Gehler, Johann Samuel Traugott: Physikalisches Wörterbuch, oder, Versuch einer Erklärung der vornehmsten Begriffe und Kunstwörter der Naturlehre. Bd. 3. Leipzig, 1798.
Beyspiele von beobachteten Nebenmonden von den Zeiten der Römer an (s. Plinii Hist. nat. II. 32. soles nocturni) bis auf die Mitte dieses Jahrhunders hat Musschenbroek (Introd. ad phil. nat. To. II. §. 2474.) gesammelt. Nebenplaneten, Monden, Trabanten, Satelliten der Planeten, Planetae secundarii, Lunae, Satellites planetarum, Planetes du second ordre, Satellites. Diesen Namen geben die Astronomen denjenigen Weltkörpern unsers Sonnensystems, welche ihre Umläufe um einen Hauptplaneten, d. i. um einen solchen verrichten, der um die Sonne selbst läuft. So ist unser Mond ein Nebenplanet oder Trabant der Erde. Vor der Erfindung der Fernröhre war außer unserm Monde, kein Nebenplanet bekannt, und in den ältern Systemen ward selbst dieser mit zu den Hauptplaneten, die man sämtlich um die Erde gehen ließ, gerechnet. Nach dem copernikanischen System schien es eine Ausnahrne von der Regel und ein eigner Vorzug der Erde zu seyn, daß sie einen Begleiter habe: die Fernröhre aber zeigten gar bald, daß diese Begleitung von Monden mehrern Planeten gemein sey. Schon im November des Jahres 1609 bemerkte Simon Marius, oder Mayer in Auspach, Mathematicus der brandenburgischen Marggrafen in Franken, durch eines der ersten holländischen Fernröhre, die nach Deutschland kamen (s. Fernrohr, dieses Wörterb. Th. II. S. 181.), um den Jupiter, der damals rückläufig war, einige kleine Sterne, die immer in gerader Linie mit ihm, bald auf dieser, bald auf jener Seite standen, und ihn bey seinem Rücklaufe den ganzen December hindurch begleiteten. Er kam auf die Vermuthung, daß diese Sterne dem Jupiter zugehörten,
Beyſpiele von beobachteten Nebenmonden von den Zeiten der Roͤmer an (ſ. Plinii Hiſt. nat. II. 32. ſoles nocturni) bis auf die Mitte dieſes Jahrhunders hat Muſſchenbroek (Introd. ad phil. nat. To. II. §. 2474.) geſammelt. Nebenplaneten, Monden, Trabanten, Satelliten der Planeten, Planetae ſecundarii, Lunae, Satellites planetarum, Planétes du ſecond ordre, Satellites. Dieſen Namen geben die Aſtronomen denjenigen Weltkoͤrpern unſers Sonnenſyſtems, welche ihre Umlaͤufe um einen Hauptplaneten, d. i. um einen ſolchen verrichten, der um die Sonne ſelbſt laͤuft. So iſt unſer Mond ein Nebenplanet oder Trabant der Erde. Vor der Erfindung der Fernroͤhre war außer unſerm Monde, kein Nebenplanet bekannt, und in den aͤltern Syſtemen ward ſelbſt dieſer mit zu den Hauptplaneten, die man ſaͤmtlich um die Erde gehen ließ, gerechnet. Nach dem copernikaniſchen Syſtem ſchien es eine Ausnahrne von der Regel und ein eigner Vorzug der Erde zu ſeyn, daß ſie einen Begleiter habe: die Fernroͤhre aber zeigten gar bald, daß dieſe Begleitung von Monden mehrern Planeten gemein ſey. Schon im November des Jahres 1609 bemerkte Simon Marius, oder Mayer in Auſpach, Mathematicus der brandenburgiſchen Marggrafen in Franken, durch eines der erſten hollaͤndiſchen Fernroͤhre, die nach Deutſchland kamen (ſ. Fernrohr, dieſes Woͤrterb. Th. II. S. 181.), um den Jupiter, der damals ruͤcklaͤufig war, einige kleine Sterne, die immer in gerader Linie mit ihm, bald auf dieſer, bald auf jener Seite ſtanden, und ihn bey ſeinem Ruͤcklaufe den ganzen December hindurch begleiteten. Er kam auf die Vermuthung, daß dieſe Sterne dem Jupiter zugehoͤrten, <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0338" xml:id="P.3.332" n="332"/><lb/> Meteoren gerechnet wird, beſteht darinn, daß man auſſer dem wahren Monde noch Bilder von ihm am Himmel ſieht, die meiſtens durch einen hellen Ring oder Kranz mit einander verbunden ſind. Da ſie ohne Zweifel aus eben den Urſachen entſtehen, wie die aͤhnlichen Bilder der Sonne, ſo kan ich mich daruͤber ganz auf den Artikel <hi rendition="#b">Nebenſonnen</hi> beziehen.</p> <p>Beyſpiele von beobachteten Nebenmonden von den Zeiten der Roͤmer an (ſ. <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Plinii</hi> Hiſt. nat. II. 32. ſoles nocturni</hi>) bis auf die Mitte dieſes Jahrhunders hat <hi rendition="#b">Muſſchenbroek</hi> <hi rendition="#aq">(Introd. ad phil. nat. To. II. §. 2474.)</hi> geſammelt.</p> </div> <div n="3"> <head>Nebenplaneten, Monden, Trabanten, Satelliten der Planeten, <name type="subjectIndexTerm"><foreign xml:lang="lat"><hi rendition="#aq">Planetae ſecundarii, Lunae, Satellites planetarum</hi></foreign></name>, <name type="subjectIndexTerm"><foreign xml:lang="fra"><hi rendition="#aq #i">Planétes du ſecond ordre, Satellites</hi></foreign></name>.</head><lb/> <p>Dieſen Namen geben die Aſtronomen denjenigen Weltkoͤrpern unſers Sonnenſyſtems, welche ihre Umlaͤufe um einen <hi rendition="#b">Hauptplaneten,</hi> d. i. um einen ſolchen verrichten, der um die Sonne ſelbſt laͤuft. So iſt unſer Mond ein Nebenplanet oder Trabant der Erde.</p> <p>Vor der Erfindung der Fernroͤhre war außer unſerm Monde, kein Nebenplanet bekannt, und in den aͤltern Syſtemen ward ſelbſt dieſer mit zu den Hauptplaneten, die man ſaͤmtlich um die Erde gehen ließ, gerechnet. Nach dem copernikaniſchen Syſtem ſchien es eine Ausnahrne von der Regel und ein eigner Vorzug der Erde zu ſeyn, daß ſie einen Begleiter habe: die Fernroͤhre aber zeigten gar bald, daß dieſe Begleitung von Monden mehrern Planeten gemein ſey.</p> <p>Schon im November des Jahres 1609 bemerkte <hi rendition="#b">Simon Marius,</hi> oder <hi rendition="#b">Mayer</hi> in Auſpach, Mathematicus der brandenburgiſchen Marggrafen in Franken, durch eines der erſten hollaͤndiſchen Fernroͤhre, die nach Deutſchland kamen (ſ. <hi rendition="#b">Fernrohr,</hi> dieſes Woͤrterb. Th. <hi rendition="#aq">II.</hi> S. 181.), um den Jupiter, der damals <hi rendition="#b">ruͤcklaͤufig</hi> war, einige kleine Sterne, die immer in gerader Linie mit ihm, bald auf dieſer, bald auf jener Seite ſtanden, und ihn bey ſeinem Ruͤcklaufe den ganzen December hindurch begleiteten. Er kam auf die Vermuthung, daß dieſe Sterne dem Jupiter zugehoͤrten,<lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [332/0338]
Meteoren gerechnet wird, beſteht darinn, daß man auſſer dem wahren Monde noch Bilder von ihm am Himmel ſieht, die meiſtens durch einen hellen Ring oder Kranz mit einander verbunden ſind. Da ſie ohne Zweifel aus eben den Urſachen entſtehen, wie die aͤhnlichen Bilder der Sonne, ſo kan ich mich daruͤber ganz auf den Artikel Nebenſonnen beziehen.
Beyſpiele von beobachteten Nebenmonden von den Zeiten der Roͤmer an (ſ. Plinii Hiſt. nat. II. 32. ſoles nocturni) bis auf die Mitte dieſes Jahrhunders hat Muſſchenbroek (Introd. ad phil. nat. To. II. §. 2474.) geſammelt.
Nebenplaneten, Monden, Trabanten, Satelliten der Planeten, Planetae ſecundarii, Lunae, Satellites planetarum, Planétes du ſecond ordre, Satellites.
Dieſen Namen geben die Aſtronomen denjenigen Weltkoͤrpern unſers Sonnenſyſtems, welche ihre Umlaͤufe um einen Hauptplaneten, d. i. um einen ſolchen verrichten, der um die Sonne ſelbſt laͤuft. So iſt unſer Mond ein Nebenplanet oder Trabant der Erde.
Vor der Erfindung der Fernroͤhre war außer unſerm Monde, kein Nebenplanet bekannt, und in den aͤltern Syſtemen ward ſelbſt dieſer mit zu den Hauptplaneten, die man ſaͤmtlich um die Erde gehen ließ, gerechnet. Nach dem copernikaniſchen Syſtem ſchien es eine Ausnahrne von der Regel und ein eigner Vorzug der Erde zu ſeyn, daß ſie einen Begleiter habe: die Fernroͤhre aber zeigten gar bald, daß dieſe Begleitung von Monden mehrern Planeten gemein ſey.
Schon im November des Jahres 1609 bemerkte Simon Marius, oder Mayer in Auſpach, Mathematicus der brandenburgiſchen Marggrafen in Franken, durch eines der erſten hollaͤndiſchen Fernroͤhre, die nach Deutſchland kamen (ſ. Fernrohr, dieſes Woͤrterb. Th. II. S. 181.), um den Jupiter, der damals ruͤcklaͤufig war, einige kleine Sterne, die immer in gerader Linie mit ihm, bald auf dieſer, bald auf jener Seite ſtanden, und ihn bey ſeinem Ruͤcklaufe den ganzen December hindurch begleiteten. Er kam auf die Vermuthung, daß dieſe Sterne dem Jupiter zugehoͤrten,
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