Gehler, Johann Samuel Traugott: Physikalisches Wörterbuch, oder, Versuch einer Erklärung der vornehmsten Begriffe und Kunstwörter der Naturlehre. Bd. 3. Leipzig, 1798.
Jeder magnetische Pol sucht in demjenigen Eisen, oder eisenhaltigen Rörpern, welche in seinen Wirkungskreis kommen, einen dem seimgen enrgegengesetzten Magnetismus hervorzubringen. Von eigentlicher Mittheilung finden wir bisher in den magnetischen Erscheinungen wenig Spuren: man müßte denn dies dafür annehmen, daß besonders in weichem Eisen + M und -- M in einem und eben demselben Rörper leicht in einander übergehen, wodurch freylich der Magnetismus aufhört oder = o wird. Aus eben dem Grunde leiden auch starke künstliche Magnete, gleich nach ihrer Verfertigung, einen kleinen Verlust an Kraft, wie Herr Lichtenberg (zu Errlebens Naturl. §. 558.) erinnert, weil sich ein kleiner Theil ihres + M und -- M sättigt, wenn die bey der Verfertigung von außen her bewirkte Anstrengung aufhört. Wenn aber von der Wirkung der M in zween verschiedenen Rörpern die Rede ist, so zeigt sich wenig hievon; z. B. der Magnet, mit dem man Nadein bestreicht, verliert nichts an Kraft, und wenn gleich Euler und Fuß (Obs. et exp. sur les aimans artificiels, in Rozier Journ. de phys. Suppl. 1782. p. 3.) einigen Verlust bemerkt haben wollen, so ist doch dieser sehr gering, und läßt sich überdies eben so, wie der in den künstlichen Magneten, erklären. Sonst herrscht hier das Perpetuelle so allgemein, daß man nicht umhin kan, es für die Regel anzunehmen, und die. Vertheilung als den Hauptbegrif bey den Phänomenen des Magnetismus zu betrachten. Gesetze des Magnetismus. Es lassen sich alle Erscheinungen des Magnets auf die angeführten Gesetze des Anziehens und Zurückstoßens,
Jeder magnetiſche Pol ſucht in demjenigen Eiſen, oder eiſenhaltigen Roͤrpern, welche in ſeinen Wirkungskreis kommen, einen dem ſeimgen enrgegengeſetzten Magnetismus hervorzubringen. Von eigentlicher Mittheilung finden wir bisher in den magnetiſchen Erſcheinungen wenig Spuren: man muͤßte denn dies dafuͤr annehmen, daß beſonders in weichem Eiſen + M und — M in einem und eben demſelben Roͤrper leicht in einander uͤbergehen, wodurch freylich der Magnetismus aufhoͤrt oder = o wird. Aus eben dem Grunde leiden auch ſtarke kuͤnſtliche Magnete, gleich nach ihrer Verfertigung, einen kleinen Verluſt an Kraft, wie Herr Lichtenberg (zu Errlebens Naturl. §. 558.) erinnert, weil ſich ein kleiner Theil ihres + M und — M ſaͤttigt, wenn die bey der Verfertigung von außen her bewirkte Anſtrengung aufhoͤrt. Wenn aber von der Wirkung der M in zween verſchiedenen Roͤrpern die Rede iſt, ſo zeigt ſich wenig hievon; z. B. der Magnet, mit dem man Nadein beſtreicht, verliert nichts an Kraft, und wenn gleich Euler und Fuß (Obſ. et exp. ſur les aimans artificiels, in Rozier Journ. de phyſ. Suppl. 1782. p. 3.) einigen Verluſt bemerkt haben wollen, ſo iſt doch dieſer ſehr gering, und laͤßt ſich uͤberdies eben ſo, wie der in den kuͤnſtlichen Magneten, erklaͤren. Sonſt herrſcht hier das Perpetuelle ſo allgemein, daß man nicht umhin kan, es fuͤr die Regel anzunehmen, und die. Vertheilung als den Hauptbegrif bey den Phaͤnomenen des Magnetismus zu betrachten. Geſetze des Magnetismus. Es laſſen ſich alle Erſcheinungen des Magnets auf die angefuͤhrten Geſetze des Anziehens und Zuruͤckſtoßens, <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0107" xml:id="P.3.101" n="101"/><lb/><hi rendition="#b">ſein magnetiſcher Wirkungskreis,</hi> nach Andern, wiewohl nicht ſo ſchicklich, die <hi rendition="#b">magnetiſche Atmoſphaͤre.</hi> Das Hauptgeſetz dieſer Wirkung iſt, wiederum wie bey der Elektricitaͤt, folgendes.</p> <p> <hi rendition="#b">Jeder magnetiſche Pol ſucht in demjenigen Eiſen, oder eiſenhaltigen Roͤrpern, welche in ſeinen Wirkungskreis kommen, einen dem ſeimgen enrgegengeſetzten Magnetismus hervorzubringen.</hi> </p> <p>Von eigentlicher Mittheilung finden wir bisher in den magnetiſchen Erſcheinungen wenig Spuren: man muͤßte denn dies dafuͤr annehmen, daß beſonders in weichem Eiſen + <hi rendition="#aq">M</hi> und — <hi rendition="#aq">M</hi> <hi rendition="#b">in einem und eben demſelben Roͤrper</hi> leicht in einander uͤbergehen, wodurch freylich der Magnetismus aufhoͤrt oder = <hi rendition="#aq">o</hi> wird. Aus eben dem Grunde leiden auch ſtarke kuͤnſtliche Magnete, gleich nach ihrer Verfertigung, einen kleinen Verluſt an Kraft, wie Herr <hi rendition="#b">Lichtenberg</hi> (zu Errlebens Naturl. §. 558.) erinnert, weil ſich ein kleiner Theil ihres + <hi rendition="#aq">M</hi> und — <hi rendition="#aq">M</hi> ſaͤttigt, wenn die bey der Verfertigung von außen her bewirkte Anſtrengung aufhoͤrt. Wenn aber von der Wirkung der <hi rendition="#aq">M</hi> in <hi rendition="#b">zween verſchiedenen Roͤrpern die Rede</hi> iſt, ſo zeigt ſich wenig hievon; z. B. der Magnet, mit dem man Nadein beſtreicht, verliert nichts an Kraft, und wenn gleich <hi rendition="#b">Euler und Fuß</hi> <hi rendition="#aq">(Obſ. et exp. ſur les aimans artificiels, in <hi rendition="#i">Rozier</hi> Journ. de phyſ. Suppl. 1782. p. 3.)</hi> einigen Verluſt bemerkt haben wollen, ſo iſt doch dieſer ſehr gering, und laͤßt ſich uͤberdies eben ſo, wie der in den kuͤnſtlichen Magneten, erklaͤren. Sonſt herrſcht hier das Perpetuelle ſo allgemein, daß man nicht umhin kan, es fuͤr die Regel anzunehmen, und die. <hi rendition="#b">Vertheilung</hi> als den Hauptbegrif bey den Phaͤnomenen des Magnetismus zu betrachten. <hi rendition="#c"><hi rendition="#b">Geſetze des Magnetismus.</hi></hi></p> <p>Es laſſen ſich alle Erſcheinungen des Magnets auf die angefuͤhrten Geſetze des Anziehens und Zuruͤckſtoßens,<lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [101/0107]
ſein magnetiſcher Wirkungskreis, nach Andern, wiewohl nicht ſo ſchicklich, die magnetiſche Atmoſphaͤre. Das Hauptgeſetz dieſer Wirkung iſt, wiederum wie bey der Elektricitaͤt, folgendes.
Jeder magnetiſche Pol ſucht in demjenigen Eiſen, oder eiſenhaltigen Roͤrpern, welche in ſeinen Wirkungskreis kommen, einen dem ſeimgen enrgegengeſetzten Magnetismus hervorzubringen.
Von eigentlicher Mittheilung finden wir bisher in den magnetiſchen Erſcheinungen wenig Spuren: man muͤßte denn dies dafuͤr annehmen, daß beſonders in weichem Eiſen + M und — M in einem und eben demſelben Roͤrper leicht in einander uͤbergehen, wodurch freylich der Magnetismus aufhoͤrt oder = o wird. Aus eben dem Grunde leiden auch ſtarke kuͤnſtliche Magnete, gleich nach ihrer Verfertigung, einen kleinen Verluſt an Kraft, wie Herr Lichtenberg (zu Errlebens Naturl. §. 558.) erinnert, weil ſich ein kleiner Theil ihres + M und — M ſaͤttigt, wenn die bey der Verfertigung von außen her bewirkte Anſtrengung aufhoͤrt. Wenn aber von der Wirkung der M in zween verſchiedenen Roͤrpern die Rede iſt, ſo zeigt ſich wenig hievon; z. B. der Magnet, mit dem man Nadein beſtreicht, verliert nichts an Kraft, und wenn gleich Euler und Fuß (Obſ. et exp. ſur les aimans artificiels, in Rozier Journ. de phyſ. Suppl. 1782. p. 3.) einigen Verluſt bemerkt haben wollen, ſo iſt doch dieſer ſehr gering, und laͤßt ſich uͤberdies eben ſo, wie der in den kuͤnſtlichen Magneten, erklaͤren. Sonſt herrſcht hier das Perpetuelle ſo allgemein, daß man nicht umhin kan, es fuͤr die Regel anzunehmen, und die. Vertheilung als den Hauptbegrif bey den Phaͤnomenen des Magnetismus zu betrachten. Geſetze des Magnetismus.
Es laſſen ſich alle Erſcheinungen des Magnets auf die angefuͤhrten Geſetze des Anziehens und Zuruͤckſtoßens,
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Bibliothek des Max-Planck-Instituts für Wissenschaftsgeschichte : Bereitstellung der Texttranskription.
(2015-09-02T12:13:09Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Matthias Boenig: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2015-09-02T12:13:09Z)
Weitere Informationen:Bogensignaturen: keine Angabe; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): keine Angabe; i/j in Fraktur: wie Vorlage; I/J in Fraktur: wie Vorlage; Kolumnentitel: keine Angabe; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): wie Vorlage; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: wie Vorlage; Vokale mit übergest. e: wie Vorlage; Vollständigkeit: keine Angabe; Zeichensetzung: keine Angabe; Zeilenumbrüche markiert: nein;
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |