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Gehler, Johann Samuel Traugott: Physikalisches Wörterbuch, oder, Versuch einer Erklärung der vornehmsten Begriffe und Kunstwörter der Naturlehre. Bd. 3. Leipzig, 1798.

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Zink. Durch diese Verbindung wird die Farbe des Kupfers gelb, und der Goldfarbe näher gebracht, auch die Geschmeidigkeit vermehrt, und eine der brauchbarsten Compositionen für die Bedürfnisse des Lebens und für die Künste bereitet.

Da der aus den Erzen erhaltene Zink nie ganz rein ist, und durch Zusammenschmelzen mit dem Kupfer einen spröden Tombak giebt, so bereiter man das Messing aus dem Galmey, einem Zinkerze, durch eine Art von Cementation desselben mit dem Kupfer, s. Galmey, Cementation. Das Cementpulver hiezu wird aus gepülvertem Galmey und eben soniel Kohlengestiebe gemacht, welches man mit Wasser befeuchtet, in einen irdenen Schmelztiegel drückt, gures zu Platten geschlagnes oder gekörntes Kupfer hineinlegt, und alles zusammen bedeckt bis zur Schmelzung des Kupfers glühet. Hiebey geht der im Galmey enthaltene Zinkkalk in Dämpfe über, und veröindet sich mit dem Phlogiston der Kohlen und mit dem Kupfer, ohne das Eisen mit überzusühren, das sonst schwer vom Zink zu trennen ist. Umständlicher beschreiben die Bereitung des Messings Gallon (L'art de convertir le cuivre rouge en laiton. Paris, 1764.), Cramer (Anfangsgr. der Metallurgie. Blankenburg, 1774. kl. Fol. Th. II. S. 179. u. f.) und der englische Uebersetzer des Macquerschen chymischen Wörterbuchs in den der Leonhardischen Ausgabe beygefügten Anmerkungen.

Obgleich ein großer Theil des Zinks in Rauch versliegt, so verbindet sich doch so viel mit dem Kupfer, daß es um 1/4--1/3 seines Gewichts schwerer wird. Frisch bereitetes Messing ist specifisch schwerer, ais Kupfer; stark geschlagen aber wird das Kupfer specifisch schwerer, als eben so stark geschlagnes Messing (Mem. de Paris, 1772. Part. II. p. 18.). Gemeiniglich ist das Messing nach der ersten Arbeit noch nicht fein und geschmeidig genug; man bearbeiter es daher noch einmal mit Galmey und Kohlenstaub, wobey Einige auch altes Messing zusetzen. Man kan es sehr fein bereiten, wie im Knittergolde, den unächten Tressen und Blattgolde.


Zink. Durch dieſe Verbindung wird die Farbe des Kupfers gelb, und der Goldfarbe naͤher gebracht, auch die Geſchmeidigkeit vermehrt, und eine der brauchbarſten Compoſitionen fuͤr die Beduͤrfniſſe des Lebens und fuͤr die Kuͤnſte bereitet.

Da der aus den Erzen erhaltene Zink nie ganz rein iſt, und durch Zuſammenſchmelzen mit dem Kupfer einen ſproͤden Tombak giebt, ſo bereiter man das Meſſing aus dem Galmey, einem Zinkerze, durch eine Art von Cementation deſſelben mit dem Kupfer, ſ. Galmey, Cementation. Das Cementpulver hiezu wird aus gepuͤlvertem Galmey und eben ſoniel Kohlengeſtiebe gemacht, welches man mit Waſſer befeuchtet, in einen irdenen Schmelztiegel druͤckt, gures zu Platten geſchlagnes oder gekoͤrntes Kupfer hineinlegt, und alles zuſammen bedeckt bis zur Schmelzung des Kupfers gluͤhet. Hiebey geht der im Galmey enthaltene Zinkkalk in Daͤmpfe uͤber, und veroͤindet ſich mit dem Phlogiſton der Kohlen und mit dem Kupfer, ohne das Eiſen mit uͤberzuſuͤhren, das ſonſt ſchwer vom Zink zu trennen iſt. Umſtaͤndlicher beſchreiben die Bereitung des Meſſings Gallon (L'art de convertir le cuivre rouge en laiton. Paris, 1764.), Cramer (Anfangsgr. der Metallurgie. Blankenburg, 1774. kl. Fol. Th. II. S. 179. u. f.) und der engliſche Ueberſetzer des Macquerſchen chymiſchen Woͤrterbuchs in den der Leonhardiſchen Ausgabe beygefuͤgten Anmerkungen.

Obgleich ein großer Theil des Zinks in Rauch verſliegt, ſo verbindet ſich doch ſo viel mit dem Kupfer, daß es um 1/4—1/3 ſeines Gewichts ſchwerer wird. Friſch bereitetes Meſſing iſt ſpecifiſch ſchwerer, ais Kupfer; ſtark geſchlagen aber wird das Kupfer ſpecifiſch ſchwerer, als eben ſo ſtark geſchlagnes Meſſing (Mém. de Paris, 1772. Part. II. p. 18.). Gemeiniglich iſt das Meſſing nach der erſten Arbeit noch nicht fein und geſchmeidig genug; man bearbeiter es daher noch einmal mit Galmey und Kohlenſtaub, wobey Einige auch altes Meſſing zuſetzen. Man kan es ſehr fein bereiten, wie im Knittergolde, den unaͤchten Treſſen und Blattgolde.

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[193/0199] Zink. Durch dieſe Verbindung wird die Farbe des Kupfers gelb, und der Goldfarbe naͤher gebracht, auch die Geſchmeidigkeit vermehrt, und eine der brauchbarſten Compoſitionen fuͤr die Beduͤrfniſſe des Lebens und fuͤr die Kuͤnſte bereitet. Da der aus den Erzen erhaltene Zink nie ganz rein iſt, und durch Zuſammenſchmelzen mit dem Kupfer einen ſproͤden Tombak giebt, ſo bereiter man das Meſſing aus dem Galmey, einem Zinkerze, durch eine Art von Cementation deſſelben mit dem Kupfer, ſ. Galmey, Cementation. Das Cementpulver hiezu wird aus gepuͤlvertem Galmey und eben ſoniel Kohlengeſtiebe gemacht, welches man mit Waſſer befeuchtet, in einen irdenen Schmelztiegel druͤckt, gures zu Platten geſchlagnes oder gekoͤrntes Kupfer hineinlegt, und alles zuſammen bedeckt bis zur Schmelzung des Kupfers gluͤhet. Hiebey geht der im Galmey enthaltene Zinkkalk in Daͤmpfe uͤber, und veroͤindet ſich mit dem Phlogiſton der Kohlen und mit dem Kupfer, ohne das Eiſen mit uͤberzuſuͤhren, das ſonſt ſchwer vom Zink zu trennen iſt. Umſtaͤndlicher beſchreiben die Bereitung des Meſſings Gallon (L'art de convertir le cuivre rouge en laiton. Paris, 1764.), Cramer (Anfangsgr. der Metallurgie. Blankenburg, 1774. kl. Fol. Th. II. S. 179. u. f.) und der engliſche Ueberſetzer des Macquerſchen chymiſchen Woͤrterbuchs in den der Leonhardiſchen Ausgabe beygefuͤgten Anmerkungen. Obgleich ein großer Theil des Zinks in Rauch verſliegt, ſo verbindet ſich doch ſo viel mit dem Kupfer, daß es um 1/4—1/3 ſeines Gewichts ſchwerer wird. Friſch bereitetes Meſſing iſt ſpecifiſch ſchwerer, ais Kupfer; ſtark geſchlagen aber wird das Kupfer ſpecifiſch ſchwerer, als eben ſo ſtark geſchlagnes Meſſing (Mém. de Paris, 1772. Part. II. p. 18.). Gemeiniglich iſt das Meſſing nach der erſten Arbeit noch nicht fein und geſchmeidig genug; man bearbeiter es daher noch einmal mit Galmey und Kohlenſtaub, wobey Einige auch altes Meſſing zuſetzen. Man kan es ſehr fein bereiten, wie im Knittergolde, den unaͤchten Treſſen und Blattgolde.

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Zitationshilfe: Gehler, Johann Samuel Traugott: Physikalisches Wörterbuch, oder, Versuch einer Erklärung der vornehmsten Begriffe und Kunstwörter der Naturlehre. Bd. 3. Leipzig, 1798, S. 193. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gehler_woerterbuch03_1798/199>, abgerufen am 24.11.2024.