Gehler, Johann Samuel Traugott: Physikalisches Wörterbuch, oder, Versuch einer Erklärung der vornehmsten Begriffe und Kunstwörter der Naturlehre. Bd. 2. Leipzig, 1798.
Den Iupiter begleiten vier kleine um ihn laufende Sterne, welche seine Trabanten (Satellites Jovis) oder Monden genannt werden, s. Nebenplaneten. Die Fernröhre zeigen auf der Oberfläche dieses Planeten Streifen oder Banden (Fascias) von veränderlicher Gestalt und Lage. Sie sind mehrentheils mit einander, und mit dem Aequator der Umdrehung gleichlaufend. Ihre Auzahl ist unbestimmt; man hat ihrer zuweilen acht, zuweilen nur einen einzigen gesehen. Gewöhnlich zeigen sich drey Streifen, wovon der eine, den man immer sieht, etwas breiter ist, als die übrigen. Dieser Streif geht durch die nördliche Helfte der Iupitersscheibe, ganz nahe am Durchmesser hin. Die Veränderungen dieser Streifen sind vornämlich von Cassim und Maraldi (Anciens memoires de l'Acad. des Sc. To. II. p. 104. To. X. p. 1. 513. 707. Mem. de l' Acad. 1699, 1708, 1714.) sehr sorgfältig beobachtet worden. Neuerlich hat sie Herr Oberamtmann Schröter in Lilienthal bey Bremen (Beyträge zu den neusten astronom. Entdeckungen, herausg. von Bode, Berlin, 1788. 8.) durch ein 7füßiges Herschelsches Teleskop mit 140--210 facher Vergrößerung beobachtet. Er hält sie für abwechselnde Verdickungen und Aufheiterungen in der Atmosphäre des Iupiters, welche sich aus einem beständigen Zuge in derselben erklären lassen. Ihre Umdrehungsperiode ist veränderlich, und fällt zwischen die Grenzen von 7 St. 7 Min. und 9 St. 56 Min. Sie verändern also ihre Stellung gegen die Oberfläche des Iupiters, und gehen schneller fort, wenn der erwähnte Zug in seiner Atmosphäre stärker ist. Außer diesen Streifen sieht man auch dunkle und helle Flecken auf der Scheibe des Iupiters. Die Astronomen bezeichnen diesen Planeten mit [Abbildung] . Bode kurzgefaßte Erläuterung der Sternkunde rc. Berlin, 1778. 8. an mehreren Stellen. Iupitersmonden, s. Nebenplaneten.
Den Iupiter begleiten vier kleine um ihn laufende Sterne, welche ſeine Trabanten (Satellites Jovis) oder Monden genannt werden, ſ. Nebenplaneten. Die Fernroͤhre zeigen auf der Oberflaͤche dieſes Planeten Streifen oder Banden (Faſcias) von veraͤnderlicher Geſtalt und Lage. Sie ſind mehrentheils mit einander, und mit dem Aequator der Umdrehung gleichlaufend. Ihre Auzahl iſt unbeſtimmt; man hat ihrer zuweilen acht, zuweilen nur einen einzigen geſehen. Gewoͤhnlich zeigen ſich drey Streifen, wovon der eine, den man immer ſieht, etwas breiter iſt, als die uͤbrigen. Dieſer Streif geht durch die noͤrdliche Helfte der Iupitersſcheibe, ganz nahe am Durchmeſſer hin. Die Veraͤnderungen dieſer Streifen ſind vornaͤmlich von Caſſim und Maraldi (Anciens mémoires de l'Acad. des Sc. To. II. p. 104. To. X. p. 1. 513. 707. Mém. de l' Acad. 1699, 1708, 1714.) ſehr ſorgfaͤltig beobachtet worden. Neuerlich hat ſie Herr Oberamtmann Schroͤter in Lilienthal bey Bremen (Beytraͤge zu den neuſten aſtronom. Entdeckungen, herausg. von Bode, Berlin, 1788. 8.) durch ein 7fuͤßiges Herſchelſches Teleſkop mit 140—210 facher Vergroͤßerung beobachtet. Er haͤlt ſie fuͤr abwechſelnde Verdickungen und Aufheiterungen in der Atmoſphaͤre des Iupiters, welche ſich aus einem beſtaͤndigen Zuge in derſelben erklaͤren laſſen. Ihre Umdrehungsperiode iſt veraͤnderlich, und faͤllt zwiſchen die Grenzen von 7 St. 7 Min. und 9 St. 56 Min. Sie veraͤndern alſo ihre Stellung gegen die Oberflaͤche des Iupiters, und gehen ſchneller fort, wenn der erwaͤhnte Zug in ſeiner Atmoſphaͤre ſtaͤrker iſt. Außer dieſen Streifen ſieht man auch dunkle und helle Flecken auf der Scheibe des Iupiters. Die Aſtronomen bezeichnen dieſen Planeten mit [Abbildung] . Bode kurzgefaßte Erlaͤuterung der Sternkunde rc. Berlin, 1778. 8. an mehreren Stellen. Iupitersmonden, ſ. Nebenplaneten. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0707" xml:id="P.2.701" n="701"/><lb/> Dennoch beweiſen andere Erſcheinungen, z. B. die Verfinſterungen ſeiner Monden, deutlich, daß er an ſich ein dunkler Koͤrper ſey, und blos von der Sonne erleuchtet werde.</p> <p>Den Iupiter begleiten vier kleine um ihn laufende Sterne, welche ſeine <hi rendition="#b">Trabanten</hi> <hi rendition="#aq">(Satellites Jovis)</hi> oder <hi rendition="#b">Monden</hi> genannt werden, <hi rendition="#b">ſ. Nebenplaneten.</hi></p> <p>Die Fernroͤhre zeigen auf der Oberflaͤche dieſes Planeten <hi rendition="#b">Streifen</hi> oder <hi rendition="#b">Banden</hi> <hi rendition="#aq">(Faſcias)</hi> von veraͤnderlicher Geſtalt und Lage. Sie ſind mehrentheils mit einander, und mit dem Aequator der Umdrehung gleichlaufend. Ihre Auzahl iſt unbeſtimmt; man hat ihrer zuweilen acht, zuweilen nur einen einzigen geſehen. Gewoͤhnlich zeigen ſich drey Streifen, wovon der eine, den man immer ſieht, etwas breiter iſt, als die uͤbrigen. Dieſer Streif geht durch die noͤrdliche Helfte der Iupitersſcheibe, ganz nahe am Durchmeſſer hin. Die Veraͤnderungen dieſer Streifen ſind vornaͤmlich von <hi rendition="#b">Caſſim</hi> und <hi rendition="#b">Maraldi</hi> <hi rendition="#aq">(Anciens mémoires de l'Acad. des Sc. To. II. p. 104. To. X. p. 1. 513. 707. Mém. de l' Acad. 1699, 1708, 1714.)</hi> ſehr ſorgfaͤltig beobachtet worden. Neuerlich hat ſie Herr Oberamtmann <hi rendition="#b">Schroͤter</hi> in Lilienthal bey Bremen (Beytraͤge zu den neuſten aſtronom. Entdeckungen, herausg. von <hi rendition="#b">Bode,</hi> Berlin, 1788. 8.) durch ein 7fuͤßiges Herſchelſches Teleſkop mit 140—210 facher Vergroͤßerung beobachtet. Er haͤlt ſie fuͤr abwechſelnde Verdickungen und Aufheiterungen in der Atmoſphaͤre des Iupiters, welche ſich aus einem beſtaͤndigen Zuge in derſelben erklaͤren laſſen. Ihre Umdrehungsperiode iſt veraͤnderlich, und faͤllt zwiſchen die Grenzen von 7 St. 7 Min. und 9 St. 56 Min. Sie veraͤndern alſo ihre Stellung gegen die Oberflaͤche des Iupiters, und gehen ſchneller fort, wenn der erwaͤhnte Zug in ſeiner Atmoſphaͤre ſtaͤrker iſt. Außer dieſen Streifen ſieht man auch dunkle und helle Flecken auf der Scheibe des Iupiters.</p> <p>Die Aſtronomen bezeichnen dieſen Planeten mit <figure/>.</p> <p><hi rendition="#b">Bode</hi> kurzgefaßte Erlaͤuterung der Sternkunde rc. Berlin, 1778. 8. an mehreren Stellen.</p> <p> <hi rendition="#b">Iupitersmonden, ſ. Nebenplaneten.</hi><lb/> </p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [701/0707]
Dennoch beweiſen andere Erſcheinungen, z. B. die Verfinſterungen ſeiner Monden, deutlich, daß er an ſich ein dunkler Koͤrper ſey, und blos von der Sonne erleuchtet werde.
Den Iupiter begleiten vier kleine um ihn laufende Sterne, welche ſeine Trabanten (Satellites Jovis) oder Monden genannt werden, ſ. Nebenplaneten.
Die Fernroͤhre zeigen auf der Oberflaͤche dieſes Planeten Streifen oder Banden (Faſcias) von veraͤnderlicher Geſtalt und Lage. Sie ſind mehrentheils mit einander, und mit dem Aequator der Umdrehung gleichlaufend. Ihre Auzahl iſt unbeſtimmt; man hat ihrer zuweilen acht, zuweilen nur einen einzigen geſehen. Gewoͤhnlich zeigen ſich drey Streifen, wovon der eine, den man immer ſieht, etwas breiter iſt, als die uͤbrigen. Dieſer Streif geht durch die noͤrdliche Helfte der Iupitersſcheibe, ganz nahe am Durchmeſſer hin. Die Veraͤnderungen dieſer Streifen ſind vornaͤmlich von Caſſim und Maraldi (Anciens mémoires de l'Acad. des Sc. To. II. p. 104. To. X. p. 1. 513. 707. Mém. de l' Acad. 1699, 1708, 1714.) ſehr ſorgfaͤltig beobachtet worden. Neuerlich hat ſie Herr Oberamtmann Schroͤter in Lilienthal bey Bremen (Beytraͤge zu den neuſten aſtronom. Entdeckungen, herausg. von Bode, Berlin, 1788. 8.) durch ein 7fuͤßiges Herſchelſches Teleſkop mit 140—210 facher Vergroͤßerung beobachtet. Er haͤlt ſie fuͤr abwechſelnde Verdickungen und Aufheiterungen in der Atmoſphaͤre des Iupiters, welche ſich aus einem beſtaͤndigen Zuge in derſelben erklaͤren laſſen. Ihre Umdrehungsperiode iſt veraͤnderlich, und faͤllt zwiſchen die Grenzen von 7 St. 7 Min. und 9 St. 56 Min. Sie veraͤndern alſo ihre Stellung gegen die Oberflaͤche des Iupiters, und gehen ſchneller fort, wenn der erwaͤhnte Zug in ſeiner Atmoſphaͤre ſtaͤrker iſt. Außer dieſen Streifen ſieht man auch dunkle und helle Flecken auf der Scheibe des Iupiters.
Die Aſtronomen bezeichnen dieſen Planeten mit
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Iupitersmonden, ſ. Nebenplaneten.
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