großen liegt. Unter diesen Umständen würde der Hohlspiegel ein Bild der Sache in qpo machen, wenn nicht die dazu gehörigen Stralen vom Converspiegel aufgefangen und zurückgeworfen würden. Sie gehen also wieder durch das Loch des Hohlspiegels durch, und weil ihre Convergenz durch den Converspiegel vermindert ist, machen sie erst in einer ziemlichen Entfernung ein sehr vergrößertes Bild QPO, das im Brennpunkte des Augenglases G steht, und durch dasselbe betrachtet wird. D. Smith fand dieses Mikroskop sehr gut, obgleich die Spiegel nicht zum Besten ausgearbeitet waren. Es sind aber diese reflectirenden Mikroskope überhaupt nicht in Gebrauch gekommen.
Gewisse Einrichtungen der Vergrößerungsgläser sind zu besondern Absichten bestimmt. Dahin gehören EllisAquatic-Microscope (Essay towards a natural history of Corallines. Lond. 1755. 4.),Lyonnet's anatomisches(Traite de la chenille, qui ronge le bois de saule. a la Haye, 1762. 4.),Withering's botanisches Mikroskop. Die gemeinen botanischen Vergrößerer oder Suchgläser bestehen aus 2 -- 3 gewöhnlichen Loupen, die man einzeln, oder zwo zusammen statt einer einzigen, nach Gefallen brauchen kan. Adams(Essay on the microscope), der alle diese Werkzeuge beschreibt, schlägt zum Gebrauch für Botanisten ein kleines Fernrohr vor, das weiter ausgezogen alle Dienste eines Mikroskops thut, und die Bequemlichkeit verschaft, Pflanzen auf dem Felde in einiger Ferne, und ohne Gefahr einer Beschädigung des Auges, zu betrachten. Hieher gehört auch Lieberkühns bekannte Vorrichtung, den Kreislauf des Bluts u. dgl. in Fröschen durch ein einfaches Mikroskop zu beobachten (Mem. de l'Acad. de Prusse ann. 1745. To. I. p. 14.).
Durch die Mikroskope hat man, besonders im Thierund Pflanzenreiche, unzählbare ganz unerwartete Entdeckungen gemacht, deren Erzählung zur Naturgeschichte, und nicht hieher, gehört. Die ersten mikroskopischen Beobachtungen dieser Art sind von Stelluti (im I. 1625.), und betresfen die Theile der Biene. Viel weiter giengen schon Power (1664) und D. Hook (1665.). Ganze Schätze mikroskopischer
großen liegt. Unter dieſen Umſtaͤnden wuͤrde der Hohlſpiegel ein Bild der Sache in qpo machen, wenn nicht die dazu gehoͤrigen Stralen vom Converſpiegel aufgefangen und zuruͤckgeworfen wuͤrden. Sie gehen alſo wieder durch das Loch des Hohlſpiegels durch, und weil ihre Convergenz durch den Converſpiegel vermindert iſt, machen ſie erſt in einer ziemlichen Entfernung ein ſehr vergroͤßertes Bild QPO, das im Brennpunkte des Augenglaſes G ſteht, und durch daſſelbe betrachtet wird. D. Smith fand dieſes Mikroſkop ſehr gut, obgleich die Spiegel nicht zum Beſten ausgearbeitet waren. Es ſind aber dieſe reflectirenden Mikroſkope uͤberhaupt nicht in Gebrauch gekommen.
Gewiſſe Einrichtungen der Vergroͤßerungsglaͤſer ſind zu beſondern Abſichten beſtimmt. Dahin gehoͤren EllisAquatic-Microſcope (Eſſay towards a natural hiſtory of Corallines. Lond. 1755. 4.),Lyonnet's anatomiſches(Traité de la chenille, qui ronge le bois de ſaule. à la Haye, 1762. 4.),Withering's botaniſches Mikroſkop. Die gemeinen botaniſchen Vergroͤßerer oder Suchglaͤſer beſtehen aus 2 — 3 gewoͤhnlichen Loupen, die man einzeln, oder zwo zuſammen ſtatt einer einzigen, nach Gefallen brauchen kan. Adams(Eſſay on the microſcope), der alle dieſe Werkzeuge beſchreibt, ſchlaͤgt zum Gebrauch fuͤr Botaniſten ein kleines Fernrohr vor, das weiter ausgezogen alle Dienſte eines Mikroſkops thut, und die Bequemlichkeit verſchaft, Pflanzen auf dem Felde in einiger Ferne, und ohne Gefahr einer Beſchaͤdigung des Auges, zu betrachten. Hieher gehoͤrt auch Lieberkuͤhns bekannte Vorrichtung, den Kreislauf des Bluts u. dgl. in Froͤſchen durch ein einfaches Mikroſkop zu beobachten (Mém. de l'Acad. de Pruſſe ann. 1745. To. I. p. 14.).
Durch die Mikroſkope hat man, beſonders im Thierund Pflanzenreiche, unzaͤhlbare ganz unerwartete Entdeckungen gemacht, deren Erzaͤhlung zur Naturgeſchichte, und nicht hieher, gehoͤrt. Die erſten mikroſkopiſchen Beobachtungen dieſer Art ſind von Stelluti (im I. 1625.), und betreſfen die Theile der Biene. Viel weiter giengen ſchon Power (1664) und D. Hook (1665.). Ganze Schaͤtze mikroſkopiſcher
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><p><pbfacs="#f0242"xml:id="P.3.236"n="236"/><lb/>
großen liegt. Unter dieſen Umſtaͤnden wuͤrde der Hohlſpiegel ein Bild der Sache in <hirendition="#aq">qpo</hi> machen, wenn nicht die dazu gehoͤrigen Stralen vom Converſpiegel aufgefangen und zuruͤckgeworfen wuͤrden. Sie gehen alſo wieder durch das Loch des Hohlſpiegels durch, und weil ihre Convergenz durch den Converſpiegel vermindert iſt, machen ſie erſt in einer ziemlichen Entfernung ein ſehr vergroͤßertes Bild <hirendition="#aq">QPO,</hi> das im Brennpunkte des Augenglaſes <hirendition="#aq">G</hi>ſteht, und durch daſſelbe betrachtet wird. <hirendition="#b">D. Smith</hi> fand dieſes Mikroſkop ſehr gut, obgleich die Spiegel nicht zum Beſten ausgearbeitet waren. Es ſind aber dieſe reflectirenden Mikroſkope uͤberhaupt nicht in Gebrauch gekommen.</p><p>Gewiſſe Einrichtungen der Vergroͤßerungsglaͤſer ſind zu beſondern Abſichten beſtimmt. Dahin gehoͤren <hirendition="#b">Ellis</hi><hirendition="#aq">Aquatic-Microſcope (Eſſay towards a natural hiſtory of Corallines. Lond. 1755. 4.),</hi><hirendition="#b">Lyonnet's anatomiſches</hi><hirendition="#aq">(Traité de la chenille, qui ronge le bois de ſaule. à la Haye, 1762. 4.),</hi><hirendition="#b">Withering's</hi> botaniſches Mikroſkop. Die gemeinen botaniſchen Vergroͤßerer oder <hirendition="#b">Suchglaͤſer</hi> beſtehen aus 2 — 3 gewoͤhnlichen Loupen, die man einzeln, oder zwo zuſammen ſtatt einer einzigen, nach Gefallen brauchen kan. <hirendition="#b">Adams</hi><hirendition="#aq">(Eſſay on the microſcope),</hi> der alle dieſe Werkzeuge beſchreibt, ſchlaͤgt zum Gebrauch fuͤr Botaniſten ein kleines Fernrohr vor, das weiter ausgezogen alle Dienſte eines Mikroſkops thut, und die Bequemlichkeit verſchaft, Pflanzen auf dem Felde in einiger Ferne, und ohne Gefahr einer Beſchaͤdigung des Auges, zu betrachten. Hieher gehoͤrt auch <hirendition="#b">Lieberkuͤhns</hi> bekannte Vorrichtung, den Kreislauf des Bluts u. dgl. in Froͤſchen durch ein einfaches Mikroſkop zu beobachten <hirendition="#aq">(Mém. de l'Acad. de Pruſſe ann. 1745. To. I. p. 14.).</hi></p><p>Durch die Mikroſkope hat man, beſonders im Thierund Pflanzenreiche, unzaͤhlbare ganz unerwartete Entdeckungen gemacht, deren Erzaͤhlung zur Naturgeſchichte, und nicht hieher, gehoͤrt. Die erſten mikroſkopiſchen Beobachtungen dieſer Art ſind von <hirendition="#b">Stelluti</hi> (im I. 1625.), und betreſfen die Theile der Biene. Viel weiter giengen ſchon <hirendition="#b">Power</hi> (1664) und <hirendition="#b">D. Hook</hi> (1665.). Ganze Schaͤtze mikroſkopiſcher<lb/></p></div></div></div></body></text></TEI>
[236/0242]
großen liegt. Unter dieſen Umſtaͤnden wuͤrde der Hohlſpiegel ein Bild der Sache in qpo machen, wenn nicht die dazu gehoͤrigen Stralen vom Converſpiegel aufgefangen und zuruͤckgeworfen wuͤrden. Sie gehen alſo wieder durch das Loch des Hohlſpiegels durch, und weil ihre Convergenz durch den Converſpiegel vermindert iſt, machen ſie erſt in einer ziemlichen Entfernung ein ſehr vergroͤßertes Bild QPO, das im Brennpunkte des Augenglaſes G ſteht, und durch daſſelbe betrachtet wird. D. Smith fand dieſes Mikroſkop ſehr gut, obgleich die Spiegel nicht zum Beſten ausgearbeitet waren. Es ſind aber dieſe reflectirenden Mikroſkope uͤberhaupt nicht in Gebrauch gekommen.
Gewiſſe Einrichtungen der Vergroͤßerungsglaͤſer ſind zu beſondern Abſichten beſtimmt. Dahin gehoͤren Ellis Aquatic-Microſcope (Eſſay towards a natural hiſtory of Corallines. Lond. 1755. 4.), Lyonnet's anatomiſches (Traité de la chenille, qui ronge le bois de ſaule. à la Haye, 1762. 4.), Withering's botaniſches Mikroſkop. Die gemeinen botaniſchen Vergroͤßerer oder Suchglaͤſer beſtehen aus 2 — 3 gewoͤhnlichen Loupen, die man einzeln, oder zwo zuſammen ſtatt einer einzigen, nach Gefallen brauchen kan. Adams (Eſſay on the microſcope), der alle dieſe Werkzeuge beſchreibt, ſchlaͤgt zum Gebrauch fuͤr Botaniſten ein kleines Fernrohr vor, das weiter ausgezogen alle Dienſte eines Mikroſkops thut, und die Bequemlichkeit verſchaft, Pflanzen auf dem Felde in einiger Ferne, und ohne Gefahr einer Beſchaͤdigung des Auges, zu betrachten. Hieher gehoͤrt auch Lieberkuͤhns bekannte Vorrichtung, den Kreislauf des Bluts u. dgl. in Froͤſchen durch ein einfaches Mikroſkop zu beobachten (Mém. de l'Acad. de Pruſſe ann. 1745. To. I. p. 14.).
Durch die Mikroſkope hat man, beſonders im Thierund Pflanzenreiche, unzaͤhlbare ganz unerwartete Entdeckungen gemacht, deren Erzaͤhlung zur Naturgeſchichte, und nicht hieher, gehoͤrt. Die erſten mikroſkopiſchen Beobachtungen dieſer Art ſind von Stelluti (im I. 1625.), und betreſfen die Theile der Biene. Viel weiter giengen ſchon Power (1664) und D. Hook (1665.). Ganze Schaͤtze mikroſkopiſcher
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Sie haben einen Fehler gefunden?
Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform
DTAQ melden.
Kommentar zur DTA-Ausgabe
Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert.
Weitere Informationen …
Bibliothek des Max-Planck-Instituts für Wissenschaftsgeschichte : Bereitstellung der Texttranskription.
(2015-09-02T12:13:09Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Matthias Boenig: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2015-09-02T12:13:09Z)
Weitere Informationen:
Bogensignaturen: keine Angabe;
Druckfehler: keine Angabe;
fremdsprachliches Material: keine Angabe;
Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe;
Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): keine Angabe;
i/j in Fraktur: wie Vorlage;
I/J in Fraktur: wie Vorlage;
Kolumnentitel: keine Angabe;
Kustoden: keine Angabe;
langes s (ſ): wie Vorlage;
Normalisierungen: keine Angabe;
rundes r (ꝛ): keine Angabe;
Seitenumbrüche markiert: ja;
Silbentrennung: aufgelöst;
u/v bzw. U/V: wie Vorlage;
Vokale mit übergest. e: wie Vorlage;
Vollständigkeit: keine Angabe;
Zeichensetzung: keine Angabe;
Zeilenumbrüche markiert: nein;
Gehler, Johann Samuel Traugott: Physikalisches Wörterbuch, oder, Versuch einer Erklärung der vornehmsten Begriffe und Kunstwörter der Naturlehre. Bd. 3. Leipzig, 1798, S. 236. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gehler_woerterbuch03_1798/242>, abgerufen am 21.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.