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Gehler, Johann Samuel Traugott: Physikalisches Wörterbuch, oder, Versuch einer Erklärung der vornehmsten Begriffe und Kunstwörter der Naturlehre. Bd. 3. Leipzig, 1798.

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Metallen unterschied, und dem er den Namen Nickelkönig oder Nickel beylegte. Da aber Cronstedts König noch höchst unrein war, so suchte Bergmann (Diss. de Niccolo, resp. Arvidson, in Opusc. physico-chem. Vol. II. auch Frz. in Rozier Journal de phys. Octob. 1776.) mit unglaublicher Mühe, ihn mehr zu reinigen, und seine Natur genauer zu bestimmen. Er fand hiebey den Nickel in vielen Eigenschaften dem Eisen so ähnlich, daß er in Versuchung kam, ihn für nichts anders, als Eisen in einem besondern Zustande zu erklären. Doch erinnert er selbst, daß man besser thue, dieser Muthmaßung nicht eher zu trauen, als bis man den Nickel aus Eisen werde bereiten können.

Die specifische Schwere des Nickels ist gegen 9,000. Je reiner er ist, desto mehr scheint er sich der Dehnbarkeit und Unschmelzbarkeit des Eisens zu nähern, und desto grüner wird sein Kalk. Die Säuren lösen ihn und seinen Kalk auf, und man erhält daraus Salzkrystallen von grüner Farbe. Mit flüchtigem Alkali übersättigt, werden die grünen Auflösungen blau. Im Kupfernickel ist er zugleich mit Eisen und Kobalt durch Schwefel und Arsenik mineralisirt, und der grüne Beschlag, der sich durch Verwitterung des Kupfernickels ansetzt, besteht zum Theil aus dem Kalke des Nickels.

Macquer chymisches Wörterbuch, durch Leonhardi, Art. Nickel.

Niederschlag, Niederschlagung, Fällung

Praecipitatio, Precipitation. Diesen Namen führt die Trennung oder Abscheidung eines Körpers von einem andern, mit welchem er durch Auflösung verbunden war, vermittelst eines hinzugefügten dritten. Wenn nemlich A und B durch Auflösung verbunden sind, und man einen dritten Körper C hinzusetzt, der mit A mehr Verwandtschaft, als B, hat, so verbinder sich C mit A, hingegen wird B nunmehr von A getrennt und abgeschieden, und dieser ganze Vorgang heißt eine Niederschlagung. Wirft man z. B. in eine gesättigte Auflösung von Kreide in Essig, etwas reines Laugensalz, so verbindet sich dieses wegen seiner stärkern Verwandrschaft


Metallen unterſchied, und dem er den Namen Nickelkoͤnig oder Nickel beylegte. Da aber Cronſtedts Koͤnig noch hoͤchſt unrein war, ſo ſuchte Bergmann (Diſſ. de Niccolo, reſp. Arvidſon, in Opuſc. phyſico-chem. Vol. II. auch Frz. in Rozier Journal de phyſ. Octob. 1776.) mit unglaublicher Muͤhe, ihn mehr zu reinigen, und ſeine Natur genauer zu beſtimmen. Er fand hiebey den Nickel in vielen Eigenſchaften dem Eiſen ſo aͤhnlich, daß er in Verſuchung kam, ihn fuͤr nichts anders, als Eiſen in einem beſondern Zuſtande zu erklaͤren. Doch erinnert er ſelbſt, daß man beſſer thue, dieſer Muthmaßung nicht eher zu trauen, als bis man den Nickel aus Eiſen werde bereiten koͤnnen.

Die ſpecifiſche Schwere des Nickels iſt gegen 9,000. Je reiner er iſt, deſto mehr ſcheint er ſich der Dehnbarkeit und Unſchmelzbarkeit des Eiſens zu naͤhern, und deſto gruͤner wird ſein Kalk. Die Saͤuren loͤſen ihn und ſeinen Kalk auf, und man erhaͤlt daraus Salzkryſtallen von gruͤner Farbe. Mit fluͤchtigem Alkali uͤberſaͤttigt, werden die gruͤnen Aufloͤſungen blau. Im Kupfernickel iſt er zugleich mit Eiſen und Kobalt durch Schwefel und Arſenik mineraliſirt, und der gruͤne Beſchlag, der ſich durch Verwitterung des Kupfernickels anſetzt, beſteht zum Theil aus dem Kalke des Nickels.

Macquer chymiſches Woͤrterbuch, durch Leonhardi, Art. Nickel.

Niederſchlag, Niederſchlagung, Faͤllung

Praecipitatio, Précipitation. Dieſen Namen fuͤhrt die Trennung oder Abſcheidung eines Koͤrpers von einem andern, mit welchem er durch Aufloͤſung verbunden war, vermittelſt eines hinzugefuͤgten dritten. Wenn nemlich A und B durch Aufloͤſung verbunden ſind, und man einen dritten Koͤrper C hinzuſetzt, der mit A mehr Verwandtſchaft, als B, hat, ſo verbinder ſich C mit A, hingegen wird B nunmehr von A getrennt und abgeſchieden, und dieſer ganze Vorgang heißt eine Niederſchlagung. Wirft man z. B. in eine geſaͤttigte Aufloͤſung von Kreide in Eſſig, etwas reines Laugenſalz, ſo verbindet ſich dieſes wegen ſeiner ſtaͤrkern Verwandrſchaft

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[360/0366] Metallen unterſchied, und dem er den Namen Nickelkoͤnig oder Nickel beylegte. Da aber Cronſtedts Koͤnig noch hoͤchſt unrein war, ſo ſuchte Bergmann (Diſſ. de Niccolo, reſp. Arvidſon, in Opuſc. phyſico-chem. Vol. II. auch Frz. in Rozier Journal de phyſ. Octob. 1776.) mit unglaublicher Muͤhe, ihn mehr zu reinigen, und ſeine Natur genauer zu beſtimmen. Er fand hiebey den Nickel in vielen Eigenſchaften dem Eiſen ſo aͤhnlich, daß er in Verſuchung kam, ihn fuͤr nichts anders, als Eiſen in einem beſondern Zuſtande zu erklaͤren. Doch erinnert er ſelbſt, daß man beſſer thue, dieſer Muthmaßung nicht eher zu trauen, als bis man den Nickel aus Eiſen werde bereiten koͤnnen. Die ſpecifiſche Schwere des Nickels iſt gegen 9,000. Je reiner er iſt, deſto mehr ſcheint er ſich der Dehnbarkeit und Unſchmelzbarkeit des Eiſens zu naͤhern, und deſto gruͤner wird ſein Kalk. Die Saͤuren loͤſen ihn und ſeinen Kalk auf, und man erhaͤlt daraus Salzkryſtallen von gruͤner Farbe. Mit fluͤchtigem Alkali uͤberſaͤttigt, werden die gruͤnen Aufloͤſungen blau. Im Kupfernickel iſt er zugleich mit Eiſen und Kobalt durch Schwefel und Arſenik mineraliſirt, und der gruͤne Beſchlag, der ſich durch Verwitterung des Kupfernickels anſetzt, beſteht zum Theil aus dem Kalke des Nickels. Macquer chymiſches Woͤrterbuch, durch Leonhardi, Art. Nickel. Niederſchlag, Niederſchlagung, Faͤllung Praecipitatio, Précipitation. Dieſen Namen fuͤhrt die Trennung oder Abſcheidung eines Koͤrpers von einem andern, mit welchem er durch Aufloͤſung verbunden war, vermittelſt eines hinzugefuͤgten dritten. Wenn nemlich A und B durch Aufloͤſung verbunden ſind, und man einen dritten Koͤrper C hinzuſetzt, der mit A mehr Verwandtſchaft, als B, hat, ſo verbinder ſich C mit A, hingegen wird B nunmehr von A getrennt und abgeſchieden, und dieſer ganze Vorgang heißt eine Niederſchlagung. Wirft man z. B. in eine geſaͤttigte Aufloͤſung von Kreide in Eſſig, etwas reines Laugenſalz, ſo verbindet ſich dieſes wegen ſeiner ſtaͤrkern Verwandrſchaft

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Zitationshilfe: Gehler, Johann Samuel Traugott: Physikalisches Wörterbuch, oder, Versuch einer Erklärung der vornehmsten Begriffe und Kunstwörter der Naturlehre. Bd. 3. Leipzig, 1798, S. 360. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gehler_woerterbuch03_1798/366>, abgerufen am 21.11.2024.