Gehler, Johann Samuel Traugott: Physikalisches Wörterbuch, oder, Versuch einer Erklärung der vornehmsten Begriffe und Kunstwörter der Naturlehre. Bd. 2. Leipzig, 1798.
In der Natur findet sich diese Erde am reinsten im Bergkrystall, welchen Bergmann durchs Anschießen einer Auflösung der Kieselerde in Flußspathsäure erhalten hat, s. Flußspathsäure. Die übrigen Erden, welche sich in allen Säuren auflösen, werden im Gegensatz mit der Kieselerde absorbirende, säurebrechende, auch alkalische Erden genannt. Gren system. Handbuch der Chemie, Th. I. S. 386. u. f. Klang, Klingen, Clangor, Son clair. Ein Schall wird klingend oder ein Klang genannt, wenn die Schwingungen, die er den Lufttheilchen eindrückt, die Empfindung eines einzigen Tons oder auch mehrerer Töne erregen, die man aber doch deutlich unterscheiden kan. Dem Klange wird der dumpfe Schall, oder das Geräusch, Getöse entgegengesetzt, in welchem sich gar kein Ton unterscheiden läßt. Der Klang selbst ist entweder rein, wenn man nur einen Ton oder mehrere consonirende Töne hört, oder unrein, wenn die zugleich gehörten Töne dissoniren. Da die Töne von der Geschwindigkeit oder Zeitdauer der Schwingungen abhängen, s. Schall, Ton, so sind die klingenden Körper von den blos schallenden darinn unterschieden, daß die letztern Schwingungen von höchst verschiedener und mannichfaltiger Geschwindigkeit und Dauer, jene aber blos gleichzeitige oder solche erregen, die in Betracht ihrer Geschwindigkeiten nur nach gewissen Verhältnissen von einander abgehen. Jeder klingende Körper kan verschiedene Töne geben, je nachdem seine natürliche Gestalt von den Schwingungslinien entweder gar nicht, oder in 1, 2, 3 und mehrern Stellen durchschnitten wird. Diese Stellen heißen Schwingungsknoten; sie bleiben in Ruhe, während die übrigen Theile des klingenden Körpers sich bewegen. Saiten geben, wenn kein Schwingungsknoten entsteht, den Grundton, bey 1, 2, 3 Schwingungsknoten aber harmonische Töne, welche in der Progression 2, 3, 4 fortschreiten. An elastischen
In der Natur findet ſich dieſe Erde am reinſten im Bergkryſtall, welchen Bergmann durchs Anſchießen einer Aufloͤſung der Kieſelerde in Flußſpathſaͤure erhalten hat, ſ. Flußſpathſaͤure. Die uͤbrigen Erden, welche ſich in allen Saͤuren aufloͤſen, werden im Gegenſatz mit der Kieſelerde abſorbirende, ſaͤurebrechende, auch alkaliſche Erden genannt. Gren ſyſtem. Handbuch der Chemie, Th. I. S. 386. u. f. Klang, Klingen, Clangor, Son clair. Ein Schall wird klingend oder ein Klang genannt, wenn die Schwingungen, die er den Lufttheilchen eindruͤckt, die Empfindung eines einzigen Tons oder auch mehrerer Toͤne erregen, die man aber doch deutlich unterſcheiden kan. Dem Klange wird der dumpfe Schall, oder das Geraͤuſch, Getoͤſe entgegengeſetzt, in welchem ſich gar kein Ton unterſcheiden laͤßt. Der Klang ſelbſt iſt entweder rein, wenn man nur einen Ton oder mehrere conſonirende Toͤne hoͤrt, oder unrein, wenn die zugleich gehoͤrten Toͤne diſſoniren. Da die Toͤne von der Geſchwindigkeit oder Zeitdauer der Schwingungen abhaͤngen, ſ. Schall, Ton, ſo ſind die klingenden Koͤrper von den blos ſchallenden darinn unterſchieden, daß die letztern Schwingungen von hoͤchſt verſchiedener und mannichfaltiger Geſchwindigkeit und Dauer, jene aber blos gleichzeitige oder ſolche erregen, die in Betracht ihrer Geſchwindigkeiten nur nach gewiſſen Verhaͤltniſſen von einander abgehen. Jeder klingende Koͤrper kan verſchiedene Toͤne geben, je nachdem ſeine natuͤrliche Geſtalt von den Schwingungslinien entweder gar nicht, oder in 1, 2, 3 und mehrern Stellen durchſchnitten wird. Dieſe Stellen heißen Schwingungsknoten; ſie bleiben in Ruhe, waͤhrend die uͤbrigen Theile des klingenden Koͤrpers ſich bewegen. Saiten geben, wenn kein Schwingungsknoten entſteht, den Grundton, bey 1, 2, 3 Schwingungsknoten aber harmoniſche Toͤne, welche in der Progreſſion 2, 3, 4 fortſchreiten. An elaſtiſchen <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0763" xml:id="P.2.757" n="757"/><lb/> Macquer, Art. <hi rendition="#b">Erde, verglasliche</hi>) von der Thonerde her, die das Vitrioloͤl aus den irdenen Gefaͤßen aufgeloͤſet hatte, und fiel weg, wenn man eiſerne Gefaͤße gebrauchte.</p> <p>In der Natur findet ſich dieſe Erde am reinſten im <hi rendition="#b">Bergkryſtall,</hi> welchen <hi rendition="#b">Bergmann</hi> durchs Anſchießen einer Aufloͤſung der Kieſelerde in Flußſpathſaͤure erhalten hat, <hi rendition="#b">ſ. Flußſpathſaͤure.</hi> Die uͤbrigen Erden, welche ſich in allen Saͤuren aufloͤſen, werden im Gegenſatz mit der Kieſelerde <hi rendition="#b">abſorbirende, ſaͤurebrechende, auch alkaliſche Erden</hi> genannt.</p> <p>Gren ſyſtem. Handbuch der Chemie, Th. <hi rendition="#aq">I.</hi> S. 386. u. f.</p> </div> <div n="2"> <head>Klang, Klingen, <name type="subjectIndexTerm"><foreign xml:lang="lat"><hi rendition="#aq">Clangor</hi></foreign></name>, <name type="subjectIndexTerm"><foreign xml:lang="fra"><hi rendition="#aq #i">Son clair</hi></foreign></name>.</head><lb/> <p>Ein Schall wird <hi rendition="#b">klingend</hi> oder ein <hi rendition="#b">Klang</hi> genannt, wenn die Schwingungen, die er den Lufttheilchen eindruͤckt, die Empfindung eines einzigen Tons oder auch mehrerer Toͤne erregen, die man aber doch deutlich unterſcheiden kan. Dem Klange wird der <hi rendition="#b">dumpfe Schall,</hi> oder das Geraͤuſch, Getoͤſe entgegengeſetzt, in welchem ſich gar kein Ton unterſcheiden laͤßt. Der Klang ſelbſt iſt entweder rein, wenn man nur einen Ton oder mehrere conſonirende Toͤne hoͤrt, oder <hi rendition="#b">unrein,</hi> wenn die zugleich gehoͤrten Toͤne diſſoniren. Da die Toͤne von der Geſchwindigkeit oder Zeitdauer der Schwingungen abhaͤngen, <hi rendition="#b">ſ. Schall, Ton,</hi> ſo ſind die klingenden Koͤrper von den blos ſchallenden darinn unterſchieden, daß die letztern Schwingungen von hoͤchſt verſchiedener und mannichfaltiger Geſchwindigkeit und Dauer, jene aber blos gleichzeitige oder ſolche erregen, die in Betracht ihrer Geſchwindigkeiten nur nach gewiſſen Verhaͤltniſſen von einander abgehen.</p> <p>Jeder klingende Koͤrper kan verſchiedene Toͤne geben, je nachdem ſeine natuͤrliche Geſtalt von den Schwingungslinien entweder gar nicht, oder in 1, 2, 3 und mehrern Stellen durchſchnitten wird. Dieſe Stellen heißen <hi rendition="#b">Schwingungsknoten;</hi> ſie bleiben in Ruhe, waͤhrend die uͤbrigen Theile des klingenden Koͤrpers ſich bewegen. Saiten geben, wenn kein Schwingungsknoten entſteht, den <hi rendition="#b">Grundton,</hi> bey 1, 2, 3 Schwingungsknoten aber <hi rendition="#b">harmoniſche Toͤne,</hi> welche in der Progreſſion 2, 3, 4 fortſchreiten. An elaſtiſchen<lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [757/0763]
Macquer, Art. Erde, verglasliche) von der Thonerde her, die das Vitrioloͤl aus den irdenen Gefaͤßen aufgeloͤſet hatte, und fiel weg, wenn man eiſerne Gefaͤße gebrauchte.
In der Natur findet ſich dieſe Erde am reinſten im Bergkryſtall, welchen Bergmann durchs Anſchießen einer Aufloͤſung der Kieſelerde in Flußſpathſaͤure erhalten hat, ſ. Flußſpathſaͤure. Die uͤbrigen Erden, welche ſich in allen Saͤuren aufloͤſen, werden im Gegenſatz mit der Kieſelerde abſorbirende, ſaͤurebrechende, auch alkaliſche Erden genannt.
Gren ſyſtem. Handbuch der Chemie, Th. I. S. 386. u. f.
Klang, Klingen, Clangor, Son clair.
Ein Schall wird klingend oder ein Klang genannt, wenn die Schwingungen, die er den Lufttheilchen eindruͤckt, die Empfindung eines einzigen Tons oder auch mehrerer Toͤne erregen, die man aber doch deutlich unterſcheiden kan. Dem Klange wird der dumpfe Schall, oder das Geraͤuſch, Getoͤſe entgegengeſetzt, in welchem ſich gar kein Ton unterſcheiden laͤßt. Der Klang ſelbſt iſt entweder rein, wenn man nur einen Ton oder mehrere conſonirende Toͤne hoͤrt, oder unrein, wenn die zugleich gehoͤrten Toͤne diſſoniren. Da die Toͤne von der Geſchwindigkeit oder Zeitdauer der Schwingungen abhaͤngen, ſ. Schall, Ton, ſo ſind die klingenden Koͤrper von den blos ſchallenden darinn unterſchieden, daß die letztern Schwingungen von hoͤchſt verſchiedener und mannichfaltiger Geſchwindigkeit und Dauer, jene aber blos gleichzeitige oder ſolche erregen, die in Betracht ihrer Geſchwindigkeiten nur nach gewiſſen Verhaͤltniſſen von einander abgehen.
Jeder klingende Koͤrper kan verſchiedene Toͤne geben, je nachdem ſeine natuͤrliche Geſtalt von den Schwingungslinien entweder gar nicht, oder in 1, 2, 3 und mehrern Stellen durchſchnitten wird. Dieſe Stellen heißen Schwingungsknoten; ſie bleiben in Ruhe, waͤhrend die uͤbrigen Theile des klingenden Koͤrpers ſich bewegen. Saiten geben, wenn kein Schwingungsknoten entſteht, den Grundton, bey 1, 2, 3 Schwingungsknoten aber harmoniſche Toͤne, welche in der Progreſſion 2, 3, 4 fortſchreiten. An elaſtiſchen
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