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Gehler, Johann Samuel Traugott: Physikalisches Wörterbuch, oder, Versuch einer Erklärung der vornehmsten Begriffe und Kunstwörter der Naturlehre. Bd. 2. Leipzig, 1798.

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auf die chymische Theorie. Er bewieß, daß die Aetzbarkeit und auflösende Thätigkeit des Kalts und der Laugensalze von dem Grade ihrer Sättigung mit fixer Luft abhange, ein System, welches die vorigen Theorien der Chymisten, z. B. die Meyerische von der fetten Säure, bald verdrängte. Iacquin (Examen chemicum doctrinae Meyerianae et Blackianae. Vindob. 1769. 8. deutsch, Frf. u. Lpzg. 1770. 8.) bestärkte diese wichtige Entdeckung, und Macbride (Experimental Essays on medical and philosophical subjects. London, 1767. 8.) machte Anwendungen davon auf den thierischen Körper.

D. Priestley (Experiments and Observations on different kinds of air, Vol. I. Lond. 1774. Vol. II. 1775. Vol. III. 1777. ferner Vol. IV. unter dem Titel: Exper. and Observ. relating to various branches of Natural Philosophy with a continuation of the obs. on air. London 1779. und Vol. V. oder des Letztern Vol. II. Birmingham, 1781. Vol. III. Birmingham, 1786. 8. deutsch: Versuche und Beob. über die verschiedenen Gattungen der Luft von D. Christian Ludwig, Wien 1778. 79. 80. Versuche und Beobacht. über verschiedene Theile der Naturlehre, Leipzig, 1780. 8. Zweyter Band, Wien und Leipz. 1782. 8.) hat in der Menge und Wichtigkeit seiner über die Gasarten gemachten Entdeckungen alle seine Vorgänger bey weitem übertroffen, und dem forschenden Physiker ein ganz neues Feld eröfnet. Auszüge aus seinen weitläuftigen und reichhaltigen Schriften findet man beym Weigel (Beytr. zur Gesch. der Luftarten. S. 265. u. f.) und in den leipzig. Sammlungen zur Physik und Naturgeschichte (III. Band. 1. 3. u. 6. Stück).

Seit dieser Zeit ist die Lehre von den Gasarten, die man sonst zur Chymie allein zählte, ein wichtiger Theil der Naturlehre geworden. Durch sie haben wir erst unsere Luft gehörig kennen gelernt, Auffchlüsse über die Natur des Feuers und Phlogistons bekommen, neue Verhältnisse der Thiere und Pflanzen entdeckt, und gefunden, daß sich feste Körper ganz leicht in permanent elastische Flüßigkeiten, und diese in jene, verwandeln lassen, ein Verfahren, wovon die Natur gewiß sehr häufigen Gebrauch macht. Die vornehmsten


auf die chymiſche Theorie. Er bewieß, daß die Aetzbarkeit und aufloͤſende Thaͤtigkeit des Kalts und der Laugenſalze von dem Grade ihrer Saͤttigung mit fixer Luft abhange, ein Syſtem, welches die vorigen Theorien der Chymiſten, z. B. die Meyeriſche von der fetten Saͤure, bald verdraͤngte. Iacquin (Examen chemicum doctrinae Meyerianae et Blackianae. Vindob. 1769. 8. deutſch, Frf. u. Lpzg. 1770. 8.) beſtaͤrkte dieſe wichtige Entdeckung, und Macbride (Experimental Eſſays on medical and philoſophical ſubjects. London, 1767. 8.) machte Anwendungen davon auf den thieriſchen Koͤrper.

D. Prieſtley (Experiments and Obſervations on different kinds of air, Vol. I. Lond. 1774. Vol. II. 1775. Vol. III. 1777. ferner Vol. IV. unter dem Titel: Exper. and Obſerv. relating to various branches of Natural Philoſophy with a continuation of the obſ. on air. London 1779. und Vol. V. oder des Letztern Vol. II. Birmingham, 1781. Vol. III. Birmingham, 1786. 8. deutſch: Verſuche und Beob. uͤber die verſchiedenen Gattungen der Luft von D. Chriſtian Ludwig, Wien 1778. 79. 80. Verſuche und Beobacht. uͤber verſchiedene Theile der Naturlehre, Leipzig, 1780. 8. Zweyter Band, Wien und Leipz. 1782. 8.) hat in der Menge und Wichtigkeit ſeiner uͤber die Gasarten gemachten Entdeckungen alle ſeine Vorgaͤnger bey weitem uͤbertroffen, und dem forſchenden Phyſiker ein ganz neues Feld eroͤfnet. Auszuͤge aus ſeinen weitlaͤuftigen und reichhaltigen Schriften findet man beym Weigel (Beytr. zur Geſch. der Luftarten. S. 265. u. f.) und in den leipzig. Sammlungen zur Phyſik und Naturgeſchichte (III. Band. 1. 3. u. 6. Stuͤck).

Seit dieſer Zeit iſt die Lehre von den Gasarten, die man ſonſt zur Chymie allein zaͤhlte, ein wichtiger Theil der Naturlehre geworden. Durch ſie haben wir erſt unſere Luft gehoͤrig kennen gelernt, Auffchluͤſſe uͤber die Natur des Feuers und Phlogiſtons bekommen, neue Verhaͤltniſſe der Thiere und Pflanzen entdeckt, und gefunden, daß ſich feſte Koͤrper ganz leicht in permanent elaſtiſche Fluͤßigkeiten, und dieſe in jene, verwandeln laſſen, ein Verfahren, wovon die Natur gewiß ſehr haͤufigen Gebrauch macht. Die vornehmſten

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[349/0355] auf die chymiſche Theorie. Er bewieß, daß die Aetzbarkeit und aufloͤſende Thaͤtigkeit des Kalts und der Laugenſalze von dem Grade ihrer Saͤttigung mit fixer Luft abhange, ein Syſtem, welches die vorigen Theorien der Chymiſten, z. B. die Meyeriſche von der fetten Saͤure, bald verdraͤngte. Iacquin (Examen chemicum doctrinae Meyerianae et Blackianae. Vindob. 1769. 8. deutſch, Frf. u. Lpzg. 1770. 8.) beſtaͤrkte dieſe wichtige Entdeckung, und Macbride (Experimental Eſſays on medical and philoſophical ſubjects. London, 1767. 8.) machte Anwendungen davon auf den thieriſchen Koͤrper. D. Prieſtley (Experiments and Obſervations on different kinds of air, Vol. I. Lond. 1774. Vol. II. 1775. Vol. III. 1777. ferner Vol. IV. unter dem Titel: Exper. and Obſerv. relating to various branches of Natural Philoſophy with a continuation of the obſ. on air. London 1779. und Vol. V. oder des Letztern Vol. II. Birmingham, 1781. Vol. III. Birmingham, 1786. 8. deutſch: Verſuche und Beob. uͤber die verſchiedenen Gattungen der Luft von D. Chriſtian Ludwig, Wien 1778. 79. 80. Verſuche und Beobacht. uͤber verſchiedene Theile der Naturlehre, Leipzig, 1780. 8. Zweyter Band, Wien und Leipz. 1782. 8.) hat in der Menge und Wichtigkeit ſeiner uͤber die Gasarten gemachten Entdeckungen alle ſeine Vorgaͤnger bey weitem uͤbertroffen, und dem forſchenden Phyſiker ein ganz neues Feld eroͤfnet. Auszuͤge aus ſeinen weitlaͤuftigen und reichhaltigen Schriften findet man beym Weigel (Beytr. zur Geſch. der Luftarten. S. 265. u. f.) und in den leipzig. Sammlungen zur Phyſik und Naturgeſchichte (III. Band. 1. 3. u. 6. Stuͤck). Seit dieſer Zeit iſt die Lehre von den Gasarten, die man ſonſt zur Chymie allein zaͤhlte, ein wichtiger Theil der Naturlehre geworden. Durch ſie haben wir erſt unſere Luft gehoͤrig kennen gelernt, Auffchluͤſſe uͤber die Natur des Feuers und Phlogiſtons bekommen, neue Verhaͤltniſſe der Thiere und Pflanzen entdeckt, und gefunden, daß ſich feſte Koͤrper ganz leicht in permanent elaſtiſche Fluͤßigkeiten, und dieſe in jene, verwandeln laſſen, ein Verfahren, wovon die Natur gewiß ſehr haͤufigen Gebrauch macht. Die vornehmſten

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Zitationshilfe: Gehler, Johann Samuel Traugott: Physikalisches Wörterbuch, oder, Versuch einer Erklärung der vornehmsten Begriffe und Kunstwörter der Naturlehre. Bd. 2. Leipzig, 1798, S. 349. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gehler_woerterbuch02_1798/355>, abgerufen am 23.11.2024.