Gehler, Johann Samuel Traugott: Physikalisches Wörterbuch, oder, Versuch einer Erklärung der vornehmsten Begriffe und Kunstwörter der Naturlehre. Bd. 2. Leipzig, 1798.
Ueber das faule Holz hat Boyle die meisten Versuche im October 1667 gemacht. Der Glanz desselben verschwand im luftleeren Raume, jedoch nicht augenblicklich wie bey den Fischen, sondern erst nach kurzer Zeit. In verdichteter Luft bemerkte er keine Vermehrung des Leuchtens, auch fand er den Zutritt der freyen Luft nicht nöthig; denn das Holz leuchtete auch in einer verschloßnen Glasröhre. In allen Flüßigkeiten aber verlohr es seinen Glanz, so wie auch in starker Kälte, die durch erkältende Mischungen hervorgebracht war. Inzwischen ward es durch das Leuchten nicht abgezehrt; man konnte auch durchs Thermometer nicht den geringsten Grad von Hitze daran entdecken. Boyle macht eine umständliche Vergleichung zwischen dem Lichte der glühenden Kohlen und des faulen Holzes oder der Fische, um zu zeigen, worinn sie übereinkommen, oder von einander abgehen. Unter andern bemerkt er, daß das Zusammenquetschen die Kohle augenblicklich auslösche, dem Holze aber nichts von seinem Lichte benehme. Auch die Elektricität zeigt im Dunkeln ein Licht, das besonders in sehr verdünnter Luft, oder im Boylischen Vacuum sehr lebhaft wird, s. Elektricität, leidnet Vacuum. Da Glas, an Quecksilber gerieben, Elektricität erhält, so erklärt sich hieraus das Leuchten einiger Barometer, wenn sie im Dunkeln geschüttelt werden, ingleichen der luftleeren Glasröhren, worinn etwas Quecksilber befindlich ist. Diese Röhren hat Hawksbee (Philof. Trans. 1708. ingl. Physico-mechanical exp. Lond. 1709. 8,) Quecksilber-phosphoren (Phosphoros s. Noctilucas mercuriales) genannt; aber ihr Licht ist, wie er selbst richtig angiebt, blos eine elektrische Erscheinung. Priestley Geschichte der Optik, durch Klügel S. 407. u. f. Libration, s. Schwanken des Monds.
Ueber das faule Holz hat Boyle die meiſten Verſuche im October 1667 gemacht. Der Glanz deſſelben verſchwand im luftleeren Raume, jedoch nicht augenblicklich wie bey den Fiſchen, ſondern erſt nach kurzer Zeit. In verdichteter Luft bemerkte er keine Vermehrung des Leuchtens, auch fand er den Zutritt der freyen Luft nicht noͤthig; denn das Holz leuchtete auch in einer verſchloßnen Glasroͤhre. In allen Fluͤßigkeiten aber verlohr es ſeinen Glanz, ſo wie auch in ſtarker Kaͤlte, die durch erkaͤltende Miſchungen hervorgebracht war. Inzwiſchen ward es durch das Leuchten nicht abgezehrt; man konnte auch durchs Thermometer nicht den geringſten Grad von Hitze daran entdecken. Boyle macht eine umſtaͤndliche Vergleichung zwiſchen dem Lichte der gluͤhenden Kohlen und des faulen Holzes oder der Fiſche, um zu zeigen, worinn ſie uͤbereinkommen, oder von einander abgehen. Unter andern bemerkt er, daß das Zuſammenquetſchen die Kohle augenblicklich ausloͤſche, dem Holze aber nichts von ſeinem Lichte benehme. Auch die Elektricitaͤt zeigt im Dunkeln ein Licht, das beſonders in ſehr verduͤnnter Luft, oder im Boyliſchen Vacuum ſehr lebhaft wird, ſ. Elektricitaͤt, leidnet Vacuum. Da Glas, an Queckſilber gerieben, Elektricitaͤt erhaͤlt, ſo erklaͤrt ſich hieraus das Leuchten einiger Barometer, wenn ſie im Dunkeln geſchuͤttelt werden, ingleichen der luftleeren Glasroͤhren, worinn etwas Queckſilber befindlich iſt. Dieſe Roͤhren hat Hawksbee (Philof. Trans. 1708. ingl. Phyſico-mechanical exp. Lond. 1709. 8,) Queckſilber-phosphoren (Phoſphoros ſ. Noctilucas mercuriales) genannt; aber ihr Licht iſt, wie er ſelbſt richtig angiebt, blos eine elektriſche Erſcheinung. Prieſtley Geſchichte der Optik, durch Kluͤgel S. 407. u. f. Libration, ſ. Schwanken des Monds. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0887" xml:id="P.2.881" n="881"/><lb/><hi rendition="#b">Pringle</hi><hi rendition="#aq">(Exp. on ſeptic. and antiſeptic ſubſtances)</hi> durch Seewaſſer oder ſchwachgeſalzenes Waſſer befoͤrdert wird, da hingegen ſtark geſalzenes die Faͤulniß hindert. Hieraus erklaͤrt ſich auch, wenigſtens zum Theil, das Leuchten des Meerwaſſers, <hi rendition="#b">ſ. Meer.</hi></p> <p>Ueber das <hi rendition="#b">faule Holz</hi> hat <hi rendition="#b">Boyle</hi> die meiſten Verſuche im October 1667 gemacht. Der Glanz deſſelben verſchwand im luftleeren Raume, jedoch nicht augenblicklich wie bey den Fiſchen, ſondern erſt nach kurzer Zeit. In verdichteter Luft bemerkte er keine Vermehrung des Leuchtens, auch fand er den Zutritt der freyen Luft nicht noͤthig; denn das Holz leuchtete auch in einer verſchloßnen Glasroͤhre. In allen Fluͤßigkeiten aber verlohr es ſeinen Glanz, ſo wie auch in ſtarker Kaͤlte, die durch erkaͤltende Miſchungen hervorgebracht war. Inzwiſchen ward es durch das Leuchten nicht abgezehrt; man konnte auch durchs Thermometer nicht den geringſten Grad von Hitze daran entdecken. <hi rendition="#b">Boyle</hi> macht eine umſtaͤndliche Vergleichung zwiſchen dem Lichte der gluͤhenden Kohlen und des faulen Holzes oder der Fiſche, um zu zeigen, worinn ſie uͤbereinkommen, oder von einander abgehen. Unter andern bemerkt er, daß das Zuſammenquetſchen die Kohle augenblicklich ausloͤſche, dem Holze aber nichts von ſeinem Lichte benehme.</p> <p>Auch die Elektricitaͤt zeigt im Dunkeln ein Licht, das beſonders in ſehr verduͤnnter Luft, oder im Boyliſchen Vacuum ſehr lebhaft wird, <hi rendition="#b">ſ. Elektricitaͤt, leidnet Vacuum.</hi> Da Glas, an Queckſilber gerieben, Elektricitaͤt erhaͤlt, ſo erklaͤrt ſich hieraus das Leuchten einiger Barometer, wenn ſie im Dunkeln geſchuͤttelt werden, ingleichen der luftleeren Glasroͤhren, worinn etwas Queckſilber befindlich iſt. Dieſe Roͤhren hat <hi rendition="#b">Hawksbee</hi> <hi rendition="#aq">(Philof. Trans. 1708.</hi> ingl. <hi rendition="#aq">Phyſico-mechanical exp. Lond. 1709. 8,)</hi> <hi rendition="#b">Queckſilber-phosphoren</hi> <hi rendition="#aq">(Phoſphoros ſ. Noctilucas mercuriales)</hi> genannt; aber ihr Licht iſt, wie er ſelbſt richtig angiebt, blos eine elektriſche Erſcheinung.</p> <p><hi rendition="#b">Prieſtley</hi> Geſchichte der Optik, durch <hi rendition="#b">Kluͤgel</hi> S. 407. u. f.</p> <p> <hi rendition="#b">Libration, ſ. Schwanken des Monds.</hi><lb/> </p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [881/0887]
Pringle (Exp. on ſeptic. and antiſeptic ſubſtances) durch Seewaſſer oder ſchwachgeſalzenes Waſſer befoͤrdert wird, da hingegen ſtark geſalzenes die Faͤulniß hindert. Hieraus erklaͤrt ſich auch, wenigſtens zum Theil, das Leuchten des Meerwaſſers, ſ. Meer.
Ueber das faule Holz hat Boyle die meiſten Verſuche im October 1667 gemacht. Der Glanz deſſelben verſchwand im luftleeren Raume, jedoch nicht augenblicklich wie bey den Fiſchen, ſondern erſt nach kurzer Zeit. In verdichteter Luft bemerkte er keine Vermehrung des Leuchtens, auch fand er den Zutritt der freyen Luft nicht noͤthig; denn das Holz leuchtete auch in einer verſchloßnen Glasroͤhre. In allen Fluͤßigkeiten aber verlohr es ſeinen Glanz, ſo wie auch in ſtarker Kaͤlte, die durch erkaͤltende Miſchungen hervorgebracht war. Inzwiſchen ward es durch das Leuchten nicht abgezehrt; man konnte auch durchs Thermometer nicht den geringſten Grad von Hitze daran entdecken. Boyle macht eine umſtaͤndliche Vergleichung zwiſchen dem Lichte der gluͤhenden Kohlen und des faulen Holzes oder der Fiſche, um zu zeigen, worinn ſie uͤbereinkommen, oder von einander abgehen. Unter andern bemerkt er, daß das Zuſammenquetſchen die Kohle augenblicklich ausloͤſche, dem Holze aber nichts von ſeinem Lichte benehme.
Auch die Elektricitaͤt zeigt im Dunkeln ein Licht, das beſonders in ſehr verduͤnnter Luft, oder im Boyliſchen Vacuum ſehr lebhaft wird, ſ. Elektricitaͤt, leidnet Vacuum. Da Glas, an Queckſilber gerieben, Elektricitaͤt erhaͤlt, ſo erklaͤrt ſich hieraus das Leuchten einiger Barometer, wenn ſie im Dunkeln geſchuͤttelt werden, ingleichen der luftleeren Glasroͤhren, worinn etwas Queckſilber befindlich iſt. Dieſe Roͤhren hat Hawksbee (Philof. Trans. 1708. ingl. Phyſico-mechanical exp. Lond. 1709. 8,) Queckſilber-phosphoren (Phoſphoros ſ. Noctilucas mercuriales) genannt; aber ihr Licht iſt, wie er ſelbſt richtig angiebt, blos eine elektriſche Erſcheinung.
Prieſtley Geſchichte der Optik, durch Kluͤgel S. 407. u. f.
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