ist dieser Fehler der Hähne, daß sich zwischen E und B, oder zwischen dem Hahne und dem Stempel, immer ein kleiner Raum befindet, in welchem Luft von gleicher Dichte mit der äußern sitzen bleibt, die sich beym Aufziehen des Stempels durch den Stiesel und das Gefäß mit verbreitet, die Verdünnung vermindert, imd also dem Zwecke der Operation entgegen ist. Es ist sehr schwer, diesen schädlichen Kaum(spatium noxium) zwischen Stempel und Hahn zu vermeiden, zumal da sich auch, die genauesten Hähne durch das öftere Drehen mit der Zeit ausschleifen.
Wenn der Hahn unmittelbar an B anschließt, und die Capacität des Gefäßes D nebst der Röhre GFE=a. der Raum des Cylinders AB aber=b gesetzt wird, so dehnt sich auf den ersten Zug die in a enthaltene Luft durch den Raum a+b aus, und erhält also die Dichte (a/a+b), wenn ihre ansängliche Dichte = 1 war. Der zweyte Zug verdünnt sie wiederum in eben dem Verhältnisse, und giebt ihr die Dichte (a/a+b); so daß sie nach n Zügen noch die Dichte (a/a+b) hat. Faßt z. B. das Gefäß nebst der Röhre 1 Cubikschuh, der Cylinder auch 1 Cubikschuh Raum, so sollte durch zehnmaliges Hin - und Hergehen des Kolbens die Luft im Gefäße auf die Dichte (1/2) =(1/4096) gebracht, oder 4096 mal verdünnt seyn. Auch zeigt die Formel, daß man die Luft nie ganz auspumpen könne, weil (a/a+b) nie=o werden kan. Man sieht aber leicht, daß bey der Ausübung sehr große Abweichungen von dieser Regel vorkommen müssen. Hievon und von der Berechnung der Wirkungen verschiedener Luftpumpen wird man sich am besten aus Karsten (Lehrbegriff der gesammt, Math. VI. Theil, Pneumatik, 4ter u. 6ter Abschnitt) unterrichten können.
iſt dieſer Fehler der Haͤhne, daß ſich zwiſchen E und B, oder zwiſchen dem Hahne und dem Stempel, immer ein kleiner Raum befindet, in welchem Luft von gleicher Dichte mit der aͤußern ſitzen bleibt, die ſich beym Aufziehen des Stempels durch den Stieſel und das Gefaͤß mit verbreitet, die Verduͤnnung vermindert, imd alſo dem Zwecke der Operation entgegen iſt. Es iſt ſehr ſchwer, dieſen ſchaͤdlichen Kaum(ſpatium noxium) zwiſchen Stempel und Hahn zu vermeiden, zumal da ſich auch, die genaueſten Haͤhne durch das oͤftere Drehen mit der Zeit ausſchleifen.
Wenn der Hahn unmittelbar an B anſchließt, und die Capacitaͤt des Gefaͤßes D nebſt der Roͤhre GFE=a. der Raum des Cylinders AB aber=b geſetzt wird, ſo dehnt ſich auf den erſten Zug die in a enthaltene Luft durch den Raum a+b aus, und erhaͤlt alſo die Dichte (a/a+b), wenn ihre anſaͤngliche Dichte = 1 war. Der zweyte Zug verduͤnnt ſie wiederum in eben dem Verhaͤltniſſe, und giebt ihr die Dichte (a/a+b); ſo daß ſie nach n Zuͤgen noch die Dichte (a/a+b) hat. Faßt z. B. das Gefaͤß nebſt der Roͤhre 1 Cubikſchuh, der Cylinder auch 1 Cubikſchuh Raum, ſo ſollte durch zehnmaliges Hin - und Hergehen des Kolbens die Luft im Gefaͤße auf die Dichte (1/2) =(1/4096) gebracht, oder 4096 mal verduͤnnt ſeyn. Auch zeigt die Formel, daß man die Luft nie ganz auspumpen koͤnne, weil (a/a+b) nie=o werden kan. Man ſieht aber leicht, daß bey der Ausuͤbung ſehr große Abweichungen von dieſer Regel vorkommen muͤſſen. Hievon und von der Berechnung der Wirkungen verſchiedener Luftpumpen wird man ſich am beſten aus Karſten (Lehrbegriff der geſammt, Math. VI. Theil, Pneumatik, 4ter u. 6ter Abſchnitt) unterrichten koͤnnen.
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iſt dieſer Fehler der Haͤhne, daß ſich zwiſchen E und B, oder zwiſchen dem Hahne und dem Stempel, immer ein kleiner Raum befindet, in welchem Luft von gleicher Dichte mit der aͤußern ſitzen bleibt, die ſich beym Aufziehen des Stempels durch den Stieſel und das Gefaͤß mit verbreitet, die Verduͤnnung vermindert, imd alſo dem Zwecke der Operation entgegen iſt. Es iſt ſehr ſchwer, dieſen ſchaͤdlichen Kaum (ſpatium noxium) zwiſchen Stempel und Hahn zu vermeiden, zumal da ſich auch, die genaueſten Haͤhne durch das oͤftere Drehen mit der Zeit ausſchleifen.
Wenn der Hahn unmittelbar an B anſchließt, und die Capacitaͤt des Gefaͤßes D nebſt der Roͤhre GFE=a. der Raum des Cylinders AB aber=b geſetzt wird, ſo dehnt ſich auf den erſten Zug die in a enthaltene Luft durch den Raum a+b aus, und erhaͤlt alſo die Dichte (a/a+b), wenn ihre anſaͤngliche Dichte = 1 war. Der zweyte Zug verduͤnnt ſie wiederum in eben dem Verhaͤltniſſe, und giebt ihr die Dichte (a/a+b); ſo daß ſie nach n Zuͤgen noch die Dichte (a/a+b) hat. Faßt z. B. das Gefaͤß nebſt der Roͤhre 1 Cubikſchuh, der Cylinder auch 1 Cubikſchuh Raum, ſo ſollte durch zehnmaliges Hin - und Hergehen des Kolbens die Luft im Gefaͤße auf die Dichte (1/2) =(1/4096) gebracht, oder 4096 mal verduͤnnt ſeyn. Auch zeigt die Formel, daß man die Luft nie ganz auspumpen koͤnne, weil (a/a+b) nie=o werden kan. Man ſieht aber leicht, daß bey der Ausuͤbung ſehr große Abweichungen von dieſer Regel vorkommen muͤſſen. Hievon und von der Berechnung der Wirkungen verſchiedener Luftpumpen wird man ſich am beſten aus Karſten (Lehrbegriff der geſammt, Math. VI. Theil, Pneumatik, 4ter u. 6ter Abſchnitt) unterrichten koͤnnen.
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Gehler, Johann Samuel Traugott: Physikalisches Wörterbuch, oder, Versuch einer Erklärung der vornehmsten Begriffe und Kunstwörter der Naturlehre. Bd. 3. Leipzig, 1798, S. 58. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gehler_woerterbuch03_1798/64>, abgerufen am 21.11.2024.
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