die Höhen auf jede 1000 Schuh um 23 Schuh zu klein geben. So sucht er auch Fehler in der Berichtigung wegen der Wärme der Luft, und will, aus Versuchen über die Ausdehnung der Luft durch die Wärme, wobey das Volumen beym Eispunkte um 2,43 Tausendtheile stieg, wenn sich die Wärme um 1 Grad änderte, schließen, die Temperatur, wobey die logarithmische Differenz die Höhe unmittelbar in englischen Klaftern (fathoms) giebt, sey nicht, wie nach Horsley aus de Lüc's Formeln folge, 39,7, sondern 31,24 Grad nach Fahrenheit, also beynahe der Eispunkt selbst. Hierauf gründet er nun eine neue Berechnungsart, welche sehr weitläuftig und ganz von seinen in dieser Absicht mitgetheilten Tabellen abhängig ist.
In eben dem Bande der Transactionen (no. 34.) prüft auch William Roy die de Lücschen Regeln. Sehr sorgfältige Versuche über die Ausdehnung der Luft im Amontonischen Luftthermometer führen ihn auf das Resultat, daß die Ausdehnung der Luft bey den gewöhnlichen Temperaturen im Durchschnitt genommen für jeden Grad Aenderung der Wärme 2,45 Tausendtheilchen des ganzen Volumens betrage, da de Lüc, Horsley's Reductionen gemäß, nur 2,10 annehme, also für jeden fahrenheitischen Grad 0,35 d. i. 1/7 der ganzen Ausdehnung zu wenig setze. Er hat ferner die Höhe der Berge Snowdon und Moel Eillio in Carnarvonshire sehr genau gemessen, und glaubt schließen zu dürfen, daß die Temperatur, wobey es keiner Berichtigung bedarf, sehr nahe am Eispunkte sey (wo er also mit Shuckburgh übereinstimmt), auch daß die Beobachtungen bey Sonnenaufgang, welche de Lüc wegwirft, gerade die zuverläßigsten seyen. Die Berechnung selbst verrichtet er zwar durch die Logarithmen; zur Berichtigung wegen der Wärme aber giebt er Tabellen, und zum Ueberfluß<*> auch noch Thermometerscalen an. Seine Verbesserung beträgt+(m--32/408)·x, wenn m die mittlere Temperatur der Luftsäule in fahrenheitischen Graden bedeutet, also ist bey ihm
die Hoͤhen auf jede 1000 Schuh um 23 Schuh zu klein geben. So ſucht er auch Fehler in der Berichtigung wegen der Waͤrme der Luft, und will, aus Verſuchen uͤber die Ausdehnung der Luft durch die Waͤrme, wobey das Volumen beym Eispunkte um 2,43 Tauſendtheile ſtieg, wenn ſich die Waͤrme um 1 Grad aͤnderte, ſchließen, die Temperatur, wobey die logarithmiſche Differenz die Hoͤhe unmittelbar in engliſchen Klaftern (fathoms) giebt, ſey nicht, wie nach Horſley aus de Luͤc's Formeln folge, 39,7, ſondern 31,24 Grad nach Fahrenheit, alſo beynahe der Eispunkt ſelbſt. Hierauf gruͤndet er nun eine neue Berechnungsart, welche ſehr weitlaͤuftig und ganz von ſeinen in dieſer Abſicht mitgetheilten Tabellen abhaͤngig iſt.
In eben dem Bande der Transactionen (no. 34.) pruͤft auch William Roy die de Luͤcſchen Regeln. Sehr ſorgfaͤltige Verſuche uͤber die Ausdehnung der Luft im Amontoniſchen Luftthermometer fuͤhren ihn auf das Reſultat, daß die Ausdehnung der Luft bey den gewoͤhnlichen Temperaturen im Durchſchnitt genommen fuͤr jeden Grad Aenderung der Waͤrme 2,45 Tauſendtheilchen des ganzen Volumens betrage, da de Luͤc, Horſley's Reductionen gemaͤß, nur 2,10 annehme, alſo fuͤr jeden fahrenheitiſchen Grad 0,35 d. i. 1/7 der ganzen Ausdehnung zu wenig ſetze. Er hat ferner die Hoͤhe der Berge Snowdon und Moel Eillio in Carnarvonſhire ſehr genau gemeſſen, und glaubt ſchließen zu duͤrfen, daß die Temperatur, wobey es keiner Berichtigung bedarf, ſehr nahe am Eispunkte ſey (wo er alſo mit Shuckburgh uͤbereinſtimmt), auch daß die Beobachtungen bey Sonnenaufgang, welche de Luͤc wegwirft, gerade die zuverlaͤßigſten ſeyen. Die Berechnung ſelbſt verrichtet er zwar durch die Logarithmen; zur Berichtigung wegen der Waͤrme aber giebt er Tabellen, und zum Ueberfluß<*> auch noch Thermometerſcalen an. Seine Verbeſſerung betraͤgt+(m—32/408)·x, wenn m die mittlere Temperatur der Luftſaͤule in fahrenheitiſchen Graden bedeutet, alſo iſt bey ihm
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die Hoͤhen auf jede 1000 Schuh um 23 Schuh zu klein geben. So ſucht er auch Fehler in der Berichtigung wegen der Waͤrme der Luft, und will, aus Verſuchen uͤber die Ausdehnung der Luft durch die Waͤrme, wobey das Volumen beym Eispunkte um 2,43 Tauſendtheile ſtieg, wenn ſich die Waͤrme um 1 Grad aͤnderte, ſchließen, die Temperatur, wobey die logarithmiſche Differenz die Hoͤhe unmittelbar in engliſchen Klaftern (fathoms) giebt, ſey nicht, wie nach Horſley aus de Luͤc's Formeln folge, 39,7, ſondern 31,24 Grad nach Fahrenheit, alſo beynahe der Eispunkt ſelbſt. Hierauf gruͤndet er nun eine neue Berechnungsart, welche ſehr weitlaͤuftig und ganz von ſeinen in dieſer Abſicht mitgetheilten Tabellen abhaͤngig iſt.
In eben dem Bande der Transactionen (no. 34.) pruͤft auch William Roy die de Luͤcſchen Regeln. Sehr ſorgfaͤltige Verſuche uͤber die Ausdehnung der Luft im Amontoniſchen Luftthermometer fuͤhren ihn auf das Reſultat, daß die Ausdehnung der Luft bey den gewoͤhnlichen Temperaturen im Durchſchnitt genommen fuͤr jeden Grad Aenderung der Waͤrme 2,45 Tauſendtheilchen des ganzen Volumens betrage, da de Luͤc, Horſley's Reductionen gemaͤß, nur 2,10 annehme, alſo fuͤr jeden fahrenheitiſchen Grad 0,35 d. i. 1/7 der ganzen Ausdehnung zu wenig ſetze. Er hat ferner die Hoͤhe der Berge Snowdon und Moel Eillio in Carnarvonſhire ſehr genau gemeſſen, und glaubt ſchließen zu duͤrfen, daß die Temperatur, wobey es keiner Berichtigung bedarf, ſehr nahe am Eispunkte ſey (wo er alſo mit Shuckburgh uͤbereinſtimmt), auch daß die Beobachtungen bey Sonnenaufgang, welche de Luͤc wegwirft, gerade die zuverlaͤßigſten ſeyen. Die Berechnung ſelbſt verrichtet er zwar durch die Logarithmen; zur Berichtigung wegen der Waͤrme aber giebt er Tabellen, und zum Ueberfluß<*> auch noch Thermometerſcalen an. Seine Verbeſſerung betraͤgt+(m—32/408)·x, wenn m die mittlere Temperatur der Luftſaͤule in fahrenheitiſchen Graden bedeutet, alſo iſt bey ihm
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Gehler, Johann Samuel Traugott: Physikalisches Wörterbuch, oder, Versuch einer Erklärung der vornehmsten Begriffe und Kunstwörter der Naturlehre. Bd. 2. Leipzig, 1798, S. 628. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gehler_woerterbuch02_1798/634>, abgerufen am 22.11.2024.
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