Gehler, Johann Samuel Traugott: Physikalisches Wörterbuch, oder, Versuch einer Erklärung der vornehmsten Begriffe und Kunstwörter der Naturlehre. Bd. 3. Leipzig, 1798.
Im Ganzen genommen sind die Metalle in den Säuren auflöslich, bilden mit ihnen Mittelsalze mit einem metallischen Grundrheile, und können durch absorbirende Grden oder Laugensalze wiederum von den Säuren geschieden werden. Auch die Laugensalze, der Schwefel und die Schwefellebern wirken auf die Metalle. Mit dem Phlogiston können sie bis zum Uebermaaße angefüllt werden; auch lassen sie sich unter einander selbst verbinden. Die Metalle sind theils fenerbeständig, theils werden sie durch die Wirkung des freyen Osenfeuers in metaltische Kalke verwandelt, s. Kalke, metallische, oder in Dämpfen aufgetrieben. Hierauf beruht ihre Eintheilung in edle (vollkommne) und unedle (unvollkommne) Metalle. Die edlen sind: Gold, Silber und Platina. Auch lassen sie sich theils unter dem Hammer strecken und ausdehnen, theils sind sie brüchig und zerspringen, wenn sie geschlagen werden. Die dehnoaren sind außer den schon genannten edlen, noch folgende: Quecksilber (welches gefroren gehämmert werden kan), Bley, Kapfer, Eisen, Zinn, Zink, welche im eigentlichen Verstande unedle Metalle genannt werden. Die undehnbaren heissen Halbmetalle. Man findet ihre Namen unter diesem Worte (Th. II. S. 558.), und von jedem der hier genannten Metalle handelt ein eigner Artikel dieses Wörterbuchs. Weil die Dehnbarkeit eine bloß zufällige Eigenschaft zu seyn scheint, so verwerfen einige neuere Chymisten die Eintheilung in Metalle und Halbmetalle, und rechnen die letztern mit zu den unedlen Metallen. Unter diesen metallischen Substanzen sind drey, die Platina, der Kobaltkönig und der Nickelkönig, erst in neuern Zeiten bekannt worden. Dies läßt hoffen, daß man in Zukunft noch mehrere Metalle entdecken werde. So haben die Gebrüder de Luyart (Chemische Zergliederung des Wolframs und Untersuchung eines neuen darinn
Im Ganzen genommen ſind die Metalle in den Saͤuren aufloͤslich, bilden mit ihnen Mittelſalze mit einem metalliſchen Grundrheile, und koͤnnen durch abſorbirende Grden oder Laugenſalze wiederum von den Saͤuren geſchieden werden. Auch die Laugenſalze, der Schwefel und die Schwefellebern wirken auf die Metalle. Mit dem Phlogiſton koͤnnen ſie bis zum Uebermaaße angefuͤllt werden; auch laſſen ſie ſich unter einander ſelbſt verbinden. Die Metalle ſind theils fenerbeſtaͤndig, theils werden ſie durch die Wirkung des freyen Oſenfeuers in metaltiſche Kalke verwandelt, ſ. Kalke, metalliſche, oder in Daͤmpfen aufgetrieben. Hierauf beruht ihre Eintheilung in edle (vollkommne) und unedle (unvollkommne) Metalle. Die edlen ſind: Gold, Silber und Platina. Auch laſſen ſie ſich theils unter dem Hammer ſtrecken und ausdehnen, theils ſind ſie bruͤchig und zerſpringen, wenn ſie geſchlagen werden. Die dehnoaren ſind außer den ſchon genannten edlen, noch folgende: Queckſilber (welches gefroren gehaͤmmert werden kan), Bley, Kapfer, Eiſen, Zinn, Zink, welche im eigentlichen Verſtande unedle Metalle genannt werden. Die undehnbaren heiſſen Halbmetalle. Man findet ihre Namen unter dieſem Worte (Th. II. S. 558.), und von jedem der hier genannten Metalle handelt ein eigner Artikel dieſes Woͤrterbuchs. Weil die Dehnbarkeit eine bloß zufaͤllige Eigenſchaft zu ſeyn ſcheint, ſo verwerfen einige neuere Chymiſten die Eintheilung in Metalle und Halbmetalle, und rechnen die letztern mit zu den unedlen Metallen. Unter dieſen metalliſchen Subſtanzen ſind drey, die Platina, der Kobaltkoͤnig und der Nickelkoͤnig, erſt in neuern Zeiten bekannt worden. Dies laͤßt hoffen, daß man in Zukunft noch mehrere Metalle entdecken werde. So haben die Gebruͤder de Luyart (Chemiſche Zergliederung des Wolframs und Unterſuchung eines neuen darinn <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p><hi rendition="#b"><pb facs="#f0201" xml:id="P.3.195" n="195"/><lb/> ſchen</hi> Zuſtande, welchem man den Zuſtand der Verkalkung entgegenſetzt.</p> <p>Im Ganzen genommen ſind die Metalle in den Saͤuren aufloͤslich, bilden mit ihnen <hi rendition="#b">Mittelſalze mit einem metalliſchen Grundrheile,</hi> und koͤnnen durch abſorbirende Grden oder Laugenſalze wiederum von den Saͤuren geſchieden werden. Auch die Laugenſalze, der Schwefel und die Schwefellebern wirken auf die Metalle. Mit dem Phlogiſton koͤnnen ſie bis zum Uebermaaße angefuͤllt werden; auch laſſen ſie ſich unter einander ſelbſt verbinden.</p> <p>Die Metalle ſind theils fenerbeſtaͤndig, theils werden ſie durch die Wirkung des freyen Oſenfeuers in metaltiſche Kalke verwandelt, <hi rendition="#b">ſ. Kalke, metalliſche,</hi> oder in Daͤmpfen aufgetrieben. Hierauf beruht ihre Eintheilung in <hi rendition="#b">edle</hi> (vollkommne) und <hi rendition="#b">unedle</hi> (unvollkommne) Metalle. Die edlen ſind: <hi rendition="#b">Gold, Silber</hi> und <hi rendition="#b">Platina.</hi> Auch laſſen ſie ſich theils unter dem Hammer ſtrecken und ausdehnen, theils ſind ſie bruͤchig und zerſpringen, wenn ſie geſchlagen werden. Die <hi rendition="#b">dehnoaren</hi> ſind außer den ſchon genannten edlen, noch folgende: <hi rendition="#b">Queckſilber</hi> (welches gefroren gehaͤmmert werden kan), <hi rendition="#b">Bley, Kapfer, Eiſen, Zinn, Zink,</hi> welche im eigentlichen Verſtande unedle Metalle genannt werden. Die <hi rendition="#b">undehnbaren</hi> heiſſen <hi rendition="#b">Halbmetalle.</hi> Man findet ihre Namen unter dieſem Worte (Th. <hi rendition="#aq">II.</hi> S. 558.), und von jedem der hier genannten Metalle handelt ein eigner Artikel dieſes Woͤrterbuchs. Weil die Dehnbarkeit eine bloß zufaͤllige Eigenſchaft zu ſeyn ſcheint, ſo verwerfen einige neuere Chymiſten die Eintheilung in Metalle und Halbmetalle, und rechnen die letztern mit zu den unedlen Metallen.</p> <p>Unter dieſen metalliſchen Subſtanzen ſind drey, die Platina, der Kobaltkoͤnig und der Nickelkoͤnig, erſt in neuern Zeiten bekannt worden. Dies laͤßt hoffen, daß man in Zukunft noch mehrere Metalle entdecken werde. So haben die Gebruͤder <hi rendition="#b">de Luyart</hi> (Chemiſche Zergliederung des Wolframs und Unterſuchung eines neuen darinn<lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [195/0201]
ſchen Zuſtande, welchem man den Zuſtand der Verkalkung entgegenſetzt.
Im Ganzen genommen ſind die Metalle in den Saͤuren aufloͤslich, bilden mit ihnen Mittelſalze mit einem metalliſchen Grundrheile, und koͤnnen durch abſorbirende Grden oder Laugenſalze wiederum von den Saͤuren geſchieden werden. Auch die Laugenſalze, der Schwefel und die Schwefellebern wirken auf die Metalle. Mit dem Phlogiſton koͤnnen ſie bis zum Uebermaaße angefuͤllt werden; auch laſſen ſie ſich unter einander ſelbſt verbinden.
Die Metalle ſind theils fenerbeſtaͤndig, theils werden ſie durch die Wirkung des freyen Oſenfeuers in metaltiſche Kalke verwandelt, ſ. Kalke, metalliſche, oder in Daͤmpfen aufgetrieben. Hierauf beruht ihre Eintheilung in edle (vollkommne) und unedle (unvollkommne) Metalle. Die edlen ſind: Gold, Silber und Platina. Auch laſſen ſie ſich theils unter dem Hammer ſtrecken und ausdehnen, theils ſind ſie bruͤchig und zerſpringen, wenn ſie geſchlagen werden. Die dehnoaren ſind außer den ſchon genannten edlen, noch folgende: Queckſilber (welches gefroren gehaͤmmert werden kan), Bley, Kapfer, Eiſen, Zinn, Zink, welche im eigentlichen Verſtande unedle Metalle genannt werden. Die undehnbaren heiſſen Halbmetalle. Man findet ihre Namen unter dieſem Worte (Th. II. S. 558.), und von jedem der hier genannten Metalle handelt ein eigner Artikel dieſes Woͤrterbuchs. Weil die Dehnbarkeit eine bloß zufaͤllige Eigenſchaft zu ſeyn ſcheint, ſo verwerfen einige neuere Chymiſten die Eintheilung in Metalle und Halbmetalle, und rechnen die letztern mit zu den unedlen Metallen.
Unter dieſen metalliſchen Subſtanzen ſind drey, die Platina, der Kobaltkoͤnig und der Nickelkoͤnig, erſt in neuern Zeiten bekannt worden. Dies laͤßt hoffen, daß man in Zukunft noch mehrere Metalle entdecken werde. So haben die Gebruͤder de Luyart (Chemiſche Zergliederung des Wolframs und Unterſuchung eines neuen darinn
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