedeutet: In den


Epakten, Epactae, Epactes.

So nennt man in der Chronologie diejenigen Zahlen, welche fuͤr ein jedes Jahr das Mondalter am Neujahrstage angeben, oder welche anzeigen, um wie viel Tage der letzte Neumond vor dem Anfange des Jahres vorhergegangen ſey. Fuͤr das Jahr 1787 z. B. iſt die Epakte XI, weil der letzte Neumond des Jahres 1786 auf den 20 December faͤllt, und alſo beym Anfange des neuen Jahres das Mondalter 11 Tage und einige Stunden betraͤgt. Faͤllt der Neumond auf den erſten Iaͤnner ſelbſt, wie 1786, ſo iſt die Epakte fuͤr daſſelbe Jahr 0, oder, wie es gemeiniglich bezeichnet wird, *.

Man pflegt in dem gregorianiſchen Kalender (ſ. Kalender) die Zahlen von XXX (welches hie bey mit 0 oder * einerley iſt) bis I, in umgekehrter Ordnung neben die Tage des Jahres zu ſchreiben, ſo daß der erſte Iaͤnner *, der zweyte XXIX, der dritte XXVIII u. ſ. w. neben ſich hat, und. wenn man einmal durch iſt, von neuem angefangen wird. Wenn die Zeit von einem Neumonde zum andern, der ſynodiſche Monat, genau 30 Tage betruͤge, ſo wuͤrde man hiedurch den Vortheil erhalten, daß die Epakte jedes Jahres bey den Tagen ſeiner Neumonde zu ſtehen kaͤme. Im Jahre 1786 z. B., wo die Epakte * iſt, wuͤrden alle mit * bezeichnete Tage Neumondstage ſeyn.

Da aber die Dauer des ſynodiſchen Monats nicht 30 Tage, ſondern 29 T. 12 St. 44 Min. betraͤgt (wofuͤr man anfaͤnglich 29 1/2 Tag aunehmen kan), ſo muß man bey dieſem Nebenſchreiben der Zahlen wechſelsweiſe dem erſten Mondwechſel 30, dem zweyten 29 Tage u. ſ. f. beylegen. Man pflegt dies ſo zu thun, daß man beym zweyten, vierten, ſechſten rc- Mondwechſel, die Zahlen XXV und XXIV neben einerley Tag zuſammenſchreibt, wodurch denn dieſe Reihe von Tagen von 30 auf 29 herabgeſetzt wird. So entſteht der immerwaͤhrende gregorianiſche Kalender mit den beygeſchriebenen Epakten, wie man ihn in allen chronologiſchen Handbuͤchern findet. Der Gebrauch dieſer beygeſchriebenen Zahlen iſt folgender. III beym 28 Januar, 26 Febr., 28 Maͤrz, 26 Apr. u. ſ. w. bedeutet: In den

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[850/0864] Epakten, Epactae, Epactes. So nennt man in der Chronologie diejenigen Zahlen, welche fuͤr ein jedes Jahr das Mondalter am Neujahrstage angeben, oder welche anzeigen, um wie viel Tage der letzte Neumond vor dem Anfange des Jahres vorhergegangen ſey. Fuͤr das Jahr 1787 z. B. iſt die Epakte XI, weil der letzte Neumond des Jahres 1786 auf den 20 December faͤllt, und alſo beym Anfange des neuen Jahres das Mondalter 11 Tage und einige Stunden betraͤgt. Faͤllt der Neumond auf den erſten Iaͤnner ſelbſt, wie 1786, ſo iſt die Epakte fuͤr daſſelbe Jahr 0, oder, wie es gemeiniglich bezeichnet wird, *. Man pflegt in dem gregorianiſchen Kalender (ſ. Kalender) die Zahlen von XXX (welches hie bey mit 0 oder * einerley iſt) bis I, in umgekehrter Ordnung neben die Tage des Jahres zu ſchreiben, ſo daß der erſte Iaͤnner *, der zweyte XXIX, der dritte XXVIII u. ſ. w. neben ſich hat, und. wenn man einmal durch iſt, von neuem angefangen wird. Wenn die Zeit von einem Neumonde zum andern, der ſynodiſche Monat, genau 30 Tage betruͤge, ſo wuͤrde man hiedurch den Vortheil erhalten, daß die Epakte jedes Jahres bey den Tagen ſeiner Neumonde zu ſtehen kaͤme. Im Jahre 1786 z. B., wo die Epakte * iſt, wuͤrden alle mit * bezeichnete Tage Neumondstage ſeyn. Da aber die Dauer des ſynodiſchen Monats nicht 30 Tage, ſondern 29 T. 12 St. 44 Min. betraͤgt (wofuͤr man anfaͤnglich 29 1/2 Tag aunehmen kan), ſo muß man bey dieſem Nebenſchreiben der Zahlen wechſelsweiſe dem erſten Mondwechſel 30, dem zweyten 29 Tage u. ſ. f. beylegen. Man pflegt dies ſo zu thun, daß man beym zweyten, vierten, ſechſten rc- Mondwechſel, die Zahlen XXV und XXIV neben einerley Tag zuſammenſchreibt, wodurch denn dieſe Reihe von Tagen von 30 auf 29 herabgeſetzt wird. So entſteht der immerwaͤhrende gregorianiſche Kalender mit den beygeſchriebenen Epakten, wie man ihn in allen chronologiſchen Handbuͤchern findet. Der Gebrauch dieſer beygeſchriebenen Zahlen iſt folgender. III beym 28 Januar, 26 Febr., 28 Maͤrz, 26 Apr. u. ſ. w. bedeutet: In den

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Zitationshilfe: Gehler, Johann Samuel Traugott: Physikalisches Wörterbuch, oder, Versuch einer Erklärung der vornehmsten Begriffe und Kunstwörter der Naturlehre. Bd. 1. Leipzig, 1798, S. 850. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gehler_woerterbuch01_1798/864>, abgerufen am 21.11.2024.