Gehler, Johann Samuel Traugott: Physikalisches Wörterbuch, oder, Versuch einer Erklärung der vornehmsten Begriffe und Kunstwörter der Naturlehre. Bd. 3. Leipzig, 1798.
Die Mittelsalze sind in ihrer äußern Beschaffenheit den Neutralsalzen sehr ähnlich, unter einander selbst aber im Geschmacke, Auflösbarkeit, Krystallengestalt, Fähigkeit, sich zu krystallisiren, Verhalten in der Luft u. s. w. verschieden. Jede eigenthümliche Erde bringt mit einer bestimmten Säure ein eignes von den andern unterschiednes Mittelsalz hervor, daß also die Anzahl der Mittelsalze dem Producte aus den Anzahlen der Säuren und absorbirenden Erden gleich ist. Man giebt den meisten Mittelsalzen Namen, die von der darinn befindlichen Säure hergenommen sind, mit dem Beysatz der dazu genommenen Erde, z. B. Thonsalz aus Kochsalzsäure und Thonerde, bitteres Weinsteinsalz aus Weinsteinsäure und Bittersalzerde. Die aus der Vitriosäure bekommen besondere Namen. Diese Säure nemlich giebt mit der Kalkerde den Selenit, mit der Bittersalzerde das Bittersalz, mit der Thonerde den Alaun, mit der Schwererde den Schwerspath. Zu den Mittelsalzen gehören auch die aus Verbindung der Säuren mit den metallischen Erden entsprungenen, die man Mittelsalze mit einem metallischen Grundtheile nennet. Bey der Verbindung einer Säure mit einer absorbirenden Erde sindet man den Sättigungspunkt, indem man die Erde nach und nach zu der flüßigen Säure trägt, bis sie nicht mehr davon aufgelöset wird, und das Ueberflüßige zu Boden fällt. Dieses wird alsdann durch Filtriren abgeschieden, und das Mittelsalz aus der Auflösung durch Krystallisiren oder Abrauchen erhalten. Gren systematisches Handbuch der Chemie, Th. I. §. 227. u. f. Mitternacht, Mitternachtsgegend, Septemtrio, Boreas, Plaga Septemtrionalis s. borealis, Septentrion, Nord. Diejenige Welt- oder Himmelsgegend, in welcher der in unsern Ländern sichtbare Weltpol steht, und
Die Mittelſalze ſind in ihrer aͤußern Beſchaffenheit den Neutralſalzen ſehr aͤhnlich, unter einander ſelbſt aber im Geſchmacke, Aufloͤsbarkeit, Kryſtallengeſtalt, Faͤhigkeit, ſich zu kryſtalliſiren, Verhalten in der Luft u. ſ. w. verſchieden. Jede eigenthuͤmliche Erde bringt mit einer beſtimmten Saͤure ein eignes von den andern unterſchiednes Mittelſalz hervor, daß alſo die Anzahl der Mittelſalze dem Producte aus den Anzahlen der Saͤuren und abſorbirenden Erden gleich iſt. Man giebt den meiſten Mittelſalzen Namen, die von der darinn befindlichen Saͤure hergenommen ſind, mit dem Beyſatz der dazu genommenen Erde, z. B. Thonſalz aus Kochſalzſaͤure und Thonerde, bitteres Weinſteinſalz aus Weinſteinſaͤure und Bitterſalzerde. Die aus der Vitrioſaͤure bekommen beſondere Namen. Dieſe Saͤure nemlich giebt mit der Kalkerde den Selenit, mit der Bitterſalzerde das Bitterſalz, mit der Thonerde den Alaun, mit der Schwererde den Schwerſpath. Zu den Mittelſalzen gehoͤren auch die aus Verbindung der Saͤuren mit den metalliſchen Erden entſprungenen, die man Mittelſalze mit einem metalliſchen Grundtheile nennet. Bey der Verbindung einer Saͤure mit einer abſorbirenden Erde ſindet man den Saͤttigungspunkt, indem man die Erde nach und nach zu der fluͤßigen Saͤure traͤgt, bis ſie nicht mehr davon aufgeloͤſet wird, und das Ueberfluͤßige zu Boden faͤllt. Dieſes wird alsdann durch Filtriren abgeſchieden, und das Mittelſalz aus der Aufloͤſung durch Kryſtalliſiren oder Abrauchen erhalten. Gren ſyſtematiſches Handbuch der Chemie, Th. I. §. 227. u. f. Mitternacht, Mitternachtsgegend, Septemtrio, Boreas, Plaga Septemtrionalis ſ. borealis, Septentrion, Nord. Diejenige Welt- oder Himmelsgegend, in welcher der in unſern Laͤndern ſichtbare Weltpol ſteht, und <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0266" xml:id="P.3.260" n="260"/><lb/> oder erdichte genannt wurden. Ihm folgen auch die meiſten Chymiker.</p> <p>Die Mittelſalze ſind in ihrer aͤußern Beſchaffenheit den Neutralſalzen ſehr aͤhnlich, unter einander ſelbſt aber im Geſchmacke, Aufloͤsbarkeit, Kryſtallengeſtalt, Faͤhigkeit, ſich zu kryſtalliſiren, Verhalten in der Luft u. ſ. w. verſchieden. Jede eigenthuͤmliche Erde bringt mit einer beſtimmten Saͤure ein eignes von den andern unterſchiednes Mittelſalz hervor, daß alſo die Anzahl der Mittelſalze dem Producte aus den Anzahlen der Saͤuren und abſorbirenden Erden gleich iſt.</p> <p>Man giebt den meiſten Mittelſalzen Namen, die von der darinn befindlichen Saͤure hergenommen ſind, mit dem Beyſatz der dazu genommenen Erde, z. B. <hi rendition="#b">Thonſalz</hi> aus Kochſalzſaͤure und Thonerde, <hi rendition="#b">bitteres Weinſteinſalz</hi> aus Weinſteinſaͤure und Bitterſalzerde. Die aus der Vitrioſaͤure bekommen beſondere Namen. Dieſe Saͤure nemlich giebt mit der Kalkerde den <hi rendition="#b">Selenit,</hi> mit der Bitterſalzerde das <hi rendition="#b">Bitterſalz,</hi> mit der Thonerde den <hi rendition="#b">Alaun,</hi> mit der Schwererde den <hi rendition="#b">Schwerſpath.</hi></p> <p>Zu den Mittelſalzen gehoͤren auch die aus Verbindung der Saͤuren mit den metalliſchen Erden entſprungenen, die man <hi rendition="#b">Mittelſalze mit einem metalliſchen Grundtheile</hi> nennet.</p> <p>Bey der Verbindung einer Saͤure mit einer abſorbirenden Erde ſindet man den Saͤttigungspunkt, indem man die Erde nach und nach zu der fluͤßigen Saͤure traͤgt, bis ſie nicht mehr davon aufgeloͤſet wird, und das Ueberfluͤßige zu Boden faͤllt. Dieſes wird alsdann durch Filtriren abgeſchieden, und das Mittelſalz aus der Aufloͤſung durch Kryſtalliſiren oder Abrauchen erhalten.</p> <p>Gren ſyſtematiſches Handbuch der Chemie, Th. <hi rendition="#aq">I.</hi> §. 227. u. f.</p> </div> <div n="3"> <head>Mitternacht, Mitternachtsgegend, <name type="subjectIndexTerm"><foreign xml:lang="lat"><hi rendition="#aq">Septemtrio, Boreas, Plaga Septemtrionalis ſ. borealis</hi></foreign></name>, <name type="subjectIndexTerm"><foreign xml:lang="fra"><hi rendition="#aq #i">Septentrion, Nord</hi></foreign></name>.</head><lb/> <p>Diejenige Welt- oder Himmelsgegend, in welcher der in unſern Laͤndern ſichtbare Weltpol ſteht, und<lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [260/0266]
oder erdichte genannt wurden. Ihm folgen auch die meiſten Chymiker.
Die Mittelſalze ſind in ihrer aͤußern Beſchaffenheit den Neutralſalzen ſehr aͤhnlich, unter einander ſelbſt aber im Geſchmacke, Aufloͤsbarkeit, Kryſtallengeſtalt, Faͤhigkeit, ſich zu kryſtalliſiren, Verhalten in der Luft u. ſ. w. verſchieden. Jede eigenthuͤmliche Erde bringt mit einer beſtimmten Saͤure ein eignes von den andern unterſchiednes Mittelſalz hervor, daß alſo die Anzahl der Mittelſalze dem Producte aus den Anzahlen der Saͤuren und abſorbirenden Erden gleich iſt.
Man giebt den meiſten Mittelſalzen Namen, die von der darinn befindlichen Saͤure hergenommen ſind, mit dem Beyſatz der dazu genommenen Erde, z. B. Thonſalz aus Kochſalzſaͤure und Thonerde, bitteres Weinſteinſalz aus Weinſteinſaͤure und Bitterſalzerde. Die aus der Vitrioſaͤure bekommen beſondere Namen. Dieſe Saͤure nemlich giebt mit der Kalkerde den Selenit, mit der Bitterſalzerde das Bitterſalz, mit der Thonerde den Alaun, mit der Schwererde den Schwerſpath.
Zu den Mittelſalzen gehoͤren auch die aus Verbindung der Saͤuren mit den metalliſchen Erden entſprungenen, die man Mittelſalze mit einem metalliſchen Grundtheile nennet.
Bey der Verbindung einer Saͤure mit einer abſorbirenden Erde ſindet man den Saͤttigungspunkt, indem man die Erde nach und nach zu der fluͤßigen Saͤure traͤgt, bis ſie nicht mehr davon aufgeloͤſet wird, und das Ueberfluͤßige zu Boden faͤllt. Dieſes wird alsdann durch Filtriren abgeſchieden, und das Mittelſalz aus der Aufloͤſung durch Kryſtalliſiren oder Abrauchen erhalten.
Gren ſyſtematiſches Handbuch der Chemie, Th. I. §. 227. u. f.
Mitternacht, Mitternachtsgegend, Septemtrio, Boreas, Plaga Septemtrionalis ſ. borealis, Septentrion, Nord.
Diejenige Welt- oder Himmelsgegend, in welcher der in unſern Laͤndern ſichtbare Weltpol ſteht, und
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Bibliothek des Max-Planck-Instituts für Wissenschaftsgeschichte : Bereitstellung der Texttranskription.
(2015-09-02T12:13:09Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Matthias Boenig: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2015-09-02T12:13:09Z)
Weitere Informationen:Bogensignaturen: keine Angabe; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): keine Angabe; i/j in Fraktur: wie Vorlage; I/J in Fraktur: wie Vorlage; Kolumnentitel: keine Angabe; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): wie Vorlage; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: wie Vorlage; Vokale mit übergest. e: wie Vorlage; Vollständigkeit: keine Angabe; Zeichensetzung: keine Angabe; Zeilenumbrüche markiert: nein;
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |