Gehler, Johann Samuel Traugott: Physikalisches Wörterbuch, oder, Versuch einer Erklärung der vornehmsten Begriffe und Kunstwörter der Naturlehre. Bd. 3. Leipzig, 1798.
Die senguerdische Luftpumpe ist Taf. XIV. Fig. 14. abgebildet. Ihr Cylinder AB ruht auf dem Gestell CD in schieser Lage, und wird durch das Rohr GEF mit dem Teller verbunden. Am Boden des Cylinders ist der Hahn H. In die gezahnte Stempelstange K greift ein Getriebe an der Axe I, wodurch vermittelst des Kreuzhaspels LMNO der Stempel aus- und eingewunden wird. Der Hahn H ist doppelt durchbohrt, wie Fig. 15. deutlicher zeigt, einmal bey Q, senkrecht durch seme Axe, dann aber auch nach der Richtung der Axe TS selbst, von oben nach unten, jedoch, daß dieser Canal nicht völlig den durch Q gebohrten Weg erreicht, sondern sich bey S seitwärts nach R wendet. Die Oefnungen Q und R liegen in einer auf die Axe senkrechten Ebne. Der Grif des Hahus wird mit dem Wege durch Q parallel gesetzt. Steht er alsdann so, wie Fig. 14., so ist der Weg aus der Glocke in den Cylinder offen, und die Luft kann bey ausgewundenem Stempel aus jener in diesen hineintreten. Dreht man aber den Hahn so weit, daß der Grif einen Quadranten durchläuft und sich seitwärts kehrt, so hängt der Cylinder mit dem Canal RST, Fig. 15., zusammen, durch welchen die Luft beym Hineinwinden des Stempels ins Zimmer übergeht. Der Canal ST kann nach Gefallen mit dem Stöpsel P, Fig. 14. verschlossen werden. Diese Einrichtung der Luftpumpe ist auch von Teichmayer (Elem. Philos. natur. exp. Jenae 1717. p. 144.) und von Leupold (Deutl. Beschreib. der sogenannten Luftpumpe, Leipz. 1707., nebst zwey Forrsetz. 1711. und 1714, 4.) beschrieben.
Die ſenguerdiſche Luftpumpe iſt Taf. XIV. Fig. 14. abgebildet. Ihr Cylinder AB ruht auf dem Geſtell CD in ſchieſer Lage, und wird durch das Rohr GEF mit dem Teller verbunden. Am Boden des Cylinders iſt der Hahn H. In die gezahnte Stempelſtange K greift ein Getriebe an der Axe I, wodurch vermittelſt des Kreuzhaſpels LMNO der Stempel aus- und eingewunden wird. Der Hahn H iſt doppelt durchbohrt, wie Fig. 15. deutlicher zeigt, einmal bey Q, ſenkrecht durch ſeme Axe, dann aber auch nach der Richtung der Axe TS ſelbſt, von oben nach unten, jedoch, daß dieſer Canal nicht voͤllig den durch Q gebohrten Weg erreicht, ſondern ſich bey S ſeitwaͤrts nach R wendet. Die Oefnungen Q und R liegen in einer auf die Axe ſenkrechten Ebne. Der Grif des Hahus wird mit dem Wege durch Q parallel geſetzt. Steht er alsdann ſo, wie Fig. 14., ſo iſt der Weg aus der Glocke in den Cylinder offen, und die Luft kann bey ausgewundenem Stempel aus jener in dieſen hineintreten. Dreht man aber den Hahn ſo weit, daß der Grif einen Quadranten durchlaͤuft und ſich ſeitwaͤrts kehrt, ſo haͤngt der Cylinder mit dem Canal RST, Fig. 15., zuſammen, durch welchen die Luft beym Hineinwinden des Stempels ins Zimmer uͤbergeht. Der Canal ST kann nach Gefallen mit dem Stoͤpſel P, Fig. 14. verſchloſſen werden. Dieſe Einrichtung der Luftpumpe iſt auch von Teichmayer (Elem. Philoſ. natur. exp. Jenae 1717. p. 144.) und von Leupold (Deutl. Beſchreib. der ſogenannten Luftpumpe, Leipz. 1707., nebſt zwey Forrſetz. 1711. und 1714, 4.) beſchrieben. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0070" xml:id="P.3.64" n="64"/><lb/> in dieſem Fache anſehen kan, ſehr bekannt geworden. Es iſt eigentlich die Beſchreibung derjenigen Maſchine, die Wolf ſelbſt beſaß, und die von <hi rendition="#b">Leupold</hi> in Leipzig 1718 verfertiget war. Eine andere von Johann von Muſſchenbroeck, dem Bruder des bekannten Phyſikers, gearbeitete, die von jener nur in den Abmeſſungen und wenigen Nebenumſtaͤnden abweicht, kam aus dem Nachlaſſe des Prof. Heinſius an den verſtorbnen <hi rendition="#b">D. Ludwig,</hi> und befindet ſich jetzr in der zum Gebrauch bey hieſiger Univerſitaͤt angekauften Sammlung.</p> <p>Die ſenguerdiſche Luftpumpe iſt Taf. <hi rendition="#aq">XIV.</hi> Fig. 14. abgebildet. Ihr Cylinder <hi rendition="#aq">AB</hi> ruht auf dem Geſtell <hi rendition="#aq">CD</hi> in ſchieſer Lage, und wird durch das Rohr <hi rendition="#aq">GEF</hi> mit dem Teller verbunden. Am Boden des Cylinders iſt der Hahn <hi rendition="#aq">H.</hi> In die gezahnte Stempelſtange <hi rendition="#aq">K</hi> greift ein Getriebe an der Axe <hi rendition="#aq">I,</hi> wodurch vermittelſt des Kreuzhaſpels <hi rendition="#aq">LMNO</hi> der Stempel aus- und eingewunden wird. Der Hahn <hi rendition="#aq">H</hi> iſt doppelt durchbohrt, wie Fig. 15. deutlicher zeigt, einmal bey <hi rendition="#aq">Q,</hi> ſenkrecht durch ſeme Axe, dann aber auch nach der Richtung der Axe <hi rendition="#aq">TS</hi> ſelbſt, von oben nach unten, jedoch, daß dieſer Canal nicht voͤllig den durch <hi rendition="#aq">Q</hi> gebohrten Weg erreicht, ſondern ſich bey <hi rendition="#aq">S</hi> ſeitwaͤrts nach <hi rendition="#aq">R</hi> wendet. Die Oefnungen <hi rendition="#aq">Q</hi> und <hi rendition="#aq">R</hi> liegen in einer auf die Axe ſenkrechten Ebne. Der Grif des Hahus wird mit dem Wege durch <hi rendition="#aq">Q</hi> parallel geſetzt. Steht er alsdann ſo, wie Fig. 14., ſo iſt der Weg aus der Glocke in den Cylinder offen, und die Luft kann bey ausgewundenem Stempel aus jener in dieſen hineintreten. Dreht man aber den Hahn ſo weit, daß der Grif einen Quadranten durchlaͤuft und ſich ſeitwaͤrts kehrt, ſo haͤngt der Cylinder mit dem Canal <hi rendition="#aq">RST,</hi> Fig. 15., zuſammen, durch welchen die Luft beym Hineinwinden des Stempels ins Zimmer uͤbergeht. Der Canal <hi rendition="#aq">ST</hi> kann nach Gefallen mit dem Stoͤpſel <hi rendition="#aq">P,</hi> Fig. 14. verſchloſſen werden. Dieſe Einrichtung der Luftpumpe iſt auch von <hi rendition="#b">Teichmayer</hi> <hi rendition="#aq">(Elem. Philoſ. natur. exp. Jenae 1717. p. 144.)</hi> und von <hi rendition="#b">Leupold</hi> (Deutl. Beſchreib. der ſogenannten Luftpumpe, Leipz. 1707., nebſt zwey Forrſetz. 1711. und 1714, 4.) beſchrieben.<lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [64/0070]
in dieſem Fache anſehen kan, ſehr bekannt geworden. Es iſt eigentlich die Beſchreibung derjenigen Maſchine, die Wolf ſelbſt beſaß, und die von Leupold in Leipzig 1718 verfertiget war. Eine andere von Johann von Muſſchenbroeck, dem Bruder des bekannten Phyſikers, gearbeitete, die von jener nur in den Abmeſſungen und wenigen Nebenumſtaͤnden abweicht, kam aus dem Nachlaſſe des Prof. Heinſius an den verſtorbnen D. Ludwig, und befindet ſich jetzr in der zum Gebrauch bey hieſiger Univerſitaͤt angekauften Sammlung.
Die ſenguerdiſche Luftpumpe iſt Taf. XIV. Fig. 14. abgebildet. Ihr Cylinder AB ruht auf dem Geſtell CD in ſchieſer Lage, und wird durch das Rohr GEF mit dem Teller verbunden. Am Boden des Cylinders iſt der Hahn H. In die gezahnte Stempelſtange K greift ein Getriebe an der Axe I, wodurch vermittelſt des Kreuzhaſpels LMNO der Stempel aus- und eingewunden wird. Der Hahn H iſt doppelt durchbohrt, wie Fig. 15. deutlicher zeigt, einmal bey Q, ſenkrecht durch ſeme Axe, dann aber auch nach der Richtung der Axe TS ſelbſt, von oben nach unten, jedoch, daß dieſer Canal nicht voͤllig den durch Q gebohrten Weg erreicht, ſondern ſich bey S ſeitwaͤrts nach R wendet. Die Oefnungen Q und R liegen in einer auf die Axe ſenkrechten Ebne. Der Grif des Hahus wird mit dem Wege durch Q parallel geſetzt. Steht er alsdann ſo, wie Fig. 14., ſo iſt der Weg aus der Glocke in den Cylinder offen, und die Luft kann bey ausgewundenem Stempel aus jener in dieſen hineintreten. Dreht man aber den Hahn ſo weit, daß der Grif einen Quadranten durchlaͤuft und ſich ſeitwaͤrts kehrt, ſo haͤngt der Cylinder mit dem Canal RST, Fig. 15., zuſammen, durch welchen die Luft beym Hineinwinden des Stempels ins Zimmer uͤbergeht. Der Canal ST kann nach Gefallen mit dem Stoͤpſel P, Fig. 14. verſchloſſen werden. Dieſe Einrichtung der Luftpumpe iſt auch von Teichmayer (Elem. Philoſ. natur. exp. Jenae 1717. p. 144.) und von Leupold (Deutl. Beſchreib. der ſogenannten Luftpumpe, Leipz. 1707., nebſt zwey Forrſetz. 1711. und 1714, 4.) beſchrieben.
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