Zunahmen der Pendessängen, wie die Quadrate der Sinus der Breiten. Man mache nun folgende Vergleichung:
Pendellänge zu Paris =
440,57
Lin.
- - - - - Quito =
439,10
Logarithmen
Zunahme vom Aequ. bis Paris - - =
1,47
- -
0,1673173
Quadrat des Sinus der Breite des Pols 90°=
- -
- -
20,0000000
Quadrat des Sinus der
20,1673173
Pariser Breite 48° 50'
- - -
- -
19,7533570
Zunahme vom Aequ. bis Pol = 2,594 -
0,4139603
Pendellänge unterm Aequ. = 439,10
Pendellänge unterm Pol=441,694
Hieraus ergiebt sich das Verhältniß der Schweren unterm Aequator und Pol, welches zugleich das umgekehrte Verhältniß des Erddurchmessers zur Axe ist, wie 43910 zu 44169 oder, wie 169:170. Dies weicht von dem, was man aus den wirklich gemessenen Graden findet, s. Erdkugel (Th. II. S. 44.), nicht weit ab. Andere Orte aus der Tabelle statt Paris genemmen, werden immer andere Resultate geben. Als ein Mittel aus vielen der zuverläßigsten Beobachtungen nimmt Mallet 199:200 an.
Dürfte man die Gestalt der Meridiane für vollkommen elliptisch annehmen, so würde man aus dem Secundenpendel sogleich auf die Länge der Grade in verschiedenen Breiten schließen können. Nemlich die Größen der Grade verhalten sich, wie die Halbmesser der Kreise, zu denen sie gehören, d. i. wie die Halbmesser der Krümmung an den Beobachtungsorten. In allen Kegelschnitten aber sind die Halbmesser der Krümmung, wie die Würfel der Normallinien. Im Ellipsoid sind die Schweren in dem Verhältnisse der Normallinien. Alles dies zusammengenommen hat die Folge, daß sich die Größen der Grade, wie die Würfel der Schweren, oder wie die Würfel der Pendellängen verhalten.
Aber dieser Satz giebt bey der Anwendung allzubeträchtliche Fehler. Vergleicht man z. B. die Secundenpendel
Zunahmen der Pendeſſaͤngen, wie die Quadrate der Sinus der Breiten. Man mache nun folgende Vergleichung:
Pendellaͤnge zu Paris =
440,57
Lin.
- - - - - Quito =
439,10
Logarithmen
Zunahme vom Aequ. bis Paris - - =
1,47
- -
0,1673173
Quadrat des Sinus der Breite des Pols 90°=
- -
- -
20,0000000
Quadrat des Sinus der
20,1673173
Pariſer Breite 48° 50′
- - -
- -
19,7533570
Zunahme vom Aequ. bis Pol = 2,594 -
0,4139603
Pendellaͤnge unterm Aequ. = 439,10
Pendellaͤnge unterm Pol=441,694
Hieraus ergiebt ſich das Verhaͤltniß der Schweren unterm Aequator und Pol, welches zugleich das umgekehrte Verhaͤltniß des Erddurchmeſſers zur Axe iſt, wie 43910 zu 44169 oder, wie 169:170. Dies weicht von dem, was man aus den wirklich gemeſſenen Graden findet, ſ. Erdkugel (Th. II. S. 44.), nicht weit ab. Andere Orte aus der Tabelle ſtatt Paris genemmen, werden immer andere Reſultate geben. Als ein Mittel aus vielen der zuverlaͤßigſten Beobachtungen nimmt Mallet 199:200 an.
Duͤrfte man die Geſtalt der Meridiane fuͤr vollkommen elliptiſch annehmen, ſo wuͤrde man aus dem Secundenpendel ſogleich auf die Laͤnge der Grade in verſchiedenen Breiten ſchließen koͤnnen. Nemlich die Groͤßen der Grade verhalten ſich, wie die Halbmeſſer der Kreiſe, zu denen ſie gehoͤren, d. i. wie die Halbmeſſer der Kruͤmmung an den Beobachtungsorten. In allen Kegelſchnitten aber ſind die Halbmeſſer der Kruͤmmung, wie die Wuͤrfel der Normallinien. Im Ellipſoid ſind die Schweren in dem Verhaͤltniſſe der Normallinien. Alles dies zuſammengenommen hat die Folge, daß ſich die Groͤßen der Grade, wie die Wuͤrfel der Schweren, oder wie die Wuͤrfel der Pendellaͤngen verhalten.
Aber dieſer Satz giebt bey der Anwendung allzubetraͤchtliche Fehler. Vergleicht man z. B. die Secundenpendel
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><p><pbfacs="#f0436"xml:id="P.3.430"n="430"/><lb/>
Zunahmen der Pendeſſaͤngen, wie die Quadrate der Sinus der Breiten. Man mache nun folgende Vergleichung: <table><row><cell>Pendellaͤnge zu Paris =</cell><cell>440,57</cell><cell>Lin.</cell><cell/></row><row><cell>- - - - - Quito =</cell><cell>439,10</cell><cell/><cell/></row><row><cell/><cell/><cell/><cell>Logarithmen</cell></row><row><cell>Zunahme vom Aequ. bis Paris - - =</cell><cell>1,47</cell><cell>- -</cell><cell>0,1673173</cell></row><row><cell>Quadrat des Sinus der Breite des Pols 90°=</cell><cell>- -</cell><cell>- -</cell><cell>20,0000000</cell></row><row><cell>Quadrat des Sinus der</cell><cell/><cell/><cell>20,1673173</cell></row><row><cell>Pariſer Breite 48° 50′</cell><cell>- - -</cell><cell>- -</cell><cell>19,7533570</cell></row><row><cell>Zunahme vom Aequ. bis Pol = 2,594 -</cell><cell>0,4139603</cell></row><row><cell>Pendellaͤnge unterm Aequ. = 439,10</cell><cell/></row><row><cell>Pendellaͤnge unterm Pol=441,694</cell><cell/></row></table></p><p>Hieraus ergiebt ſich das Verhaͤltniß der Schweren unterm Aequator und Pol, welches zugleich das umgekehrte Verhaͤltniß des Erddurchmeſſers zur Axe iſt, wie 43910 zu 44169 oder, wie 169:170. Dies weicht von dem, was man aus den wirklich gemeſſenen Graden findet, ſ. <hirendition="#b">Erdkugel</hi> (Th. <hirendition="#aq">II.</hi> S. 44.), nicht weit ab. Andere Orte aus der Tabelle ſtatt Paris genemmen, werden immer andere Reſultate geben. Als ein Mittel aus vielen der zuverlaͤßigſten Beobachtungen nimmt <hirendition="#b">Mallet</hi> 199:200 an.</p><p>Duͤrfte man die Geſtalt der Meridiane fuͤr vollkommen elliptiſch annehmen, ſo wuͤrde man aus dem Secundenpendel ſogleich auf die Laͤnge der Grade in verſchiedenen Breiten ſchließen koͤnnen. Nemlich die Groͤßen der Grade verhalten ſich, wie die Halbmeſſer der Kreiſe, zu denen ſie gehoͤren, d. i. wie die Halbmeſſer der Kruͤmmung an den Beobachtungsorten. In allen Kegelſchnitten aber ſind die Halbmeſſer der Kruͤmmung, wie die Wuͤrfel der Normallinien. Im Ellipſoid ſind die Schweren in dem Verhaͤltniſſe der Normallinien. Alles dies zuſammengenommen hat die Folge, daß ſich <hirendition="#b">die Groͤßen der Grade,</hi> wie die Wuͤrfel der Schweren, oder <hirendition="#b">wie die Wuͤrfel der Pendellaͤngen verhalten.</hi></p><p>Aber dieſer Satz giebt bey der Anwendung allzubetraͤchtliche Fehler. Vergleicht man z. B. die Secundenpendel<lb/></p></div></div></div></body></text></TEI>
[430/0436]
Zunahmen der Pendeſſaͤngen, wie die Quadrate der Sinus der Breiten. Man mache nun folgende Vergleichung: Pendellaͤnge zu Paris = 440,57 Lin.
- - - - - Quito = 439,10
Logarithmen
Zunahme vom Aequ. bis Paris - - = 1,47 - - 0,1673173
Quadrat des Sinus der Breite des Pols 90°= - - - - 20,0000000
Quadrat des Sinus der 20,1673173
Pariſer Breite 48° 50′ - - - - - 19,7533570
Zunahme vom Aequ. bis Pol = 2,594 - 0,4139603
Pendellaͤnge unterm Aequ. = 439,10
Pendellaͤnge unterm Pol=441,694
Hieraus ergiebt ſich das Verhaͤltniß der Schweren unterm Aequator und Pol, welches zugleich das umgekehrte Verhaͤltniß des Erddurchmeſſers zur Axe iſt, wie 43910 zu 44169 oder, wie 169:170. Dies weicht von dem, was man aus den wirklich gemeſſenen Graden findet, ſ. Erdkugel (Th. II. S. 44.), nicht weit ab. Andere Orte aus der Tabelle ſtatt Paris genemmen, werden immer andere Reſultate geben. Als ein Mittel aus vielen der zuverlaͤßigſten Beobachtungen nimmt Mallet 199:200 an.
Duͤrfte man die Geſtalt der Meridiane fuͤr vollkommen elliptiſch annehmen, ſo wuͤrde man aus dem Secundenpendel ſogleich auf die Laͤnge der Grade in verſchiedenen Breiten ſchließen koͤnnen. Nemlich die Groͤßen der Grade verhalten ſich, wie die Halbmeſſer der Kreiſe, zu denen ſie gehoͤren, d. i. wie die Halbmeſſer der Kruͤmmung an den Beobachtungsorten. In allen Kegelſchnitten aber ſind die Halbmeſſer der Kruͤmmung, wie die Wuͤrfel der Normallinien. Im Ellipſoid ſind die Schweren in dem Verhaͤltniſſe der Normallinien. Alles dies zuſammengenommen hat die Folge, daß ſich die Groͤßen der Grade, wie die Wuͤrfel der Schweren, oder wie die Wuͤrfel der Pendellaͤngen verhalten.
Aber dieſer Satz giebt bey der Anwendung allzubetraͤchtliche Fehler. Vergleicht man z. B. die Secundenpendel
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Sie haben einen Fehler gefunden?
Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform
DTAQ melden.
Kommentar zur DTA-Ausgabe
Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert.
Weitere Informationen …
Bibliothek des Max-Planck-Instituts für Wissenschaftsgeschichte : Bereitstellung der Texttranskription.
(2015-09-02T12:13:09Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Matthias Boenig: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2015-09-02T12:13:09Z)
Weitere Informationen:
Bogensignaturen: keine Angabe;
Druckfehler: keine Angabe;
fremdsprachliches Material: keine Angabe;
Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe;
Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): keine Angabe;
i/j in Fraktur: wie Vorlage;
I/J in Fraktur: wie Vorlage;
Kolumnentitel: keine Angabe;
Kustoden: keine Angabe;
langes s (ſ): wie Vorlage;
Normalisierungen: keine Angabe;
rundes r (ꝛ): keine Angabe;
Seitenumbrüche markiert: ja;
Silbentrennung: aufgelöst;
u/v bzw. U/V: wie Vorlage;
Vokale mit übergest. e: wie Vorlage;
Vollständigkeit: keine Angabe;
Zeichensetzung: keine Angabe;
Zeilenumbrüche markiert: nein;
Gehler, Johann Samuel Traugott: Physikalisches Wörterbuch, oder, Versuch einer Erklärung der vornehmsten Begriffe und Kunstwörter der Naturlehre. Bd. 3. Leipzig, 1798, S. 430. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gehler_woerterbuch03_1798/436>, abgerufen am 21.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.