wir am Monde sehen. Sie ist dunkel (Noviterrium), wenn fie bey der Sonne steht, zur Helfte erleuchtet, wenn sie 90° von der letztern entfernt ist, voll (Pleniterrium), wenn sie der Sonne gegenüber gesehen wird. Sie verursachet Sonnenfinsternisse, und leidet durch den Mondschatten Erdfinsternisse. Die übrigen Planeten erscheinen fast eben so, wie bey uns, nur werden sie von der Erde öfter, als bey uns vom Monde, bedeckt. Die genauere Bestimmung dieser Phänomene macht einen Theil der vergleichenden Astronomie(Astronomia comparativa) aus, welche von Fontenelle, Gregory(Elem. Astr. geometr. et phys. Lib. VI.) und Haupt(Instit. astron. sphaericae, theoricae et comparativae. Lemgov. 1743. 8.), und für den Mond insbesondere von Kepler(Somnium de astronomia lunari, Opus posth. acc. Plutarchi lib. de facie in orbe lunae. Frf. 1634. 4.) und Hevel(Selenographia, p. 294. sq.) umständlicher vorgetragen wird.
Die Astronomen bezeichnen den Mond mit
[Abbildung]
.
Bode kurzgefaßte Erläuterung der Sternkunde rc. Berlin, 1778. 1 Band, §. 368. u. f. 418. u. f.
Kästner Anfangsgr. der Astronomie. Göttingen, 1781. 8. an mehreren Stellen.
de la Lande Astronomisches Handbuch. Leipz. 1775. gr. 8. S. 643. 686.
Monden der Planeten, s. Nebenplaneten.
Mondenjahr, s. Jahr.
Mondfinsternisse, s. Finsternisse.
Mondflecken, Maculae lunares, Taches de la lune.
Die dunkeln Theile der Mondscheibe, welche das empfangene Sonnenlicht nicht so stark, als die übrigen, zurückwerfen. Schon mit bloßen Augen sieht man deren einige sehr große: durchs Fernrohr aber erscheinen weit mehrere, hauptsächlich viele kleine einzelne, welche einen hellern oder dunklern Grund zeigen, und wie mit einem Walle eingefaßt sind. An manchen sieht man sehr deutlich, daß diese Einfassung erhöht ist, der innere Grund aber aus einer Vertiesung besteht.
wir am Monde ſehen. Sie iſt dunkel (Noviterrium), wenn fie bey der Sonne ſteht, zur Helfte erleuchtet, wenn ſie 90° von der letztern entfernt iſt, voll (Pleniterrium), wenn ſie der Sonne gegenuͤber geſehen wird. Sie verurſachet Sonnenfinſterniſſe, und leidet durch den Mondſchatten Erdfinſterniſſe. Die uͤbrigen Planeten erſcheinen faſt eben ſo, wie bey uns, nur werden ſie von der Erde oͤfter, als bey uns vom Monde, bedeckt. Die genauere Beſtimmung dieſer Phaͤnomene macht einen Theil der vergleichenden Aſtronomie(Aſtronomia comparativa) aus, welche von Fontenelle, Gregory(Elem. Aſtr. geometr. et phyſ. Lib. VI.) und Haupt(Inſtit. aſtron. ſphaericae, theoricae et comparativae. Lemgov. 1743. 8.), und fuͤr den Mond insbeſondere von Kepler(Somnium de aſtronomia lunari, Opus poſth. acc. Plutarchi lib. de facie in orbe lunae. Frf. 1634. 4.) und Hevel(Selenographia, p. 294. ſq.) umſtaͤndlicher vorgetragen wird.
Die Aſtronomen bezeichnen den Mond mit
[Abbildung]
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Bode kurzgefaßte Erlaͤuterung der Sternkunde rc. Berlin, 1778. 1 Band, §. 368. u. f. 418. u. f.
Kaͤſtner Anfangsgr. der Aſtronomie. Goͤttingen, 1781. 8. an mehreren Stellen.
de la Lande Aſtronomiſches Handbuch. Leipz. 1775. gr. 8. S. 643. 686.
Monden der Planeten, ſ. Nebenplaneten.
Mondenjahr, ſ. Jahr.
Mondfinſterniſſe, ſ. Finſterniſſe.
Mondflecken, Maculae lunares, Taches de la lune.
Die dunkeln Theile der Mondſcheibe, welche das empfangene Sonnenlicht nicht ſo ſtark, als die uͤbrigen, zuruͤckwerfen. Schon mit bloßen Augen ſieht man deren einige ſehr große: durchs Fernrohr aber erſcheinen weit mehrere, hauptſaͤchlich viele kleine einzelne, welche einen hellern oder dunklern Grund zeigen, und wie mit einem Walle eingefaßt ſind. An manchen ſieht man ſehr deutlich, daß dieſe Einfaſſung erhoͤht iſt, der innere Grund aber aus einer Vertieſung beſteht.
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wir am Monde ſehen. Sie iſt dunkel (Noviterrium), wenn fie bey der Sonne ſteht, zur Helfte erleuchtet, wenn ſie 90° von der letztern entfernt iſt, voll (Pleniterrium), wenn ſie der Sonne gegenuͤber geſehen wird. Sie verurſachet Sonnenfinſterniſſe, und leidet durch den Mondſchatten Erdfinſterniſſe. Die uͤbrigen Planeten erſcheinen faſt eben ſo, wie bey uns, nur werden ſie von der Erde oͤfter, als bey uns vom Monde, bedeckt. Die genauere Beſtimmung dieſer Phaͤnomene macht einen Theil der vergleichenden Aſtronomie (Aſtronomia comparativa) aus, welche von Fontenelle, Gregory (Elem. Aſtr. geometr. et phyſ. Lib. VI.) und Haupt (Inſtit. aſtron. ſphaericae, theoricae et comparativae. Lemgov. 1743. 8.), und fuͤr den Mond insbeſondere von Kepler (Somnium de aſtronomia lunari, Opus poſth. acc. Plutarchi lib. de facie in orbe lunae. Frf. 1634. 4.) und Hevel (Selenographia, p. 294. ſq.) umſtaͤndlicher vorgetragen wird.
Die Aſtronomen bezeichnen den Mond mit
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Bode kurzgefaßte Erlaͤuterung der Sternkunde rc. Berlin, 1778. 1 Band, §. 368. u. f. 418. u. f.
Kaͤſtner Anfangsgr. der Aſtronomie. Goͤttingen, 1781. 8. an mehreren Stellen.
de la Lande Aſtronomiſches Handbuch. Leipz. 1775. gr. 8. S. 643. 686.
Monden der Planeten, ſ. Nebenplaneten.
Mondenjahr, ſ. Jahr.
Mondfinſterniſſe, ſ. Finſterniſſe.
Mondflecken, Maculae lunares, Taches de la lune.
Die dunkeln Theile der Mondſcheibe, welche das empfangene Sonnenlicht nicht ſo ſtark, als die uͤbrigen, zuruͤckwerfen. Schon mit bloßen Augen ſieht man deren einige ſehr große: durchs Fernrohr aber erſcheinen weit mehrere, hauptſaͤchlich viele kleine einzelne, welche einen hellern oder dunklern Grund zeigen, und wie mit einem Walle eingefaßt ſind. An manchen ſieht man ſehr deutlich, daß dieſe Einfaſſung erhoͤht iſt, der innere Grund aber aus einer Vertieſung beſteht.
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Gehler, Johann Samuel Traugott: Physikalisches Wörterbuch, oder, Versuch einer Erklärung der vornehmsten Begriffe und Kunstwörter der Naturlehre. Bd. 3. Leipzig, 1798, S. 282. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gehler_woerterbuch03_1798/288>, abgerufen am 21.11.2024.
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