befindlichen Metalles, nach dem Engl. von F. A. C. Gren. Halle, 1786. 8.) ohnlängst gefunden, daß sich aus dem Wolfram ein bisher unbekanntes Metall ziehen läßt, dem mai: den Namen des Wolframkönigs geben könnte. Der Wolfram besteht größtentheils aus derjenigen Säure, welche Scheele und Bergmann aus dem Tungstein oder Schwerstein(lapis ponderosus) gezogen haben, mit etwas Braunstein und Eisen vermischt. Durch die Verbindung dieser Säure mit dem Phlogiston entsteht ein sehr schwerer metallischer König, der die Farbe des Stahls hat, sich unter dem Hammer streckt, höchst strengflüßig und in keiner Säure auflöslich ist, sondern vom Königswasser und der Salpetersäure blos verkalkt wird.
Die unedlen Metalle verhalten sich im Feuer, wie alle andere Körper, welche reines Phlogiston enthalten. In verschloßnen Gefäßen glühen sie, schmelzen oder sublimiren sich, ohne ihren metallischen Zustand zu ändern: in freyer Luft aber verbrennen sie mit einer mehr oder weniger merklichen Flamme, die jedoch keinen schwärzenden Ruß giebt, zu metallischen Kalken. Der verkalkte Theil setzt sich, so lange das Metall noch fest ist, in Schuppengestalt auf der Oberfläche an; wenn es aber schmelzt, schwimmt er oben, wegen seiner geringern specifischen Schwere. Setzt man den Metallkalken noch weiter mit Feuer zu, so schmelzen sie, und verwandeln sich dadurch in metallische Gläser. Je vollkommner die Verkalkung gewesen ist, d. h. je genauer man die Kalke vom Brennbaren befreyt hat, desto schwerer erfolgt die Schmelzung, und desto durchsichtiger werden die Gläser. Ist die Verkalkung auf das höchste getrieben, so sind die Kalke völlig unschmelzbar und unauflöslich in Säuren, so daß sie in diesem Zustande ganz den Namen metallischer Erden verdienen.
Wenn man diese metallischen Erden mit irgend elnem brennbaren Stoffe vermischt, der schon verkohlt ist oder sich verkoblen läßt, und das Gemisch in einem verschloßnen Gefäße mit nach und nach verstärktem Feuer zum
befindlichen Metalles, nach dem Engl. von F. A. C. Gren. Halle, 1786. 8.) ohnlaͤngſt gefunden, daß ſich aus dem Wolfram ein bisher unbekanntes Metall ziehen laͤßt, dem mai: den Namen des Wolframkoͤnigs geben koͤnnte. Der Wolfram beſteht groͤßtentheils aus derjenigen Saͤure, welche Scheele und Bergmann aus dem Tungſtein oder Schwerſtein(lapis ponderoſus) gezogen haben, mit etwas Braunſtein und Eiſen vermiſcht. Durch die Verbindung dieſer Saͤure mit dem Phlogiſton entſteht ein ſehr ſchwerer metalliſcher Koͤnig, der die Farbe des Stahls hat, ſich unter dem Hammer ſtreckt, hoͤchſt ſtrengfluͤßig und in keiner Saͤure aufloͤslich iſt, ſondern vom Koͤnigswaſſer und der Salpeterſaͤure blos verkalkt wird.
Die unedlen Metalle verhalten ſich im Feuer, wie alle andere Koͤrper, welche reines Phlogiſton enthalten. In verſchloßnen Gefaͤßen gluͤhen ſie, ſchmelzen oder ſublimiren ſich, ohne ihren metalliſchen Zuſtand zu aͤndern: in freyer Luft aber verbrennen ſie mit einer mehr oder weniger merklichen Flamme, die jedoch keinen ſchwaͤrzenden Ruß giebt, zu metalliſchen Kalken. Der verkalkte Theil ſetzt ſich, ſo lange das Metall noch feſt iſt, in Schuppengeſtalt auf der Oberflaͤche an; wenn es aber ſchmelzt, ſchwimmt er oben, wegen ſeiner geringern ſpecifiſchen Schwere. Setzt man den Metallkalken noch weiter mit Feuer zu, ſo ſchmelzen ſie, und verwandeln ſich dadurch in metalliſche Glaͤſer. Je vollkommner die Verkalkung geweſen iſt, d. h. je genauer man die Kalke vom Brennbaren befreyt hat, deſto ſchwerer erfolgt die Schmelzung, und deſto durchſichtiger werden die Glaͤſer. Iſt die Verkalkung auf das hoͤchſte getrieben, ſo ſind die Kalke voͤllig unſchmelzbar und unaufloͤslich in Saͤuren, ſo daß ſie in dieſem Zuſtande ganz den Namen metalliſcher Erden verdienen.
Wenn man dieſe metalliſchen Erden mit irgend elnem brennbaren Stoffe vermiſcht, der ſchon verkohlt iſt oder ſich verkoblen laͤßt, und das Gemiſch in einem verſchloßnen Gefaͤße mit nach und nach verſtaͤrktem Feuer zum
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befindlichen Metalles, nach dem Engl. von F. A. C. Gren. Halle, 1786. 8.) ohnlaͤngſt gefunden, daß ſich aus dem Wolfram ein bisher unbekanntes Metall ziehen laͤßt, dem mai: den Namen des Wolframkoͤnigs geben koͤnnte. Der Wolfram beſteht groͤßtentheils aus derjenigen Saͤure, welche Scheele und Bergmann aus dem Tungſtein oder Schwerſtein (lapis ponderoſus) gezogen haben, mit etwas Braunſtein und Eiſen vermiſcht. Durch die Verbindung dieſer Saͤure mit dem Phlogiſton entſteht ein ſehr ſchwerer metalliſcher Koͤnig, der die Farbe des Stahls hat, ſich unter dem Hammer ſtreckt, hoͤchſt ſtrengfluͤßig und in keiner Saͤure aufloͤslich iſt, ſondern vom Koͤnigswaſſer und der Salpeterſaͤure blos verkalkt wird.
Die unedlen Metalle verhalten ſich im Feuer, wie alle andere Koͤrper, welche reines Phlogiſton enthalten. In verſchloßnen Gefaͤßen gluͤhen ſie, ſchmelzen oder ſublimiren ſich, ohne ihren metalliſchen Zuſtand zu aͤndern: in freyer Luft aber verbrennen ſie mit einer mehr oder weniger merklichen Flamme, die jedoch keinen ſchwaͤrzenden Ruß giebt, zu metalliſchen Kalken. Der verkalkte Theil ſetzt ſich, ſo lange das Metall noch feſt iſt, in Schuppengeſtalt auf der Oberflaͤche an; wenn es aber ſchmelzt, ſchwimmt er oben, wegen ſeiner geringern ſpecifiſchen Schwere. Setzt man den Metallkalken noch weiter mit Feuer zu, ſo ſchmelzen ſie, und verwandeln ſich dadurch in metalliſche Glaͤſer. Je vollkommner die Verkalkung geweſen iſt, d. h. je genauer man die Kalke vom Brennbaren befreyt hat, deſto ſchwerer erfolgt die Schmelzung, und deſto durchſichtiger werden die Glaͤſer. Iſt die Verkalkung auf das hoͤchſte getrieben, ſo ſind die Kalke voͤllig unſchmelzbar und unaufloͤslich in Saͤuren, ſo daß ſie in dieſem Zuſtande ganz den Namen metalliſcher Erden verdienen.
Wenn man dieſe metalliſchen Erden mit irgend elnem brennbaren Stoffe vermiſcht, der ſchon verkohlt iſt oder ſich verkoblen laͤßt, und das Gemiſch in einem verſchloßnen Gefaͤße mit nach und nach verſtaͤrktem Feuer zum
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Gehler, Johann Samuel Traugott: Physikalisches Wörterbuch, oder, Versuch einer Erklärung der vornehmsten Begriffe und Kunstwörter der Naturlehre. Bd. 3. Leipzig, 1798, S. 196. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gehler_woerterbuch03_1798/202>, abgerufen am 21.11.2024.
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