Gehler, Johann Samuel Traugott: Physikalisches Wörterbuch, oder, Versuch einer Erklärung der vornehmsten Begriffe und Kunstwörter der Naturlehre. Bd. 3. Leipzig, 1798.Das Messing setzt nicht so leicht Grünspan an, als das Kupfer, dagegen aber hält es keine so starke Hitze aus, sondern wird über dem Feuer mürbe und brüchig. Macquer chym. Wörterbuch, mit Leonhardi Anmerk. Art. Messing. Metalle, Metalla, Metaux. Dies ist der Name einer eignen Hauptgattung von mineralischen Körpern, welche sich von den übrigen durch ein sehr großes eigenthümliches Gewicht, einen besondern Glanz, eine völlige Undurchsichtigkeit und Schmelzbarkeit, und durch ihre Unvereinbarkeit mit erdichten Materien unterscheiden. Diese Körper, welche dem menschlichen Leben unzählbare und unbeschreiblich wichtige Dienste leisten, werden nur selten von der Natur in dem Zustande, in welchem sie so brauchbar sind, hervorgebracht; sie liegen größtentheils in vererztem Zustande (s. Erze) tief im Schooße der Erde verborgen, und müssen mit großer Mühe aus demselben hervorgezogen und aufbereitet werden. Sie haben daher ihre. Benennung von einem griechischen Worte ([fremdsprachliches Material] ) erhalten, welches so viel als Aussuchen oder Nachforschen bedeutet. Die angeführten Eigenschaften der Metalle lassen sich größtentheils auf eine einzige, nehmlich auf ihre ungemein große Dichtigkeit, zurückführen. Das leichteste Metall hat noch über doppelt so viel eigenthümliches Gewicht, als der schwerste Stein, der nichts Metallisches enthält. Diese große Dichte ist die Ursache der Undurchsichtigkeit und der starken Zurückwerfung des Lichts, von welcher der eigne unter dem Namen des metallischen Glanzes bekannte Schein herrührt. Ihre Unvereinbarkeit mit erdichten Substanzen macht, daß sie bey der Schmelzung in irdenen Gefässen eine erhabne Oberfläche annehmen, wie dies alle flüßige Materien thun, die am Gefäße nicht anhängen. So lang ein Metall die angeführten Eigenschaften hat, nennt man es einen Rönig (regulus), oder sagt, es sey im regulini- Das Meſſing ſetzt nicht ſo leicht Gruͤnſpan an, als das Kupfer, dagegen aber haͤlt es keine ſo ſtarke Hitze aus, ſondern wird uͤber dem Feuer muͤrbe und bruͤchig. Macquer chym. Woͤrterbuch, mit Leonhardi Anmerk. Art. Meſſing. Metalle, Metalla, Métaux. Dies iſt der Name einer eignen Hauptgattung von mineraliſchen Koͤrpern, welche ſich von den uͤbrigen durch ein ſehr großes eigenthuͤmliches Gewicht, einen beſondern Glanz, eine voͤllige Undurchſichtigkeit und Schmelzbarkeit, und durch ihre Unvereinbarkeit mit erdichten Materien unterſcheiden. Dieſe Koͤrper, welche dem menſchlichen Leben unzaͤhlbare und unbeſchreiblich wichtige Dienſte leiſten, werden nur ſelten von der Natur in dem Zuſtande, in welchem ſie ſo brauchbar ſind, hervorgebracht; ſie liegen groͤßtentheils in vererztem Zuſtande (ſ. Erze) tief im Schooße der Erde verborgen, und muͤſſen mit großer Muͤhe aus demſelben hervorgezogen und aufbereitet werden. Sie haben daher ihre. Benennung von einem griechiſchen Worte ([fremdsprachliches Material] ) erhalten, welches ſo viel als Auſſuchen oder Nachforſchen bedeutet. Die angefuͤhrten Eigenſchaften der Metalle laſſen ſich groͤßtentheils auf eine einzige, nehmlich auf ihre ungemein große Dichtigkeit, zuruͤckfuͤhren. Das leichteſte Metall hat noch uͤber doppelt ſo viel eigenthuͤmliches Gewicht, als der ſchwerſte Stein, der nichts Metalliſches enthaͤlt. Dieſe große Dichte iſt die Urſache der Undurchſichtigkeit und der ſtarken Zuruͤckwerfung des Lichts, von welcher der eigne unter dem Namen des metalliſchen Glanzes bekannte Schein herruͤhrt. Ihre Unvereinbarkeit mit erdichten Subſtanzen macht, daß ſie bey der Schmelzung in irdenen Gefaͤſſen eine erhabne Oberflaͤche annehmen, wie dies alle fluͤßige Materien thun, die am Gefaͤße nicht anhaͤngen. So lang ein Metall die angefuͤhrten Eigenſchaften hat, nennt man es einen Roͤnig (regulus), oder ſagt, es ſey im regulini- <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p> <pb facs="#f0200" xml:id="P.3.194" n="194"/><lb/> </p> <p>Das Meſſing ſetzt nicht ſo leicht Gruͤnſpan an, als das Kupfer, dagegen aber haͤlt es keine ſo ſtarke Hitze aus, ſondern wird uͤber dem Feuer muͤrbe und bruͤchig.</p> <p>Macquer chym. Woͤrterbuch, mit Leonhardi Anmerk. Art. Meſſing.</p> </div> <div n="3"> <head>Metalle, <name type="subjectIndexTerm"><foreign xml:lang="lat"><hi rendition="#aq">Metalla</hi></foreign></name>, <name type="subjectIndexTerm"><foreign xml:lang="fra"><hi rendition="#aq #i">Métaux</hi></foreign></name>.</head><lb/> <p>Dies iſt der Name einer eignen Hauptgattung von mineraliſchen Koͤrpern, welche ſich von den uͤbrigen durch ein ſehr großes eigenthuͤmliches Gewicht, einen beſondern Glanz, eine voͤllige Undurchſichtigkeit und Schmelzbarkeit, und durch ihre Unvereinbarkeit mit erdichten Materien unterſcheiden. Dieſe Koͤrper, welche dem menſchlichen Leben unzaͤhlbare und unbeſchreiblich wichtige Dienſte leiſten, werden nur ſelten von der Natur in dem Zuſtande, in welchem ſie ſo brauchbar ſind, hervorgebracht; ſie liegen groͤßtentheils in vererztem Zuſtande (<hi rendition="#b">ſ. Erze</hi>) tief im Schooße der Erde verborgen, und muͤſſen mit großer Muͤhe aus demſelben hervorgezogen und aufbereitet werden. Sie haben daher ihre. Benennung von einem griechiſchen Worte (<foreign xml:lang="grc"><gap reason="fm"/><note type="editorial">metalla_|n</note></foreign>) erhalten, welches ſo viel als Auſſuchen oder Nachforſchen bedeutet.</p> <p>Die angefuͤhrten Eigenſchaften der Metalle laſſen ſich groͤßtentheils auf eine einzige, nehmlich auf ihre ungemein große <hi rendition="#b">Dichtigkeit,</hi> zuruͤckfuͤhren. Das leichteſte Metall hat noch uͤber doppelt ſo viel eigenthuͤmliches Gewicht, als der ſchwerſte Stein, der nichts Metalliſches enthaͤlt. Dieſe große Dichte iſt die Urſache der Undurchſichtigkeit und der ſtarken Zuruͤckwerfung des Lichts, von welcher der eigne unter dem Namen des <hi rendition="#b">metalliſchen Glanzes</hi> bekannte Schein herruͤhrt. Ihre Unvereinbarkeit mit erdichten Subſtanzen macht, daß ſie bey der Schmelzung in irdenen Gefaͤſſen eine erhabne Oberflaͤche annehmen, wie dies alle fluͤßige Materien thun, die am Gefaͤße nicht anhaͤngen. So lang ein Metall die angefuͤhrten Eigenſchaften hat, nennt man es einen <hi rendition="#b">Roͤnig</hi> <hi rendition="#aq">(regulus),</hi> oder ſagt, es ſey im <hi rendition="#b">regulini-<lb/></hi></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [194/0200]
Das Meſſing ſetzt nicht ſo leicht Gruͤnſpan an, als das Kupfer, dagegen aber haͤlt es keine ſo ſtarke Hitze aus, ſondern wird uͤber dem Feuer muͤrbe und bruͤchig.
Macquer chym. Woͤrterbuch, mit Leonhardi Anmerk. Art. Meſſing.
Metalle, Metalla, Métaux.
Dies iſt der Name einer eignen Hauptgattung von mineraliſchen Koͤrpern, welche ſich von den uͤbrigen durch ein ſehr großes eigenthuͤmliches Gewicht, einen beſondern Glanz, eine voͤllige Undurchſichtigkeit und Schmelzbarkeit, und durch ihre Unvereinbarkeit mit erdichten Materien unterſcheiden. Dieſe Koͤrper, welche dem menſchlichen Leben unzaͤhlbare und unbeſchreiblich wichtige Dienſte leiſten, werden nur ſelten von der Natur in dem Zuſtande, in welchem ſie ſo brauchbar ſind, hervorgebracht; ſie liegen groͤßtentheils in vererztem Zuſtande (ſ. Erze) tief im Schooße der Erde verborgen, und muͤſſen mit großer Muͤhe aus demſelben hervorgezogen und aufbereitet werden. Sie haben daher ihre. Benennung von einem griechiſchen Worte (_ ) erhalten, welches ſo viel als Auſſuchen oder Nachforſchen bedeutet.
Die angefuͤhrten Eigenſchaften der Metalle laſſen ſich groͤßtentheils auf eine einzige, nehmlich auf ihre ungemein große Dichtigkeit, zuruͤckfuͤhren. Das leichteſte Metall hat noch uͤber doppelt ſo viel eigenthuͤmliches Gewicht, als der ſchwerſte Stein, der nichts Metalliſches enthaͤlt. Dieſe große Dichte iſt die Urſache der Undurchſichtigkeit und der ſtarken Zuruͤckwerfung des Lichts, von welcher der eigne unter dem Namen des metalliſchen Glanzes bekannte Schein herruͤhrt. Ihre Unvereinbarkeit mit erdichten Subſtanzen macht, daß ſie bey der Schmelzung in irdenen Gefaͤſſen eine erhabne Oberflaͤche annehmen, wie dies alle fluͤßige Materien thun, die am Gefaͤße nicht anhaͤngen. So lang ein Metall die angefuͤhrten Eigenſchaften hat, nennt man es einen Roͤnig (regulus), oder ſagt, es ſey im regulini-
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Bibliothek des Max-Planck-Instituts für Wissenschaftsgeschichte : Bereitstellung der Texttranskription.
(2015-09-02T12:13:09Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Matthias Boenig: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2015-09-02T12:13:09Z)
Weitere Informationen:Bogensignaturen: keine Angabe; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): keine Angabe; i/j in Fraktur: wie Vorlage; I/J in Fraktur: wie Vorlage; Kolumnentitel: keine Angabe; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): wie Vorlage; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: wie Vorlage; Vokale mit übergest. e: wie Vorlage; Vollständigkeit: keine Angabe; Zeichensetzung: keine Angabe; Zeilenumbrüche markiert: nein;
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |