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Gehler, Johann Samuel Traugott: Physikalisches Wörterbuch, oder, Versuch einer Erklärung der vornehmsten Begriffe und Kunstwörter der Naturlehre. Bd. 3. Leipzig, 1798.

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die Pulsus in Linien fortgehen, die den schallenden Punkt, oder die Oefnung, aus der der Schall hervorgeht, wie die Halbmesser der Kugel ihren Mittelpunkt, umgeben: dagegen in unelastischen Mitteln die Bewegung augenblicklich (in instanti) nach den Stellen zu umgelenkt werde, die sonst hinter dem bewegten Körper leer bleiben würden. Hierauf kömmt er (Prop. 44 -- 46.) auf die Oscillationen des Wassers in Röhren, und auf die Geschwindigkeit der Wellen, und zeigt (Prop. 47.), daß sich die Geschwindigkeiten der in einem elastischen Mittel fortgepflanzten Schläge direct, wie die Quadratwurzeln der Elasticitäten, und umgekehrt, wie die Quadratwurzeln der Dichtigkeiten, verhalten, wenn die Elasticität in jedem Mittel der Dichte proportional bleibt; daher in gleich dichten und gleich eiastischen Mitteln die Schläge mit gleicher Geschwindigkeit fortgehen. Er erweiset weiter (Prop 48.),, daß die hin- und hergehenden Theilchen der flüßigen Materie hiebey nach den Gesetzen der Schwungbewegung des Pendels beschleunigt und retardirt werden, und daß daher die Anzahl der Schläge beym Schalle mit der Anzahl der Schwingungen des schallenden Körpers einerley sey. Hierauf gründet er nun (Prop. 49.) seine Methode, aus der Dichte und Elasticität des Mittels die Geschwindigkeit zu finden, mit der sich die Schläge forkpflanzen.

Hiezu dient folgender Lehrsatz. Die Höhe einer Säule von gleichförmiger Dichte, welche eben so dicht ist und eben so stark drückt, als das elastische Mittel an der gegebnen Stelle dicht ist, und gedrückt wird, heiße = c (völlig so, wie beym Artikel Höhenmessung, Th. II. S. 617., die Höhe einer Säule flüßiger Materie von gleicher Dichte mit der untern Luft, welche so stark als die Atmosphäre drückt, f/m = c genannt ward). In der Zeit, in welcher ein Pendel von der Länge c einen ganzen Schwung vollendet, gehendie Schläge im gegebnen Mittel durch einen Raum, der dem Umfange des Kreises vom Halbmesser c gleich ist. Weiß man nun noch die Anzahl


die Pulſus in Linien fortgehen, die den ſchallenden Punkt, oder die Oefnung, aus der der Schall hervorgeht, wie die Halbmeſſer der Kugel ihren Mittelpunkt, umgeben: dagegen in unelaſtiſchen Mitteln die Bewegung augenblicklich (in inſtanti) nach den Stellen zu umgelenkt werde, die ſonſt hinter dem bewegten Koͤrper leer bleiben wuͤrden. Hierauf koͤmmt er (Prop. 44 — 46.) auf die Oſcillationen des Waſſers in Roͤhren, und auf die Geſchwindigkeit der Wellen, und zeigt (Prop. 47.), daß ſich die Geſchwindigkeiten der in einem elaſtiſchen Mittel fortgepflanzten Schlaͤge direct, wie die Quadratwurzeln der Elaſticitaͤten, und umgekehrt, wie die Quadratwurzeln der Dichtigkeiten, verhalten, wenn die Elaſticitaͤt in jedem Mittel der Dichte proportional bleibt; daher in gleich dichten und gleich eiaſtiſchen Mitteln die Schlaͤge mit gleicher Geſchwindigkeit fortgehen. Er erweiſet weiter (Prop 48.),, daß die hin- und hergehenden Theilchen der fluͤßigen Materie hiebey nach den Geſetzen der Schwungbewegung des Pendels beſchleunigt und retardirt werden, und daß daher die Anzahl der Schlaͤge beym Schalle mit der Anzahl der Schwingungen des ſchallenden Koͤrpers einerley ſey. Hierauf gruͤndet er nun (Prop. 49.) ſeine Methode, aus der Dichte und Elaſticitaͤt des Mittels die Geſchwindigkeit zu finden, mit der ſich die Schlaͤge forkpflanzen.

Hiezu dient folgender Lehrſatz. Die Hoͤhe einer Saͤule von gleichfoͤrmiger Dichte, welche eben ſo dicht iſt und eben ſo ſtark druͤckt, als das elaſtiſche Mittel an der gegebnen Stelle dicht iſt, und gedruͤckt wird, heiße = c (voͤllig ſo, wie beym Artikel Hoͤhenmeſſung, Th. II. S. 617., die Hoͤhe einer Saͤule fluͤßiger Materie von gleicher Dichte mit der untern Luft, welche ſo ſtark als die Atmoſphaͤre druͤckt, f/m = c genannt ward). In der Zeit, in welcher ein Pendel von der Laͤnge c einen ganzen Schwung vollendet, gehendie Schlaͤge im gegebnen Mittel durch einen Raum, der dem Umfange des Kreiſes vom Halbmeſſer c gleich iſt. Weiß man nun noch die Anzahl

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[806/0812] die Pulſus in Linien fortgehen, die den ſchallenden Punkt, oder die Oefnung, aus der der Schall hervorgeht, wie die Halbmeſſer der Kugel ihren Mittelpunkt, umgeben: dagegen in unelaſtiſchen Mitteln die Bewegung augenblicklich (in inſtanti) nach den Stellen zu umgelenkt werde, die ſonſt hinter dem bewegten Koͤrper leer bleiben wuͤrden. Hierauf koͤmmt er (Prop. 44 — 46.) auf die Oſcillationen des Waſſers in Roͤhren, und auf die Geſchwindigkeit der Wellen, und zeigt (Prop. 47.), daß ſich die Geſchwindigkeiten der in einem elaſtiſchen Mittel fortgepflanzten Schlaͤge direct, wie die Quadratwurzeln der Elaſticitaͤten, und umgekehrt, wie die Quadratwurzeln der Dichtigkeiten, verhalten, wenn die Elaſticitaͤt in jedem Mittel der Dichte proportional bleibt; daher in gleich dichten und gleich eiaſtiſchen Mitteln die Schlaͤge mit gleicher Geſchwindigkeit fortgehen. Er erweiſet weiter (Prop 48.),, daß die hin- und hergehenden Theilchen der fluͤßigen Materie hiebey nach den Geſetzen der Schwungbewegung des Pendels beſchleunigt und retardirt werden, und daß daher die Anzahl der Schlaͤge beym Schalle mit der Anzahl der Schwingungen des ſchallenden Koͤrpers einerley ſey. Hierauf gruͤndet er nun (Prop. 49.) ſeine Methode, aus der Dichte und Elaſticitaͤt des Mittels die Geſchwindigkeit zu finden, mit der ſich die Schlaͤge forkpflanzen. Hiezu dient folgender Lehrſatz. Die Hoͤhe einer Saͤule von gleichfoͤrmiger Dichte, welche eben ſo dicht iſt und eben ſo ſtark druͤckt, als das elaſtiſche Mittel an der gegebnen Stelle dicht iſt, und gedruͤckt wird, heiße = c (voͤllig ſo, wie beym Artikel Hoͤhenmeſſung, Th. II. S. 617., die Hoͤhe einer Saͤule fluͤßiger Materie von gleicher Dichte mit der untern Luft, welche ſo ſtark als die Atmoſphaͤre druͤckt, f/m = c genannt ward). In der Zeit, in welcher ein Pendel von der Laͤnge c einen ganzen Schwung vollendet, gehendie Schlaͤge im gegebnen Mittel durch einen Raum, der dem Umfange des Kreiſes vom Halbmeſſer c gleich iſt. Weiß man nun noch die Anzahl

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Zitationshilfe: Gehler, Johann Samuel Traugott: Physikalisches Wörterbuch, oder, Versuch einer Erklärung der vornehmsten Begriffe und Kunstwörter der Naturlehre. Bd. 3. Leipzig, 1798, S. 806. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gehler_woerterbuch03_1798/812>, abgerufen am 22.11.2024.