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Gehler, Johann Samuel Traugott: Physikalisches Wörterbuch, oder, Versuch einer Erklärung der vornehmsten Begriffe und Kunstwörter der Naturlehre. Bd. 2. Leipzig, 1798.

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handl. zur Naturg. Physik und Oekon. aus den Phil. Trans., Leipz. 1779. gr. 4. I. Th. S. 228. u. f.) viele Versuche angestellt, und gefunden, daß dieses Licht durch Hinwegnehmung der Luft sogleich aufgehoben oder doch beträchtlich vermindert wird. Boyle bediente sich dazu der Weißfische (whitings). D. Beal (Philos. Trans. no. 13. p. 226. Abhl. aus den Phil. Tr. Th. I. S. 242.) fand eine Salzbrühe, worinn frische Makrelen gekocht waren, nachdem sie einige Tage gestanden hatte, so leuchtend, daß Tropfen davon auf dem Boden und auf dem Handteller leuchteten. Die Fische selbst leuchteten noch stärker, aber blos auf der obern Seite. Am folgenden Tage zeigte sich das Licht beym Umrühren noch stärker, und die Fische leuchteten nun auf beyden Seiten. Nach zween Tagen giengen sie ganz in Fäulniß, und zeigten kein Licht weiter. Martin (Schwed. Abhdl. XXIII. B. S. 225.) glaubt, daß alle Seefische leuchten, besonders die mit weißen Schuppen. Besprengung mit Salz und gelinde Erwärmung vermehrten das Leuchten; starke Hitze und Trocknung nahmen es hinweg. Canton's Versuche (Philos. Trans. Vol. LIX. p. 446 sq.) sind die genausten. Ein frischer Weißfisch in Seewasser gelegt, leuchtete nach 24 Stunden. Das Wasser schien zwar dunkel, als er aber mit einem Stöckchen hindurchfuhr, leuchtete der Strich, und nach einigem Umrühren das ganze Wasser. Nach 48 Stunden war es am hellsten, aber nach drey Tagen leuchtete es nicht mehr. Noch stärker war das Leuchten des Seewassers, in welches er einen Hering gelegt hatte; in der dritten Nacht konnte man nach dem Umrühren die Zeit an der Uhr dabey erkennen. Es verschwand erst am siebenten Tage; süßes Wasser mit einem eingelegten Heringe aber blieb die ganze Zeit über dunkel. Salzwasser von gleicher Stärke mit dem Seewasser verhielt sich, wie Seewasser selbst; in sehr gesalzenem aber leuchtete der Fisch gar nicht. Der Hering hatte sich im letztern völlig gut erhalten, im erstern war er weich und faulicht geworden. Man sieht aus allem diesen deutlich, daß das Leuchten von der Neigung zur Fäulniß oder von dem Anfange derselben herkömmt, welcher nach


handl. zur Naturg. Phyſik und Oekon. aus den Phil. Trans., Leipz. 1779. gr. 4. I. Th. S. 228. u. f.) viele Verſuche angeſtellt, und gefunden, daß dieſes Licht durch Hinwegnehmung der Luft ſogleich aufgehoben oder doch betraͤchtlich vermindert wird. Boyle bediente ſich dazu der Weißfiſche (whitings). D. Beal (Philoſ. Trans. no. 13. p. 226. Abhl. aus den Phil. Tr. Th. I. S. 242.) fand eine Salzbruͤhe, worinn friſche Makrelen gekocht waren, nachdem ſie einige Tage geſtanden hatte, ſo leuchtend, daß Tropfen davon auf dem Boden und auf dem Handteller leuchteten. Die Fiſche ſelbſt leuchteten noch ſtaͤrker, aber blos auf der obern Seite. Am folgenden Tage zeigte ſich das Licht beym Umruͤhren noch ſtaͤrker, und die Fiſche leuchteten nun auf beyden Seiten. Nach zween Tagen giengen ſie ganz in Faͤulniß, und zeigten kein Licht weiter. Martin (Schwed. Abhdl. XXIII. B. S. 225.) glaubt, daß alle Seefiſche leuchten, beſonders die mit weißen Schuppen. Beſprengung mit Salz und gelinde Erwaͤrmung vermehrten das Leuchten; ſtarke Hitze und Trocknung nahmen es hinweg. Canton's Verſuche (Philoſ. Trans. Vol. LIX. p. 446 ſq.) ſind die genauſten. Ein friſcher Weißfiſch in Seewaſſer gelegt, leuchtete nach 24 Stunden. Das Waſſer ſchien zwar dunkel, als er aber mit einem Stoͤckchen hindurchfuhr, leuchtete der Strich, und nach einigem Umruͤhren das ganze Waſſer. Nach 48 Stunden war es am hellſten, aber nach drey Tagen leuchtete es nicht mehr. Noch ſtaͤrker war das Leuchten des Seewaſſers, in welches er einen Hering gelegt hatte; in der dritten Nacht konnte man nach dem Umruͤhren die Zeit an der Uhr dabey erkennen. Es verſchwand erſt am ſiebenten Tage; ſuͤßes Waſſer mit einem eingelegten Heringe aber blieb die ganze Zeit uͤber dunkel. Salzwaſſer von gleicher Staͤrke mit dem Seewaſſer verhielt ſich, wie Seewaſſer ſelbſt; in ſehr geſalzenem aber leuchtete der Fiſch gar nicht. Der Hering hatte ſich im letztern voͤllig gut erhalten, im erſtern war er weich und faulicht geworden. Man ſieht aus allem dieſen deutlich, daß das Leuchten von der Neigung zur Faͤulniß oder von dem Anfange derſelben herkoͤmmt, welcher nach

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[880/0886] handl. zur Naturg. Phyſik und Oekon. aus den Phil. Trans., Leipz. 1779. gr. 4. I. Th. S. 228. u. f.) viele Verſuche angeſtellt, und gefunden, daß dieſes Licht durch Hinwegnehmung der Luft ſogleich aufgehoben oder doch betraͤchtlich vermindert wird. Boyle bediente ſich dazu der Weißfiſche (whitings). D. Beal (Philoſ. Trans. no. 13. p. 226. Abhl. aus den Phil. Tr. Th. I. S. 242.) fand eine Salzbruͤhe, worinn friſche Makrelen gekocht waren, nachdem ſie einige Tage geſtanden hatte, ſo leuchtend, daß Tropfen davon auf dem Boden und auf dem Handteller leuchteten. Die Fiſche ſelbſt leuchteten noch ſtaͤrker, aber blos auf der obern Seite. Am folgenden Tage zeigte ſich das Licht beym Umruͤhren noch ſtaͤrker, und die Fiſche leuchteten nun auf beyden Seiten. Nach zween Tagen giengen ſie ganz in Faͤulniß, und zeigten kein Licht weiter. Martin (Schwed. Abhdl. XXIII. B. S. 225.) glaubt, daß alle Seefiſche leuchten, beſonders die mit weißen Schuppen. Beſprengung mit Salz und gelinde Erwaͤrmung vermehrten das Leuchten; ſtarke Hitze und Trocknung nahmen es hinweg. Canton's Verſuche (Philoſ. Trans. Vol. LIX. p. 446 ſq.) ſind die genauſten. Ein friſcher Weißfiſch in Seewaſſer gelegt, leuchtete nach 24 Stunden. Das Waſſer ſchien zwar dunkel, als er aber mit einem Stoͤckchen hindurchfuhr, leuchtete der Strich, und nach einigem Umruͤhren das ganze Waſſer. Nach 48 Stunden war es am hellſten, aber nach drey Tagen leuchtete es nicht mehr. Noch ſtaͤrker war das Leuchten des Seewaſſers, in welches er einen Hering gelegt hatte; in der dritten Nacht konnte man nach dem Umruͤhren die Zeit an der Uhr dabey erkennen. Es verſchwand erſt am ſiebenten Tage; ſuͤßes Waſſer mit einem eingelegten Heringe aber blieb die ganze Zeit uͤber dunkel. Salzwaſſer von gleicher Staͤrke mit dem Seewaſſer verhielt ſich, wie Seewaſſer ſelbſt; in ſehr geſalzenem aber leuchtete der Fiſch gar nicht. Der Hering hatte ſich im letztern voͤllig gut erhalten, im erſtern war er weich und faulicht geworden. Man ſieht aus allem dieſen deutlich, daß das Leuchten von der Neigung zur Faͤulniß oder von dem Anfange derſelben herkoͤmmt, welcher nach

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Zitationshilfe: Gehler, Johann Samuel Traugott: Physikalisches Wörterbuch, oder, Versuch einer Erklärung der vornehmsten Begriffe und Kunstwörter der Naturlehre. Bd. 2. Leipzig, 1798, S. 880. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gehler_woerterbuch02_1798/886>, abgerufen am 22.11.2024.