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Gehler, Johann Samuel Traugott: Physikalisches Wörterbuch, oder, Versuch einer Erklärung der vornehmsten Begriffe und Kunstwörter der Naturlehre. Bd. 2. Leipzig, 1798.

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eben dieses thun. Es ist aber auch dies keine eigentliche Verbesserung verdorbner Luft.

Endlich hat Herr Achard (Ueber die Dephlogistisirung der phlogistischen Luft, in s. Samml. physikal. und chym. Abhdl. I. Band, Berlin, 1784. 8.) gefunden, daß phlogistisirte Luft ungemein verbessert wird, wenn man sie durch geschmolzenen Salpeter gehen läßt. Es ist dies ohne Zweisel eine Wirkung der dephlogistisirten Luft, welche sich aus dem, dem Feuer ausgesetzten, Salpeter häufig entbindet, s. Gas, dephlogistisirtes.

Man kennt auch keine Methode, ein der gemeinen Luft vollkommen gleiches elastisches Fluidum durch die Kunst hervorzubringen, obgleich bey den künstlichen Erzeugungen anderer Luftarten oft etwas gemeine Luft zugleich mit entwickelt wird. So führt z. B. die fixe Luft allezeit etwas gemeine Luft bey sich, welche man durch Schütteln im Wasser von ihr trennen kan, wobey nach und nach die fixe Luft verschluckt wird, und die gemeine allein im Gefäße zurückbleibt.

Im übrigen sehe man die Artikel: Luft, Luftkreis, Gas, dephlogistisirtes, Gas, phlogistisirtes.

Gas, brennbares, entzündbare, entzündliche Luft, brennbare Luft, inflammable Luft, brennende Luft

(Scheele), Brennluft (Ingenhouß), Gas inflammabile, Aer inflammabilis, Mephitis inflammabilis, Gas carbonum, Gas pingue (Helmont), Gas infiammable, Air inslammable. Eine mephitische und mit dem Wasser nicht mischbare Gasart, welche mit einer Flamme brennt, und mit atmosphärischer oder dephlogistisirter Luft vermischt, sich mit Explosion entzündet.

Schon längst kannte man Dämpfe metallischer Auflösungen, die bey Annäherung eines brennenden Lichts Feuer fangen, und entzündliche Schwaden gewisser Höhlen, Mineralwasser und Bergwerke, welche sich mit einem fürchterlichen Knalle an den Grubenlichtern der Bergleute entzünden (Feuerschwaden, feu brisou, engl. Fire-damp). Auch die durch den natürlichen Gang der Verdauung im


eben dieſes thun. Es iſt aber auch dies keine eigentliche Verbeſſerung verdorbner Luft.

Endlich hat Herr Achard (Ueber die Dephlogiſtiſirung der phlogiſtiſchen Luft, in ſ. Samml. phyſikal. und chym. Abhdl. I. Band, Berlin, 1784. 8.) gefunden, daß phlogiſtiſirte Luft ungemein verbeſſert wird, wenn man ſie durch geſchmolzenen Salpeter gehen laͤßt. Es iſt dies ohne Zweiſel eine Wirkung der dephlogiſtiſirten Luft, welche ſich aus dem, dem Feuer ausgeſetzten, Salpeter haͤufig entbindet, ſ. Gas, dephlogiſtiſirtes.

Man kennt auch keine Methode, ein der gemeinen Luft vollkommen gleiches elaſtiſches Fluidum durch die Kunſt hervorzubringen, obgleich bey den kuͤnſtlichen Erzeugungen anderer Luftarten oft etwas gemeine Luft zugleich mit entwickelt wird. So fuͤhrt z. B. die fixe Luft allezeit etwas gemeine Luft bey ſich, welche man durch Schuͤtteln im Waſſer von ihr trennen kan, wobey nach und nach die fixe Luft verſchluckt wird, und die gemeine allein im Gefaͤße zuruͤckbleibt.

Im uͤbrigen ſehe man die Artikel: Luft, Luftkreis, Gas, dephlogiſtiſirtes, Gas, phlogiſtiſirtes.

Gas, brennbares, entzuͤndbare, entzuͤndliche Luft, brennbare Luft, inflammable Luft, brennende Luft

(Scheele), Brennluft (Ingenhouß), Gas inflammabile, Aer inflammabilis, Mephitis inflammabilis, Gas carbonum, Gas pingue (Helmont), Gas infiammable, Air inſlammable. Eine mephitiſche und mit dem Waſſer nicht miſchbare Gasart, welche mit einer Flamme brennt, und mit atmoſphaͤriſcher oder dephlogiſtiſirter Luft vermiſcht, ſich mit Exploſion entzuͤndet.

Schon laͤngſt kannte man Daͤmpfe metalliſcher Aufloͤſungen, die bey Annaͤherung eines brennenden Lichts Feuer fangen, und entzuͤndliche Schwaden gewiſſer Hoͤhlen, Mineralwaſſer und Bergwerke, welche ſich mit einem fuͤrchterlichen Knalle an den Grubenlichtern der Bergleute entzuͤnden (Feuerſchwaden, feu briſou, engl. Fire-damp). Auch die durch den natuͤrlichen Gang der Verdauung im

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[361/0367] eben dieſes thun. Es iſt aber auch dies keine eigentliche Verbeſſerung verdorbner Luft. Endlich hat Herr Achard (Ueber die Dephlogiſtiſirung der phlogiſtiſchen Luft, in ſ. Samml. phyſikal. und chym. Abhdl. I. Band, Berlin, 1784. 8.) gefunden, daß phlogiſtiſirte Luft ungemein verbeſſert wird, wenn man ſie durch geſchmolzenen Salpeter gehen laͤßt. Es iſt dies ohne Zweiſel eine Wirkung der dephlogiſtiſirten Luft, welche ſich aus dem, dem Feuer ausgeſetzten, Salpeter haͤufig entbindet, ſ. Gas, dephlogiſtiſirtes. Man kennt auch keine Methode, ein der gemeinen Luft vollkommen gleiches elaſtiſches Fluidum durch die Kunſt hervorzubringen, obgleich bey den kuͤnſtlichen Erzeugungen anderer Luftarten oft etwas gemeine Luft zugleich mit entwickelt wird. So fuͤhrt z. B. die fixe Luft allezeit etwas gemeine Luft bey ſich, welche man durch Schuͤtteln im Waſſer von ihr trennen kan, wobey nach und nach die fixe Luft verſchluckt wird, und die gemeine allein im Gefaͤße zuruͤckbleibt. Im uͤbrigen ſehe man die Artikel: Luft, Luftkreis, Gas, dephlogiſtiſirtes, Gas, phlogiſtiſirtes. Gas, brennbares, entzuͤndbare, entzuͤndliche Luft, brennbare Luft, inflammable Luft, brennende Luft (Scheele), Brennluft (Ingenhouß), Gas inflammabile, Aer inflammabilis, Mephitis inflammabilis, Gas carbonum, Gas pingue (Helmont), Gas infiammable, Air inſlammable. Eine mephitiſche und mit dem Waſſer nicht miſchbare Gasart, welche mit einer Flamme brennt, und mit atmoſphaͤriſcher oder dephlogiſtiſirter Luft vermiſcht, ſich mit Exploſion entzuͤndet. Schon laͤngſt kannte man Daͤmpfe metalliſcher Aufloͤſungen, die bey Annaͤherung eines brennenden Lichts Feuer fangen, und entzuͤndliche Schwaden gewiſſer Hoͤhlen, Mineralwaſſer und Bergwerke, welche ſich mit einem fuͤrchterlichen Knalle an den Grubenlichtern der Bergleute entzuͤnden (Feuerſchwaden, feu briſou, engl. Fire-damp). Auch die durch den natuͤrlichen Gang der Verdauung im

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Zitationshilfe: Gehler, Johann Samuel Traugott: Physikalisches Wörterbuch, oder, Versuch einer Erklärung der vornehmsten Begriffe und Kunstwörter der Naturlehre. Bd. 2. Leipzig, 1798, S. 361. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gehler_woerterbuch02_1798/367>, abgerufen am 24.11.2024.